Memphitische Nekropole

Memphis und seine Nekropole, Ägypten, Unesco-Weltkulturerbe
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Pyramidenanlage des Sahure
Memphitische Nekropole
GouvernementGīza
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Memphitische Nekropole

Die Memphitische Nekropole umfasst Teile Unter- und Mittelägyptens. Sie ist der Oberbegriff für mehrere Friedhöfe, dies sind die Pyramidenfelder einschließlich der zugehörigen Gräberfelder von Beamten und Mitgliedern der Königsfamilien zwischen Meidum und Abu Rawasch auf dem westlichen Nilufer nahe Kairo, die zur Hauptstadt des Alten Reichs, Memphis, gehören. Diese Region zählt zu Ägyptens Unesco-Weltkulturerbestätten. Die meisten Stätten gehören zum Gouvernement Gīza.

Hintergrund

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Zur den monumentalsten Bauwerken gehören zweifelsohne die Pyramiden, insbesondere die von Gīza, deren größte, die Cheops-Pyramide zu den sieben Weltwundern gehört.

Die altägyptischen Könige (Pharaonen) errichteten sie hier als Wohnung nach dem Tod. Die Pyramiden stehen hier nicht als Einzelbauwerke. Sie sind Bestandteil eines Komplexes aus Taltempel, Aufweg vom Taltempel zum Totentempel im Osten der Pyramide und der Pyramide selbst. Aber der Pyramidenkomplex ist nicht als ein riesiges Denkmal, monumentales Grabmal oder Machtsymbol für den verstorbenen König zu sehen – hierzu fehlen sogar die Namen der Könige an vielen Pyramiden –, sondern es ist die rituell notwendige Ausstattung, um den Fortbestand des vergöttlichten Königs und seines Volkes zu sichern. So wird der Totenkult an den Pyramiden bis weit nach deren Tod durchgeführt, die Pyramidenkomplexe besaßen zu diesem Zweck eigene Ländereien samt Personal und eigene Priester.

Diese Form der Bestattung wurde im Alten und im Mittleren Reich benutzt. Lediglich zu Beginn des Mittleren Reiches, in der 11. und am Anfang der 12. Dynastie, erfolgte die Bestattung der Gaufürsten und späteren Könige in Theben. Erst im Neuen Reich ändert sich die Form der Bestattung: die Königsgräber werden im Tal der Könige angelegt, der Totenkult erfolgte in den Millionenjahrhäusern am Fruchtlandrand, weit getrennt von den Gräbern.

Bautechnisch bilden die Pyramiden der 4. Dynastie den absoluten Höhepunkt.

  • Die Vorgänger des Cheops in der 3. Dynastie und am Anfang der 4. Dynastie errichten ihre Pyramiden meist als Stufenpyramiden, die mit Kalksteinziegeln aufgeschichtet wurden, z.B. die Stufenpyramide des Djoser in Saqqāra. Für die Stufenpyramiden gab es zwei Bauweisen: Anlage der Stufen übereinander (Saqqara) oder schalenförmig (Meidūm). Diese Stufenpyramiden wurden verkleidet, so dass sie wie richtige Pyramiden aussehen. Aber erst die Knickpyramide des Snefru in Dahschūr wird als erste echte Pyramide geplant und errichtet.
  • Die Pyramiden der 4. Dynastie in Gīza werden als echte Pyramiden aus riesigen Kalksteinblöcken errichtet. Dieser große Aufwand wurde in der Folgezeit nicht mehr betrieben.
  • In der 5. und 6. Dynastie werden die Pyramiden wieder mit Kalksteinzeigeln errichtet.
  • Im Mittleren Reich finden weitere Vereinfachungen statt. Es wird nur noch ein Skelett aus Kalkstein- und Nilschlammziegeln errichtet, das später mit Sand und Geröll verfüllt wurde. Letztendlich (Schwarze Pyramide des Amenemhet III. in Dahschūr) wird gar auf das Skelett verzichtet.
Karte
Lageplan der Stätten der Memphitischen Nekropole

In jedem Falle wurden die Pyramiden verkleidet. Die unteren Lagen wurden meist aus schwarzem und Rosengranit gebildet, darüber erfolgte die Verkleidung mit dem hochwertigen weißen Tura-Kalkstein.

