Senegal
Lage | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Dakar |
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Staatsform | Präsidiale Republik |
Währung | CFA-Franc (FCFA) |
Fläche | 196.722 km² |
Bevölkerung | 10,9 Mio |
Sprachen | Französisch (offiziell), Wolof, Pulaar, Jola, Mandinka |
Religionen | Muslime 94 %, Naturreligionen 1 %, Christen 5 % (meist Katholiken) |
Stromnetz | 230 V/ 50 Hz |
Telefonvorwahl | +221 |
Internet TLD | .sn |
Zeitzone | MEZ - 1h (WEZ) |
Der Senegal liegt in Westafrika und liegt im Übergang vom Sahel zu den Tropen.
Der islamisch dominierte Senegal lockt mit seiner reichen kulturellen Vielfalt, faszinierenden historischen Stätten wie der UNESCO-Weltkulturerbestadt Saint-Louis, beeindruckenden Naturwundern wie dem Saloum-Delta und seinen traumhaften Stränden sowie der Möglichkeit, traditionelle Musik und Tanzformen zu erleben.
Regionen
BearbeitenSeit 2008 ist Senegal in 14 Regionen gegliedert, die ihrerseits in insgesamt 45 Départements unterteilt sind.
Städte
Bearbeiten- 2 Saint-Louis Die ehemalige Hauptstadt von Senegal (1872–1952) liegt auf einer Insel im Senegalfluss und wurde im Jahr 2000 in die Liste des Weltkulturerbe aufgenommen. Beeindruckend ist die gut erhaltene koloniale Architektur mit der Altstadt und den Hafenanlage.
- 3 Tambacounda Provinzhauptstadt mit Flughafenund größte Knotenpunkt im landesweiten Fernstraßennetz außerhalb der Hauptstadtregion Dakar.
- 4 Touba Pilgermetropole. In der Stadt herrscht ein strenges Alkohol- und Rauchverbot. Außerdem gibt es keine Hotels. Die Regierung des Senegal hat in Touba keine Macht. Der Kalif der Stadt ist der eigentliche Machthaber.
- 5 Saly Diese Küstenstadt am Atlantik ist ein beliebtes Touristenziel mit schönen Stränden, Resorts, Golfplätzen und Wassersportmöglichkeiten. Saly bietet auch eine lebendige Restaurantszene und eine Vielzahl von Aktivitäten für Besucher.
- 6 Thiès Die Stadt ist ein wichtiges Handels- und Industriezentrum und beherbergt eine Vielzahl von Fabriken und Unternehmen. Thiès ist auch für seine kulturelle Szene bekannt, einschließlich Kunsthandwerksmärkten und Festivals. Sehenswert ist unter anderem der Marché Cambéréne, ein farbenfroher Markt, auf dem Kunsthandwerk und lokale Produkte verkauft werden.
- 7 Rufisque Diese Stadt liegt ungefähr 25 Kilometer nordöstlich von Dakar und hat eine reiche Geschichte als ehemaliges Handelszentrum während der Kolonialzeit. Rufisque war einst ein wichtiger Handelshafen und spielt immer noch eine Rolle im Wirtschaftsleben des Landes. Die Stadt beherbergt historische Gebäude und Denkmäler aus der Kolonialzeit sowie Märkte und lokale Kunsthandwerkszentren.
- 8 Kaolack ein bedeutendes Handelszentrum und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Land. Die Stadt liegt am Ufer des Saloum-Flusses und ist bekannt für ihren lebhaften Markt, auf dem eine Vielzahl von Waren, darunter Fische, Gemüse, Kunsthandwerk und traditionelle Medizin, verkauft werden. Kaolack ist auch ein Ausgangspunkt für Reisen in die Saloum-Delta-Region, die für ihre natürliche Schönheit und Vielfalt bekannt ist.
- 9 Mbour (M'bour) Die Stadt ist bekannt für ihre Strände und ist ein beliebtes Touristenziel für sonnenhungrige und Wassersportler. Mbour ist auch für seine Fischereiindustrie bekannt und bietet die Möglichkeit, frische Meeresfrüchte auf den lokalen Märkten zu probieren. In der Nähe von Mbour befindet sich der Bandia Wildpark, in dem Besucher eine Vielzahl afrikanischer Tierarten in freier Wildbahn beobachten können.
- 10 Ziguinchor Diese Stadt liegt im Süden des Senegal und ist das kulturelle Zentrum der Casamance-Region. Ziguinchor bietet eine reiche kulturelle Vielfalt, einschließlich traditioneller Musik und Tänze, sowie die Möglichkeit, die umliegende Natur und die ländliche Lebensweise zu erkunden.
