Der Artikl is im Dialekt Westmittlboarisch gschriem worn.

De Odyssee (griachisch: Oδύσσεια, Odýsseia) is nemn da Ilias as zwoate am griachischn Dichta Homer zuagschriamne Epos. Im spadn 8. Joahundat v. Kr. niadagschriem, gheat de Odyssee zua de ejjtastn unn eiflussreichstn Weak vo da omndländischn Litaradua. Se schuijdat de Omnteia vo Odysseus, dem Keenig vo Ithaka, unn de vo seine Gfäatn auf da Hoamkea ausm Trojanischn Kriag. In vuijn Sprochn is da Bgriff „Odyssee“ zuaram Synonym fia longe Iafoatn woan.

Odysseus reicht am Kyklopn Polyphem a Schoij mit am stoakn Wein.

Da Inhoit vo da Odyssee

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Mit da Oruafung vo da Musn bginnt de – noch da Ilias vo Homer – ejtaste Dichtung vo da omndländischn Litaradua:

Ἄνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον, ὃς μάλα πολλὰ
πλάγχθη, ἐπεὶ Τροίης ἱερὸν πτολίεθρον ἔπερσε•
πολλῶν δ’ ἀνθρώπων ἴδεν ἄστεα καὶ νόον ἔγνω,
πολλὰ δ’ ὅ γ’ ἐν πόντῳ πάθεν ἄλγεα ὃν κάτα θυμόν,
ἀρνύμενος ἥν τε ψυχὴν καὶ νόστον ἑταίρων.
Ἀλλ’ οὔδ΄ ὣς ἑτάρους ἐρρύσατο, ἱέμενός περ•
αὐτῶν γὰρ σφετέρῃσιν ἀτασθαλίῃσιν ὄλοντο,
νήπιοι, οἳ κατὰ βοῦς Ὑπερίονος Ἠελίοιο
ἤσθιον• αὐτὰρ ὃ τοῖσιν ἀφείλετο νόστιμον ἦμαρ.
Τῶν ἁμόθεν γε θεά, θύγατερ Διός, εἶπε καὶ ἡμῖν.
Ạndra moi ẹnnepe, Moụsa, polỵtropon, họs mala pọlla
plạnchthē, epeị Troiẹ̄s hierọn ptoliẹthron epẹrse;
pọllōn d'ạnthrōpọ̄n iden ạstea kaị noon ẹgnō,
pọlla d' ho g' ẹn pontọ̄ pathen ạlgea họn kata thỵmon,
ạrnymenọs hēn tẹ psychẹ̄n kai nọston hetaịrōn.
ạll' oud' họ̄s hetaroụs errhỵsato, hịemenọs per;
aụtōn gạr spheterẹ̄sin atạsthaliẹ̄sin olọnto,
nẹ̄pioi, hoị kata boụs Hyperịonos Ẹ̄elioịo
ẹ̄sthion; aụtar ho toịsin apheịleto nọstimon ẹ̄mar.
Tọ̄n hamothẹn ge, theạ, thygatẹr Dios, eịpe kai hẹ̄min.

In da Iabasetzung vo Johann Heinrich Voss ausm Joa 1781 hoaßn de Eigongsveas vo da Odyssee a so:

Sage mir, Muse, die Taten des vielgewanderten Mannes,
Welcher so weit geirrt, nach der heiligen Troja Zerstörung,
Vieler Menschen Städte gesehn und Sitte gelernt hat,
Und auf dem Meere so viel unnennbare Leiden erduldet,
Seine Seele zu retten und seiner Freunde Zurückkunft.
Aber die Freunde rettet' er nicht, wie eifrig er strebte;
Denn sie bereiteten selbst durch Missetat ihr Verderben:
Toren! welche die Rinder des hohen Sonnenbeherrschers
Schlachteten; siehe, der Gott nahm ihnen den Tag der Zurückkunft.
Sage hievon auch uns ein weniges, Tochter Kronions.

In 12.200 soijchana Hexametaveas, de in 24 Gsäng untateijt san, eazejjt de Odyssee, wia da Keenig vo da kloanan Insl Ithaka no zehn Joa Kriag weidane zehn Joa umanandaiat. Noch vuijn Omnteian keat ea schliaßli unakonnt oijs Bettla hoam unn findt sei Haus voij vo Fremde, de sei Eingtum aufzean. Se ren seina Frau Penelope ei, ea waa scho doat, unn woijns zwingan, oan vo eana zheirotn. In oam letztn Omnteia muass Odysseus donn an Kompf geng de Freier bsteng. A Parallelhondlung, de „Telemachie“, eazejjt, wia se Telemachos, da Sohn vo Odysseus unn Penelope, auf de Suach noch am varmisstn Vodan mocht.

