Belagerung von Petra (550–551)

Teil von lasischer Krieg

Die Belagerung von Petra durch das Oströmische Reich begann 550 und endete im März oder April 551 mit dem Abriss der Festung Petra in Lasika.

Belagerung von Petra (550–551)
Teil von: Römisch-Persische Kriege

Petra am Schwarzen Meer in Lasika
Datum 550 bis Frühling 551
Ort Festung Petra im Königreich Lasika (sasanidisches Protektorat) 41° 46′ 6″ N, 41° 45′ 12″ OKoordinaten: 41° 46′ 6″ N, 41° 45′ 12″ O
Ausgang oströmischer Sieg
Folgen Belagerung von Archäopolis (551)
Konfliktparteien

Oströmische Reich
Sabiren

Sassanidenreich

Befehlshaber

Bessas

Mihran?

Truppenstärke

6.000

2.300

Verluste

Sehr hoch

Alle:

  • 1,570 tot
  • 730 gefangen (davon 712 Verwundete)

Prokopios von Caesarea hat die erbitterte Belagerung ausführlich beschrieben. Als Belagerungsbeschreibung in seinen Perserkriegen ist diese Beschreibung einzigartig: der Gott spielt hier keine Rolle, der Fokus liegt auf der Rolle von Intelligenz, Innovation, Technologie und Heldentum.[1]

Hintergrund

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Vor 535 gründete Ioannes Tzibos, magister militum per Armeniam (Oberbefehlshaber der oströmischen Nordostgrenze) des Kaisers Justinian I., die Festung Petra und monopolisierte den Handel im Königreich Lasika. 541 eroberten der Lasenkönig Gubazes II. und der persische Großkönig Chosrau I. Petra. 549 belagerte der neue oströmische magister militum per Armeniam Dagisthaeus Petra, aber die Armee des persischen Generals Mihr-Mihroe schlug ihn zurück. Bald darauf wurde Dagisthaeus abberufen und durch Bessas ersetzt.

Die Belagerung

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Oströmische/persische Rammböcke waren auf Rädern, gepanzert und schwer, daher war eine Verwendung auf extremen Hanglagen nicht machbar. Die sabirische Variante war einfacher.

Ein Minenkrieg war (ursprünglich) ineffektiv. Aufgrund der extremen Hanglage war es nicht machbar, einen typischen römischen Rammbock zu verwenden. Manche sabirische Adelige bemerkten zufällig das Problem und empfahlen eine einfache sabirische Variante, die effektiver war. Die Perser benutzten eine Blide,[2] um eine Art von Brandwaffe aus Schwefel, Pech und Naphtha („Öl Medeas“) zu werfen. Bald wurde ein Teil der Festungsmauern geschleift. Bessas und seine Soldaten benutzten Leitern zweimal, um die Mauer zu ersteigen. Ein erbitterter Kampf wurde geschlagen.

Ein zweiter Teil der Mauer wurde inzwischen durch die früher Minenkrieg geschleift. Bald fing die Blide zufällig Feuer und dadurch wurde die Moral der Perser erschüttert, die Festung fiel darauf schließlich an die Oströmer. 500 der Perser zogen sich für das letzte Gefecht in die Zitadelle zurück, die Bessas nach erfolglosen Verhandlungsversuchen in Brand steckte.

Im Frühjahr 551 eilte der persische General Mihr-Mihroe mit seiner persischen Kavallerie, dailamitischer Infanterie und acht Kriegselefanten zurück, um die Festung erneut zu entsetzen, doch bevor er dies tun konnte, fiel Petra an Bessas, der die Stadtmauern schleifen ließ. Daher wandte er sich der lasischen Hauptstadt Archäopolis zu und eroberte dabei die Festungen von Sarapanis und Skanda. Er belagerte Archäopolis, aber seine Angriffe wurden zurückgeschlagen.

Literatur

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  • J. B. Bury: A History of the Later Roman Empire. Cambridge University Press, 2015, ISBN 978-1-108-08317-1, S. 442 f. (englisch).
  • Hugh Elton: The Roman Empire in Late Antiquity: A Political and Military History. Cambridge University Press, 2018, ISBN 978-0-521-89931-4, S. 326 (englisch).
  • J. A. S. Evans: The Age of Justinian: The Circumstances of Imperial Power. Routledge, 2002, ISBN 978-1-134-55976-3, S. 167 (englisch).
  • Geoffrey Greatrex, Samuel N. C. Lieu: The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars AD 363–628. Routledge, 2005, ISBN 978-1-134-75646-9, S. 117 f. (englisch).
  • Geoffrey B. Greatrex: Procopius of Caesarea. The Persian Wars. A Historical Commentary. Cambridge University Press, Cambridge 2022, ISBN 978-1-107-28202-5, S. 509 ff.
  • Peter J. Heather: Rome Resurgent: War and Empire in the Age of Justinian. Oxford University Press, 2018, ISBN 978-0-19-936274-5, S. 230–231 (englisch).
  • Christopher Lillington-Martin: Procopius of Caesarea: Literary and Historical Interpretations. Taylor & Francis, 2017, ISBN 978-1-317-07549-3, S. 131 (englisch).
  • David Alan Parnell: The Careers of Justinian’s Generals. In: Journal of Medieval Military History. 10. Jahrgang. Boydell & Brewer, 2012, S. 1 (englisch).
  • Leif Inge Ree Petersen: Siege Warfare and Military Organization in the Successor States (400–800 AD): Byzantium, the West and Islam. Brill, 2013, ISBN 978-90-04-25446-6 (englisch).
  • Conor Whately: Battles and Generals: Combat, Culture, and Didacticism in Procopius’ Wars. Brill, 2016, ISBN 978-90-04-31038-4, S. 210 f. (englisch, brill.com).
  • Michael Whitby: Siege Warfare and Counter-Siege Tactics in Late Antiquity (ca. 250–640). Brill, 2013, ISBN 978-90-04-25258-5, S. 443 (englisch, brill.com).

Anmerkungen

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  1. Dazu vgl. Whately 2016, S. 210 f.
  2. Dazu Leif Inge Ree Petersen 2013, S. 420.
  NODES
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