Im Osten der Pyramiden werden die Totentempel zumeist direkt an die Pyramide angebaut, ein langer Aufweg verbindet diese Tempel mit dem Taltempel direkt am (damaligen) Ufer des Nils. Der Eingang zur Pyramide (der aber unter der Verkleidung nicht sichtbar ist), befindet sich zumeist auf der Nordseite der Pyramide. Südlich der Pyramide befindet sich oft ein Zweitgrab, das so genannte Südgrab, das aber ausschließlich rituelle Bedeutung hat.

Die frühen Pyramiden sind unbeschriftet. Erst ab der 5. Dynastie gibt es Dekoration in den Grabkammern: die Pyramidentexte (z.B. sichtbar in der Pyramide des Teti in Saqqāra).

Im Umfeld der Pyramiden wurden mehr oder weniger große Nekropolen für Mitglieder des Königshauses und hohe Beamte angelegt. Die Gräber wurden üblicherweise als einfache Schachtgäber oder Mastabas (arabisch: مسطبة, Masṭaba, „Steinbank, steinerne Plattform“) angelegt. Mastabas werden aus Lehmziegeln oder Kalksteinziegeln errichtet, ihre Form ist die eines Quaders oder steilen Pyramidenstumpfes. Dieser Oberbau enthält die Kultstätten für die Familienangehörige, die eigentliche Grabanlage ist unterirdisch und normalerweise auch nicht zugänglich.

Die Opferräume und z.T. die Grabkammern der Mastabas sind meist aufwändig dekoriert. Die Hauptbestimmung ist natürlich die Fürsorge für das nachtodliche Leben, haben also auch rituelle Bedeutung. Hauptsächlich findet man hier Szenen des täglichen Lebens und Szenen aus dem Berufsalltag des Grabherrn, die zentrale Kultstelle wird durch die so genannte Scheintür gebildet, die den Grabherrn am Opfertisch zeigt, da sich die Kontaktstelle zwischen dem Toten und den Lebenden bildet. Der Bedarf nach dem Tode wird in vielen Gräbern in einer Opferliste festgelegt. Die Bestattung erfolgt in Stein- oder Holzsärgen.

Da die Nekropolen in den Wüsten gelegen sind, liegen sie natürlich nicht an den Strecken öffentlicher Verkehrsmittel. Sie werden zumeist Reisebusse oder Taxis für die Anreise benutzen müssen.

Mobilität

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Nur die Pyramidenfelder von Giza, Saqqāra und Dahschūr verfügen über ein kleines Straßennetz, so dass man nicht die gesamten Strecken laufen müsste. Für mitgenommene Fahrzeuge muss aber ein separates Ticket erworben werden. Die meisten Wege müssen aber zu Fuß bewältigt werden, nur manchmal liegen auf dem sandigen Boden Holzroste, die das Laufen vereinfachen sollen. Gänge durch z.T. tiefen Sand lassen sich nicht immer vermeiden.

In Giza gibt es (noch) die Möglichkeit, kleine Strecken auch hoch zu Ross oder Kamel zu überbrücken. Allerdings sind die Preise nicht ganz unbeträchtlich.

Sehenswürdigkeiten

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Pyramidenfelder und Nekropolen

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Stufenpyramide des Djoser
  • 1 Abū Rawāsch, 4. Dynastie.
  • 2 Pyramidenkomplex von Gīza, 4. Dynastie.
  • 3 Zāwiyat el-ʿAryān, 3., 4. Dynastie.
  • 4 Abū Ṣīr, 5. Dynastie.
  • 5 Saqqāra, 3. Dynastie, 5., 6. Dynastie.
  • 6 Dahschūr, Anfang der 4. Dynastie (Snofru), 12., 13. Dynastie.
  • 7 el-Lischt, 12. Dynastie.
  • 8 Meidūm, Anfang der 4. Dynastie (Snofru), Gouvernement el-Gīza.

Thematisch verwandte Stätten

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Sonnenheiligtum des Niuserre

Unterkunft

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In der Nähe der Pyramidenfelder gibt es meist keine Unterkunftsmöglichkeiten, diese werden üblicherweise in Kairo gewählt.

Sicherheit

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  • Das Besteigen der Pyramiden und Mastabagräbern ist verboten und äußerst gefährlich.
  • Vergessen Sie im Sommer nicht die Mitnahme von Getränken.
  • Ziehen Sie festes Schuhwerk an.
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Brauchbarer Artikel
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