Diskussion:Triebtheorie
Phasen der psychosexuellen Entwicklung
BearbeitenKennt Freud nicht nur die 3 Phasen:
- orale Phase
- analen Phase
- phallischen oder ödipalen Phase
Urethtrale Phase - Sauigel-Phase
BearbeitenÄhnlich wie auch Wilhelm Reich bin ich der Ansicht, dass es die Latenzphase normalerweise gar nicht gibt.
Meines Erachtens folgt auf die anale Phase die urethrale Phase, und auf diese die verbale oder Sauigel-Phase. Wobei die urethrale Phase mit der analen und der Sauigel-Phase überlappt.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie gern die anderen Kinder - ich mochte es damals nicht und finde erst jetzt mit über 40 Gefallen an solchen Dingen - gesauigelt haben im Alter um die neun Jahre ungefähr.
Auch kann ich mich gut erinnern an einen Urlaub auf dem Bauernhof. Eine der Helferinnen bei der Kartoffelernte hatte ihren ungefähr fünfjährigen Sohn auf das Feld mitgebracht. Dieser begann nun zu pinkeln, und dann rannte er, weiterhin Urin und Freude versprühend, über das Feld ungefähr 25 Meter weit. Das vergesse ich nie mehr.
--David Mörike 22:12, 30. Aug 2006 (CEST)
--@David Mörike:So kann man das allerdings nicht sehen. In der Art wie Du Dich ausdrückst, entsteht unweigerlich der Eindruck, daß Du Dir da was zurechtgezimmert hast. Zumal Du es auch in keinster Weise fundiert begründest. Mit dieser, Deiner Vulgarisierung, begibst Du Dich auf ein Niveau, das Wiki nicht gerecht wird. Ein Einzelbeispiel ist POV, hat mithin keinen allgemeingültigen Charakter, folglich nicht maßgeblich! Die Latenzperiode erstreckt sich vom Untergang der infantilen Sexualität -5.-6. Jahr - bis zum Beginn der Pubertät. Ein gewisser Stillstand in der Sexualität tritt ein. Es ist eine gewisse Minderung der sexuellen Aktivitäten festzustellen. Es treten nun Gefühle wie Scham und Ekel auf, moralische und ästhetische Empfindungen werden erstmals wach, bzw. entwickeln sich. Nach psychoanalytischer Auffassung hat die Latenzperiode ihren Ursprung im Untergang des Ödipuskomplexes. D.h. konkret, das Kind identifiziert sich mit den Eltern allgemein, sowie dem Elternteil dem es geschlechtlich angehört, insbesondere. Die sexuelle Latenz wird sekundär durch die sozialen Institutionen (z.B. Schule)verstärkt, die am Aufbau eines Über-ichs mitwirken. Eine völlige Unterdrückung des Sexuallebens des Kindes erfolgt jedoch nur in einer rigiden Gesellschaft, die ausgesprochen sexualfeindlich ist. Daher bleibt ein Art "Rest" an Sexualität auch in dieser Phase bestehen. Ich selbst habe in vielen Beobachtungen immer wieder feststellen können, daß sich in der Latenzzeit die Geschlechter mehr oder weniger voneinander abkapseln. Selbstverständlich schließt das nicht aus, daß es vereinzelte Nachzügler gibt, die die ödipale Phase nicht richtig bewältigt haben, sowie aus anderweitigen Gründen. Auf jeden Fall finden die sogenannten Doktorspiele bevorzugt im Kindergartenalter statt. --HorstTitus 22:54, 30. Aug 2006 (CEST)
Widersprüchlicher Absatz
BearbeitenWas ist denn das eigentlich für ein komischer und widersprüchlicher Absatz? Ich verstehe nur Bahnhof:
- Später wandte sich Freud von der Triebtheorie ab (von Einzelfällen abgesehen) und sah in erster Linie die Triebkonflikte in der individuellen psychosexuellen Reifung als krankheitsverursachend. Dies ist die Basis der so genannten Triebtheorie. Ein wesentlicher Grund für diese Wandlung liegt nach Freuds eigener Auskunft in der „Einsicht, dass es im Unbewussten ein Realitätszeichen nicht gibt, sodass man die Wahrheit und die mit Affekt besetzte Fiktion nicht unterscheiden kann“ (Brief an Fließ).