De 24 Gsäng

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Remisches Fresko zua Odyssee (heit in da Biblioteka Apostolica vom Vatikan, uma 150-100 v. Kr.)

Um de Sponnung oijweij aufrecht zhoijtn, nutzt da Homer a komplexe Eazejjweis. Ea oabat zum Beischpuij mit Parallelhondlungan, Ruckblendn, Eischiab, Perspektiv- unn Eazählawechsln. De Hondlung wead ned chronologisch vazejjt, sundan setzt kuaz voa da Ruckkea vom Odysseus noch Ithaka ei. Se gliedat se wia foijgt:

Easchta bis viata Gsong

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Da Rot vo de Getta bschliaßt, am Odysseus de Hoamkea zua eameglicha. Da Gettabot Hermes foadat de Nymphe Kalypso auf, an Odysseus, dens siemn Joa long auf ihra Insl zruckghoijtn hot, ziang zlossn. De Göttin Athene begibt se doweij in de Hoamat vom Odysseus noch Ithaka, wo sei Frau Penelope vo zoijreiche Freia bdrängt wead, oan vo eana zheirotn. In da Gstoijt vo dem vätalichn Freind Mentor iabaredt Athene an Odysseus sein Sohn Telemachos, se auf de Suach noch am vamisstn Vodan zmochan.

Fimfta bis ochta Gsong

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Auf am sejbstbautn Flouß valosst da Odysseus Ogygia, de Insl vo Kalypso. Oba sei Widasocha, da Meearesgod Poseidon, erregt an Stuam, in dem as Flouß untageht. Oijs Schiffbrichiga rett se da Odysseus mit letzta Kroft auf de Insl Scheria. Bei de Phaiaken wead ea vo da Keenigstochta Nausikaa gostfreindli aufgnumma.

Neinta bis zweijfta Gsong

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Im zentroijn Deil vo dem Epos eazejjt Odysseus im Haus vom Phaiakenkeenig Alkinoos zwoa Nächt long de Gschicht vo seine Iafoatn (schaug unte: De Iafoatn vom Odysseus).

Dreizehnta bis sechzehnta Gsong

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Hiazt wean de boadn Hondlungssträng, de „Telemachie“ unn de eigantliche „Odyssee“ zsammagfiat. Odysseus keat mit da Huijf vo de Phaiaken hoam noch Ithaka, ea muass se oba im Haus vo dem trein Sauhiatn Eumaios vabeang, bis ea den Kompf mit de Freia wong ko. Dodobei bgengt ea aa dem vo seina eafoijglosn Suach zruckkeatn Telemachos.

Siebzehnta bis zwonzigsta Gsong

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Zua seim Schutz valeiht Athene am Odysseus de Gestalt von am Bettla. Oijs a soijchana keat ea noch 20 Joa in sei Haus zruck, wo eam znaxt nus sei oijda steamnda Hund Argos wiadadakennt, spada donn aa de oijde Mogd Eurykleia. Insghoam breit se Odysseus donn auf an Kompf mit de Freia voa.

Oanunnzwonzigsta unn zwoaunnzwanzigsta Gsong

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Bei am Bongkompf gibt se da Odysseus zeakenna unn massakriat mit da Huif vom Telemachos unn vom Eumaios de Freia sowia de Mägd unn Knecht, de se ois untrei eawiesn homn.

Dreiunnzwonzigsta unn viaunnzwonzigsta Gsong

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Odysseus siegt noch 20 Joa sei Frau Penelope wiada. Do eascht nochdems eam mit a List aufd Promn gsteijt hot, eakennts in eam an Gottn o. Oschliaßnd bsuacht Odysseus sein oijdn Vodan Laërtes. In da Untaweijt preisn Achilles unn Agamemnon, de dodn Mitkämpfa voa Troja, de siagreiche Hoamkea vom Odysseus. De Göttin Athene schlichtet zletzt an Stroat zwischn Odysseus unn de Vawandten vo de daschlonganan Freia unn da Gettavoda Zeus setzt mit am Blitz an letztn Dusch in dem Epos.

De Iafoatn vom Odysseus

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Im Zentrum vo dem Epos stengan de Gsäng 9 bis 12, in dene Odysseus seiba seine Omnteia bis zua seina Londung auf da Insl vo de Phaiaken schuijdat. Des kimmt oijs ziemli mäachenhoft dohea unn wead vo ned wenige Foascha fia des uaspringliche Epos ghoijtn, des donn eascht spada um de eileitende Telemachie unn om End um de ausfialiche Schuijdarung vom Moad o de Freia eaweitat woan is.

