Dienstgrade der Feuerwehr in Niedersachsen

Die Dienstgrade der Feuerwehr in Niedersachsen reichen von dem Feuerwehrmann-Anwärter bzw. der Feuerwehrfrau-Anwärterin auf unterster Ebene der Freiwilligen Feuerwehr bis zum Oberbranddirektor bzw. der Oberbranddirektorin bei der Berufsfeuerwehr.

Freiwillige Feuerwehr

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Die Dienstgrade ab Löschmeister sind in Niedersachsen an eine bestimmte Dienstposition gebunden, die der zu Befördernde innehaben muss. Der Dienstgrad bleibt jedoch auch beim Rücktritt aus dieser Stellung erhalten. Für alle Führungsdienstgrade ist Mindestvoraussetzung die abgeschlossene Ausbildung zum Gruppenführer (d. h. die Lehrgänge Gruppenführer 1 und 2), die Voraussetzung hierfür sind wiederum zwei technische Lehrgänge (einer davon Sprechfunkerlehrgang). Die Beförderungen für Mannschaftsdienstgrade können vom Ortsbrandmeister vorgenommen werden, Beförderungen ab Löschmeister/-in werden i. d. R. vom Stadt- bzw. Gemeindebrandmeister durchgeführt. Zwischen zwei Beförderungen muss ab Löschmeister/-in eine Wartezeit von mindestens einem Jahr liegen.

Dienstgradabzeichen

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SB steht für Sammelbezeichnung. Weil beispielsweise OFM für Oberfeuerwehrmann steht, wird in Klammern SB angehängt, um Frauen mitzubezeichnen: OFM (SB). In manchen Feuerwehren wird stattdessen auch "OFM/OFF" verwendet (Oberfeuerwehrmann/Oberfeuerwehrfrau). "OFM/OFF" bedeutet das Gleiche wie "OFM (SB)".

Anmerkung: Feuerwehrmann (SB) steht auch als Bezeichnung eines Feuerwehrmannes egal welchen Dienstgrades.

Dienstgrad Abkürzung Bildliche Darstellung Vorausgesetzte Ausbildung oder Dienststellung Mützenband
Feuerwehrmannanwärter FMA (SB)   Mindestalter 16 Jahre, Eintrittsdienstgrad ohne Ausbildung Kragen- und Mützenabzeichen:

Mützenriemen: Lackleder, schwarz, glänzend

Feuerwehrmann FM (SB)   1 Jahr Dienstzeit oder alternative Übernahme aus Jugendfeuerwehr (min. 2 Jahre Dienstzeit )
und bestandene Grundausbildung (Truppmann Teil 1)
Oberfeuerwehrmann OFM (SB)   3 Jahre Dienstzeit und Truppmann Teil 2
Hauptfeuerwehrmann HFM (SB)   4 Jahre Dienstzeit und Ausbildung zum Truppführer. Funktionen in der Taktischen Einheit (Truppführer oder Melder) oder bestimmte Funktion (Gerätewart, Atemschutzgerätewart, Schriftwart oder Sicherheitsbeauftragter).
Oder 10 Jahre Dienstzeit und 2 technische Lehrgänge. Funktionen in der Taktischen Einheit (Truppmann) oder bestimmte Funktion (Gerätewart, Atemschutzgerätewart, Schriftwart oder Sicherheitsbeauftragter).
Erster Hauptfeuerwehrmann EHFM (SB)   15 Jahre Dienstzeit und Ausbildung zum Truppführer und Funktion wie Hauptfeuerwehrmann nach 4 Jahren.
oder 20 Jahre Dienstzeit und 2 technische Lehrgänge und Funktion wie Hauptfeuerwehrmann nach 10 Jahren.

Dieser Dienstgrad kann übersprungen werden, sofern der Feuerwehrangehörige die Gruppenführerausbildung erfolgreich absolviert und eine entsprechende Dienststellung innehat.

Löschmeister LM   5 Dienstjahre, erfolgreiche Teilnahme am Gruppenführer Lehrgang, an Funktion gebunden (z. B. stellvertretender Führer der Taktischen Einheit, stellv. Jugendfeuerwehrwart) Kragen- und Mützenabzeichen:

Mützenschnur: rot-alufarbig gestreift

Oberlöschmeister OLM   6 Dienstjahre, an Funktion gebunden, höchster Dienstgrad als Führer der Taktischen Einheit (Staffel oder Trupp), Jugendfeuerwehrwart, stellvertretender Gemeindejugendfeuerwehrwart, Gemeindepressewart
Hauptlöschmeister HLM   7 Dienstjahre, an Funktion gebunden, höchster Dienstgrad als Gruppenführer, Kreisausbilder, Gemeindejugendfeuerwehrwart, Kreispressewart, Kreissicherheitsbeauftragter, Kreisatemschutzbeauftragter, Kreisfunkbeauftragter
Erster Hauptlöschmeister EHLM   8 Dienstjahre, stellvertretender Kreisausbildungsleiter (mit Lehrgang Kreisausbilder einer Fachrichtung) oder stellvertretender Ortsbrandmeister in einer Feuerwehr mit Grundausstattung.

Dieser Dienstgrad kann übersprungen werden.