inspektor godot 23:19, 5. Apr. 2007 (CEST)
- Ich vermute, dass der Satz "Dies ist die Basis der so genannten Triebtheorie." durch irgendeinen Kopierfehler dorthin gelangt ist. Er ergibt jedenfalls keinen Sinn. Ich werde ihn entfernen. 160.57.144.31 12:24, 29. Mai 2008 (CEST)
- Seltsam ist, dass sich Freud von der Triebtheorie abgewandt und stattdessen den Triebkonflikten zugewandt haben soll, denn Triebkonflikte kann ich nur analysieren, wenn ich eine Triebtheorie hab... Es geht im Brief an Fließ aber um die Absage an die vor-triebtheoretische sog. "Verführungstheorie", die eine Traumatheorie war, d.h. die Erzählungen der PatientInnen über sexuelle Handlungen seitens Erwachsener als real angenommen wurden. Die Erkenntnis aber, dass es "im Unbewussten ein Realitätszeichen nicht gibt", führte dazu, dass Freud die Theorie der unbewussten Phantasien und Wünsche entwickelte, die später in die Triebtheorie mündete (erst 1905 in den "Drei Abhandlungen"). (nicht signierter Beitrag von 82.83.45.165 (Diskussion | Beiträge) 10:50, 8. Apr. 2009 (CEST))
Ich erlaube mir einmal ins selbe Horn zu blasen, wenn auch bezüglich eines anderen Sachverhalts. Im Abschnitt "Psychoanalytische Kritik an Freuds Triebtheorie" heißt es:
- Weitere Vertreter der Psychoanalyse wie Otto F. Kernberg sehen die Triebe als aus den Affekten entstandene, also als sekundäre Erscheinung an.
Erstens ist die Ableitung, die hier vorgenommen wird, nicht korrekt. Nur weil die Triebe aus den Affekten entstanden sein sollen und diesen zeitlich nachfolgen sollen, müssen sie ihnen gegenüber keine "sekundäre Erscheinung" sein. Der Mensch stammt evolutionsbiologisch auch vom Affen ab, ist diesem dadurch aber nicht untergeordnet. Zweitens wird in der zitierten Stelle auch genau das Gegenteil behauptet (meine Hervorhebungen):
- Befriedigende, belohnende und lustvolle Affekte werden hierbei zu Libido als einem übergeordneten Trieb, während schmerzhafte, unlustvolle und negative Affekte zur Aggression als übergeordnetem Trieb integriert werden.
Dementsprechend ist es auch nicht schlüssig, dass Kernberg eher einem Modell psychischer Motivationen als dem somatischen Triebkonzept Freuds nahe stehen soll, wie es hier dargestellt wird. Nur aus dem Begriff des Affekts geht dies nicht hervor, denn dieser umfasst ja beides zugleich: sowohl eine psychische als auch eine somatische Dimension.--178.1.188.67 06:18, 13. Feb. 2015 (CET)
Anale Phase
BearbeitenHier im Artikel steht korrekt, daß die Konflikte in der analen Phase ein kulturelles Problem darstellen. Könnte dieses kulturelle Problem dadurch näher charakterisiert werden, daß es sich in der europäischen Gesellschaft seit dem Viktorianischen Zeitalter um eine Gesellschaft im Hygienewahn handelt, wodurch die anale Phase des Kindes stärker als alle anderen Phasen unterdrückt wird? -- Leptokurtosis999 21:50, 23. Mai 2007 (CEST)
- ich weiß nicht, ob die anale phase "stärker als alle anderen Phasen unterdrückt wird, aber in jedem fall ist sauberkeitserziehung nicht erst seit zweihundert jahren ein "problem", oder besser: ein einflussreicher faktor. Erik H. Erikson hat in einer ziemlich interessanten studie (name leider entfallen) die mentalitätsunterschiede ganzer indianerstämme im hinblick auf ihren kollektiven umgang mit den psychosexuellen entwicklungsphasen in verbindung gebracht – es zeigte sich dabei ein deutlicher zusammenhang zwischen länge der stillzeit, rigidität der entwöhnung etc. und eigenschaften wie friedfertigkeit, aggressivität oder wertschätzung des eigentums. was er in diesem zusammenhang zur sauberkeitserziehung sagt, weiß ich zwar leider nicht mehr genau (ist schon ne weile her), aber es wird bestimmt auch damals nicht von allen stämmen gleich gehandhabt worden sein. ein einfaches damals-besser/heute-schlechter-schema greift also, denke ich, zu kurz. zumal mir nicht bekannt ist, dass sauberkeitserziehung heute eine besonders verbreitete ursache für neurosen wäre...
