Acker Bilk

englischer Jazzklarinettist

Bernard Stanley Bilk, MBE (* 28. Januar 1929 in Pensford, Somerset; † 2. November 2014[1] in Bath, Somerset[2]), bekannt unter dem Namen Mr. Acker Bilk, war ein britischer Jazzklarinettist.

Acker Bilk 2007

Bilks Vater war Prediger und seine Mutter Organistin, sodass er schon in der Jugend musikalisch vorgeprägt war. Zur Klarinette kam er in seiner Militärzeit: Weil er während seiner Dienstzeit 1947 in Ägypten auf Wache eingeschlafen war, musste er drei Monate in Militärarrest und brachte sich dort selbst zum Zeitvertreib das Klarinettespielen bei. Nach seiner Entlassung wurde er zunächst Schmied, kam aber schnell zur Musik und war bereits Mitte der 1950er Jahre Mitglied der Ken Colyer Group. 1958 gründete er mit der Paramount Jazz Band seine eigene Band. Markenzeichen waren Melone und Ziegenbart sowie die gestreiften Westen der gesamten Band. Sein Spitzname Acker kommt von einem südenglischen Dialektausdruck für Freund oder Kumpel.

Mit den Paramounts tourte er sowohl durch England als auch durch Deutschland und konnte 1960 in beiden Ländern mit dem Instrumentaltitel Summer Set seinen ersten Charterfolg feiern.[3] Ein weiterer Erfolgstitel war seine Version des Instrumentalstücks Petite fleur, komponiert von Sidney Bechet.

Ein weiteres Lied, das er nach seiner Tochter Jenny benannt hatte, wurde 1961 als Erkennungsmelodie für die Kinder-Fernsehserie Stranger on the Shore ausgewählt. Unter dem Titel der Fernsehserie (Stranger on the Shore) wurde es in einer Neuaufnahme mit dem Leon Young String Chorale zu einem Welthit. In den USA erreichte das ruhige Klarinetteninstrumental Platz 1 und war ein Millionenseller.[4] In Großbritannien, wo es Platz 2 erreichte, war es über ein Jahr in den Charts und ist bis heute der meistverkaufte Instrumentaltitel aller Zeiten.

Anfang der 1960er Jahre absolvierte er mit seiner Paramount Jazz Band einen gefeierten Auftritt im Potsdamer Haus der Offiziere der Sowjetarmee.[5]

Mit dem Beginn der Beat-Ära trat die Jazzmusik allgemein in den Hintergrund, und so wurde es stiller um Acker Bilk in den Hitparaden. 1976 hatte er in England mit seiner Instrumentalversion des Titels Aria noch einen Top-Ten-Hit. Als berühmter Jazzklarinettist war er bis ins hohe Alter in aller Welt unterwegs. 2001 wurde er mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet. Am 10. November 2011 trat er mit seiner Band zusammen mit seinen legendären Jazz-Kollegen Chris Barber und Kenny Ball in einer Abschiedsvorstellung im Berliner Tempodrom auf. Auch 2012 war er mit Chris Barber in Deutschland auf Tour.

Im August 2014 gab Acker Bilk sein letztes Konzert; er starb im November darauf an einem Krebsleiden in einem Krankenhaus in der südwestenglischen Stadt Bath.[2]

Diskographische Hinweise

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  • Mr Acker Bilk and his Paramount Jazzband (Lake, 1958/59)
  • Mr Acker Bilk’s Lansdowns Folio (Lake, 1960/61)
  • The Traditional Jazz Scene (Teldec, 1959–63)
  • Mr. Acker Bilk and the leon young string chorale (1965)
  • Stranger on the Shore/A Taste of Honey (Redial, 1962–65)
  • Acker & Cuff (Macjazz, 2004) mit Cuff Billett
  • Can’t Be Without You; Mr. Acker Bilk & The Norman Candler Strings (2016 Memorylane / Intersound Germany)

Diskografie

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US
1960 7 Ages Of Acker UK6
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1960
Acker Bilk’s Omnibus UK14
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1960
1961 Acker UK17
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1961
Golden Treasury Of Bilk UK11
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1961
Best Of Barber And Bilk Volume 1 UK4
(43 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1961
mit Chris Barber
Best Of Barber And Bilk Volume 2 UK8
(18 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1961
mit Chris Barber
1962 Stranger On The Shore – The Best Of UK6
 
Silber

(28 Wo.)UK
US3
 
Gold

(29 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1962
Above The Stars US48
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1962
Best Of Ball, Barber And Bilk UK1
(24 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1962
mit Kenny Ball und Chris Barber
1963 A Taste Of Honey UK17
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1963
1964 A Touch Of Latin DE48
(4 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1964
1976 The One For Me UK38
 
Silber

(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1976
1977 Sheer Magic UK5
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1977
1978 Evergreen UK17
(14 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1978

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US
1960 Summer Set
DE24
(24 Wo.)DE
UK5
(20 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1960
und His Paramount Jazz Band
Goodnight Sweet Prince
UK50
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1960
und His Paramount Jazz Band
White Cliffs Of Dover
UK30
(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1960
und His Paramount Jazz Band
Buona Sera
UK7
(18 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1960
1961 That’s My Home
UK7
(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1961
Stars And Stripes/Creole Jazz
UK22
(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1961
Stranger On The Shore
DE17
(32 Wo.)DE
UK2
(55 Wo.)UK
US1
 
Gold

(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1962
mit The Leon Young String Chorale
1962 Limelight
DE48
(4 Wo.)DE
US92
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1962
mit The Leon Young String Chorale
Frankie And Johnny
UK42
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1962
Above The Stars
US59
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1962
Gotta See Baby Tonight
UK24
(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1962
Lonely
UK14
(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1962
1963 A Taste Of Honey
UK16
(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1963
Only You (And You Alone)
US77
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1963
Moonlight Tango
DE18
(12 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1963
mit The Leon Young String Chorale
1964 Harem
DE17
(8 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1964
La Paloma
DE31
(8 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 1964
mit The Leon Young String Chorale
1976 Aria
UK5
(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1976

Filmografie

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Commons: Acker Bilk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jazz legend Acker Bilk dies aged 85. Abgerufen am 2. November 2014 (englisch).
  2. a b Klarinetten-Legende Acker Bilk gestorben. Meldung auf der Internetpräsenz von n-tv vom 3. November 2014, abgerufen am 3. November 2014.
  3. In Deutschland erreichte der Song Platz 24 der Singles-Charts, vgl. Ehnert, Günter (Hrsg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956–1980. Hamburg: Taurus Press, 1990, S. 29; in Großbritannien Platz 10, vgl. Nugent, Stephen, Anne Fowler, Pete Fowler: Chart Log of American/British Top 20 Hits, 1955–1974. In: Gillett, Charlie, Simon Frith (Hrsg.): Rock File 4. Frogmore, St. Albans: Panther Books, 1976, S. 88
  4. Bronson, Fred: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. New York City, New York: Billboard Publications, 1992, S. 110
  5. Heimat DDR. Erlebnisse. Betrachtungen. Erkenntnisse. Dokumente, darin Helga Bornstädt: Mister Acker Bilk in Potsdam, Hrsg. Horst Jäkel, GNN-Verlag Schkeuditz 2015, S. 228, ISBN 978-3-89819-416-7.
  6. a b Chartquellen: DE UK US US (vor 17. August 1963)
  7. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK US
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