Weitere Ziele
Bearbeiten- 1 Gorée (île de Gorée) Vor der Küste Dakars gelegene Insel, die vom 15. bis zum 19. Jahrhundert der größte Sklavenmarkt an der afrikanischen Westküste war. Sie gehört seit 1978 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ein Besuch ist zu empfehlen, auch wenn dies Weltkulturerbe nicht so unterhalten wird, wie man es sich wünscht. Die Insel selbst ist sehenswert, sie bietet u. a. malerische Gassen, die an Mittelmeerstädtchen erinnern. Von der letztmals im Zweiten Weltkrieg befestigten Inselkuppe, auf der sich heute mehrere Künstler niedergelassen haben, hat man einen wunderbaren Rundblick. Ein Besuch des Sklavenhauses (Maison des esclaves) mit Führung sollte in jedem Fall dazu gehören, auch wenn die Ausstattung und Pflege nicht zu vergleichen ist mit z. B. dem Sklavenmuseum in Kapstadt (Südafrika). Dafür hatten wir eine sehr gute und engagierte offizielle Führung in Französisch, es gibt aber auch deutschsprachige Führer. Bemerkenswert ist auch ein Denkmal für die Pharmazeuten (und Ärzte), die bei der Bekämpfung von Seuchen ihr Leben gelassen haben.
- 1 Steinkreise von Senegambia (Stone Circles of Senegambia) Entlang des Gambia-Flusses erstrecken sich auf einer Breite von 100 km und einer Länge von ca. 350 km insgesamt ca. 1000 frühgeschichtliche Monumente. Die Steinkreise bilden insgesamt vier Gruppen mit 93 Steinkreisen: Sine Ngayène, Wana, Wassu und Kerbatch. Ihre Entstehung wird zwischen dem dritten Jahrhundert vor und dem 16. Jahrhundert nach Christus datiert. Insgesamt bilden die Monumente, die auch Grabhügel enthalten, eine Periode von 1500 Jahren einer Zivilisation ab. Diese megalithische Zone ist einzigartig auf der Welt. Seit 2006 gehört sie zum Weltkulturerbe.
- 2 Muschelinseln von Joal Fadiouth (île de Fadiouth) Über diese Kultur ist wenig bekannt, außer dass diese Menschen vor 1000 bis 700 Jahren Inseln im flachen Mündungswasser aufgehäuft haben, die nur aus Muscheln bestehen. Leider ist die höchste von ihnen schon vor vielen Jahren abgetragen worden, weil ihr Material, die Muschelschalen, für den Straßenbau genutzt wurden. Beeindruckend ist der Fußweg über lange Holzbrücken zum Ort, der auf Muscheln gebaut ist. Nach einem Rundgang durch den Ort geht man weiter zur Begräbnisinsel oder lässt sich mit einem Kahn fahren. Auch dort sind die Wege, die christlichen und moslemischen Grabhügel aus Muscheln, selbst der Beton der Schutzmauer.
- 3 Lac Rose Ein rosa gefärbter See, der durch seine hohen Salzkonzentrationen bekannt ist.
Nationalparks
BearbeitenSenegal besitzt mehrere Nationalparks, von denen zwei seit 1981 zum Weltnaturerbe der UNESCO zählen.
- 4 Nationalpark Djoudj (parc national des oiseaux du Djoudj) Nördlich der Stadt Saint Louis gelegenes Reservat, das zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt und eines der größten Vogelreservate in Westafrika mit ca. 330 Vogelarten bildet.
- 5 Nationalpark Langue de Barbarie (parc national de la Langue de Barbarie) An der Mündung des Senegalflusses gelegenes ca. 20 km² großes Reservat. Wasservögel und europäische Zugvögel.
- 6 Nationalpark Delta du Saloum (parc national du delta du Saloum) Ca. 150 km südöstlich von Dakar gelegener Park mit Sümpfen und Mangrovenwäldern. Vögel und auch Säugetiere.
- 7 Nationalpark Basse-Casamance (parc national de la Basse-Casamance) Feuchtsavannen und dichten Wäldern, die von Wasserwegen durchzogen sind. Zu den hier lebenden Tieren gehören 200 verschiedene Vogelarten und rund 50 unterschiedliche Säugetierarten wie Leopard, afrikanischer Waldbüffel und Western Red Colobus.
- 8 Iles de la Madeleine (parc national des îles de la Madeleine) Viele Vogelarten können hier beobachtet werden.
