Malzer Kanal
in rot die 1914 in Betrieb genommene Großschifffahrts-Havel-Oder-Wasserstraße

Der Malzer Kanal wurde 1827 bis 28 als Seitenkanal zur Havel von Liebenwalde bis Malz gebaut und 1838 bis Neu-Friedrichsthal verlängert.[1] Sein nördlicher Teil ist die ausgebaute Faule Havel, ein ehemaliger linker Arm der Havel.

Der Malzer Kanal bildete zusammen mit dem etwa zur gleichen Zeit erbauten südlicheren Oranienburger Kanal und dem schon seit dem mittleren 18. Jahrhundert bestehenden östlicheren (zweiten) Finow-Kanal die erste durchgehend ausgebaute Wasserstraße zwischen Berlin-Spandau und der Oder. Eine Schleuse wurde bei Malz gebaut und eine zusammen mit dem zweiten Finowkanal in der Faulen Havel errichtete[1] wurde durch einen neue ersetzt. Beide Schleusen wurden bis 1857 verdoppelt.[2]

Im 1914 beendeten Neubau der Havel-Oder-Verbindung und der anschließenden Verlängerung in Richtung Stettin als sogenannten Großschiffahrtsweg Berlin-Stettin (heute Havel-Oder-Wasserstraße (HOW) genannt) ist nur der mittlere Teil des Malzer Kanals enthalten (siehe nebenstehende obere Abbildung). Als dieser werden seitdem nur noch seine beiden in der Havel-Oder-Wasserstraße nicht enthaltenen Endteile bezeichnet (zur gegenseitigen Unterscheidung: Malzer Kanal West und Malzer Kanal Ost). Die Schleuse Malz dient heute nur noch als Überlauf-Wehr aus der HOW, und die Schleuse Sachsenhausen (#5 in nebenstehender unterer Abbildung) ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Somit ist der Malzer Kanal West bis heute (2025) nur noch auf der (Schnellen) Havel vom Norden her und mit kleineren Schiffen erreichbar.

Einzelnachweise

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  1. a b Festschrift zur Eröffnung des Großschiffahrtweges Berlin-Stettin, 1914, S. 2
  2. Werner Natzschka: Berlin und seine Wasserstraßen, Berlin 1971, S. 74
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