Kikonen, Lotophagen unn Kyklopen

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Nochdem de Ithakeser Troja auf zweijf Schiff valossn homn, iabafoijn Odysseus unn seine Männa znaxt de mit de Trojana vabündatn thrakischen Kikonen, wean vo dene oba om End vatriemn. Donn vaschlägt a Stuam eanane Schiff, am Kap Malea, de Sodspitzn vom Peloponnes unn de Insl Kythera voabei, weit aussa ins Lond vo de Lotophagen, de massig gean unn vuij Lotos essan. Oanige Mannaleit kostn vo da Fruacht, de sichti mocht unn se eanane Vagonganheit unn eanane Hoamat vagessn losst. Se miassn dodraufhi mit Gwoijt auf de Schiff brocht wean.

Oschliaßnd londn Odysseus unn seine Gfäatn aufr a Insl, de vo fia si alloa lebandn, oaeigigan Riesn bvöijkat is, de Kyklopn. Da Kyklop Polyphem speats in seina Hejjn ei unn droht eana, se nochananda zvaspeisn. Odysseus steijt se eam listi oijs „Neamond“ voa (gr. Oυτις, transkribiert oudeís oder Outis; lat. Nemo). Des is zglei a Woatspuij, wei oudeís aar a Kosnom vo Odysseus is. S'glingt eam, Polyphem bdrunga zmochan unn eam donn mit am gliahandn Pfoij zblendn. Oijs ondane Kyklopn auf am Polyphem sei Gschroa hi heabeieiln, ruaft eam dea eana zua, „Neamond“ hätt eam eppas odo, do sans wiada umkeat. Um seine Schof aufd Weidn zlossn, muass Polyphem den Stoan voa seina Hejjn weggatwejjzn. Indems se om Bauchfeij vo de Schof festklomman, kennan Odysseus unn seine Gfäatn entkumma. Oijs Polyphem eanane Flucht bmeakt, schleidat ea Feijsn in de Richtung, in der ea de Schiff vamuat, vafeijts donn oba. Houmiatig enthuijt Odysseus am Polyphem sein woan Noman. In seim Zoan bitt der sein Vodan Poseidon, Odysseus aufm Mea umkemman zlossn oda eam sei Hoamkea zvahindan.

Aiolos, Laistrygonen, Kirke unn Hades

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Da Windgott Aiolos, dem sei Insl Odysseus oijs naxte olaft, schenkt eam an Ledaschlauch, in dem olle Wind eispeat san, bis auf oan, dea seine Schiff sicha noch Ithaka treimn soijt. Oba oijs de ohnungslosn Gfäatn vom Odysseus kuaz voam Zuij den Schlauch aus Neigia öffnan, entwoachan olle Wind unn eanane Schiffe wean zua Insl vom Aiolos zrucktriemn. Dodrauf vaweigat ea eana a jed weidane Huijf.

Oijs naxts glonga Odysseus unn seine Leit zua de Laistrygonen, a menschafressands Riesnvoijk, des eijf vo eanane zweijf Schiff vanicht. Mit seim letztn Schiff kimmt Odysseus zua Insl Aiaia, wo de Zaubarin Kirke (aa: „Circe“ oda „Zirze“) oanige vo seine Gefäatn in Sei vawandlt. Eam seijbst glingts mit da Huijf vom Gettabotn Hermes, am Zauba zua entgehn unn donn seine Gefäatn aa zbfrein. Schliaßli gwinnt ea sogoa de Liab vo da Kirkes, de eam davo iabazeing wuij, fia imma bei ihra zbleimn. De btreffnde Zeij is a bearigs Beispuij fia an Homer sei kunstvoije Woatmusi. Indem das ea se dem Stuijmittl vo da Onomatopöie, da Lautmolarei, bdeant unn zoijreiche Vokale unn Diphthonge eisetzt, zoagt ea scho alloan duach an Woatklong, wia de Kirke an Odysseus bzirzt:

αἰεὶ δὲ μαλακοῖσι καὶ αἱμυλιοῖσι λογοῖσι
θέλγει ...
aíei dé malakoísi kai haímylioísi logoísi
thélgei ...
(ímmer jedoch mit weíchen schmeíchelnden Wörtchen
bezaubert sie ...)
(oijwei jedo mit weíchan schmeíchlndn Wöataln
bzaubat sie ...)

Trotz dea Kirke ihra Liebesweamn bschliaßt Odysseus noch am Joa, de Hoamreis foatzsetzn. De Zaubarin rot eam, zvoa den doadn Seha Teiresias im Hades – des is de griachische Untawoijt - noch seim weidan Schicksoij zbfrong.

