Canon 155 TRF1
Die Canon 155 TRF1 ist ein französisches Feldgeschütz im Kaliber 155 mm aus den 1980er-Jahren, das unter anderem vom französischen Heer verwendet wurde. Das Geschütz wurde von GIAT produziert. Der Preis wurde für 2003 mit 546.000 US-Dollar pro System angegeben.[1]
Canon 155 TRF1 | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung | TRF1 |
Herstellerbezeichnung | Canon 155 TRF1 |
Entwickler/Hersteller | Giat Industries (heute Nexter) |
Entwicklungsjahr | 1970er Jahre |
Produktionszeit | 1989 bis 1993 |
Stückzahl | ~150 |
Waffenkategorie | Feldhaubitze |
Mannschaft | 7 |
Technische Daten | |
Gesamtlänge | 10 m (feuerbereit) |
Rohrlänge | 6,2 m |
Kaliber | 155 mm |
Kaliberlänge | L/40 |
Gewicht in Feuerstellung |
10.750 kg |
Kadenz | 2–6 Schuss/min |
Höhenrichtbereich | −6°–66 Winkelgrad |
Seitenrichtbereich | rechts 38°, links 27° |
Ausstattung | |
Verschlusstyp | Schraubenverschluss |
Ladeprinzip | halbautomatisch |
Munitionszufuhr | halbautomatisch |
Antrieb | Hilfsmotor mit 39 kW |
Energieversorgung | Hilfsmotor |
Systemkosten | 546.000 US-Dollar (Stand 2003) |
Ab 2015 sollten die Geschütze durch das System CAESAR ersetzt werden, allerdings wurde der Auftrag zur Ersatzbeschaffung im Jahre 2013 zurückgezogen.[2]
Die letzten vier TRF1 der 5eme Regiment Interarmes d'Outre Mer mit Sitz in Dschibuti werden im April 2022 aus dem Dienst genommen.
Beschreibung
BearbeitenDie Canon 155 TRF1 wurde konzipiert, um die französischen Feldartillerie-Bataillone mit modernen Artilleriesystemen auszustatten. Das Fahrzeug ist mit einem Motor und drei Hydraulikpumpen ausgestattet um die Kanone in geringem Umfang zu bewegen. Sie kann eine maximale Geschwindigkeit von 8 km/h erreichen. Der Motor findet auch für das Öffnen der Lafettenholme, das Anheben der Räder in der Feuerstellung sowie zum Laden und Richten der Waffe Verwendung. Üblicherweise wird die Canon 155 TRF1 von einem TRM 10000 gezogen. Im Zweiten Golfkrieg wurden 16 Geschütze in der französischen Division Daguet eingesetzt.
Die Konstruktion ist ein moderner Entwurf. Zur Stabilität beim Feuern wurde eine Spreizlafette mit zwei Holmen verwendet. Das durch den Hilfsmotor betriebene Ansetz- und Ladesystem erlaubt eine verhältnismäßig schnelle Munitionszufuhr in jeder Rohrerhöhung, ohne das Rohr wieder in 0°-Stellung bringen zu müssen. Für den normalen Betrieb reichen sieben Mann Besatzung aus. Im Gefechtsfall genügen aber auch drei Soldaten, um das Geschütz feuerbereit zu halten. In der Feuerstellung werden die Räder angehoben und die Lafette ruht auf einer runden Stahlplatte, was beim Feuern zusätzliche Stabilität verleiht.
Mit einem HE ERFB BB Geschoss erreicht das Geschütz eine Schussweite von maximal 33 km.[1]
Eine spätere Version mit einem Rohr von 52 Kaliberlängen wurde zwar entwickelt, aber nicht mehr produziert.[1]
Kampfeinsätze
BearbeitenDas Geschütz wird von der Ukraine im Russisch-Ukrainischen Krieg eingesetzt. Laut dem Oryx-Blog ging mit Stand November 2024 ein Geschütz verloren.[3]
Nutzerländer
Bearbeiten- Zypern – 12
- Frankreich – 105 (seit 2022 nicht mehr im Bestand)
- Saudi-Arabien – 28
- Senegal – 8[4]
- Ukraine – 6 gebraucht im Jahr 2022 geliefert
Literatur
Bearbeiten- Ian Hogg: Artillerie des 20. Jahrhunderts. Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1878-6
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Ordnance & Munitions Forecast (Hrsg.): 155 TR F1 155 mm Howitzer. Mai 2003 (forecastinternational.com [PDF]).
- ↑ Projet de loi de programmation militaire 2014–2019 – Dossier Thématique. In: scribd.com. Ministère de la Défense, 2. August 2013, abgerufen am 29. Juli 2015 (französisch).
- ↑ Oryx: Attack On Europe: Documenting Russian Equipment Losses During The Russian Invasion Of Ukraine. In: Oryx. Abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ Trade Register auf sipri.org, abgerufen am 7. Oktober 2022 (englisch)