- 9 Nationalpark Niokolo-Koba (parc national du Niokolo-Koba) Ca. 650 km östlich von Dakar gelegenes Weltnaturerbe der UNESCO mit einer Fläche von 9500 km². Neben ca. 80 Säugetierarten findet man hier rund 300 Vogelarten. Die letzte Elefantenherde des Senegal ist hier zu Hause. Der Gambia (Fluss) fließt durch den Park.
- Man kann von Dakar aus mit dem Flugzeug zum malerisch am Gambiafluss gelegenen Hotel Simenti inmitten des Nationalparks fliegen. Mit dem Auto ist der direkte Weg von Dakar über die N 1 beschwerlich und staubig.
- Das offizielle Tor zum Park liegt in Dar Salam an der N 7. neben dem Eintritt ist immer ein Parkführer zu mieten, der einen im Park begleitet (Jan 2009 = 5000 CFA pro Tag). Führungen werden i. d. R. in Französisch angeboten, es gibt einzelne Führer, die auch Englisch können, einen, der auch leidlich Deutsch sprach. Direkt beim Eingang liegt ein gutes Campement, diejenigen im Park sind teils sehr einfach (Zelte dafür kostenfrei), es gibt aber auch solche mit Klimaanlagen in der Hütte wie z. B. derjenigen beim Hotel Simenti. Für den Tier- und Pflanzenliebhaber lohnt eine Reise, wenn man sich ausreichend Zeit für Tierbeobachtungen nimmt. Dazu ist fast nur der Morgen und Abend geeignet, aber um z. B. Löwen beobachten zu können braucht es Glück, ein Geländewagen ist dabei hilfreich.
- Ein Abstecher, weiter im Süden zu den Bedick (sehr gutes, angenehmes Campement "Chez Leontine"), in der Nähe von Bandafassi und zu den Bassari sowie eine Besichtigung des Wasserfalls von Dindefelo (dort zwei gute Campements) lohnen. Diese Tour ist ca. ab Kédougou nur mit Geländewagen möglich.
Strände
BearbeitenObwohl der Senegal ein überwiegend muslimisches Land ist, herrscht an den Stränden eine eher liberale Einstellung gegenüber der Kleiderordnung. Dennoch ist es ratsam, angemessene Badebekleidung zu tragen, insbesondere außerhalb von Touristenorten oder wenn man öffentliche Strände besucht. FKK ist es im Senegal nicht üblich und unangemessen.
- 1 Nianing Dieses Küstendorf südlich von Mbour ist bekannt für seine schönen Strände und luxuriösen Resorts. Die Strände von Nianing sind ideal zum Entspannen, Sonnenbaden und Schwimmen und bieten auch die Möglichkeit, traditionelle Fischerdörfer zu besuchen und das lokale Leben zu erleben.
- 2 Petite Côte Dieser Küstenstreifen südlich von Dakar ist bekannt für seine malerischen Strände und beliebten Badeorte wie Saly und Somone. Die Strände entlang der La Petite Côte bieten feinen Sand, klares Wasser und eine Vielzahl von Wassersportmöglichkeiten wie Schwimmen, Surfen und Bootsfahrten.
- 3 Cap Skirring Im Süden des Senegals gelegen, nahe der Grenze zu Guinea-Bissau, bietet Cap Skirring einige der unberührtesten Strände des Landes. Die Strände hier sind von üppiger Vegetation und Kokospalmen gesäumt und bieten eine ruhige und entspannte Atmosphäre.
- 4 Joal-Fadiouth Diese einzigartige Stadt am Ufer des Senegal-Flusses bietet nicht nur kulturelle Sehenswürdigkeiten, sondern auch schöne Strände. Besucher können hier am Strand entspannen und gleichzeitig die traditionelle Architektur und das Leben der Fischergemeinde erkunden.
Hintergrund
BearbeitenGeschichte
BearbeitenDass diese Region Westafrikas bereits früh besiedelt war, wird mit den Steinkreisen des Senegambia eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Um 500 n. Chr. wanderten die Völker der Wolof und Serer in dieses Gebiet ein. Mit Beginn des 9. Jahrhunderts stand die Region für zunächst 200 Jahre unter dem Einfluss von Ghana und anschließend unter dem Einfluss des Königreiches Mali. Die Islamisierung begann wahrscheinlich ab dem 11. Jahrhundert mit dem Einfall von Berberstämmen aus dem Norden. Das Malireich verlor im 14. und 15. Jahrhundert an Einfluss, so dass sich lokale Herrscherbezirke der Wolof ausbildeten.