Im Hades drifft ea aa sei inzwischn vastoamne Muada sowia Mitkämpfa ausm Trojanischn Kriag unn sein vaunglicktn Gefäatn Elpenor, vo dem ea gmoant hot, ea hätte am gsund bei da Kirke zruckglossn. Da Seha Teiresias gibt eam nochhan no Rotschläg fia de Weidafoat.

Seeungeheia, de Rinda vom Helios, Kalypso

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Noch am Bsuach in da Schottnweijt seglt ea an da Insl vo de Sirenen voariaba. De Sirenen san Menschnfressa, de mit iam Gsong Seefoara aufd Klippn lockn. Um eana gfoalos zualuasn zkennan, losst se Odysseus aufan Rot vo da Kirke hi on den Mostbaam fessln unn sein Gefäatn de Oan mit Wochs vaschliaßn. Oschliaßnd passierns mit knoppa Noud de Meaeng, denn links wia rechts drohn zwoa Seeungeheia: de sechskopfate, menschnvaschlingande Skylla unn de Charybdis, de an Schtrudl vauasacht, in dem gounze Schiff vasinkn. Zwegadem hot se Odysseus dafia entschiedn, de Charybdis meglichst zmeidn unn dofia noh an da Skylla voabeizsegln, de donn sechse von am Odysseus seine Gefäatn vaschlingt.

 
De Gefäatn vom Odysseus raumn de Rinda vom Helios (Pellegrino Tibaldi)

Miad unn ausghungat erreichans de Insl vom Sunnangott Helios. Trotz da Woanung vom Odysseus schlochtn de Gefäatn am Helios seine heilign Rinda. Zua Strof kemman se noch ihra Obreis ollesomt in am Stuam um. Nua da Odysseus ko se auf de Insl Ogygia vo da Nymphe Kalypso rettn. De hoijt Odysseus siemn Joa auf ihrana Insl fest unn losst eam eascht auf Ghoaß vo de Getta wiada ziang. Ea baut a Flouß unn glongt, obwoij da Poseidon an Stuam entfocht, noch Scheria, da Insl vo de Phaiaken, wo de Keenigstochta Nausikaa eam nockat om Strond findt.

An zwoa aufanandafoijgande Omnd eazejjt Odysseus de Phaiaken unn eanam Keenig Alkinoos sein Geschichte. Oschliaßnd bschenkns eam reich unn bringan eam hoam noch Ithaka – aa wenn eana da Poseidon des donn no deia zsteh kumma losst.

Vo da Entstehung vo dem Großepos

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Wei de Hondlung vo da Odyssee unmittlboa an da Ilias oschliaßt, kunnten easchte mindliche Fossunga vo dem Epos scho kuaz noch de kriagarischn Eaeignissn om End vo da Bronzezeit (um 1150 v. Kr.) entstondn sei unn so an reoijn Hintagrund zum Songkreis um an Trojanischn Kriag buijdn. Mit Sichaheit san vaschiedane Uafossungan vo da Odyssee joahundatelong duach Sänga, so gnennte Rhapsoden, voadrong unn duach de mindliche Iabaliafarung imma wiada vaändat woan. Da metrische Rhythmus vo de Vers hot dem voadrogandn Sänga oijs Gdächtnisstütz deant.

 
Muatmoßliche Büstn vom Homer

In da Foaschung wead heit oijgmoan ognumma, dass vaschiedane Kuazepn zua Odyssee dichtarisch zsammagfosst woan san. Uasprüngli derfatn mindestns zwoa vaschiedane Gschichtn existiat homn: zum oanan de vom Troja-Hoamkehra Odysseus, dea de Freia töt, weijchane de Zeit vo seina Obwesnheit ausgnutzt homn; zum ondan de omnteiarlichn Seefoahragschichtn, de ihraseits aus vaschiedanen Queijn stomman unn eascht spada am Odysseus zuagschriem woan san. In a voa-homerischn Uafossung hot de Odyssee vamutli in oafacha zeitlicha Obfoijg de Iafoatn vo dem Heijdn, sei Hoamkea unn an Freiamoad gschuijdat.

De Niadaschrift vo da Odyssee, auf weijchane de heit bkonnte Foam vom Epos zruckgeht, is noch weitgehanda oba ned unumschtrittaner Foaschungsmeinung um 720 v. Kr. eafoijgt, eascht dobei kunnt da dritte Hondlungsstrong hizuagfiagt woan sei: de eifiarandn Gsäng vo da Telemachie, de Gschicht vo da Suach vom Telemachos noch seim Vodan. Se hot am Zweck deant, de Sponnung zeaheijn unn – duach de Schuijdarung vo de Zuaständ auf Ithaka – de spadane Roch vom Odysseus o de Freia oijs grechtfeatigt hiezsteijn.