- deine ergänzungen zu den entstehenden psychischen störungen bei problemen in den einzelnen phasen im artikel finde ich übrigens ebenfalls sehr schematisch, durch ihre monokausalität problematisch und mindestens verkürzt, wenn nicht falsch. ich bin aber noch nicht sicher, ob ich es wieder rausnehmen soll – wahrscheinlich hast du es aus irgendeinem dieser lehrbücher, insofern kann es als "wissensstand" gelten... was meinen die anderen? gruß, inspektor godot 00:11, 24. Mai 2007 (CEST)
- Zum ersten Absatz: Vielen Dank; ich werde mich in Erik H. Erikson einlesen. Was Du oben beschrieben hast, betrifft die orale Phase. Das mit der übertriebenen Sauberkeitserziehung ist ein Produkt viktorianischer Spießbürgerlichkeit, die sich durch die anale Störung immer und immer weiter selbstverstärkt. (Genauso wie sich eine orale Störung selbstverstärkt: Wie kann eine Mutter, die wiederum als Säugling von ihrer Mutter keine Nähe bekam, nun als Mutter Nähe geben?). Erschwerend kommt zum bereits bestehenden Konfliktpotential in der analen Phase nun das zusätzliche Konfliktpotential der sauberen und trocken Windeltechnologie: Statt in unserer schnellebigen Welt immer früher "sauber" zu werden, wird dadurch das Kind immer später "sauber".
- Zum zweiten Absatz: Es ist korrekt; es ist vereinfachte 0/8/15-Schematik, wie in einer Einführungsvorlesung. Ich glaube aber, das mittlere Niveau einer Einführungsvorlesung [1] reicht für eine Enzyklopädie aus. Wer mehr wissen will, liest sich in die Literatur ein. Wer aber einen Überblik haben möchte, dem ist mit dieser Schematik ein Stückchen weiter geholfen und ist zum ersten Nachdenken angeregt. -- Leptokurtosis999 22:13, 24. Mai 2007 (CEST)
Referenzierungen
Bearbeiten- ↑ www.psycho.uni-duesseldorf.de/lehrunterlagen/grundstudium_vorlesungen/einfuehrung_psychologie_v/Dokumente/Einfuehrung6_WS06.pdf
Unterschiedliche Ausprägungen bei den Geschlechtern
BearbeitenUns gibt Lustgewinn, was unser Überleben und unsere Reproduktion sichert. Soweit so gut. Nur wieso haben dann nicht alle Leute ständig Sex? Entweder gibt es einen Fehler in der Theorie oder diese muss noch ergänzt werden!
Da gibt es ja noch das Ich bzw. auch das Über-Ich (--> Drei-Instanzen-Modell) die die Triebe kontrollieren.