Ab 1444 übernahmen die Europäer sukzessive die Kontrolle über die Region. Der Senegal war ein wichtiger Knotenpunkt für den transatlantischen Sklavenhandel. Europäische Händler, vor allem Portugiesen, Franzosen und Briten, errichteten Handelsniederlassungen an der senegalesischen Küste. Im 19. Jahrhundert begann der Wettlauf um den Kolonialbesitz in Afrika. Frankreich erlangte die Kontrolle über den größten Teil des Senegal und gliederte ihn in Französisch-Westafrika ein. Am 4. April 1960 erlangte der Senegal seine Unabhängigkeit von Frankreich.
Senegal blickt auf eine lange Tradition politischer Stabilität und Demokratie zurück. Senegal steht vor Herausforderungen wie Armut, Arbeitslosigkeit und ungleicher Verteilung des Reichtums. Dennoch hat das Land auch große Fortschritte in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Infrastruktur gemacht.
Landesnatur
BearbeitenEin großer Teil des Senegal besteht aus Savannenlandschaften, die durch trockenes Grasland mit vereinzelten Bäumen und Sträuchern geprägt sind. Diese Savannen sind typisch für die Sahelzone, die den Übergang zwischen der Sahara im Norden und der feuchteren Vegetation weiter südlich bildet. Senegal hat eine lange Atlantikküste mit Sandstränden, Lagunen und Mangrovenwäldern und sind auch touristische Ziele. Im Norden des Senegal, nahe der Grenze zur Sahara, erstrecken sich Wüstengebiete wie die Lompoul-Wüste und die Region um Saint-Louis. Diese Gebiete sind geprägt von Sanddünen, Felsformationen und extremer Trockenheit. Trotz der vorherrschenden Trockenheit gibt es im Senegal landwirtschaftlich nutzbare Gebiete, vor allem entlang der Flussufer und in den südlicheren Landesteilen. Hier werden verschiedene Nutzpflanzen wie Reis, Erdnüsse, Hirse und Baumwolle angebaut.
Anreise
BearbeitenEinreisebestimmungen
BearbeitenSenegal hat für 125 Staaten die Visumspflicht für touristische Aufenthalte abgeschafft. Dazu gehört die gesamte EU und Schweiz jedoch nicht Liechtenstein. Die Bürger des letzteren können, nur am Flughafen Dakar, ebenso wie Türken und Bürger andrer europäischer Zwergstaaten ein Visa-on-Arrival kaufen. An Europäern benötigen Albaner und Staatsangehörige des ehemaligen Jugoslawiens weiterhin Einreiseerlaubnisse. Diese sind erhältlich:
- Botschaft von Senegal, Klingelhöferstr. 5, 10785 Berlin. Tel.: +49 (30) 8 56 21 90. Auch zuständig für Österreich. Der Senegal hat mehrere Honorarkonsuln in der BRD ernannt, diese stellen keine Sichtvermerke aus. Verlängerungen erteilt die örtliche Fremdenpolizei. Geöffnet: Mo–Fr 9:00–17:00.
Die Vertretung in Genf ist im Immeuble International Centre Cointrin, Route de Pré-Bois 20, Bâtiment H, 4ème étage; 1215 Genève 15 Aéroport.
Siehe auch: Liste der Auslandsvertretungen des Senegal
Zoll
BearbeitenFreimengen:
- 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak
- 1 Flasche Schnaps
- 1 Fläschen Parfüm zum persönlichen Gebrauch
Valuta ohne Anmeldung: Einfuhr CFA 1.000.000 (ca. 1500 €) und der Gegenwert von bis zu CFA 500.000 (ca. 750 €) bei Ausfuhr.
Einfuhrverbote besteht für Pornographie und staatsfeindliches. Waffen, Munition, geschützte Tierarten (CITES) und Tomatenmark (!) bedürfen ministerieller Erlaubnis.
Mit dem Flugzeug
BearbeitenDer internationale Flughafen von Dakar wird von zahlreichen internationalen Fluglinien sowohl im Linien- als auch im Charterbetrieb angeflogen. So fliegen von Frankfurt/ Main unter anderem Air Maroc, Air France u.a.m. Dakar täglich an.
Mit der Bahn
BearbeitenDie Bahnstrecke von Dakar nach Bamako im Nachbarland Mali wurde vor Jahren von der kanadischen Firma Transrail „betrieben“. Die hat den senegalischen Streckenteil komplett eingestellt. Ende 2015 kam es zur Gründung der staatlichen Dakar Bamako Ferroviaire, die mit chinesischer Hilfe seit Ende 2016 dabei ist die Strecke zu erneuern.
