Berschweiler bei Baumholder
Berschweiler bei Baumholder ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Baumholder an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 35′ N, 7° 18′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Birkenfeld | |
Verbandsgemeinde: | Baumholder | |
Höhe: | 435 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,66 km2 | |
Einwohner: | 549 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55777 | |
Vorwahl: | 06783 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIR | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 34 008 | |
LOCODE: | DE B7Z | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Weiherdamm 1 55774 Baumholder | |
Website: | www.og-berschweiler.de | |
Ortsbürgermeister: | Rouven Hebel | |
Lage der Ortsgemeinde Berschweiler bei Baumholder im Landkreis Birkenfeld | ||
Geographie
BearbeitenBerschweiler gehört zum Westrich und liegt im Saar-Nahe-Bergland unmittelbar an der Grenze zum Saarland.
Zu Berschweiler gehören auch die Wohnplätze Im Hahn, Hof Am Forst und Zollhaus.[2]
Nachbarorte von Berschweiler sind Fohren-Linden im Norden, Baumholder im Nordosten, Mettweiler im Osten, Thallichtenberg und Pfeffelbach im Südosten (beide Ortsgemeinden gehören schon zum Landkreis Kusel), Eckersweiler im Süden und – bereits zum Saarland gehörend – die Gemeinde Freisen im Südwesten.
Geschichte
BearbeitenDer Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu dem aus der Grafschaft Veldenz stammenden Teil des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken und war Hauptort einer Schultheißerei, die dem Oberamt Lichtenberg unterstellt war. Zur Schultheißerei Berschweiler gehörten neben Berschweiler die Dörfer Berglangenbach, Bleiderdingen, Eckersweiler, Fohren, Freisen, Heimbach, Hoppstädten, Leitzweiler, Linden, Mettweiler, Rohrbach, Rückweiler und Weiersbach sowie das Haus Werdenstein. Im Jahr 1790 lebten 44 Familien im Ort. Die Gemarkung von Berschweiler umfasste 663 Hektar.[3]
Im Jahr 1794 wurde das Linke Rheinufer von französischen Revolutionstruppen eingenommen. Von 1798 bis 1814 gehörte Berschweiler zum Kanton Baumholder im Saardepartement. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region 1816 zum sachsen-coburgischen Fürstentum Lichtenberg, dem es bis 1834 angehörte. Berschweiler war vorübergehend Sitz einer Bürgermeisterei, von 1823 an gehörte die Gemeinde zur Bürgermeisterei Burglichtenberg. Nach dem Verkauf an Preußen und der Auflösung des Fürstentums Lichtenberg kam Berschweiler zum neu errichteten Kreis St. Wendel in der Rheinprovinz. Seit 1937 gehört Berschweiler zum Landkreis Birkenfeld und ist seit 1946 Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Berschweiler bei Baumholder, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4][1]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Berschweiler bei Baumholder besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5][6][7]
Bürgermeister
BearbeitenRouven Hebel wurde am 4. Februar 2019 erneut Ortsbürgermeister von Berschweiler, nachdem er dieses Amt bereits von Juli 2014 bis zu seiner Amtsniederlegung am 27. November 2018 ausgeübt hatte.[8][9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 91,02 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er ohne Gegenkandidat mit 86,5 % der Stimmen erneut wiedergewählt.[11]
Hebels Vorgänger waren Peter Becker, der nach 18 Jahren im Amt 2014 nicht erneut angetreten war, und der 1996 zurückgetretene Hans-Joachim König.[12]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In geteiltem Schild oben in Silber ein wachsender rotbewehrter und -gezungter blauer Löwe, unten in Blau über einer silbernen Mauer eine bewurzelte silberne Linde.“ | |
Wappenbegründung: Der blaue Löwe verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Veldenz. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
BearbeitenIn der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2023) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[13]
- Denkmalzone Hauptstraße
- Evangelische Pfarrkirche, Saalbau von 1743, Westturm errichtet 1863/64
- Keller- und Speicherhaus aus dem 18. Jahrhundert
- Zwei Wohnhäuser, ehemaliges Pfarrhaus und Bürgermeisterei, Anfang des 20. Jahrhunderts
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Berschweiler bei Baumholder
Vereine
BearbeitenNeben dem Turn- und Sportverein (SG Unnertal) und der Freiwilligen Feuerwehr gibt es einen Schützenverein, der auf nationaler Ebene schon einige Erfolge vorweisen kann. Viele weitere Vereine und Clubs bieten Gelegenheit, zusammen mit anderen Einwohnern aktiv zu werden.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenDer Ort verfügt durch seine Lage am Autobahnzubringer zur A 62 über eine sehr gute Verkehrsanbindung. Sowohl Kaiserslautern als auch Trier und Saarbrücken sind in weniger als einer Stunde erreichbar.
Bildung
BearbeitenIn Berschweiler besteht ein Kindergarten direkt bei den Sportanlagen, sodass die Nutzung von Fußballplatz und Mehrzweckhalle möglich ist.
Sonstige öffentliche Einrichtungen
BearbeitenEbenfalls in der Nähe der Sportanlagen befindet sich ein Dorfgemeinschaftshaus, welches auch die örtliche Stützpunktfeuerwehr beherbergt.
Freizeit- und Sportanlagen
BearbeitenDie Ortsgemeinde verfügt über zwei Fußballplätze, einen Rote-Erde-Platz auf dem Bornberg etwas außerhalb des Ortes und einen Rasenplatz im Ortsteil Berggrube.
Auch eine Mehrzweckhalle mit einer Schießanlage für Kleinkaliber ist vorhanden.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Friedrich Sohns (1870–1919), Bürgermeister in Völklingen
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Berschweiler bei Baumholder
- Ortsgemeinde Berschweiler bei Baumholder auf den Seiten der Verbandsgemeinde Baumholder
- Hierzuland: Hauptstraße in Berschweiler. Landesschau Rheinland-Pfalz, SWR Fernsehen, 11. Juli 2014
- Literatur über Berschweiler bei Baumholder in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 26 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Die Karte von 1789. (2. Band). Bonn 1898. S. 400.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 9. September 2019.
- ↑ Bekanntmachung über Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Kommunal- und Europawahl 2024. In: Westricher Rundschau VG Baumholder, Ausgabe 9/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 28. Februar 2024, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Berschweiler bei Baumholder, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Berschweiler bei Baumholder. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Pressemitteilung zur konstituierenden Sitzung der Gemeinde Berschweiler am 09.07.2024. In: Westricher Rundschau VG Baumholder, Ausgabe 29/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Peter Bleyer: Rouven Hebel ist sein eigener Nachfolger. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 5. Februar 2019, abgerufen am 28. August 2020.
- ↑ Andreas Nitsch: Berschweiler: Ortsbürgermeister Rouven Hebel tritt zurück. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 29. November 2018, abgerufen am 28. August 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Baumholder, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 28. August 2020.
- ↑ Berschweiler bei Baumholder, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Michael Fenstermacher: Berschweiler: Loslassen fällt Ortschef Peter Becker nicht schwer. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 29. April 2014, abgerufen am 28. August 2020.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Birkenfeld (PDF; 5,8 MB). Mainz 2023.