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Artikel „Bode, Johann Ehlert“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 1–2, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bode,_Johann_Elert&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 12:31 Uhr UTC)
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Bode: Johann Ehlert B., geb. am 19. Jan. 1747 in Hamburg, † 23. Nov. 1826, beschäftigte sich viel mit astronomischen Rechnungen. Schon im J. 1766 erschien von ihm „Berechnung und Entwurf der Sonnenfinsterniß von 5. August 1766“. Unter den astronomischen Autoren des 18. Jahrhunderts nimmt er den ersten Rang ein. Seine „Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels“ (Hamburg 1768) ist in 10 Auflagen (zuletzt von Bremiker 1844) erschienen. In demselben Jahre schrieb er über den Durchgang der Venus durch die Sonnenscheibe auch noch in Hamburg, wo sein letztes Werk 1771 die monatliche „Anleitung zur Kenntniß des Standes des Mondes und der Planeten“ war. Als Lambert 1772 statt der bis dahin herausgegebenen 8 astronomischen Kalender genaue Ephemeriden unter Autorität der Berliner Akademie herauszugeben unternahm, wurde er als rechnender Astronom nach Berlin berufen und nach Lambert’s Tode 1777 alleiniger Herausgeber des Berliner astronomischen Jahrbuchs; nur in den ersten Jahrgängen wird Schulz[WS 1] als ein Mitrechner aufgeführt. Als Director der Berliner Sternwarte bewirkte er einen Umbau des alten Locals, doch da dieses noch nach alten Principien auf dem Dache der Akademie erbaut war, ihm außerdem nur Instrumente von mäßigen Dimensionen zu Gebote standen, hat er als Beobachter nicht viel leisten können. Desto mehr durch sein Jahrbuch, welches für die andern Ephemeriden zum Muster diente, und das er in 54 Bänden (den Jahrgang 1829 hinterließ er druckfertig) fortsetzte. Eine Zeit hindurch waren in diesen Jahrbüchern die einzigen Nachrichten über astronomische Beobachtungen und Entdeckungen enthalten und wurde diese neben Zach’s Monatlicher Correspondenz nebst dessen Correspondance astronomique und neben der Zeitschrift für Astronomie von Lindemann und Bohnenberger fortgesetzt. Seine Sternkarten, die Darstellung der Sterne in 34 Blättern nebst Einleitung und Katalog, 1782 herausgegeben, sowie sein großer Himmelsatlas in 20 Blättern nebst der allgemeinen Beschreibung und einem Nachweis der Gestirne und einem Kataloge von 17240 Sternen, von 1797–1801, gehörten zu den besten Sternkarten, welche man hatte. Er gab auch in deutscher Sprache „Ptolemäus’ Beschreibung der Gestirne mit Erläuterungen“, 1795, heraus und sein Verzeichniß der Rectascensionen und Declinationen von 5505 Sternen nach Piazzi (1805) waren für ihre Zeit brauchbare Kataloge. An populären Schriften übersetzte er Fontenelle’s Dialog „Sur la pluralité des mondes“ (1776), schrieb eine „Erläuterung der Sternkunde“ (1778), gab auch 1786 eine „Anleitung zur allgemeinen Kenntniß der Erdkugel“ heraus, welche in dritter Auflage 1808 erschien, 1794 einen „Kurzen Entwurf der astronomischen Wissenschaft“ und publicirte mit Schulz die „Sammlung astronomischer Hülfstafeln“ in drei Bänden 1776 und eine Anzahl von Abhandlungen astronomischen Inhalts in seinen [2] Jahrbüchern und in den Supplementbänden zu denselben. Nachdem er 39 Jahre die Direction der Sternwarte geführt, legte er selbige 1825 nieder.

Vergl. Encke, Gedächtnißrede auf J. E. Bode, Berlin, Abhandl. d. Akademie 1827.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. eigentlich Schulze
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