Hamburger Abendblatt

Tageszeitung
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Das Hamburger Abendblatt ist eine Hamburger Tageszeitung der Funke Mediengruppe, die montags bis samstags erscheint. Die verkaufte Auflage beträgt mit der Bergedorfer Zeitung zusammen 114.091 Exemplare, ein Minus von 63,1 Prozent seit 1998.[3]

Hamburger Abendblatt

Beschreibung Hamburger Tageszeitung
Sprache deutsch
Verlag Funke Medien Hamburg GmbH[1]
Erstausgabe 14. Oktober 1948
Erscheinungsweise Montag bis Sonnabend
Verkaufte Auflage 114.091[2] Exemplare
(IVW 3/2024, Mo–Sa)
Reichweite 0,50 Mio. Leser
(MA 2017 II)
Chefredakteur Lars Haider
Geschäftsführer Claas Schmedtje
Weblink abendblatt.de
Artikelarchiv 1948 ff.
ISSN (Print)

Der redaktionelle Schwerpunkt liegt auf Meldungen aus Hamburg und dem Umland. Für den Bezirk Harburg, die Kreise Pinneberg und Stormarn sowie die Stadt Norderstedt werden Regionalbeilagen produziert und in den entsprechenden Teilauflagen mitverkauft.

Abendblatt-Autoren haben mehrere Journalistenpreise gewonnen, darunter den Theodor-Wolff-Preis (Jan Haarmeyer, Barbara Hardinghaus, Miriam Opresnik, Özlem Topçu), den Wächterpreis der deutschen Tagespresse (Christian Denso, Marion Girke) und den Deutschen Reporter:innenpreis (Volker ter Haseborg, Antje Windmann). Außerdem wurde das Abendblatt mehrmals mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet.

Immer sonnabends erscheint die Kolumne Die Woche im Rathaus, in der das Tagesgeschäft im Hamburger Rathaus analysiert und kommentiert wird.

Geschichte

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Logo der von 2006 bis 2007 erschienenen Sonntagsausgabe
 
Eingang des bis 2015 genutzten Verlagsgebäudes an der Caffamacherreihe (heute Bezirksamt Hamburg-Mitte)

Vier Hamburger Zeitungen hatten zuvor das Wort Abendblatt im Titel, darunter auch ein Hamburger Abendblatt, das am 2. Mai 1820 gegründet worden war. Abgesehen von der Namensgleichheit stehen diese aber in keinem Zusammenhang mit dem heutigen Abendblatt, das nach dem Zweiten Weltkrieg von Axel Springer gegründet wurde und über sechzig Jahre lang im Springer-Verlag erschien.[4]

Am 12. Juli 1948 erhielt Axel Springer vom Hamburger Senat die Lizenz zur Gründung einer Zeitung und am 14. Oktober 1948 erschien die erste Ausgabe mit einer Auflage von 60.000 Exemplaren. Seit der Gründung wird der Satz „Mit der Heimat im Herzen die Welt umfassen“ des Hamburger Dichters Gorch Fock als Wahlspruch verwendet.[5] Die meisten Journalisten arbeiteten zuvor für das Hamburger Fremdenblatt, das nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst nicht wieder erscheinen durfte. Gedruckt wurde die Zeitung von den ehemaligen Herausgebern des Fremdenblatts, der Familie Broschek.[6] Der Name Abendblatt wurde gewählt, weil die Zeitung in der damals einzigen Zeitungsdruckerei Hamburgs erst mittags gedruckt und abends verkauft wurde.[7] Nach einem halben Jahr betrug die Auflage bereits 170.000 Exemplare.[8]

1954 wurde als Abwehrmaßnahme gegen die Neugründung des Fremdenblatts eine Sonntagsausgabe gestartet, die 1956 zur Bild am Sonntag umgewandelt wurde.[9] Nachdem das Fremdenblatt 1954 wieder eingestellt worden war, führte das Abendblatt bis 1992 den Namen in Lizenz als Untertitel, um ihn für Mitbewerber zu sperren.[7] Am 29. Oktober 2006 wurde erneut eine Sonntagsausgabe gestartet, diesmal als Abwehrmaßnahme gegen eine ab dem 5. November 2006 erscheinende Sonntagsausgabe der Hamburger Morgenpost.[10] Nach knapp vier Monaten wurde sie nach Erscheinen der Ausgabe von 25. Februar 2007 wieder eingestellt.[11]

Im Dezember 2009 wurde für die regionalen Inhalte der Website eine Paywall eingeführt.[12]

Am 26. Oktober 2012 gab die Axel Springer AG bekannt, dass die Redaktion des Abendblatts noch vor dem Jahresende mit denen der Zeitungen Die Welt und Berliner Morgenpost eine Redaktionsgemeinschaft bildet. Das Abendblatt bezog anschließend seine überregionalen Inhalte von der Welt und erstellte die Lokalteile von Welt, Welt am Sonntag und Welt kompakt.[13]