Ordentliche Bibliographie fehlt
BearbeitenPersonen mit psychoanalytischem Hintergrund wissen welches Werk "Freud [1905] 1982, Bd. 5, 76" ist, alle anderen nicht. Diesem Artikel fehlt eine Bibliographie, die alle referenzierten Werke so auflistet, das man sie auch finden kann. (nicht signierter Beitrag von 193.171.142.61 (Diskussion) 11:44, 24. Nov. 2010 (CET))
Kernberg Belege
BearbeitenBitte Belege für die angeblichen Aussagen von Kernberg 1999 angeben. Ansonsten lösche ich es - so ist es nicht nachprüfbar.93.216.216.207 00:32, 17. Sep. 2011 (CEST)
- Done. -- WSC ® 01:04, 17. Sep. 2011 (CEST)
Kritik aus Sicht der Traumaforschung
Bearbeiten"Generell kommt es in triebtheoretisch ausgerichteten Analysen dazu, dass das, was Patienten in ihrer Kindheit an schlimmen Erfahrungen, Traumatisierungen und alltäglichen Belastungen erlitten haben, geradezu geleugnet wird, während triebtheoretisch begründete (angebliche) Konflikte in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten – etwa, dass eine vom Vater vergewaltigte Grundschülerin in dieser Situation „einen sexuell erregenden Triumph über ihre Mutter“ erlebt habe und lernen müsse, „ihre Schuld [zu] tolerieren“ (so Kernberg 1999)."
Warum machtman dan eine langjährige Psychoanalyse? Wie lernen heute Therapeuten, das eine vom anderen zu unterscheiden?
Kritik aus Sicht der Traumaforschung
Bearbeiten"Generell kommt es in triebtheoretisch ausgerichteten Analysen dazu, dass das, was Patienten in ihrer Kindheit an schlimmen Erfahrungen, Traumatisierungen und alltäglichen Belastungen erlitten haben, geradezu geleugnet wird, während triebtheoretisch begründete (angebliche) Konflikte in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten – etwa, dass eine vom Vater vergewaltigte Grundschülerin in dieser Situation „einen sexuell erregenden Triumph über ihre Mutter“ erlebt habe und lernen müsse, „ihre Schuld [zu] tolerieren“ (so Kernberg 1999)."
Warum machtman dan eine langjährige Psychoanalyse? Wie lernen heute Therapeuten, das eine vom anderen zu unterscheiden?
Fehlender NPOV in Teilen des Abschnittes "Kritik aus Sicht der Traumaforschung"
BearbeitenFühle mich zu dem Thema noch nicht ausreichend bewandert, um mich selbst ohne weiteres an Ergänzungen des Beitrags zu wagen, aber die folgenden Sätze lassen allein schon die für den NPOV unerläßliche Sachlichkeit der Darstellung vermissen:
- Anstatt den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Erwachsene anzuerkennen, die daraus resultierende Neurose und die sie davon befreiende Psychotherapie zu diskutieren, verleugneten die Wissenschaftler diese ihnen sichtlich unangenehme Realität und ignorierten die wissenschaftlichen Beweise Freuds. Und das tun sie heute noch, wie man am nächsten Absatz sieht.
