Europa

Einleitung zu Europa
Die Europäische Union

Überblick

Landkarten
Hauptstädte, Sprachen
Europa in Zahlen
Staatliche Strukturen

Anhang

Glossar
Projektdefinition

Deutschland ist ein großes Land in Mitteleuropa. Es hat Küsten zu Nordsee und Ostsee und grenzt an Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande.

Deutschlands Lage in Europa.
Die deutsche Flagge.

Die Hauptstadt ist Berlin. Andere große Städte sind Hamburg, München, Köln oder Frankfurt am Main. Die Währung ist der Euro.

Deutschland ist u.a. Mitglied der Europäischen Union und der NATO.

Geschichte

Zur Zeit von Christi Geburt bewohnen keltische und germanische Stämme das Gebiet des heutigen Deutschlands. Das Römische Reich kann seinen Machtbereich nicht weiter ausdehnen, sondern hinterlässt die Einflüsse seiner Kultur im Bereich des Rheins (Köln, Trier, Xanten) und Süddeutschlands (Limes). Während der Völkerwanderung dringen germanische Stämme immer weiter nach Süden und Westen vor und verdrängen Kelten und Römer; von Osten her ziehen slawische Stämme bis etwa zur Elbe nach.

 
Das Heilige Römische Reich um 1400

Mittelalter und Neuzeit

Im Bereich des heutigen Frankreichs bilden die Franken, ein germanischer Stamm, ab dem 6. Jahrhundert ein Reich und bauen es aus, bis Karl der Große sich unter dem Schutz des Papstes im Jahr 800 zum Römischen Kaiser krönt. Nach seinem Tod zerfällt das Reich und wird unter seinen Nachkommen aufgeteilt; dabei entstehen die Reiche Karls des Kahlen (Frankreich), König Lothars (Lothringen) und Ludwig des Deutschen.

 
Das Heilige Römische Reich 1648

Das Amt des Römischen Kaisers geht im Jahr 962 auf König Otto I. über. Dies wird als Beginn eines deutschen Staates angesehen, auch wenn die Namen Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation erst im Laufe der Jahrhunderte und Deutschland noch später entstehen. Der König wird von den Kurfürsten gewählt und vom Papst zum Kaiser gekrönt; aber nicht alle deutschen Könige sind auch Kaiser. Die Länder des Reiches erkämpfen sich gegenüber dem König und Kaiser immer größere Selbständigkeit, vor allem seit der Reformation und dem 30-jährigen Krieg (1618–1648). Dadurch wird das Reich insgesamt zunehmend schwächer. Nach der Niederlage gegen Napoleon verzichtet 1806 Kaiser Franz II. von Habsburg-Lothringen auf die deutsche Kaiserkrone.

Deutschland im Übergang

 
Deutsches Kaiserreich 1871–1918

Anschließend ist Deutschland überwiegend ein geografischer Begriff; der „Deutsche Bund“ ist eine lose Vereinigung aus vielen kleinen und mittleren Staaten, in der nur Preußen und Österreich größere Bedeutung haben. Während des 19. Jahrhunderts gibt es zunehmend Versuche, die deutschen Länder zusammenzubringen. Unter der Führung Preußens (auch mit Kriegen gegen Österreich, Dänemark und vor allem Frankreich) wird das Deutsche Reich 1871 als Kaiserreich neu gegründet (Kaiser Wilhelm I. bis 1888, Reichskanzler Otto von Bismarck).

Deutschland und der Erste Weltkrieg

Kaiser Wilhelm II. (ab 1888, 1918 abgedankt, 1941 gestorben) will Deutschland nicht nur zu einer europäischen Großmacht, sondern zu einer Weltmacht ausbauen. Durch diesen Kurs isoliert sich das Reich selber, beschränkt sich auf ein neues Bündnissystem mit Österreich-Ungarn und Italien und arbeitet gegen Frankreich, England und Russland. Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand löst 1914 den Ersten Weltkrieg aus, weil Wilhelm II. seinem Bündnispartner Österreich-Ungarn eine bedingungslose Unterstützung zum Krieg gegen Serbien zusagt. Kurz nacheinander treten alle europäischen Großmächte in den Krieg ein. Mehr als zwei Millionen deutsche Soldaten sterben im Ersten Weltkrieg, rund 800.000 Zivilisten sterben an Hunger.

Als Verlierer des Kriegs werden Deutschland und Österreich-Ungarn als Hauptverursacher bezeichnet. Österreich-Ungarn wird als Gesamtstaat aufgelöst und in mehrere Einzelstaaten gegliedert (siehe Österreich); Deutschland verliert – teilweise nach Volksabstimmungen – große Teile an das neu entstehende Polen sowie Frankreich und kleinere Gebiete an Dänemark und Belgien.

Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg

 
Deutsches Reich 1919–1937

Am 9. November 1918 wird in Berlin die Republik ausgerufen. Als Folge des verlorenen Krieges muss an die anderen Staaten umfangreich Schadenersatz („Reparationen“) geleistet werden. Dies belastet die deutsche Wirtschaft erheblich, die sich nur in den „Goldenen Zwanziger Jahren“ (1924–1929) erholt. In der Weltwirtschaftskrise ab 1929 bricht die deutsche Wirtschaft zusammen, es gibt bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 65 Millionen mehr als 6 Millionen Arbeitslose (zum Vergleich 2005: knapp 5 Mio. bei einer Bevölkerung von 82 Mio.). Da die Arbeitslosenunterstützung viel geringer ist als heute, kommt es zu einer großen Verelendung breiter Bevölkerungsgruppen.

Dies alles führt – zusammen mit geringer Unterstützung der Demokratie durch die meisten Politiker und Parteien – zum Erstarken des Nationalsozialismus unter Führung von Adolf Hitler (1889–1945, Reichskanzler ab 1933). Die Demokratie mit Meinungs- und Pressefreiheit und der Achtung der Menschenrechte wird abgeschafft, die Macht übernehmen NSDAP, SA, SS und Gestapo. Ziele sind die Unterdrückung aller Andersdenkenden, die ohne Gerichtsverfahren in Konzentrationslager gesperrt werden, die Verfolgung und später Ermordung aller Juden in Deutschland und Europa sowie ein Angriffskrieg gegen Osteuropa (vor allem Polen und Sowjetunion).

Mit Deutschlands Überfall auf Polen am 1. September 1939 beginnt der Zweite Weltkrieg; mit der Niederlage Deutschlands und der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 endet er. (Bilanz: über 55 Millionen Tote, davon etwa 17 Mio. Zivilisten und 8,6 Mio. Soldaten der Sowjetunion, Millionen Heimatvertriebene, viele zerstörte Städte, darunter fast alle deutschen Großstädte sowie Hiroshima und Nagasaki nach dem Abwurf von Atombomben)

Deutschland unter alliierter Besatzung

 
Deutschland unter alliierter Besatzung
  •  Sowjetische Besatzungszone
  •  US-Zone
  •  Britische Besatzungszone
  •  Französische Zone
  •  Ostgebiete
  •  Saarland
  • Mit der deutschen Niederlage geht die Staatsgewalt auf die Besatzungsmächte über (siehe Karte): Sowjetunion, USA, Vereinigtes Königreich, Frankreich; Berlin steht unter gemeinsamer Verwaltung der vier Mächte. Die Ostgebiete werden an Polen bzw. die Sowjetunion übergeben, das Saarland gilt (bis 1955) als selbständig mit Anbindung an Frankreich.

    Deutsche Teilung – DDR und BRD – und Wiedervereinigung

    Nach 1945 entstehen Auseinandersetzungen zwischen der Sowjetunion auf der einen Seite und den (westlichen) Alliierten auf der anderen Seite, was zur getrennten politischen Entwicklung in Deutschland führt: Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) wird am 7. Oktober 1949 zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR, Hauptstadt wird der Ostsektor Berlins), die Westzonen am 23. Mai 1949 zur Bundesrepublik Deutschland (BRD, Hauptstadt wird Bonn). Die Bundesrepublik entwickelt sich zu einem freiheitlich-demokratischen Staat; die soziale Marktwirtschaft führt zu Eigeninitiative und überwiegend zu wirtschaftlichem Erfolg. Die DDR dagegen wird unter Führung der SED und dem Schutz der Sowjetunion zu einer zentralistisch geführten Diktatur, in der mit der Idee einer Planwirtschaft auch die Wirtschaft stark gegängelt wird und sich deshalb nur sehr schlecht entwickeln kann.

    Der Gegensatz zwischen Ost (Sowjetunion, DDR) und West (Westalliierte, BRD) führt zum Kalten Krieg, zur zunehmenden Trennung zwischen den beiden deutschen Staaten und schließlich am 13. August 1961 zum Bau der Berliner Mauer und einer Grenze mit Betonmauer, Stacheldraht und Selbstschussanlagen. Erst nach 1969 gibt es durch den Bundeskanzler Willy Brandt Versuche, die Beziehungen zwischen Ost und West in Deutschland und Europa aufzulockern.

    Während des Jahres 1989 wird der wirtschaftliche Niedergang der DDR immer deutlicher, die Bevölkerung lässt sich von der Geheimpolizei nicht mehr einschüchtern und sorgt für die innen- und außenpolitische Öffnung. Am 9. November 1989 wird die Berliner Mauer geöffnet, am 18. März 1990 gibt es die ersten und einzigen freien Wahlen in der DDR, am 24. August 1990 stimmt die Volkskammer der DDR (das Parlament) dem Einigungsvertrag zu und tritt damit am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland bei. Seitdem gibt es wieder einen gemeinsamen deutschen Staat; Berlin wird am 20. Juni 1991 zur Hauptstadt und zum Regierungssitz erklärt.

