Bonaventura Stapf

Allgäuer Maler und Vergolder

Bonaventura Stapf (* 14. Juli 1665 in Pfronten; † 25. Juni 1747 in Tirol[1]) war ein Allgäuer Maler und Vergolder in der Barockzeit.

 
Kanzel in der Kirche St. Mang in Füssen
 
Deckenfresko in St. Leonhard in Pfronten-Heitlern, 1725/30
 
Abrechnung für die Freskierung in St. Leonhard in Pfronten-Heitlern

Der Vater von Bonaventura Stapf, der Bader und „Chirurgus“ Nikolaus Stapf (1627–1708), ehelichte 1652 eine Elsa Schneider, die anscheinend das künstlerische Talent in die Familie einbrachte. Man kann die Stapf mit Fug und Recht als „zentrale Pfrontener Künstlerfamilie“ bezeichnen. Bonaventuras Bruder Johann Georg (1652–1731) war ebenfalls Maler. Seine Schwester Ursula Stapf wurde die Stammmutter der Bildhauer- und Mesnerfamilie Hitzelberger, die Schwester Christina die der Maler und Baumeister Geisenhof. Die Söhne Mang Anton und Joseph seines früh verstorbenen Bruders Michael Stapf erwarben sich als Bildhauer und Bausachverständige bleibenden Ruhm. Bonaventuras Sohn Bartholomäus Stapf (1704–1766) und dessen Sohn Franz Sales Stapf (1743–1810) setzten die Malertradition der Familie in direkter Linie fort. Seine Lehrzeit absolvierte Bonaventura Stapf vermutlich bei einem der Maler Bösinger in seiner Heimat, später bildete er sich wohl bei einem Augsburger Meister weiter. 1701 heiratete er die Petronilla Suiter, eine Tochter des begüterten Wirts bei St. Linhard ("Adlerwirt") in Pfronten-Heitlern. Dem Kloster St. Mang war Bonaventura Stapf eng verbunden. Bereits 1714 wird er als „derzeitiger Kammerdiener“ in Diensten des Abtes von St. Mang erwähnt.[2] Als Mitmeister gehörte er auch der Füssener Zunft an.

Bonaventura Stapf betätigte sich hauptsächlich und wohl auch besonders erfolgreich als Fassmaler und Vergolder, daneben aber auch als Fresko- und Tafelmaler. Das Diözesanmuseum Brixen besitzt von ihm drei Ölgemälde – „flott, aber etwas derb gemalte Bilder“.[3]

Werkverzeichnis

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Die bislang bekannten Arbeiten des Pfrontener Malers stellen wohl nur einen Bruchteil seines tatsächlichen Gesamtwerks dar.

Literatur

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  • Anton H. Konrad und Annemarie und Adolf Schröppel: Pfronten, Schwäbische Kunstdenkmale Heft 34, Weißenhorn 1986
  • Adolf Layer: Füssen-St. Mang als künstlerischer Mittelpunkt des Lechtaler Barock und Rokoko. In: Festschrift zum zwölfhundertjährigen Jubiläum des heiligen Magnus, Füssen 1950, S. 47–89
  • Adolf Layer: Bedeutende Persönlichkeiten. In: Ostallgäu Einst und Jetzt, Marktoberdorf 1984, S. 1015
  • Annemarie Schröppel: Begegnung mit der Pfrontner Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts, Füssen 1981, Seite 27
  • Annemarie Schröppel: Die Künstlerfamilie Stapf aus Pfronten. In: Urlaub in Pfronten, Heft 4 vom 30. Juli 1969, S. 6 und 7
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Commons: Bonaventura Stapf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pfarrarchiv Pfronten, Sterbematrikel "Morti Tyrolenis"
  2. Otto Geiger: Die Urkunden von St. Mang in Füssen, 1932
  3. Josef Ringler: Notizen zur Pfrontener Künstlerfamilie Stapf. In: Der Schlern 35, 1961, S. 362.
  4. Klosterarchiv Füssen, Bd. 357, Abteirechnungen 1719-26 (lose beiliegende Rechnung)
  5. Pfarrarchiv Pfronten, Heiligenrechnungen St. Leonhard 1725/30:
    Bonaventura Stapfen Und
    Johann heelen beeden Mahlern
    Vor die ganze fresco arbeith in
    disßer Cappellen accordierter
    Masßen bezahlt Lauth scheins 60 [Gulden]
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