Armin Münch (Grafiker)
Armin Münch (* 1. Mai 1930 in Rabenau; † 21. August 2013 in Rostock) war ein deutscher Grafiker, Zeichner und Hochschullehrer. Er galt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Zeichner Mecklenburg-Vorpommerns.[1]
Leben
BearbeitenMünch wuchs in der sächsischen Kleinstadt Rabenau auf und erlebte im Februar 1945 als Jugendlicher die Bombardierung Dresdens mit. Er begann seine künstlerische Laufbahn als grafischer Zeichner beim Sachsenverlag Dresden. Von 1950 bis 1955 studierte er bei Erich Fraaß, Heinz Lohmar, Hans-Theo Richter und Max Schwimmer an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Er diplomierte mit dem Werk Die Fischer vom Kap Arkona. 1955 übersiedelte Münch nach Rostock, um am Meer zu leben, das ihn zeitlebens als Künstler inspirierte. Er war von 1958 bis 1960 Meisterschüler für Grafik an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin (Ost) bei Hans-Theo Richter. Von 1960 bis 1970 wirkte Münch als freischaffender Grafiker und Zeichner in Rostock und lebte seitdem in Lütten Klein.
Von 1970 bis 1975 war er Dozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und von 1976 bis 1991 Ordentlicher Professor an der Universität Greifswald. Zu seinen Schülerinnen und Schülern gehörten u. a. Christel Bachmann, Günter Blendinger und Rolf Händler.
Münch war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR. Er hatte in der Zeit der DDR eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. von 1958 bis 1978 an allen Deutsche Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellung der DDR in Dresden. Studienreisen führten ihn in die Sowjetunion, die CSSR, nach Rumänien und Polen.
Von 1996 bis 2000 hatte Münch einen Lehrauftrag an der Universität Rostock. Er war Mitglied des „Kunstvereins zu Rostock von 1841“[2] und ab 1995 der Prüfungskommission der privaten Kunsthochschule Bochum (IBKK).
Im Mai 2001 übernahm die Universität Rostock 15.000 Zeichnungen, Druckgraphiken und Skizzenbücher Münchs.[3]
Ehrungen (Auswahl)
Bearbeiten- 1964: Kunstpreis der Stadt Rostock
- 1965: Kunstpreis der FDJ
- 1967: Kunstpreis der DDR
- 1968 und 1975: Kunstpreis des FDGB
- 1970: Nationalpreis der DDR III. Klasse
- 1975: Orden Banner der Arbeit
- 1977: Kunstpreis der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
- 1979: Theodor-Körner-Preis
- 1980: Johannes-R.-Becher-Medaille
Werk
BearbeitenArmin Münch schuf vor allem Bilderzyklen (Werft, Meermenschen, Störtebeker u. a.), Buchillustrationen (Sonnenblumenbäuerin, Der Mann auf dem Kirr). Armin Münch schuf Grafiken und andere Illustrationen für den Rostocker Schriftsteller Michael Baade: Dornbuschinsel, Der Taubenäugigen, ...und Eva ist sehr schön, Sturmkinder... auf Hiddensee und anderen Inseln, Einmal will ich dieses Licht noch sehen..., Hiddensee. Eine Liebeserklärung, Geboren am Meer) und Grafik-Kataloge (Kernkraftwerk Nord Greifswald-Lubmin, Adam und Eva, Faust).
1962 veröffentlichte der Hinstorff Verlag Franz Fühmanns Böhmen am Meer in einer Vorzugsausgabe mit vier handsignierten Originalradierungen Münchs.
Publikationen
Bearbeiten- Das Meer – Aus Tagebüchern 1954–2001. BS-Verlag Rostock, 2002, ISBN 3-935171-88-9
- Entwurf. Mit 36 Grafiken des Künstlers, Ausstellung in der Nikolaikirche in Rostock vom 16. Juni 2010 bis 4. August 2010. ISBN 978-3-86785-128-2, 52 Seiten
- Galionsfiguren. BS-Verlag Rostock, 2010, ISBN 978-3-86785-000-1, 116 Seiten
- Heiligendamm 2007. BS-Verlag Rostock, 2007, ISBN 978-3-86785-089-6, 75 Seiten
- Erlebnis Landschaft, Porträts; Zeichnungen, Kunstbuchreihe 26, Band 8 (2011), 28 und 29 (2012). Verlag Walter Graupner, Eggesin, je 26 Seiten
Literatur
Bearbeiten- Münch, Armin. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 641–643.
- Die Lebensleistung des Malers Armin Münch mit Peter Palme’s Porträt über Münch. In: Die Zaubertruhe, Band XII, 1966, S. 213–216.
- Hannelore Gärtner: Poesie und gestalterische Kraft. Zum Zyklus „Moby Dick“ von Armin Münch. In: Bildende Kunst. Zeitschrift für Malerei, Graphik, Plastik und Architektur. Berlin. 1/1966, S. 20–23
- Paul Kroll, Klaus Dieter Schulz u. a.: Armin Münch – Stoße zum Bildkern. (Texte und Katalog). Kibu, Greifswald 2015
- Eckhard Oberdörfer: Ein Faustzyklus für das Kernkraftwerk Nord. Der frühere Kunstprofessor Armin Münch war sehr produktiv. Zum 85. Geburtstag erscheint ein Buch und eine kleine Ausstellung wird eröffnet. In: Ostsee-Zeitung, Greifswalder Zeitung, 29. April 2015, S. 12, 4 Abb.
- Ulla Heise: Münch, Armin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 91, De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023257-8, S. 215 f.
- Michael Baade: Der Rostocker Maler und Grafiker Armin Münch. In: Rostocker Zorenappels, Jahrgang 13/2019, Verlag Redieck & Schade GmbH, Rostock, ISBN 978-3-948188-05-4, S. 43/44, 5 Abb.
- Werner Geske: Armin Münch: Zeit seines Lebens ein Suchender. In: Ostsee-Zeitung, 24. April 2020, 4 Abb.
- Michael Baade: Und das Licht der Glocken tanzt auf den schaumigen Kronen. Armin Münch und Michael Baade im Dialog. Buchehrung zum 90. Geburtstag 2020. EDITION digital, Pinnow 2020, ISBN 978-3-96521-248-0 (Buch), ISBN 978-3-96521-246-6 (E-Book)
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Armin Münch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur über Armin Münch in der Landesbibliographie MV
- Armin Münch bei arthistoricum.net
- Armin Münch bei Bildindex.de
- Armin Münch bei IBKK
- Künstlerhomepage bei Kulturportal MV ( vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Nachruf auf Armin Münch beim NDR
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wolfgang Grahl: Eine Portraitskizze ( vom 10. August 2016 im Internet Archive)
- ↑ kunstverein-rostock.de ( vom 1. Dezember 2012 im Internet Archive)
- ↑ Universitätsarchiv ( vom 10. Juni 2007 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Münch, Armin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Zeichner und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1930 |
GEBURTSORT | Rabenau (Sachsen) |
STERBEDATUM | 21. August 2013 |
STERBEORT | Rostock |