Catharina Amalia von Schlegel

deutsche Kirchenlieddichterin

Catharina Amalia Dorothea von Schlegel (* 22. Oktober 1697; † nach 1768) war eine deutsche Kirchenlieddichterin.

Über ihr Leben ist wenig öffentlich bekannt. Belegt ist, dass sie unverheiratet in Köthen in dem noch heute existierenden lutherischen Damenstift lebte, das von der Fürstin Gisela Agnes, der Witwe des Fürsten Emanuel Lebrecht von Anhalt-Köthen, 1711 gegründet worden war. 1726 korrespondierte sie von hier mit August Hermann Francke; 1768 war sie vermutlich noch am Leben.

Sie verfasste eine ganze Reihe von Kirchenliedern im Geist des frühen Pietismus, die in die verschiedenen Sammlungen der Cöthen’schen Lieder, die zuletzt vollständig in drei Teilen 1768 in Halle (Saale) erschienen, und in der Wernigerodischen Neuen Sammlung geistlicher Lieder des Grafen Heinrich Ernst zu Stolberg-Wernigerode aufgenommen wurden. Die größte Nachwirkung hatten zunächst Glauben, Glaubensflügel her und Süßes Lamm, gieb meiner Seelen.

Die weiteste Verbreitung erfuhr allerdings ihr 1752 entstandenes Lied Stille, mein Wille!, wenn auch auf Umwegen und mit erheblicher Zeitverzögerung. Die Schottin Jane Laurie Borthwick (1813–1897) übersetzte es 1855 mit geändertem Versfuß (Jambus statt Daktylus) unter dem Titel Be still, my Soul ins Englische. Nachdem dann 1927 der walisische Musiker David Evans (1874–1948) den Text der Melodie Finlandia (J. Sibelius) unterlegt hatte, erlangte das Lied weltweite Popularität, die bis heute anhält.[1] Vielfach findet es sich auf CDs aufgenommen (u. a. von Libera, Isobel Cooper und dem Mormon Tabernacle Choir).

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Michael Hawn: History of hymns: „Be still, my soul“. In: Discipleship ministries. The United Methodist Church, 12. September 2013, abgerufen am 11. Mai 2021 (englisch).
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