Dexheim
Dexheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Selz an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Oppenheim hat.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 51′ N, 8° 19′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mainz-Bingen | |
Verbandsgemeinde: | Rhein-Selz | |
Höhe: | 201 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,69 km2 | |
Einwohner: | 1482 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 260 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55278 | |
Vorwahl: | 06133 | |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 011 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Sant’ Ambrogio-Ring 33 55276 Oppenheim | |
Website: | dexheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Hubert Horn (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Dexheim im Landkreis Mainz-Bingen | ||
Geographische Lage
BearbeitenDer Weinort liegt zwischen Mainz und Worms in Rheinhessen.
Geschichte
BearbeitenDie älteste erhaltene Erwähnung von Dexheim steht in einer Urkunde von 774. Festgehalten wurde darin eine Schenkung des fränkischen Königs Karlmann an das Kloster Lorsch zu dem auch ein Gut in Dexheim gehörte. Als Reichsdorf war Dexheim reichsunmittelbar. Die Dörfer Dexheim, Schwabsburg und Nierstein bildeten eine Gemeinde, die vom Niersteiner Rittergericht verwaltet wurde.[2] Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3]
1375 wurde Dexheim zusammen mit Schwabsburg und Nierstein an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz verpfändet. Damit kamen diese Orte unter die Herrschaft von Kurpfalz und verloren ihre Reichsfreiheit. Als Teil des Oberamtes Oppenheim war Dexheim bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Teil des Kurstaates. Danach gehörte Dexheim als Teil des Département du Mont-Tonnerre zu Frankreich. Nach den Wirren der Napoleonischen Kriege fiel Dexheim 1816 an das Großherzogtum Hessen.
Zwischen 1953 und Ende 2009 unterhielten die US-amerikanischen Streitkräfte in der Nähe der rheinhessischen Ortsgemeinde ein rund 75 Hektar große Kasernengelände mit Wohn-, Versorgungs- und Verwaltungsgebäuden. Obwohl sich das Areal komplett auf dem Stadtgebiet von Nierstein (Gemarkung/Stadtteil Schwabsburg) befand, trug die Kaserne den Namen US Army Anderson Barracks Dexheim.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Dexheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | FWG | WGR | Gesamt |
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2024 | 5 | 11 | – | 16 Sitze[4] |
2019 | 5 | 11 | – | 16 Sitze[5] |
2014 | 7 | 9 | – | 16 Sitze |
2009 | 6 | 9 | 1 | 16 Sitze |
2004 | 4 | 6 | 6 | 16 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Dexheim e. V.
Ortsbürgermeister
BearbeitenDer bisherige Ortsbürgermeister Hubert Horn (FWG) wurde bei den Direktwahlen am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 63,98 %[6] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 81,7 % jeweils für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSeit 2000 befindet sich der „Dicke Stein“ auf dem „Freien Platz“ in Dexheim. Es handelt sich um einen Menhir, der wahrscheinlich als vorgeschichtlicher Kultstein und als mittelalterlicher Grenzstein diente. Der Stein befand sich vorher an der heutigen Kreisstraße 44. Am heutigen Freien Platz befand sich von 1830 bis 1974 das alte Rathaus. Eine Gedenktafel erinnert an den Bau.
- Siehe auch
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIm vom Weinbau geprägten Dexheim existieren mehrere Weingüter.[8] Die Gemeinde beherbergt zudem eine Kindertagesstätte sowie mehrere kleine Handwerks- und Einzelhandelsbetriebe.
Verkehr
BearbeitenDexheim ist durch die Buslinie 646 der KRN im Stundentakt an Oppenheim und Nierstein angebunden.[9]
Die Bundesstraße 420 führt durch den Norden der Gemeinde und verbindet Dexheim im Straßenverkehr so mit Nierstein und Wörrstadt.
Von 1900 bis 1960 gab es die Bahnstrecke Nierstein–Undenheim-Köngernheim, der Personenverkehr wurde bereits 1951 eingestellt.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- 1988/89 war Hilke Nagel aus Dexheim Rheinhessische Weinkönigin
- Die Familie Immel ist in der Region um Dexheim alteingesessen.[10]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 23.
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
- ↑ Dexheim, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Dexheim. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 30. Juli 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen 2019. Abgerufen am 30. Juli 2019.
- ↑ Dexheim, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Dexheim. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. Juli 2024.
- ↑ Weingüter & Gastronomie auf dexheim.de
- ↑ Fahrplan der Linie 646, rnn.info
- ↑ Johann Siebmacher: Die Wappen bürgerlicher Geschlechter Deutschlands und der Schweiz. Reprograph. Nachdr. von Siebmacher’s Wappenbuch Band 5, N. F., Abt. 1–3, Nürnberg 1936, 1961 u. 1967. In: Otto Titan von Hefner; Adolf Matthias Hildebrandt; Gustav Adelbert Seyler (Hrsg.): J. Siebmacher’s großes Wappenbuch. Band 13; Neue Folge Band 5. Bauer und Raspe, Neustadt an der Aisch 1975, DNB 750244755, S. 12.