    Landschaft und Klima

     
    Übersichtskarte

    Deutschland gliedert sich von Nord nach Süd in das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirge (mit mehreren Bergen zwischen 1000 m und 1493 m Höhe) sowie das Alpenvorland mit den Alpen. Die Zugspitze in den Alpen, die auch zu Österreich gehört, ist mit einer Höhe von fast 3000 m der höchste Berg Deutschlands.

    Die wichtigsten Flüsse sind: Rhein, Ems, Weser, Elbe (die in die Nordsee münden), Oder (Ostsee) und Donau (Schwarzes Meer). Die größten Seen sind der Bodensee, der auch zu Österreich und der Schweiz gehört, und die Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.

    Aktive Vulkane gibt es nicht, aber in der Eifel ehemalige Vulkane. Im Süden und Südwesten (Oberrheingraben) treten schwache Erdbeben auf.

    Deutschland gehört zum gemäßigten Klima Mitteleuropas mit vorherrschendem Westwind und befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem Meeresklima in Westeuropa und dem kontinentalen Klima in Osteuropa. Das Klima in Deutschland wird unter anderem vom Golfstrom beeinflusst, sodass das Wetter für die Breitenlage ungewöhnlich mild ist.

    Bevölkerung

    In Deutschland leben etwa 82 Millionen Menschen. Darunter sind etwa 7 Mio. mit fremder Staatsbürgerschaft (davon 1,7 Mio. Türken als größte Gruppe und 2,1 Mio. aus anderen Ländern der EU) sowie 75 Mio. deutsche Staatsbürger; von diesen hatten wiederum etwa 7,5 Mio. früher eine andere Staatsbürgerschaft.

    Die Amtssprache und Alltagssprache ist Deutsch. Daneben gibt es offizielle Sprachen kleiner Minderheiten (Dänisch, Friesisch, Sorbisch, Romani) sowie im Alltag auch die Herkunftssprachen der nicht-deutschen Staatsbürger.

    Etwas über 60 % der Deutschen sind Christen – etwa je zur Hälfte katholisch und evangelisch. Fast ein Drittel gehören gar keiner Religion an. Durch die Migranten gibt es zunehmend mehr Muslims.

    Staatliche Struktur

    Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident mit einer Amtszeit von fünf Jahren. Er vertritt die Bundesrepublik Deutschland nach innen und außen, hat aber nur wenig Kompetenz zu politischen Entscheidungen. Er wird gewählt von der Bundesversammlung; diese besteht aus den Mitgliedern des Bundestages und einer gleichen Anzahl von Vertretern der Länderparlamente.

    Die Bundesregierung besteht aus dem Bundeskanzler, der die Richtlinien der Politik bestimmt, und den Bundesministern. Die Bundesregierung führt mit der Verwaltung der Bundesministerien und den Bundesbehörden die Gesetze aus und beeinflusst mit ihrer Arbeit die Politik am meisten. Der Bundeskanzler wird vom Bundestag gewählt; die Bundesminister werden auf seinen Vorschlag vom Bundespräsidenten ernannt oder entlassen.

    Der Bundestag ist das Parlament des Bundes mit etwa 600 Abgeordneten. Er wählt den Bundeskanzler und entscheidet über die Gesetze des Bundes; dazu sind aber Mitspracherechte des Bundesrates (nämlich Vertretern der Landesregierungen) zu beachten. Er wird für die Dauer von vier Jahren vom Volk gewählt.

    Deutschland besteht aus 16 Bundesländern. Dies sind in alphabetischer Reihenfolge die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen (siehe die Karte unter der Europa-Karte).

    Die Bundesländer haben eigene Regierungen und Parlamente (mit unterschiedlichen Namen) und bestimmen für ihren Bereich die Politik selbständig. Das gilt vor allem für die Bildungspolitik (Schulen, Hochschulen) und die Kulturpolitik. Bei der Gesetzgebung des Bundes entscheiden sie über den Bundesrat mit.

    Sehenswürdigkeiten

    Deutschland bietet viele interessante Reiseziele sowohl für Deutsche als auch für ausländische Touristen.

    Berlin ist ein sehr beliebtes Reiseziel, vor allem wegen seines Kulturangebots und seiner Geschichte, da es vor 1991 in zwei Städte geteilt war. Der östliche Teil gehörte zur DDR und der westliche zur Bundesrepublik Deutschland. Das Brandenburger Tor markierte die Grenze zwischen den beiden Teilen Berlins und ist heute ein Symbol der Wiedervereinigung.

    Viele andere Städte und Regionen bieten ebenfalls kulturelle oder sportliche Ziele, sehenswerte Bauten oder Landschaften; die folgende Aufstellung ist überhaupt nicht vollständig, die Reihenfolge ist ziemlich zufällig:

    Wikipedia hat einen Artikel zum Thema:

    Siehe auch

    Neben dem Hauptartikel hat Wikipedia eine große Anzahl weiterer Artikel, beispielsweise:

    Geschichte

    Landschaft und Klima

    Bevölkerung

    Staatliche Struktur

    Allgemein

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