Dolabra
Eine Dolabra (Plural: Dolabrae) ist ein antikes Werkzeug, das insbesondere für Schanzarbeiten im römischen Heer eingesetzt wurde und deswegen auch als „Pionieraxt“ bezeichnet wird. Es wies zwei Schneiden auf einer Schäftung auf, eine senkrechte und eine waagerechte. Die Dolabra kann also als Kombination von Axt und Hacke bezeichnet werden, entsprechend der noch heute verwendeten Wiedehopfhacke. Dementsprechend wurde die Dolabra sowohl zur Holzbearbeitung (entsprechend der späteren Bandhacke) als auch für Erdarbeiten und zum Einreißen von Mauern verwendet. Die Form der zweischneidigen Axt wird heute noch als Feuerwehraxt verwendet.
Dolabrae werden in der antiken Literatur mehrfach erwähnt, sind auf den Reliefs der Trajanssäule abgebildet und kommen im Fundmaterial kaiserzeitlicher Militärlager, wie beim Römerlager Hedemünden, vor. Auch gehören sie zu Schlachtfeldfunden wie in Kalkriese und beim Harzhornereignis.
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Römische Legionäre beim Gebrauch der Dolabra als Axt, auf der Trajanssäule
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Römische Legionäre beim Gebrauch der Dolabra als Hacke, Trajanssäule
Literatur
Bearbeiten- Fritz-Rudolf Herrmann: Der Eisenhortfund aus dem Kastell Künzing. In: Saalburg-Jahrbuch. Band 26, 1969, S. 129–141.
- Rainer Wiegels, Günther Moosbauer, Michael Meyer, Petra Lönne, Michael Geschwinde: Eine römische Dolabra mit Inschrift aus dem Umfeld des Schlachtfeldes am Harzhorn (Lkr. Northeim) in Niedersachsen. In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 41, 2011, S. 561–570, doi:10.11588/ak.2011.4.90219.