(Hervorhebung durch mich)
Etwas weiter oben im selben Abschnitt wird die fundamentale Kritik an den späteren (sic!) Schlüssen Freuds aus der Triebtheorie durch den Autor bzw. die Autorin selbst ebenfalls mit Worten abgewiesen, die nicht den NPOV-Kriterien zur Sachlichkeit der Darstellung entsprechen:
- Diese Kritik an Sigmund Freud unterschlägt, dass er den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Erwachsene entdeckte und als Erster wissenschaftlich publizierte und damals genauso von der akademischen Wissenschaft dafür abgelehnt wurde wie heute, nur unter anderen Vorwänden
(Hervorhebung abermals durch mich)
Das ist eindeutig ein wertendes Eingreifen des Autors bzw. der Autorin in einen noch laufenden wissenschaftlichen Disput, der in einem Wikipedia-Artikel nichts zu suchen hat. Zumal eine Kritik von Freuds Einlassungen zur Triebtheorie seine Rolle in der erstmaligen Publikation sexuellen Mißbrauchs keineswegs unterschlagen muss. Dies liegt an Freuds eigener schwankender Haltung zum Thema. Die renommierte Psychiaterin und Professorin für Klinische Psychologie an der Harvard Medical School Judith Herman schildert in ihrem Buch "Die Narben der Gewalt - Traumatische Erfahrungen verstehen und überwinden" (S. 23 - 27 bei google books) diese Entwicklung Freuds anschaulich, die mit der Aufdeckung des Zusammenhangs von sexuellem Mißbrauch in der Kindheit und "Hysterie" begann, dann zunächst zu seinen Thesen von der sexuellen Erregung des Kindes und der Verführung durch das Kind führte und schließlich 1910 mit dem Widerruf seiner gesamten Mißbrauchstheorie endete. Herman geht davon aus, dass Freud dem Druck der gesellschaftlichen Verhältnisse und der ihm aufgrund seiner revolutionären Arbeit entgegenschlagenden Empörung nicht standhalten konnte, hebt aber andererseits die bemerkenswerte Beiträge Freuds zur Erforschung des Zusammenhangs von Mißbrauch und Psychotrauma sowie deren Behandlung bis zu seinem Widerruf hervor.
Im übrigen war es nach meinem Wissen Janet, der als erster über die traumatischen Folgen des Kindesmißbrauchs publizierte, insofern ist die Behauptung im oben zitierten Satz, dies sei Freud gewesen, womöglich noch falsch (die dortige Formulierung, dass Freud "den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Erwachsene entdeckte" ist ohnehin Unsinn (aber vom Autor bzw. der Autorin vermutlich anders gemeint gewesen): Das Phänomen des sexuellen Missbrauchs war durchaus schon vor Janet und Freud bekannt, nicht aber seine Auswirkung auf die Psyche, der Zusammenhang zum damals "Hysterie" genannten Symtombild, und seine schockierende Verbreitung, die wiederum besonders klar und tiefgehend von Freud erforscht wurden).
Ich halte es für dringend nötig, den Abschnitt in diesen Punkten zu überarbeiten, da er aktuell in der Bewertung der Kritik den Eindruck ereckt, als sei er von einem übereifrigen Freud-Schüler verfasst worden. In seiner Darstellung der Kritik selbst hingegen macht er auf mich, soweit ich das beurteilen kann, einen sachlichen Eindruck.
Redundanz oder unklare Begrifflichkeiten?
BearbeitenEs geht um folgenden Satz: „Triebe dienen allgemein der Lebens-, Art- und Selbsterhaltung.“
"Art" verstehe ich natürlich als im biol. Sinne gemeint, was ich auch mal so verlinkt habe. (Wobei man vielleicht wissen sollte, dass die Theorie von Trieben/Instinkten zur Arterhaltung mittlerweile längst als widerlegt gilt.)
Nun, aber v.a.: was ist mit A) der Lebens- und B) der Selbsterhaltung gemeint? a) Eine Erhaltung 1.) allgemein allen oder 2.) ledigl. des eigenen Lebens? b) Eine Erhaltung der eigenen 1.) physischen, 2.) psychischen oder 3.) beiderlei Existenz? Wenn a2.) und b) zuträfen, dann läge eine Redundanz vor.
(Fand in die Triebtheorie denn nicht auch irgendwann mal ein Zusammenhang der Triebe mit selektiver Evolution, individueller Reproduktion o.Ä. (also z.B. "egoistische Generhaltung") Eingang ...?) --80.187.110.137 06:58, 21. Okt. 2013 (CEST)
Quellen
BearbeitenWer bitte ist Robl? Wenn jemand zitiert wird gehört die Quelle meiner Ansicht nach dazu!