Mit dem Bus
BearbeitenEs gibt die Möglichkeit für etwa 15 € per Minibus von Nouakchott in Mauretanien über den Diama Damm bis nach Dakar zu fahren. Es wird bei der Abfahrt eine Person ausgelost die umsonst mitfährt. Da man auf dem Weg den Diawling Nationalpark quert, wird von Touristen kurz vor der Ausreise eine Gebür von 200 Ouguiya (5 €) verlangt. Die Straße ist auf mauretanischer Seite in einem schlechten Zustand (2019). Die Fahrt nimmt einen vollen Tag in Anspruch.
Busse der gambischen GTSC fahren täglich von Serekunda-Kanifing von/nach Dakar. Auch gibt es für die gleiche Strecke Sammeltaxis für etwa 10 € (6000 CFA), die etwa zwei Kilometer von der gambischen Grenze entfernt starten. Für 1000 CFA extra kann man den Beifahrersitz ergattern (2019).
Auto/ Motorrad
BearbeitenDie Anreise aus Europa ist am einfachsten über Mauretanien und den Fährübergang bei Rosso über den Senegal-Fluß möglich.
Das deutsche auswärtige Amt gab ein Merkblatt zur KfZ-Einfuhr heraus, da sich die Regeln häufig ändern. Die Einfuhr von Fahrzeugen bis 3,5 t die älter als acht Jahre sind, ist seit 2012 verboten. Solche Fahrzeuge dürfen gegen Vorlage eines Carnet und Nachweis einer gültigen Haftpflichtversicherung für 48 Stunden (nicht verlängerbar) in Transit benutzt werden. Neuere Fahrzeuge ohne Carnet erhalten ein 10 Tage gültiges passavant de circulation, das verlängert werden kann. Falls das Auto verkauft wird, sind je zwanzig Prozent Zoll und Mehrwertsteuer fällig, für die der Verkäufer aufkommen muss.
Mit dem Schiff
BearbeitenEine reguläre Fährverbindung in den Senegal besteht nicht.
Die Fähre zwischen Ziguinchor und Dakar (Beschreibung) umgeht Gambia.
Mobilität
BearbeitenUm sich im Land zu bewegen kann man Mietwagen, Buschtaxis, Busse, die Bahn oder Inlandsflüge nutzen.
Mietwagen
BearbeitenIn Dakar haben alle großen internationalen Autovermietungen eine Dependance. Es wird ein internationaler Führerschein benötigt.
Öffentliche Verkehrsmittel
BearbeitenDie einfachste Art im Land unterwegs zu sein ist die Nutzung von Buschtaxis oder einheimischen Bussen, die immer von einem Busbahnhof (gare routière) abfahren. Beim Komfort müssen Abstriche gemacht werden, dafür ist fast jeder Ort billig erreichbar. Die Fahrtziele werden laut ausgerufen, wobei hier meist nur die Endstation angegeben wird. Etwas Geduld und keine Angst vor apokalyptischen Zuständen in den Großstädten sind empfehlenswert. Auf dem Land geht es etwas ruhiger zu. Es ist anzuraten sich vorher über den üblichen Fahrpreis zu erkundigen, das braucht Zeit. Auch zum Feilschen über den Fahrpreis sollte man viel Zeit und Geduld einplanen! In Dakar selbst sind übrigens die Buschtaxis nicht mehr zugelassen, man muss sie also außerhalb suchen.
Wenn man mit vier oder mehr Personen unterwegs ist, kann sich das Anmieten eines Buschtaxis für eine ganze Rundreise lohnen. Dazu sollte man sich aber Fahrer und Fahrzeug vorher genau ansehen, vielleicht auch erst einmal ausprobieren und sich auf längeres Feilschen und Verhandeln einlassen. Wir fuhren zu viert in einem alten Peugeot 505 mit sehr zuverlässigem, netten Fahrer billiger als mit einem gemieteten Kleinwagen. Wir haben auf seine Empfehlung mehrfach in senegalesischen Restaurants an der Strecke hervorragend und sehr billig gegessen, zumal er für uns die Preise erfragte bzw. verhandelte. In Campements (und manchen ländlichen Hotels) werden Fahrer üblicherweise kostenlos aufgenommen und auch verpflegt.
Sprache
BearbeitenDie Amtssprache ist Französisch, das man also in allen offiziellen Stellen nutzen kann. In Städten und der Nähe der Küste sind Französischsprachige sehr oft anzutreffen, im Landesinneren wird es seltener und der Wortschatz ist oft auf alltägliche Dinge begrenzt. Für Reisen ist es ratsam, sich zumindest Begrüßungsformeln in Wolof, der gängigen Verkehrssprache, vorher anzueignen, das kann manches erleichtern, da Senegalesen sich für die (ritualisierte) Begrüßung viel Zeit lassen (wobei man sich höflicher Weise nicht anschaut!) und nach dem Befinden, der letzten Nacht, den Eltern und Kindern fragen, ehe sie langsam auf das Thema zu sprechen kommen.
