Radierig

e graafischs Diefdruckverfaare in dr künstlerische Druckgraafik

Mit Radierig (vo latiinisch radere „chratze, wägnee“) bezäichnet mä e graafischs Diefdruckverfaare in dr künstlerische Druckgraafik.

Die fünf Landsknechte, Eisenradierung von Daniel Hopfer aus dem frühen 16. Jahrhundert

D Grundlaage

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Mä ritzt in die glatti, eebeni Ooberflechi von ere Diefdruck-Druckplatte Linie oder Pünkt und däm säit mä Radiere. Mä brucht für daas e Radiernoodle.

  • Bi dr Chaltnoodleradierig wird d Zäichnig mit ere Radiernoodle us hertistem Staal diräkt in d Druckblatte gritzt. Je diefer und bräiter dr Ritz isch, wo mä macht, umso mee Farb cha dr Ritz ufnee und d Färbig wird dunkler. Mä brucht kä Äätzflüssigkäit bi däm Verfaare.
  • Bi dr Äatzradierig bringt mä zerst e relatiiv wäichi Abdeckschicht uf d Druckblatte und ritzt d Zäichnig in die Abdeckschicht. Denn wird d Blatte mit ere Äätzflüssigkäit gäätzt, und nume die Stelle wärde aagriffe, wo d Deckschicht verletzt worde isch. Schliesslig spüelt mä d Blatte ab und wird d Deckschicht loos.
 
Mä schmiirt en Äätzgrund uf d Blatte, so dass mä d Farb vom Chupfer grad no cha gsee. Denn isch d Dicki vom Grund richdig.
 
E Chupferblatte mit Strichäätzig und gschabter Akwatinta
 
S Äätze von ere Strichradierig mit ere Iise(III)-chloriid-Löösig

D Druckfarb wird uf dr Blatte ufgmoolt, denn wüscht mä die überflüssig Farb vo de glatte Stelle vo dr Druckblatte ab. Mä macht e Blatt Babbiir füecht und druckt s mit ere Walzedruckbräss fest uf d Druckblatte, so dass es d Farb us de Ritze uusesugt und d Zäichnig eso uf s Babbiir überdräit wird. D Druckblatte si öbbe 1–2 mm dick, mäistens us Chupfer, mänggisch us Zink oder Messing, aber äigetlig chönne alli Materialie mit ere glatte Ooberflechi verwändet wärde, wo mä cha ritze oder äätze und wo d Farb, wo mä will bruuche, abstoosse.

Modärni Methoode vom Non-toxic-printing verwände Blatte, wo im Voruus beschichdet si und e liechtempfindligi Fotopolymerschicht druf isch. Sonigi Blatte wärde nid gäätzt. Mä druckt diräkt vo dr Beschichdig. Die Blatte wärde au in de fotograafische Eedeldruckverfaare verwändet.

Farbradierig

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Aquatinta-Radierig vo zwäi Druckblatte

Hüte si Farbradierige üüblig. Doodrbii bit s e baar Wariante:

Kolorierti Radierig
Radierige, wo in ere (Grund-)Farb druckt si, wärde denn mit Aquarellfarbe oder farbige Bleistift aagmoolt.
Farbradierig vo äinere Blatte
D Druckblatte wird mit verschiidene Farbe iigfärbt. Bi dere Methoode si alli Druck e chli verschiide
Meeblattefarbradierig
Vo dr erste Druckblatte wird s Motiiv uf witeri, gliich groossi Blatte kopiert, wo jeedi drvo en äigeni Farb brucht. Mä druckt denn vo dr hellste zur dunkelste Farb.
Druck uf farbigem Babbiir
Mä druckt mit wisser Farb uf e dunkels Babbiir,so dass es wie Chriide-, Silberstift- oder Röötelzäichnige usgseet.
Montaaschdruck
D Druckblatte wird verschnitte und die diwärse Däil chönne underschiidlig iigfärbt wärde. Si chömme zämme nääbenander uf e Druckdisch vo dr Bräss und wärde eso druckt.
Kombinazioonsdruck
Wenn verschiideni Drucktechnike (Hoochdruck/Diefdruck) brucht wärde, wemm mä farbigs Babbiir oder Metallfolie iichläbt cha mä Drück widerhoole.

Liddratuur

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  • Andreas Andresen: Die deutschen Malerradierer des 19. Jahrhunderts. Band 1–4, Leipzig 1866–70. Fortgsetzt vom Wessely.
  • Wolfgang Autenrieth: Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren. Vom Hexenmehl und Drachenblut zur Fotopolymerschicht. Tipps, Tricks, Anleitungen und Rezepte aus fünf Jahrhunderten – Ein alchemistisches Werkstattbuch. 7. Auflage. Krauchenwies 2020, ISBN 978-3-9821765-0-5 (Inhaltsverzeichnis, (→ Auszüge Online)).
  • Stanley William Hayter: New Ways of Gravure. Watson-Guptill, New York 1981 / Oxford University Press, London 1966 / Pantheon, New York, 1949.
  • Felix Hollenberg: Handbuch für Malerradierer – Das Radieren, die Ätzkunst, der Kupferdruck. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2008, ISBN 978-3-422-02148-8.
  • Henner Kätelhön: Die Radierung – Erfahrungen einer Kupferdruckerei. Steintor Verlag, Möhnesee 1996, ISBN 3-00-003982-1.
  • Walter Koschatzky: Die Kunst der Graphik. DTV, München 1985, ISBN 3-423-02868-8.
  • Ales Krejca: Die Techniken der graphischen Kunst. Artia-Verlag, Prag 1980, (Verlag Werner Dausien, Hanau), ISBN 3-7684-1071-4.
  • Lothar Lang: Der Graphiksammler. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1983, ISBN 3-7762-0395-1.
  • Jens Rusch: Lehrheft: Farbradierung. Deich-Verlag, Wewelsfleth 2010, ISBN 978-3-942074-01-8.
  • Volker Steinbacher: Workshop Radierung, Gravieren, Drucken, Kolorieren. Englisch-Verlag, Wisbade 2006, ISBN 3-8241-1337-6.
  • Hermann Struck: Die Kunst des Radierens. 4. Auflage. Verlegt bei Paul Cassirer, Berlin 1920. Mit Originalradierungen von Max Liebermann u. a.
  • Walter Ziegler: Die manuellen grafischen Techniken. I. Band: Die Schwarz-Weißkunst, Halle 1919. II. Band: Die manuelle Farbengrafik, Halle 1922.
  • Henrike Junge: Wohlfeile Kunst. Die Verbreitung von Künstlergraphik seit 1870 und die Griffelkunst-Vereinigung Hamburg-Langenhorn. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1989, ISBN 3-8053-1060-9.

Weblingg

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  Commons: Radierige – Album mit Multimediadateie
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