Dieter Adler (18:12, 15. Jan. 2014 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Generelle Kritik am Artikel
BearbeitenIch möchte zwei generelle Kritikpunkte vorbringen. Ich versuche mich möglichst klar auszudrücken, ohne jemandem auf den Schlips treten zu wollen. 1.) Nicht nur der Abschnitt "Kritik", sondern auch bereits die Darstellung der Theorie Freuds und ihrer wissenschaftlichen Verwendung ist einseitig und verzerrend verfasst, wenn nicht falsch. 2.) Es sind nach wie vor einige Aussagen vorhanden, die nicht nur unklar und reduntant, sondern schlichtweg unsinnig sind. Und das an recht wichtigen Stellen. Das macht den Artikel insgesamt ziemlich unglaubwürdig. Zumal auch immer noch einige Quellenangaben ausstehen. Sprich: Ich halte hier eine Qualitätskontrolle für angebracht.
Ein Beispiel:
- Freuds Verwendung des Triebbegriffs ist nicht immer einheitlich gewesen. So schrieb er 1905: „Unter einem Trieb können wir zunächst nichts anderes verstehen als die psychische Repräsentanz einer kontinuierlich fließenden, innersomatischen Reizquelle, zum Unterschiede vom Reiz, der durch vereinzelte und von außen kommende Erregungen hergestellt wird. Trieb ist so einer der Begriffe der Abgrenzung des Seelischen vom Körperlichen. (...).“[2].
- Freud beschreibt hier den Trieb als psychische Größe, jedoch ist sein Triebkonzept äußerst schwankend, uneinheitlich und von ständigen Umformulierungen gekennzeichnet. So steht auch das folgende Zitat von 1926 im Widerspruch zu diesem, indem es den Trieb auf der somatischen Ebene ansiedelt: „Die ökonomische Betrachtung nimmt an, dass die psychischen Vertretungen der Triebe mit bestimmten Quantitäten Energie besetzt sind (...).“[3]
Schon der vorherige Abschnitt heißt: "Mehrfache Revidierung der Triebtheorie" und listet eben diese auf. Wieso taucht hier wiederum der Hinweis auf diese "mehrfache Revidierung" auf und zwar ganze vier Mal (!) in Form mehr oder weniger synonymer Adjektive? Über die bloße Redundanz hinaus entsteht so der Eindruck einer geradezu willkürlichen Theorie, deren Begrifflichkeit die notwendige Substanz vermissen lässt. Dieser Eindruck verfestigt sich, wenn dann sogar von einem Selbst-"Widerspruch" Freuds die Rede ist. Für ein wissenschaftliches Konzept eine vernichtende Kritik! Man könnte das immer noch als eine bloße Formulierungsschwäche interpretieren. So "siedelt" ja auch "es", also das Zitat, "den Trieb an", anstatt Freud und es steht zu "diesem", dem "schwankenden Konzept", anstatt zu dem vorherigen Begriff in vermeintlichem Widerspruch, was so keinen Sinn ergibt. Ein logischer Widerspruch und nicht nur eine Weiterentwicklung wäre es ja zudem nur, wenn Freud explizit die Gültigkeit auch noch seines alten Konzepts postulieren würde, was natürlich nicht der Fall ist. Doch viel schwerer wiegt, dass das Gesagte auch inhaltlich ins Leere läuft: Die Zitate geben jeweils gar nicht das her, was behauptet wird, dass der Trieb einmal "psychisch" und dann "somatisch" verfasst sein soll. So ist im ersten Zitat ja explizit von einer "innersomatischen Reizquelle" die Rede, die dann eine psychische Repräsentation findet. Deshalb spricht Freud ja auch von einem (dialektisch anmutenden) Prozess der Abgrenzung des Psychischen und nicht einfach nur von einer "psychischen Größe", wie hier behauptet wird. Die Begriffe von Außen, Innen, psychisch, somatisch und körperlich werden hier wild durcheinandergewürfelt. Im zweiten Zitat ist wieder von psychischen Vertretungen, den zuvor genannten Repräsentation, die Rede. Die zentrale Frage, wodurch diese "besetzt" werden sollen, geht aber überhaupt nicht aus dem Zitat hervor. Es scheint mir, dass dieser Abschnitt einfach aus der Sekundärliteratur übernommen worden ist, ohne das notwendige Verständnis und ohne das als solches kenntlich zu machen. Ein weiterer Hinweis dafür ist die bloße Angabe der Jahreszahl in der Quellenangabe, ohne dass diese im Literaturverzeichnis aufgelöst würde.