Kaufen
BearbeitenSenegal ist ein armes, aber nicht billiges Reiseland. Kreditkarten werden allenfalls in größeren Hotels akzeptiert. Wegen des fixen Wechselkurses empfiehlt sich die Mitnahme von Euro.
Fliegende Händler, Bettler und „Touristenführer“ drängen sich auf.
Küche
BearbeitenEs gilt, wie fast überall in Afrika, dass man fließendes Wasser und Rohes (also auch Salate) meiden sollte. Fleisch, Gemüse und Obst sollte nur gut gekocht oder durchgebraten gegessen werden, Obst nur, wenn man es geschält hat. Beachtet man dies und eine Grundhygiene, so kann man die senegalesische Küche unbedenklich essen. Sie beruht auf einer „Sättigungsgrundlage“, sei es Hirse, Reis, Weizengrieß (Couscous) mit schmackhafter Soße und Gemüse. Dazu gibt es Hühnchenfleisch oder Rind-, Hammel-, Ziegen-oder Schaffleisch, Fisch oder Meeresfrüchte. Je nach Region und Koch/Köchin werden scharfe Gewürze verwendet. Scharfe Gewürze schaden nicht, helfen aber bei der Verdauung.
- Thiéboudiène ist das seelenwärmende Nationalgericht des Senegals, eine reichhaltige, würzige und tief gewürzte Mischung aus Reis, Gemüse und Fisch.
- Café Touba ist ein Kaffee der mit Jarr (Guinea Pfeffer) und optional Nelken geröstet wir. Er schmeckt sehr würzig, und wird in den kleinen Läden und von fliegenden Verkäufern überall für kleinstes Geld angeboten.
- Gefüllte Baguettes sind ebenso wie der Café Touba praktisch überall anzutreffen. Die aufgeschnittenen Baguettes werden mit Mayonnaise, Zwiebeln und verschiedenen gekochten Gerichten gefüllt. Oft Hähnchen, Kartoffeln, Bohnen oder Leber.
- Fataya sind Teigtaschen mit einer würzigen Fleischfüllung.
Nachtleben
BearbeitenEs gibt in Senegal drei Spielbanken, alle in Dakar.
Prostitution ist im Senegal legal (aber diskret auszuüben) und reguliert. In diesem Sektor Arbeitende müssen über 21 sein, monatlich untersucht werden und über ein carnet sanitaire verfügen. Nur etwa ein Viertel der Prostituierten sind tatsächlich registriert, besonders die auf die zahlreichen europäischen weiblichen Sextouristen spezialisierten Männer sind nicht erfasst; unter den unregistrierten liegt die Rate an HIV-Infektion bei nur noch 7%.[1]
Unterkunft
BearbeitenIn der Hauptstadt Dakar finden sich alle französischen Hotelketten mit ihrem modernen klimatisierten Ambiente und Preisen wie in Europa. In anderen größeren Städten finden sich auch Hotels, die diesem Standard entsprechen. Für Reisende ohne Französischkenntnisse sind diese geeignet, da sie auch englischsprachiges (manchmal auch portugiesisch- und spanischsprachiges) Personal haben. Ich fand das Hotel Océanic im kolonialen Stil, ganz nahe am Markt "Kermel" charmant, wenn auch etwas renovierungsbedürftig, das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut und das Hotel so zentral gelegen, dass man Dakar zu Fuß besichtigen kann. Das französisch- teils auch spanischsprechende Personal war sehr freundlich und hilfsbereit. Auch gibt es inzwischen mehrere Hostels in Dakar für 6 bis 10 € im Dorm.
Im ländlichen Senegal, insbesondere in der Casamence und im Südosten (im und in der Umgebung des Nationalparks Niokolo Koba) finden sich von Einheimischen betriebene Campements, umzäunte Gelände, meist mit schönen Bäumen in denen kleine (ortsübliche) Hütten stehen. In ihnen sind im großen Hauptraum zumeist ein großes Doppelbett mit Moskitonetz, manchmal auch ein Schrank oder Kommode. Ein oder auch zwei Zusatzbetten werden gern hineingestellt. Dahinter befindet sich ein einfacher Sanitärbereich mit Toilette (gelegentlich mit Hockklo) und oft Waschbecken sowie immer Duschgelegenheit, die aus einer Dusche mit fließendem (oder auch nur tröpfelndem) Wasser oder aus einem Eimer Wasser mit Schöpfmöglichkeit (was ich fast vorziehe) besteht. Man sollte sich die Hütten vorher ansehen, um sicher zu sein, dass einem die Sauberkeit, Ausstattung z. B. mit Moskitonetz, zusagt. Gern wird auch nachgebessert.