Brandmeister BM   8 Dienstjahre, höchster Dienstgrad als Ortsbrandmeister in einer Feuerwehr mit Grundausstattung oder stellvertretender Ortsbrandmeister in einer Stützpunktfeuerwehr, stellvertretender Zugführer in der Kreisfeuerwehrbereitschaft, stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart, Kreisausbildungsleiter Kragen- und Mützenabzeichen:

Mützenschnur: silber, matt

Oberbrandmeister OBM (nicht zu verwechseln mit OrtsBM)   9 Dienstjahre, Erfolgreiche Teilnahme am Lehrgang Zugführer, höchster Dienstgrad als Ortsbrandmeister in einer Stützpunktfeuerwehr oder stellvertretender Ortsbrandmeister in einer Schwerpunktfeuerwehr, Zugführer in der Kreisfeuerwehrbereitschaft, Kreisjugendfeuerwehrwart, Bezirksjugendfeuerwehrwart, stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart
Hauptbrandmeister HBM   10 Dienstjahre, höchster Dienstgrad als Ortsbrandmeister in einer Schwerpunktfeuerwehr oder stellvertretender Stadt-/Gemeindebrandmeister, stellvertretender Führer der Kreisfeuerwehrbereitschaft (Erfolgreiche Teilnahme am Lehrgang Verbandsführer)
Erster Hauptbrandmeister EHBM   An die Funktion Stadt- / Gemeindebrandmeister oder stellvertretender Stadtbrandmeister in Städten mit Berufsfeuerwehr gebunden.

Kreisbereitschaftsführer, stellvertretender Abschnittsleiter benötigen die Ausbildung als Verbandsführer.

Dieser Dienstgrad kann übersprungen werden.

Abschnittsbrandmeister ABM   10 Dienstjahre, Ausbildung zum Verbandsführer, an die Funktion Brandschutzabschnittsleiter gebunden. In Städten mit Berufsfeuerwehr Dienstgrad des Stadtbrandmeisters. Stellvertretender Kreisbrandmeister in Landkreisen ohne Unterteilung in Brandschutzabschnitte. Kragen- und Mützenabzeichen:

goldfarbige Knöpfe Mützenschnur: gold

Kreisbrandmeister KBM   10 Dienstjahre, Ausbildung zum Verbandsführer, Funktion als Kreisbrandmeister
Regierungsbrandmeister RBM   10 Dienstjahre, Ausbildung zum Verbandsführer, Funktion als Regierungsbrandmeister
Erster Bezirksbrandmeister EBBM   10 Dienstjahre, Ausbildung zum Verbandsführer, Funktion als Regierungsbrandmeister ⇒ wird seit dem 18. August 2005 nicht mehr vergeben

Berufsfeuerwehr/Hauptamtliche Wachbereitschaft

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Mittlerer Dienst

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Gehobener Dienst

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Höherer Dienst

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Werkfeuerwehr

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Werkfeuerwehren dürfen Funktionsabzeichen tragen, die in ihrem Aussehen den Dienstgradabzeichen der Berufsfeuerwehren ähneln (näheres in der Richtlinie über die Organisation, Ausbildung und Ausrüstung von Werkfeuerwehren in Niedersachsen). Alternativ darf in Nebenberuflichen Werkfeuerwehren den Funktionen auch Dienstgrade entsprechend der Freiwilligen Feuerwehr zugeordnet werden, wobei ein „Werk-“ vorangestellt wird.

Dienstgrad Bildliche Darstellung Vorausgesetzte Funktion
Werk-Feuerwehrmann   Truppmann, Atemschutzgeräteträger oder Maschinist; Verleihung entspricht der Freiwilligen Feuerwehr (siehe oben)
Werk-Oberfeuerwehrmann  
Werk-Hauptfeuerwehrmann  
Erster Werk-Hauptfeuerwehrmann  
Werk-Löschmeister   stellvertretender Trupp- oder Staffelführer
Werk-Oberlöschmeister   Trupp- oder Staffelführer, stellvertretender Gruppenführer
Werk-Hauptlöschmeister   Gruppenführer
Erster Werk-Hauptlöschmeister   stellvertretender Leiter einer Werkfeuerwehr (Staffel- oder Gruppenstärke während einer Arbeitsschicht pro Tag)
Werk-Brandmeister   stellvertretender Zugführer, Leiter einer Werkfeuerwehr (Staffel- oder Gruppenstärke während einer Arbeitsschicht pro Tag) oder Stellvertreter (Staffel- oder Gruppenstärke während zwei Arbeitsschichten pro Tag; unterhalb Zugstärke während einer Arbeitsschicht pro Tag)
Werk-Oberbrandmeister   Zugführer, Leiter einer Werkfeuerwehr (Staffel- oder Gruppenstärke während zwei Arbeitsschichten pro Tag; unterhalb Zugstärke während einer Arbeitsschicht pro Tag) oder Stellvertreter (Staffel- oder Gruppenstärke während drei Arbeitsschichten pro Tag; unterhalb Zugstärke während mind. zwei Arbeitsschichten pro Tag; mind. Zugstärke während einer Arbeitsschicht pro Tag)
Werk-Hauptbrandmeister   Leiter einer Werkfeuerwehr (Staffel- oder Gruppenstärke während drei Arbeitsschichten pro Tag; unterhalb Zugstärke während mind. zwei Arbeitsschichten pro Tag; mind. Zugstärke während einer Arbeitsschicht pro Tag)
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Commons: Firefighting in Lower Saxony – Sammlung von Bildern
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