Dinkel (Vechte)
Der Fluss Dinkel ist ein 89 km langer Zufluss der Vechte, der von Deutschland in die Niederlande und dann wieder nach Deutschland fließt. Er ist nicht identisch mit dem Bach Dinkel im Landkreis Vechta, nach dem die Stadt Dinklage benannt ist.
Dinkel | ||
Quellgebiet der Dinkel bei Rosendahl-Holtwick | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 92864 | |
Lage | Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Vechte → Zwarte Water → IJsselmeer → Nordsee | |
Flussgebietseinheit | IJssel | |
Quelle | südlich von Holtwick 51° 59′ 12″ N, 7° 7′ 43″ O | |
Quellhöhe | ca. 87 m ü. NN[1] | |
Mündung | bei Neuenhaus in die VechteKoordinaten: 52° 30′ 27″ N, 6° 57′ 47″ O 52° 30′ 27″ N, 6° 57′ 47″ O | |
Mündungshöhe | 17 m | |
Höhenunterschied | ca. 70 m | |
Sohlgefälle | ca. 0,79 ‰ | |
Länge | 89 km[2] | |
Einzugsgebiet | 642,73 km²[3] | |
Abfluss am Pegel Gronau[4] | MQ |
1,87 m³/s |
Name
BearbeitenBei dem Namen handelt es sich um eine l-Ableitung von germ. *þinka- ‚feucht‘.[5]
Geographie
BearbeitenFlusslauf
BearbeitenDie Dinkel entspringt in Nordrhein-Westfalen im westlichen Münsterland im Kreis Coesfeld zwischen Ahaus und Coesfeld in der Gemeinde Rosendahl. Dort liegt ihre Quelle im Ortsteil Holtwick, 2 km südlich der Dorfmitte.
Aus rund 80 m Höhe fließt sie von dort aus zuerst westsüdwestlich in Richtung Gescher – wo sie für etwa 3 km die Gemeindegrenze von Rosendahl bildet – sowie zur A 31 und dann parallel zu dieser in nördlicher Richtung nach Legden und Heek. Nach Unterqueren der Bundesautobahn erreicht sie etwas weiter nordwestlich Gronau. Im Gronauer Stadtgebiet wurde sie vor allem für die Zwecke der örtlichen Textilbetriebe mehrfach begradigt. Hinter Gronau passiert die Dinkel die deutsch-niederländische Grenze, fließt unbegradigt durch eine reizende Landschaft im Gebiet der Gemeinden Losser und Denekamp und gelangt nordöstlich von Ootmarsum wieder auf deutsches Gebiet, in die Niedergrafschaft Bentheim in Niedersachsen. Am nördlichen Stadtrand von Neuenhaus mündet sie in die Vechte.
Länge
Die Dinkel ist insgesamt 96,0 km lang.
- Deutschland – 41 km in Nordrhein-Westfalen
- Niederlande – 46 km
- Deutschland – 9 km in Niedersachsen
Einzugsgebiet
BearbeitenDas Einzugsgebiet der Dinkel umfasst 650 km² Fläche.
Nebenflüsse
Bearbeiten- Goorbach
- Glane (Glanerbeek)
- Strothbach
- Rottbach
- Schwarzbach
- Donaugraben in Nienborg
und zahlreiche kleine Bäche ohne Namensbezeichnung
Orte
BearbeitenKanäle
BearbeitenBeim niederländischen Denekamp kreuzt der Nordhorn-Almelo-Kanal in West-Ost-Richtung. Dieser Kanal wird nicht mehr für die Schifffahrt benutzt. Seine Ufer werden, vor allem auf niederländischem Staatsgebiet, als Naturgebiet (ökologischer Verbindungsstreifen) entwickelt.
Literatur
Bearbeiten- Paul van Gaalen, Beertje van Gaalen: Beleef de Dinkel. Natuur en cultuur van bron tot Vecht. Waanders, Zwolle 2022, ISBN 978-94-6262-394-1.
- Heimatverein Gronau e. V. (Hrsg.): Die Dinkel. Flüßchen im deutsch-niederländ. Grenzgebiet (Euregio) (= Unsere Heimat. Band 4). Gronau 1996.
- Susanne Paus: Studie über die Realisierungsmöglichkeiten für ein grenzüberschreitendes Gewässerauenprogramm entlang der Dinkel. Biologische Station Zwillbrock, Vreden 1997.
- Doris Röckinghausen: Dinkel. Die mit den Grenzen spielt. Het spelen met de grenzen. wortART roeckinghausen, Coesfeld 2020, ISBN 978-3-937432-65-6.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Topografische Karte 1:25.000
- ↑ Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW
- ↑ Gewässersteckbrief Dinkel - PDF, 183 kB (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Flussgebietseinheit Rhein / Teileinzugsgebiet Issel ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 95, „Dinkel“ (Auszug in der Google-Buchsuche).