De Frog vo da Autornschoft

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Mit da Vaöffantlichung vo dem Weak Prolegomena ad Homerum vo dem Hollensa Oijdphilolong Friedrich August Wolf im Joa 1795 setzt de modeane Homer-Foaschung ei. De so gnenntn Homerischn Frong, de se seithea steijn, san bis heit ned zfriendsteijnd bontwoat woan: Hot Homer am gsomtn Epos sei heitige Foam gemn oda breits Voahondns lediglich redigiat? Hot ea nua de Telemachie hizuagfiagt? Is ea iabahapts da Dichta vo da Odyssee gwen?

A boa Foascha weisn auf an zeitlichn Obstond zwischn da um 750 v. Kr. entstondanan Ilias unn da Odyssee hi sowia auf de inhoijtlichn Diskrepanzn – moij Kriagsepos mit realistischm Hintagrund, moij mäachnhofte Omnteia – um zbgründn, worum da Homer ned gleichzeiti da Autor vo beide Weak gwen sei ko. Ondane hoijtns auf Grund vo de stilistischn Ähnlichkeitn zwischn de beidn Epn duachaus fia megli, dass de Odyssee a Oijtasweak vo dem Ilias-Dichta is.

Fest steht nua, dass da Odyssee-Dichta se stilistisch eng o da Ilias orientiat unn vuij vo ihrare Foamuliarungan iabanommen hot, so doss ea zmindest sm Umfeijd vom Homer zuazoadnan is. Aa Foascha, de Ilias unn Odyssee fia Weak vo zwoa vaschiedane Autorn hoijtn, bzeichnans trotzdem oijs „homerische Epen“.

Da Goethe hot scho 1795 iaba de Vasuach gschpott, Ilias unn Odyssee textkritisch zua zeagliedan:

„Die Idee mag gut sein, und die Bemühung ist respektabel, wenn nur nicht diese Herren, um ihre schwachen Flanken zu decken, gelegentlich die fruchtbarsten Gärten des ästhetischen Reichs vewüsten und in leidige Verschanzungen verwandeln müssten. Am Ende ist mehr Subjektives, als man denkt, in diesem ganzen Krame.“

Lokalisiarungsvasuach

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Seit de Ausgrobunga vo Heinrich Schliemann in Troja guijts oijs eawiesn, dass de Ilias an reoijn Hintagrund ghobt hot, aa wenns in da Foaschung weidahi Diskussionan um Troja gibt. Olle Vasuach, aa da Odyssee reale Schauplätz zuazweisn, woan dogeng oijwei umschtriedn, do ihra Stoff iaba weide Passagen mäachnhofte Zoag trogt. Zwegadem hot se scho im 3. Joahundat v. Kr. da Geograph Eratosthenes iaba Vasuach von a exaktn Lokalisiarung oanzlna Schauplätz lusti gmocht. Ondane Gleate, wia da Herodot, homns denno vasuacht. Außa bei a boa Textsteijn, in dene da Dichta dodsächli existiarende Londschoftn unn Oat nennt – zum Beischpuij Thrakien, Kap Malea, Kythera, Ithaka – san soijchane Vasuach oba oiweij nua a Spekulation bliemn.

So is scho in da Antikn de Tunesien voaglogate Insl Djerba mit dem Lond vo de Lotosesser identifiziat woan. Sizilien soijat sowoij de Hoamat vo de Kyklopen oijs aa de Insl Thrinakia de vom Sunnagoot Helios gwen sei. Ustica, a Insl nöadli vo Sizilien, is am Windgoot Aiolos zugoadnet woan. De Seeungeheia Skylla unn Charybdis hättn demno an da Meaeng vo Messina unn de Laistrygonen an da Sidspitzn vo Korsika ghaust. In da maltesischen Insl Gozo homn monche Gleate as Ogygia vo da Nymphn Kalypso eakennan woijn. A Voagbiag bei Neapel drogt bis heit den Noman Kap Circeo, oba weijchane vo de voaglogatn Insln diejenige vo da Zaubarin Kirke gwesen sei soij, is emnso umschdriedn wia oijs ondanee.

In jingsta Zeit vamuatn oanige Foascha, da Dichter hätt de Reis vom Odysseus in sei eigane Gengwoat iabadrong unn oijs Umschiffung vo Siditalien gschuijdat, des zua seina Lemnszeit grod vo de griachischn Kolonistn bsiedlt woan is.

