Brasilianisches Tausendblatt

Art der Gattung Tausendblatt (Myriophyllum)

Das Brasilianische Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum), auch Papageienfeder genannt[1], ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tausendblatt (Myriophyllum) innerhalb der Familie der Tausendblattgewächse (Haloragaceae).

Brasilianisches Tausendblatt

Brasilianisches Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Tausendblattgewächse (Haloragaceae)
Gattung: Tausendblatt (Myriophyllum)
Art: Brasilianisches Tausendblatt
Wissenschaftlicher Name
Myriophyllum aquaticum
(Vell.) Verdc.

Beschreibung

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Stängel und Laubblätter
 
Illustration

Vegetative Merkmale

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Das Brasilianische Tausendblatt ist ein immergrüner, ausdauernder. Die Stängel erreichen Wuchslängen von bis zu 2 Metern. Die Laubblätter sind in Quirlen zu 4 bis 6 am Stängel angeordnet.[2] Die 3 bis 4,5 Zentimeter langen Fiederblätter sind bei männlichen Pflanzen smaragdgrün (emers blaugrün) und bei weiblichen orangefarben.[3] Sie sind von kleinen transparenten, halbkugeligen Drüsen bedeckt.[2] Sie sind kammförmig gefiedert mit 8 bis 30 Blattabschnitten.[2]

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Blüten befinden sich nicht in abgesetzten Blütenständen, sondern in der Achsel von normalen Laubblättern. Die Pflanzenexemplare besitzen entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten, zwittrige kommen nicht vor.

Die Oberfläche der Früchte ist fein höckrig.

Ökologie

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Beim Brasilianischen Tausendblatt handelt es sich um eine Wasserpflanze, einen Hydrophyten.

Vorkommen

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Das natürliche Verbreitungsgebiet des Brasilianischen Tausendblatts ist das zentrale Südamerika. Hier kommt es in Seen und Flüssen mit geringer Fließgeschwindigkeit vor. In Südwest-Frankreich, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Südost-Asien ist das Brasilianische Tausendblatt durch Einschleppung weiblicher Pflanzen verwildert. Im Vereinigten Königreich wurde daher der Verkauf des Brasilianischen Tausendblatts mit Wirkung ab April 2014 verboten.[4] Auch in Deutschland gibt es einige verwilderte Bestände, unter anderem in Bayern und vor allem in Nordrhein-Westfalen.[5] Die Art wurde beobachtet im Rhein, Main, Neckar, Lahn, seltener in Ems und Naab.[1] Auch in Belgien, in den Niederlanden und in der Schweiz gibt es verwilderte Bestände.[1]

Das Brasilianische Tausendblatt ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Spezies“ für die Europäische Union aufgenommen worden.[6] Ähnliches gilt für die Schweiz, wo es aufgrund seines Ausbreitungspotenzials und der Schäden in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit bzw. Ökonomie in die „Schwarze Liste der invasiven Neophyten“ aufgenommen wurde.[7][8]

Taxonomie

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Die Erstbeschreibung erfolgte 1825 unter dem Namen Enydria aquatica durch José Mariano da Conceição Vellozo in Florae Fluminensis: seu Descriptionum plantarum praefectura Fluminensi sponte nascentium liber primus ..., Band 57, 1, Tafel 150. Die Neukombination zu Myriophyllum aquaticum (Vell.) Verdc. wurde 1973 durch Bernard Verdcourt in Kew Bulletin, Volume 23, Seite 36 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Myriophyllum aquaticum (Vell.) Verdc. sind: Myriophyllum brasiliense Cambess., Myriophyllum proserpinacoides Gillies ex Hook. & Arn. und Myriophyllum mattogrossense Hoehne.

Das Brasilianische Tausendblatt wird häufig als Aquarienpflanze[9] und selten als Zierpflanze für Gartenteiche genutzt. Es ist seit spätestens 1869 in Kultur. In Deutschland gab es früher nur weibliche Pflanzen in Kultur; erst seit 1989 gibt es auch männliche.

Literatur

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  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin / Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
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Commons: Brasilianisches Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Michael Koltzenburg: Myriophyllum. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024, ISBN 978-3-494-01943-7. S. 365.
  2. a b c Myriophyllum aquaticum In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. Mai 2024.
  3. Hans-Georg Kramer: Pflanzenaquaristik á la Kramer. Tetra-Verlag, Berlin-Velten 2009, ISBN 978-3-89745-190-2, S. 190 f.
  4. Mark Kinver: UK bans sale of five invasive non-native aquatic plants. In: BBC News. 29. Januar 2013, abgerufen am 29. Januar 2013 (englisch).
  5. LANUV NRW: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW – Neobiota. 8. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2015; abgerufen am 8. September 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/neobiota.naturschutzinformationen-nrw.de
  6. Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (List of Invasive Alien Species of Union Concern) (PDF) abgerufen am 15. Juli 2016.
  7. Bundesamt für Umwelt BAFU: Invasive gebietsfremde Arten. (admin.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
  8. S. Buholzer, M. Nobis, N. Schoenenberger, S. Rometsch: Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz. Hrsg.: Infoflora. (infoflora.ch [abgerufen am 6. August 2019]).
  9. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 361.
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