Ich will hier nur ein ganz hervorragendes Campement in Nianing ca. 100 km südlich von Dakar direkt an der Atlantikküste gelegen, nennen, das BenTenier . Es ist von einer Französin, die mit einem Senegalesen verheiratet ist, hervorragend geführt. Es ist vorbildlich sauber, angelegt wie ein kleiner Naturpark mit eigenem Swimmingpool (man kann durch einen Hinterausgang auch im Atlantik baden gehen, wenn auch ein Spazierweg bis außerhalb des Ortes anzuraten ist) und hervorragendem Restaurant mit französischer und regionaler Küche. Die Besitzer engagieren sich auch finanziell für den Bau von Vorschulen in der Umgebung. Mit Französischkentnissen kann man sich dort sehr gut informieren, mit Englisch kommt man aber auch durch. Dies Campement ist u. a. sehr geeignet um sich erst einmal an den langsameren Lebensrhythmus und das Klima anzupassen. Sehr beliebt ist ein Aufenthalt über Neujahr, denn da kann man eine senegalesische Feier mit musizierenden und tanzenden Griots bei herrlicher Atmosphäre und köstlicher Küche erleben.
Feiertage
BearbeitenTermin | Name | Bedeutung |
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Fr, 4. Apr. 2025 | Unabhängigkeitstag | Am 04. April 1960 wurde Senegal von Frankreich unabhängig. |
Sicherheit
BearbeitenBewaffnete Raubüberfälle sind keine Seltenheit.
Sowohl das deutsche als auch das österreichische Außenministerium raten von Reisen in das Grenzgebiet von Mali und Mauretanien ab: „Von nicht erforderlichen Reisen in die unmittelbaren Grenzgebiete zu Mali und zum südlichen Teil von Mauretanien im Département Matam wird abgeraten.“ Auch die Region am Senegalfluß zwischen Podor und der Grenze mit Guinea soll gemieden werden. (Stand: Sep 2022)
Senegal gilt als eines der politisch stabilsten afrikanischen Länder mit einer guten Integration der zahlreichen Völker und einer funktionierenden Demokratie. Nichtsdestotrotz klafft auch hier die Schere zwischen arm und reich weit auseinander. Kleinkriminalität ist insbesondere in den größeren Städten häufig.
Im Süden des Landes an der Grenze zu Gambia und Guinea-Bissau in der Provinz Casamance südwestliche Provinz) gibt es teilweise Auseinandersetzungen der Regierungstruppen mit der Rebellenorganisation MFDC. Abseits der Durchgangsstraßen besteht hier auch Minengefahr. Die Lage hier hat sich seit 2015 gebessert.
Reisen auf den Nationalstraßen №5 Ziguinchor-Banjul und der №4 „Transgambienne“, die Ziguinchor über die Brücke im gambischen Farafenni mit Dakar verbindet, sollten mit besonderer Vorsicht angegangen werden, da es in der Vergangenheit zu bewaffneten Überfällen gekommen ist.
Von Nachtfahrten wird generell abgeraten.
Gesundheit
BearbeitenEine Reisekrankenversicherung sollte vorher abgeschlossen werden. Die medizinische Versorgung ist nicht auf europäischem Standard (mit Ausnahme Dakar). Die hygienischen, insbesondere auch die Trinkwasserversorgung Verhältnisse sind ebenfalls nicht auf europäischem Stand. Die Belastung durch Staub kann während der Trockenzeit (Nov.-Mai) in der Sahelregion stark sein.
Medizinische Versorgung
BearbeitenIn Dakar sind für alle Disziplinen die entsprechenden Fachärzte zu finden. Das Hospital Prinzipal de Dakar in Dakar gilt als eines der medizinischen Referenzzentren in Westafrika. Für Reisende die regelmäßige Medikamente einnehmen müssen wird empfohlen diese mitzuführen. In Dakar sind alle gängigen Medikamente in den Apotheken zu erhalten (meist aus Frankreich), jedoch sind Medikamentenfälschungen nicht sicher auszuschließen. Auf dem Lande gibt es Gesundheitsstationen (centre medical), die eine medizinische Grundversorgung vermitteln und deren Personal auch Französisch spricht.
Die deutsche Botschaft bietet eine Ärzteliste zum herunterladen.