Zua Textiabaliafarung

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De Iabaliafarung vo dem Text, so wiara da Dichta vo da Odyssee am End vom 8. Joahundat v. Kr. obgfosst hot, is scho fia de Antike ned gonz sicha. Vo da Odyssee wia vo de Ilias derfatn scho kuaz noch da Niadaschrift vui vo ananda obweichade Kopien im Umlaf gwen sei. De houe Weatschätzung, de wo de homerischn Text scho fria ztei woan san, hot oba dozu gfiat, dass oijwei neie textkritische Rekonstruktiona vo da Uafossung ogfeatigt woan san; im Athen vo dem Tyrann Peisistratos am End vom 6. Joahundat v. Kr. is des sogoa auf Stoodskostn gscheng. Bis in de friahellenistische Zeit weisn Papyri jedo vonananda unn vo da Athena Version obweichande Textfossunga auf.

Des hot se eascht noch da Gründung vo da Bibliothek von Alexandria duach Ptolemaios I. Soter im Joa 288 v. Kr. gändat. De Gleatn Zenodotos von Ephesos, Aristophanes von Byzanz unn voa oijm Aristarchos von Samothrake, da sechste Voastea vo da Bibliothek, homn duach Vagleich unn textkritische Methoden, kanonische Fossunga vo beide Epn easteijt, de woascheinli den Athena Versionan entsprochan homn. Zwoa gingan im Laf vo de Joatausende aa de Schriftn vo de drei Bibliotheksvoastea weitgehand valoan. Do gengan de Obschriftn vo beide Epn bis zum End vo da Antikn unn aa ihrane heitige Textgstoijt mit ziemlicha Sichaheit auf Oabatn vo dene drei zruck.

Des hot voa oim mit da scho eawähntn Vaehrung vo Homer in da gsomtn antikn Weijt zdoan. Odyssee unn Ilias homn zum Kean vom antikn Buijdungskanon gheat, unn seit da Oabat vo de alexandrinischan Bibliothekar is auf a gtreie Weidagob vo de Text gacht woan. Komplette Obschriftn vo beide Weak aus da Antikn san olladings ned dahoijtn. Zua de ejjtastn Textzeugnis ghean da Londona Homer-Papyrus aus da easchtn Hejft vom 2. sowia da Berlina Homer-Papyrus ausm 3. Joahundat.

De ejjtaste dahoijtne Hondschrift vom gonzn Homer is im Konstantinopel vom 12. Joahundat ogfeatigt woan. Inkunabeln, Easchtdruck, vo da Odyssee stomman ausm 15. Joahundat. Zwischn da easchtn schriftlichan Fixierung vo de homerischn Epn unn ihrane ejjtastn bis heit eahoijtanan, voijständign Obschrift liang oijso 2000 Joa. Denno gät de Foaschung davo aus, dass de heitign Fossunga donk da Voaoabat vo de antikn Gleatn im wesantlichn de Text vom 8. Joahundat v. Kr. entsprechan.

Rezeption

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De Odyssee is ned nua oans vo de ejjtasten, sundan aa oans vo de meist boabatn Weak in da omndländischn Litaraduagschicht unn Kuijduagschicht. Sowoij da Stoff – phantastische Iafoatn unn Omndeia – oijs aa da Heijd – da listnreiche oba oasame Duijda, dea noch longan Joa hoamkeat unn sei vadraude Weijt ned wiadafindt – san in litararischn, dramatischn oda [musikalischn Weak, bis hi zum am modernan Fuim und Fernsehn, oijwei wieda aufgriffn woan.

Da Philosoph Theodor W. Adorno hot in Odysseus an easchtn modeanan Menschntyp in da Litaraduagschicht gseng: Ea waa da easchte Charakta, dea se ned de Getta unn am Schicksoij eagemn dat, sundan – monchmoi unta Leignung vo seina Identität – eafoigreich geng beids okämpfn unn domit zum Heascha iaba sei eings Gschick wean dat. Die Leignung vo da Identität is laut Adorno insofean revolutionäa, oijs domit easchtmoijs da schamanistische, identitätsstiftande Charakta vom eiganan Noman iabawundn wead. Da modeane Mensch miassat wia Odysseus fähi sei, sei Identität aufzgemn, ums zua dahoijtn.

Litararische Boabeitunga

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Die Reih vo de Weak, de se vo da Odyssee inschpirian homn lossn, bginnt scho in da Antikn. Da remische Dichta Vergil – zweiln oijs „zwoater Homer“ bzeichnet – hot se sich zum Voabuijd gnumma, oijs ea des remische Nazionalepos, de Aeneis, gschoffn hot.

Aa in de arabischn Mäachn vo Sindbad dem Seefoara san Eiflüss vo da Odyssee eakennboa.

Odysseus guijt oba genauaso oijs litararischs Voabuijd fia so untaschiedliche Figuan wia am Johann Wolfgang von Goethe sein „Faust I“ oda am Jules Verne sein Kapitän Nemo, dem sei lateinischa Nom (deitsch „Niemand“) da Kyklopen-Episod entnumman is.

