Alte Oberfinanzdirektion (Hamburg)

Gebäude in Hamburg-Altstadt

Koordinaten: 53° 32′ 55″ N, 9° 59′ 10,7″ O

Ansicht über Alsterfleet und Heiligengeistbrücke
Karte: Hamburg
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Alte Oberfinanzdirektion

Das Gebäude der ehemaligen Oberfinanzdirektion liegt unter der Anschrift Rödingsmarkt 2 an prominenter Stelle in der Hamburger Innenstadt in unmittelbarer Nähe zur Ringlinie der Hamburger Hochbahn und der zentralen Verkehrsachse Willy-Brandt-Straße/Ludwig-Erhard-Straße (ehemalige Ost-West-Straße).

Bau und Entwurf

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Auf dem Areal befand sich seit dem frühen 13. Jahrhundert das Heiligengeisthospital, in dem bereits von 1884 bis zu seinem Abbruch 1906 die Hamburger Steuerverwaltung untergebracht war. Das heutige Gebäude wurde 1907 bis 1910 nach Entwürfen von Albert Erbe erbaut. Es besitzt ein beachtliches Bauvolumen mit rund 15.000 m² Grundfläche,[1] das durch die konvex geschwungene Hauptfront und das abwechslungsreich gegliederte Mansardwalmdach geschickt aufgeteilt wurde. Die gesamte Fassade ist in einer Zusammenstellung aus rotem Backstein mit reichhaltigem und kleinteiligem Sandsteindekor ausgeführt. Hinter dem auf den ersten Blick für ein Gebäude dieser Größe passend dimensionierten Eingangsportal öffnet sich eine überraschend große zweistöckige Eingangshalle, die sehr viele neobarocke Schmuckelemente aufweist. Die üppige Dekoration von Fassade und Eingangsbereich ist für Hamburger Bürogebäude ungewöhnlich.

Das Gebäude hat vier Stockwerke mit den zur Bauzeit üblichen großen Deckenhöhen. Es ist grob dreieckig um einen Innenhof herum angelegt. Dieser Innenhof wird vollständig von einem mit Glasdach versehenen Raum ausgefüllt, der als Bibliothek und Veranstaltungsraum genutzt wird. Die weitaus meisten Büros haben Fenster zur Außenseite des Gebäudes, die Flure und Treppenhäuser haben Fenster zum Innenhof. Im zweiten Stock befindet sich ein durch seinen ovalen Grundriss und den darauf angepassten fest installierten Tisch ungewöhnlicher Sitzungssaal.

Die Luftangriffe auf Hamburg im Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude vergleichsweise leicht beschädigt. Daher ist nicht nur die Fassade noch weitgehend originalgetreu erhalten, sondern auch im Inneren finden sich sehr viele zeittypische Gestaltungselemente. Das betrifft neben der Eingangshalle vor allem Treppenhäuser, Türen, Lampen und Bodenbeläge.

Nutzung nach Fertigstellung

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Das Gebäude wurde seit 1910 als Bürogebäude verschiedener in Hamburg ansässiger Finanzverwaltungen genutzt. Bis zu ihrer Auflösung im Jahre 2009 war hier die Oberfinanzdirektion Hamburg untergebracht. Seit 2009 befanden sich in dem Gebäude Teile der Bundesfinanzdirektion Nord und der Hamburger Finanzbehörde.

Im Jahre 2011 entschieden Bund und Land gemeinsam, das Gebäude zukünftig nicht mehr durch Behörden nutzen zu lassen und boten es zum Verkauf an.[2] Den Zuschlag für den Verkauf erhielt im Oktober 2012 ein Immobilienkonsortium aus München,[1] das das Gebäude Ende 2014 an die Unternehmensgruppe Frasers Hospitality verkaufte,[3] die es bis 2018 in ein Hotel umgebaut hat.[4] Die Eröffnung mit 154 Gästezimmern erfolgte im Jahre 2019.

Siehe auch

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Literatur

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  • Jürgen Tietz: Von der Oberfinanzdirektion zu den Fraser Suites. Gatsbys Grandezza. In: Hamburgische Architektenkammer (Hrsg.): Architektur in Hamburg. Jahrbuch 2019/20. Hamburg 2019, ISBN 978-3-96060-512-6, S. 66–71.
  • Ralf Lange: Architektur in Hamburg. Junius Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88506-586-9, Seite 19 f.
  • Oberfinanzdirektion Hamburg (Hrsg.): 75 Jahre Oberfinanzdirektion Hamburg 1919–1994. Selbstverlag, Hamburg 1994.
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Commons: Alte Oberfinanzdirektion Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Ulrich Gassdorf: Luxushotel kostet 50 Millionen Euro. In: Hamburger Abendblatt. 10. Oktober 2012.
  2. Meldung zur Verkaufsankündigung für 2012 (Memento vom 23. Dezember 2014 im Internet Archive) im Archiv der Webseite des Fernsehsenders Hamburg 1. Abgerufen am 8. Mai 2012.
  3. Artikel zum Verkauf im Hamburger Abendblatt vom 8. Dezember 2014. Abgerufen am 23. Dezember 2014.
  4. Projektdarstellung durch Frasers Hospitality. Abgerufen am 17. Juni 2015.
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