Insgesamt nennt der Artikel keinen einzigen Grund, der überhaupt für die Annahme von Trieben im Sinne Freuds spricht. Der Leser erfährt von "nur noch vereinzelter Verwendung" in der Wissenschaft und zugleich, dass das Triebkonzept als solches "stark umstritten blieb". "Blieb" heißt hier, dass es das zu Zeiten Freuds umstritten gewesen ist? Oder ist eigentlich gemeint, dass es bis heute stark umstritten bleibt? Dann könnte ja wiederum von einer nur vereinzelten Anwendung keine Rede sein. Und solche Anwendungen werden dann auch überhaupt nicht genannt. Was ist etwa mit Lacan und seinem Motto: "Zurück zu Freud", das er insbesondere auch auf die Triebe bezogen hat? In der wissenschaftlichen - nicht lebensberatenden - Literatur ist dieser heute mit Sicherheit häufiger anzutreffen als etwa Alice Miller. Überhaupt ist meiner Meinung nach in den verschiedensten wissenschaftlichen Texten eigentlich relativ häufig von Trieben zu lesen, auch in praktischer Anwendung des Konzepts. Fast möchte man angesichts des Artikels von einer Verleugnung sprechen. Tendenziös ist er in jedem Fall. --92.226.46.55 13:34, 3. Jun. 2015 (CEST)
Vorschlag zur Verlinkung
BearbeitenIn die Rubrik "Siehe auch" sollte aus meiner Sicht die folgende Zeile eingefügt werden:
Gruß -- EbMannBln (Diskussion) 18:09, 27. Jun. 2015 (CEST)
- Da keine Einwände gegen die vorgeschlagene Verlinkung zu bestehen scheinen, verfahre ich entsprechend. Gruß, -- EbMannBln (Diskussion) 19:42, 20. Jul. 2015 (CEST)
"kritisch"
BearbeitenLiebe KollegInnen, ich habe das Wort "kritische" im 2. Absatz des Kapitels "Psychoanalytische Kritik an Freuds Triebtheorie" durch ", auschlaggebende (ein Alleinstellungsmerkmal bildende)" ersetzt, da ich aus dem Gesamtzusammenhang heraus vermute, daß dies gemeint war. Ich nehme an, hier war das englischsprachige Wort "critical" bei d. VerfasserIn im Kopf, das aber im Deutschen regelhaft nicht "kritisch" bedeutet, sondern eben im Sinne der oben genannten Begriffe zu verstehen ist. (nicht signierter Beitrag von Stefan Schacht (Diskussion | Beiträge) 14:08, 26. Dez. 2019 (CET))
Triebe wurden auch schon vor Freud erforscht
Bearbeitenein Zitat aus Philosophenherrschaft:
Gerechtigkeit als Tugend einer einzelnen Person ist individuell in deren Seele auszubilden. Dies geschieht durch Herstellung der naturgemäßen Ordnung unter den drei Seelenteilen. Die Vernunft hat als höchster Seelenteil die Leitung zu übernehmen. Sie weist den beiden anderen Seelenteilen, dem Muthaften und dem Triebhaften, deren Rollen und Aufgaben zu.[1]
Nachdenken und Forschen über Triebe gab es schon lange vor Freud. --Search'n'write (Diskussion) 15:55, 7. Apr. 2024 (CEST)
- ↑ Siehe dazu Markus Arnold: Von der göttlichen Logik zur menschlichen Politik, Frankfurt am Main 1999, S. 36–39; Christopher Bobonich: Plato’s Utopia Recast, Oxford 2002, S. 219–257.