Oijs litararisch ospruchsvoijste, modeane Boabeitung vo dem Stoff guijt da Roman Ulysses (engl. fia „Odysseus“) vo James Joyce, dea 1922 erschienan is.

In Deitschland homn donn nochm 2. Weijtkriag Hoamkehradramen wia am Wolfgang Borchert sei „Draußen vor der Tür“ des zentrale Thema vo da Odyssee wiader aufgnumma.

De Odyssee ois Comic

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Nemn a frivoin Persiflage vo dem franzesischm Zeichna Georges Pichard (1920-2003) is in da omerikanischn Comic-Reih „Illustrierte Klassiker“ (Gilberton Publications; Heft Nr. 60), gzeichnet vo Alex A. Blum (1889-1969), de Odyssee in de 40-a Joa adaptiat woan. De deitsche Ausgomn vo da Serie is im Original vo 1956 bis 1972 im Bildschriftenverlag (BSV) easchienan, donoch (bis heit eahejtli) im Hethke Verlag, Köln.

De Odyssee in Opa, Theata unn Fuijm

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In da Oper woan oijs Theman dodraus beliabt de Ruckkea vo dem Heijdn zua Penelope, eppan in Il ritorno d'Ulisse in patria (Die Heimkehr des Odysseus, Venedig 1641) vo Claudio Monteverdi, unn de Episod bei da Zaubarin Kirke, z. B. in Marc-Antoine Charpentiers Schauspuijmusi zu Circé (Paris 1675). Am Georg Friedrich Händel sei letzt Opa Deidamia (London 1741) bhondlt a Episod aus am Lemn vo Odysseus voram Trojanischn Kriag.

Da Komponist August Bungert hot noch da Odyssee in de Joa 1898-1903 noch am Voabuijd vo Richard Wagner seim Der Ring des Nibelungen a ähnliche Tetralogie mit via Opan unta dem Titl Homerische Welt mit de via Deile Kirke, Nausikaa, Odysseus' Heimkehr unn Odysseus' Tod gschoffn.

In am Gabriel Fauré sei Opa Penelope (Oper) spuijt am Odysseus sei gduijdig woatande Frau de Hauptroijn, emnso in am Rolf Liebermann sei gleichnomige Opera semiseria. Neian Datums san am Luigi Dallapiccola sei Opa Ulisse (Odysseus), dee 1968 in Berlin Premiär gfeiat hot, sowia Odysseus auf Ogygia vo Klaus Michael Arp, uaaufgfiat 1988 in Koblenz.

De Zoij vo de Vafuijmunga vo da Odyssee seim oda vo Stoffn dodraus, is schia uniabasehba. Breits in da Stummfuijmzeit san easchte Fossunga dreht woan, eppan da – olladings nia feati gsteijde – Fuijm Die Odyssee vo Fritz Lang. Mario Camerini hot 1954 den Monumentalfuijm Die Fahrten des Odysseus mit Kirk Douglas in da Titelroijn gschoffn, dea fia de domoijge Zeit mit beachtliche Spezialeffekt unn Tricktechnikn aufgwoatet hot. – 1968 is de Odyssee vo Regisseur Franco Rossi oijs viateilige Feansehserie produziat woan (L'Odissea (I/YU/D/A); mit Bekim Fehmiu unn Irene Papas oijs Odysseus unn Penelope sowie Leonard Steckel oijs Erzähler). – A aktuelle Boabeitung vo dem Stoff is de vo Andrei Konchalovsky mit Die Abenteuer des Odysseus vo 1997, de mit Fantasy-Element ogreichat woan is.

Briamt is am Stanley Kubrick sei Science-Fiction-Klassika 2001: Odyssee im Weltraum. Noch am gleichnomigan Roman vo Arthur C. Clarke foijgt da Fuijm da Handlung vo dem Epos ned chronologisch, sundan is a freie, deils stoak vafremdande Boabeitung mit zoijreichan Opielunga auf as Original. Aa da Fuijm O Brother, Where Art Thou? vo Ethan und Joel Coen|Ethan unn Joel Coen groaft Element vo da Odyssee auf, zum Beischbuij de Sirenan oda an oaeigigan Riesn. A weidans Beischbuij is Down by Law vo dem omerikanischn Regisseur Jim Jarmusch.

De Markus Zohner Theater Compagnie hot des Stück "Odyssee" 1999 auf de Bühn brocht. Seit da Uaauffiarung in Luzern tourt des Stück weijtweit.