Infektionskrankheiten und Vorbeugung
BearbeitenAn Tropenkrankheiten ist praktisch das volle Programm „im Angebot.“ Senegal ist Gelbfieber - und Malariagebiet (mehr als 70 % aller Fälle sind M. tropica). Eine Gelbfieberimpfung ist für alle Reisenden empfehlenswert. Vorgeschrieben ist sie nur bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (ausgenommen Kinder unter einem Jahr), d. h. den meisten südlich von Senegal liegenden afrikanischen Staaten,
Weiterhin sollten Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über vier Wochen zusätzlich Hepatitis B, Tollwut, Typhus und Meningokokken-Krankheit (einschließlich Typ A und W) bestehen.
Die gemäss dem Robert Koch Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder sollten alle durchgeführt sein.
Im ganzen Land besteht das Risiko an Malaria zu erkranken. Im Senegal ist die gefährliche Malaria tropica für über 70 % der Erkrankungsfälle verantwortlich. Eine vorbeugende Tabletteneinnahme wird empfohlen. Weitere Schutzmaßnahmen sind Moskitonetze, mückendichte Bekleidung, besonders dunkle und besonders helle Kleidung vermeiden und Insektenschutzmittel benutzen. Diese gelten auch zur Vorbeugung der Infektion mit Dengue Fieber (ebenfalls durch Stechmücken übertragen).
Zur Vorbeugung von Durchfallerkrankungen empfiehlt sich der alte Grundsatz "cook it, peel it or forget it" (koch es, schäl es oder vergiss es). Die gefährlichste Durchfallerkrankung ist Cholera, hier gilt die Region um Touba als besonders gefährdet.
Eine weitere Erkrankung die unangenehme Folgen haben kann, ist die Bilharziose, mit der man sich beim Baden in Süßwasser in stehenden oder langsam fließenden Gewässern infizieren kann.
HIV/ AIDS: Im Senegal sind ca. 1% der Bevölkerung mit dem HIV infiziert, allerdings 27 % der Prostituierten. Kondome, sauberes Injektionsbesteck und kein Blutkontakt sind die Grundregeln zur Infektionsvermeidung.
Klima und Reisezeit
BearbeitenIm Senegal bestimmt ein typisches tropisches Klima mit klar abgegrenzten Regen- und Trockenzeiten das Wetter. Im Winter herrschen überwiegend Nordost- und im Sommer überwiegend Südwestwinde. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 600 mm, die überwiegend zwischen Juni und Oktober fallen. Die Niederschlagsmenge nimmt vom savannenartigen Norden zum bewaldeten Süden (Regenwald) zu, hier kann die Niederschlagsmenge mehr als 1500 mm betragen. In der Regenzeit von Juni bis Oktober betragen die Höchsttemperaturen 27 °C und im Winter zwischen Dezember und Februar minimal 17 °C im Durchschnitt. Generell sind die Temperaturen im Inland höher als an der Küste.
Die beste Reisezeit ist das Frühjahr mit geringer Niederschlagsmenge und angenehmen Temperaturen. Prinzipiell ist jedoch der Senegal ganzjährig gut bereisbar.
Respekt und Verhaltensregeln
BearbeitenTrotz der lebensfrohen und bunten Art ist der Senegal ein überwiegend muslimisches Land. Daher sind entsprechende Verhaltensweisen, wie sie für andere muslimische Länder gelten, zu beachten. Insbesondere sollten Moscheen mit dem nötigen Respekt, d. h. ohne Schuhe und mit bedecktem Kopf betreten werden. Allzu freizügige Kleidung ist ebenfalls nicht von Vorteil.
Wichtige rechtliche Bestimmungen
BearbeitenWie fast überall in Afrika ist beim Photographieren von Uniformierten (auch Polizeistationen), Botschaften und Regierungsgebäuden Vorsicht geboten. Ausländer müssen sich jederzeit ausweisen können.
Zollvergehen werden vergleichsweise drakonisch (Gefängnis) bestraft. Der Besitz von Betäubungsmitteln wird hart bestraft, deutsche Staatsangehörige unterliegen hier senegalesischem Recht. Homosexualität ist nach senegalesischem Recht strafbar. Auch die Verletzung der öffentlichen Sittlichkeit im allgemeinen - diskrete Prostitution ist erlaubt - sowie Sex mit unter 16-jährigen kann mit Geldstrafen geahndet werden.
Praktische Hinweise
BearbeitenLiteratur
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Offizielle Homepage des Senegal - französisch
- Tourismusseite - zahlreiche Karten, Veranstaltungskalender, Fahrpläne und weitere Informationen auf Englisch.
- UNESCO - Weltkultur- und Naturerbestätten im Senegal.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Senegal’s innovative approach to prostitution. In: The Economist, Donnerstag, 12. April 2018 (in Englisch). :