Zum 1. Mai 2014 veräußerte die Axel Springer SE das Abendblatt zusammen mit der Berliner Morgenpost und einigen Zeitschriftentiteln an die Funke Mediengruppe.[14] Bis zum 30. April 2015 wurde das Abendblatt weiterhin von der Welt mit Inhalten beliefert, seitdem bezieht es die überregionalen Inhalte von der Funke Zentralredaktion.[15] Im März 2015 verließ das Abendblatt die Axel-Springer-Passage an der Caffamacherreihe und zog an den Großen Burstah.[16] Gedruckt wurde das Abendblatt bis zum 31. Juli 2024 weiterhin von der Axel Springer SE in Ahrensburg.[17]

Seit 1. August 2024 wird das Abendblatt im Druckzentrum Braunschweig gedruckt und erscheint seitdem im kleineren rheinischen Format.[18]

Menschlich gesehen ist die älteste Kolumne des Hamburger Abendblatts. Die Porträtskizze erscheint seit der ersten Ausgabe der Zeitung 1948 unten links auf der Titelseite. Aufgabe der Kolumne ist es, Mitmenschen zu beschreiben. Entworfen wurde die Porträtskizze von Axel Springer und dem ersten Politikchef des Hamburger Abendblatts, Wolfgang Köhler.[19]

Seit 2014 wird die Auflage gemeinsam mit der Bergedorfer Zeitung ausgewiesen, deren letzte gesonderte Auflagenmeldung sich auf 15.595 Exemplare belief. Sie beträgt gegenwärtig 114.091 Exemplare[20], ein Minus von 27,8 Prozent seit 2014. Damit liegt das Hamburger Abendblatt vor der lokalen Konkurrenz von Bild Hamburg (93.149)[21] und Hamburger Morgenpost (13.407).[22] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 78,2 Prozent.

Entwicklung der verkauften Auflage[23]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
309119 301856 292861 290911 286029 283383 279261 268101 257383 253125 242688 233754 219241 210987 203182 197940
Entwicklung der verkauften Auflage[24]
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
199969 192071 180786 173909 169552 157016 115755 138310 129108 119611

Chefredakteure

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Einzelnachweise

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  1. Impressum abendblatt.de.
  2. Einschließlich Bergedorfer Zeitung.
  3. laut IVW, drittes Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  4. Eine Zeitung die den Menschen in den Mittelpunkt stellt abendblatt.de, 17. Oktober 2002.
  5. Seltsames Treiben im Hinterhof – eine neue Zeitung entsteht abendblatt.de, 16. Oktober 2002.
  6. Leitartikel – immer nur mit Hut abendblatt.de, 18. Oktober 2002.
  7. a b Ein Streifzug durch die Hamburger Zeitunggeschichte abendblatt.de, 14. Oktober 2013.
  8. Hamburgs Zeitungswunder abendblatt.de, 19. Oktober 2002.
  9. „Bild am Sonntag“ – Zehn Chefredakteure in 50 Jahren tagesspiegel.de, 29. April 2006.
  10. Sonntagsausgabe des Hamburger Abendblatts im Tabloid-Format horizont.net, 26. Oktober 2006.
  11. Florian Kranefuß: Axel Springer stellt Sonntagsausgabe des Hamburger Abendblatts ein. In: horizont.net. 22. Februar 2007, abgerufen am 27. April 2023.
  12. Springer-Portale riskieren Paid Content meedia.de, 15. Dezember 2009.
  13. Welt-Titel und Abendblatt rücken zusammen meedia.de, 26. Oktober 2012.
  14. Funke übernimmt Springer-Titel zum 1. Mai dwdl.de, 30. April 2014.
  15. Funke und Springer kooperieren noch etwas länger dwdl.de, 17. März 2015.
  16. Das Hamburger Abendblatt zieht um – Ziehen Sie mit! abendblatt.de, 27. März 2015.
  17. Aufatmen bei Springer in Ahrensburg horizont.net, 2. Januar 2020.
  18. https://www.abendblatt.de/hamburg/article406798372/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zum-formatwechsel.html
  19. Menschlich gesehen - die älteste Kolumne des Abendblattes, abgerufen am 20. November 2022.
  20. laut IVW, drittes Quartal 2024, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
  21. laut IVW, drittes Quartal 2024, (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de) .
  22. laut IVW, drittes Quartal 2024, Fr (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de) .
  23. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  24. laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
  25. Peter Kruse wird Herausgeber des „Hamburger Abendblatts“ horizont.net, 19. April 2001.
  26. „BamS“-Chef Strunz rechtfertigt Jobwechsel spiegel.de, 13. Juli 2008.
  27. Claus Strunz verlässt „Hamburger Abendblatt“ spiegel.de, 19. Mai 2011.
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