Chust (Ukraine)

Stadt in der Oblast Transkarpatien im äußersten Westen der Ukraine (Karpatoukraine)

Chust (ukrainisch und russisch Хуст; russinisch Густ/Hust, slowakisch und tschechisch Chust oder Hust, ungarisch Huszt, jiddisch Chest, Chyst, auch Huste) ist eine Stadt in der Oblast Transkarpatien im äußersten Westen der Ukraine (Karpatoukraine). Sie ist die Hauptstadt des Rajons Chust und hat etwa 30.000 Einwohner.

Chust
Хуст
Wappen von Chust
Chust (Ukraine)
Chust (Ukraine)
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Chust
Basisdaten
Oblast: Oblast Transkarpatien
Rajon: Rajon Chust
Höhe: 113 m
Fläche: 22,00 km²
Einwohner: 28.039 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 1.275 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 90400
Vorwahl: +380 3142
Geographische Lage: 48° 11′ N, 23° 17′ OKoordinaten: 48° 10′ 32″ N, 23° 17′ 25″ O
KATOTTH: UA21120250010053148
KOATUU: 2110800000
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 27 Dörfer
Verwaltung
Bürgermeister: Wolodymyr Kaschtschuk
Adresse: вул. 900-річчя Хуста 27
90400 м. Хуст
Statistische Informationen
Chust (Oblast Transkarpatien)
Chust (Oblast Transkarpatien)
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Chust
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Blick auf die Stadt

Geographie

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Chust liegt im Süden der Oblast Transkarpatien am Ufer der Theiß beim Zusammenfluss mit dem Fluss Rika am Fuße der Waldkarpaten. Die Stadt befindet sich ungefähr 89 km östlich von Uschhorod. Etwa zehn Kilometer südwestlich der Stadt verläuft die Staatsgrenze zu Rumänien und etwa 35 Kilometer westlich die Staatsgrenze zu Ungarn.

Geschichte

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Die Siedlung wurde nach dem Mongoleneinfall im 13. Jahrhundert gegründet. Gleichzeitig wurde auch die gleichnamige Burg errichtet, die seit 1798 in Ruinen liegt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1329, der Ort wird als Huszth erwähnt[1]. 1458 ließ König Matthias seinen Onkel, den aufständischen Mihály Szilágyi, in der Burg gefangensetzen. 1514 besetzten aufständische Bauern unter der Führung von György Dózsa die Burg. 1526 fiel das Gebiet an Siebenbürgen. Nachdem die Burg im 17. Jahrhundert von Georg I. Rákóczi sowie von polnischen, osmanischen und tatarischen Truppen belagert wurde, ergab sie sich 1703 den Kuruzen, worauf hier die Unabhängigkeit Siebenbürgens ausgerufen wurde.

Bis 1919 war die Stadt Teil des Königreichs Ungarn im westlichen Teil des Komitats Máramaros. Dann kam sie zur neu gegründeten Tschechoslowakei. 1939 war sie Sitz des Soim, des Parlaments der Karpatenukraine.

Im März 1939 wurde die Stadt von Ungarn besetzt und dann bis 1945 der Sitz der Verwaltung für die in dieser Zeit ungarische Karpatoukraine.

1945 kam die Stadt zur Ukrainischen SSR der Sowjetunion und wurde Sitz der Verwaltung des Rajons Chust, dem sie aber nicht angehörte. Seit dem 10. Mai 1998 war die Stadt selber unter Oblastverwaltung[2], im Jahr 2020 wurde sie Hauptstadt des neuen Rajons Chust.

Verwaltungsgliederung

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Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Chust (Хустська міська громада/Chustska miska hromada). Zu dieser zählen auch 27 Dörfer[3]; bis dahin bildete sie zusammen mit den Dörfern Saritschne (ukrainisch Зарічне, ungarisch Túlanagyágtelep), Kireschi (ukrainisch Кіреші, ungarisch Kőrösös) und Tschertisch (ukrainisch Чертіж, ungarisch Csertés) die Stadtratsgemeinde Chust (Хустська міська рада/Chustska miska rada).

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Chust ein Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch slowakisch ungarisch deutsch
Boronjawa Боронява Боронява Boroňava, Baraňa Husztbaranya -
Chustez Хустець Хустец Chustec Husztecpatak -
Danylowo Данилово Данилово (Danilowo) Danilovo Husztsófalva -
Isa Іза Иза Iza Iza -
Karpowtlasch Карповтлаш Карповтлаш - Kárpótlás -
Kireschi Чертіж Киреши Čereď Kőrösös -
Kopaschnowo Копашново Копашнево (Kopaschnewo) Kopašnovo, Kopašno Gernyés -
Koscheljowo Кошельово Кошелево (Koschelewo) Košeľovo Keselymező -
Krajnje Крайнє Крайнее/Kraineje Kalov Kálló -
Krajnykowo Крайниково Крайниково (Krainikowo) Krajníkovo Mihálka -
Krywa Крива Крива (Kriwa) Krivá, Křivá Tiszakirva -
Krywyj Кривий Кривой (Kriwoj) Krivý, Křivý Krivi -
Lunka Лунка Лунка Lunka Lonka -
Lypowez Липовець Липовець (Lipowez) Lipovec Hárspatak -
Lyptscha Липча Липча (Liptscha) Lipča, Lipša Lipcse -
Nankowo Нанково Нанково Nankovo Husztköz -
Nyschnje Selyschtsche Нижнє селище Нижнее селище (Nischneje Selischtsche) Nižné Selište Alsószelistye -
Oleksandriwka Олександрівка Александровка (Alexandrowka) Šandrovo Ósándorfalva -
Ossawa Осава Осава Osava Darázsvölgy -
Poljana Поляна Поляна (Chustecká) Poľana Gernyésmező -
Rokossowo Рокосово Рокосов (Rokossow) Rokosov Rakasz -
Salom Залом Залом ? Szakadék -
Saritschne Зарічне Заречное (Saretschnoje) Horodilovo Túlanagyágtelep, Husztnagyág -
Sokyrnyzja Сокирниця Сокирница (Sokirniza) Sekernice, Sokyrnica Szeklence -
Stebliwka Стеблівка Стеблевка Saldoboš, Saldoboša Száldobos -
Tschertisch Чертіж Чертиж Čereď Csertés -
Wertep Вертеп Вертеп ? Vertepa -

Söhne und Töchter der Stadt

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  • Endre György (1848–1927), ungarischer Politiker, wirtschaftswissenschaftlicher Schriftsteller und Ackerbauminister
  • Ernő Szép (1884–1953), ungarisch-jüdischer Dichter, Schriftsteller und Journalist
  • Jaromír Hořec (1921–2009), tschechischer Dichter, Schriftsteller und Journalist
  • Antonín Moskalyk (1930–2006), tschechischer Regisseur

Siehe auch

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Commons: Chust – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Teofil Ivanciuc: Primele atestări ale târgurilor de coroană maramureşene (The earliest mentions of the Maramureş Royal Market Towns). In: Revista Arhivei Maramureşene. (academia.edu [abgerufen am 26. Januar 2018]).
  2. Верховна Рада України; Постанова від 03.02.1998 № 66/98-ВР Про віднесення міста Хуст Хустського району Закарпатської області до категорії міст обласного значення
  3. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 712-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Закарпатської області"
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