Iabatrogunga ins Deitsche

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S'existian vaschiedane Iabatrogunga vo dem Epos ins Deitsche. De metrische Iabasetzung vo Johann Heinrich Voss ausm 18. Joahundat guijt seiba scho oijs Klassika. Ia sprochschepfarischa Eifluss auf as deutsche Sproche wead mit da, Martin Luther seina Iwasezung vom neichn Testament vaglichn. Thassilo von Scheffer hot im 20. Joahundat a bachtliche Neiiabasetzung voaglegt.
De bekonntaste Prosaiwatrogung is de vom Gustav Schwab ausm 19. Joahundat. Emnfoijs in Prosa ghoijtn san de modeanan Fossunga vo Gerhard Scheibner unn Wolfgang Schadewaldt.
Schbezieij fia Kinda unn Jungdliche gschriem san Das Hölzerne Pferd (inklusive Kaumpf um Troja) vom Franz Fühmann so wia Die Odyssee vom Ulrich Karger.

Schau aa

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Weakausgomn

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Printausgomn in oidgriachisch unn deitsch

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  • Homer: Odyssee. Griechisch-deutsch, herausgemn unn iabasetzt vo Anton Weiher. Sammlung Tusculum. Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf 2003. ISBN 3-7608-1542-1
  • Homers Odyssee. Iabasetzt vo Johann Heinrich Voß. Winkler Weltliteratur. Blaue Reihe. Zürich, Stuttgart 2001. ISBN 3-538-06920-4
  • Homer: Die Odyssee. Iabasetzt vo Wolfgang Schadewaldt. Bibliothek der alten Welt. Griechische Reihe. Zürich, Stuttgart 2001. ISBN 3-7608-4092-2
  • Homerus Odyssee. Ausm Griachischn in Prosa iabadrong vo Gerhard Scheibner. Taschenbibliothek der Weltliteratur. Berlin, Weimar 1989. ISBN 3-351-01397-3
  • Homer: Odyssee. Iabasetzt vo Roland Hampe. Reclams Universalbibliothek. Bd 280. Reclam, Stuttgart 1986. ISBN 3-15-000280-X

Online-Ausgom

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Nocheazählunga fia Kinda

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  • Franz Fühmann: Das Hölzerne Pferd. Die Sage vom Untergang Trojas und von den Irrfahrten des Odysseus. Neues Leben, Berlin 1982.
  • Walter Jens: Ilias und Odyssee. Maier, Ravensburg 2004. ISBN 3-473-35503-8
  • Ulrich Karger: Die Odyssee. Klett-Schulbuchverlag, Leipzig 2004. ISBN 3-12-262460-5
  • Auguste Lechner: Die Abenteuer des Odysseus. Arena, Würzburg 2000. ISBN 3-401-01370-X
  • Rosemary Sutcliff: Troja und die Rückkehr des Odysseus. Die Geschichte der Ilias und der Odyssee. Freies Geistesleben, Stuttgart 2004. ISBN 3-7725-1842-7

Literatua

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  • Friedrich Eichhorn: Homers Odyssee. Ein Führer durch die Dichtung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1965.
  • Hartmut Erbse: Beiträge zum Verständnis der Odyssee. Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte. Bd 13. de Gruyter, Berlin 1972. ISBN 3-11-004045-X
  • Alfred Heubeck: Der Odyssee-Dichter und die Ilias. Palm & Enke, Erlangen 1954.
  • Uvo Hölscher: Die Odyssee. Epos zwischen Märchen und Roman. Beck, München 1988. ISBN 3-406-45942-0
  • Max Horkheimer: Odysseus oder Mythos und Aufklärung. In: Gesammelte Schriften. Bd 5. Dialektik der Aufklärung und Schriften 1940–1950. Frankfurt 1987, S. 67–103. ISBN 3-10-031815-3
  • Herbert Hunger u. a.: Die Textüberlieferung der antiken Literatur und der Bibel. dtv, München 1961, 1988, 282 ff. ISBN 3-423-04485-3
  • Armin u. Hans-Helmut Wolf: Die wirkliche Reise des Odysseus. Zur Rekonstruktion des Homerischen Weltbildes. Langen Müller, München 1983. ISBN 3-7844-1992-5
  • Die Odyssee. Homers Epos erzählt in Bildern von Erich Lessing. Herder, Freiburg/Basel/Wien 1965. (mit einer Interpretation von Karl Kerényi unter dem Titel Homer und die Odyssee und Beiträgen von Michael Gall iaba Die Irrfahrten des Odysseus, von Heinrich Schliemann] iaba Ithaka, die Heimat des Odysseus und Helmut Sichtermann iaba Die Bilderwelt der Odyssee sowie einem archäologischen Bild- und Literaturregister von Cornelia Kerényi)

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