Abdurrahim Özüdoğru

Fabrikarbeiter und Änderungsschneider; Mordopfer des NSU

Abdurrahim Özüdoğru (anhören/?; geb. 1952 in Yenişehir; gest. 13. Juni 2001 in Nürnberg) war eines der Opfer der Mordserie der terroristischen VereinigungNationalsozialistischer Untergrund“ (NSU).

Özüdoğru wanderte 1972 aus der Türkei nach Deutschland aus und arbeitete als Metallfacharbeiter. Zusätzlich baute er zusammen mit seiner Frau eine Änderungsschneiderei in Nürnberg auf. Özüdoğru hatte eine Tochter.[1][2]

Am 13. Juni 2001 wurde er in seiner Schneiderei gegen 16.30 Uhr durch zwei Kopfschüsse aus einer Ceska 83 getötet. Nach dem Mord fotografierten die Täter ihr Opfer. Das Foto ist auch im Bekennerfilm des NSU zu sehen. Um 21.30 Uhr wurde Özüdoğrus Leiche von einem Passanten entdeckt.[3]

Anstatt mögliche rechtsradikale Motive zu untersuchen, vermuteten Ermittler der Mordkommission Drogenkriminalität als Ursache des Mordes. Beamte untersuchten das Geschäft und Özüdoğrus Wohnung mit Drogenspürhunden, fanden jedoch keine Beweise. Nach der Durchsuchung berichtete ein Beamter in einem polizeilichen Vermerk von „für Wohnungen von Türken nicht unüblichem Nippes“, den er vorgefunden habe.[4]

Seit 2021 findet sich zu Ehren Abdurrahim Özüdoğru eine Gedenktafel am Ort seiner Ermordung.[5] Am 26. April 2023 hat die Stadt Nürnberg einen kleinen Park an der Sperberstraße zwischen Burgunden- und Huldstraße nach ihm benannt.[6]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Gedenken an NSU-Opfer Abdurrahim Özüdoğru in Nürnberg. In: Bayerischer Rundfunk. Abgerufen am 13. Juni 2020.
  2. Vor 15 Jahren: Nürnberg gedenkt der NSU-Opfer. Abgerufen am 13. Juni 2020.
  3. Zeugen verstören, Zeugen fantasieren. In: Die Zeit. Abgerufen am 13. Juni 2020.
  4. Sie sind nicht vergessen. In: Die Zeit. Abgerufen am 13. Juni 2020.
  5. Erinnerungsorte für die Opfer der NSU-Gewalttaten auf nuernberg.de, abgerufen am 24. Oktober 2022
  6. Nachrichten aus dem Rathaus: Platzbenennung nach NSU-Mordopfer Abdurrahim Özüdoǧru. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  NODES