Dresdner Kammerchor

Deutscher Chor

Der Dresdner Kammerchor ist ein 1985 in Dresden von Hans-Christoph Rademann gegründeter gemischter Chor.

Dresdner Kammerchor
Sitz: Dresden / Deutschland
Gründung: 1985
Gattung: Kammerchor
Gründer: Hans-Christoph Rademann
Leitung: Hans-Christoph Rademann
Stimmen: 18–44 (SATB)
Website: dresdner-kammerchor.de

Geschichte und Repertoire

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Der Dresdner Kammerchor wurde 1985 von Studenten um Hans-Christoph Rademann an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden gegründet. Rademann ist bis heute künstlerischer Leiter des Chores. Der Dresdner Kammerchor ist ein gemischtes Ensemble, dessen Mitglieder gleichermaßen ausgebildete Sänger, Musikstudenten und qualifizierte Laiensänger sind. Der Chor ist bis heute mit der Musikhochschule Dresden, an der Rademann 2000 zum Professor für Chordirigieren berufen wurde, partnerschaftlich verbunden. Der Dresdner Kammerchor ermöglicht Gesangs- und Dirigierstudenten bereits im Studium, chorpraktische Erfahrung auf professionellem Niveau zu sammeln.

Zum Profil des Chores gehört u. a. die Pflege der Hofmusik in Dresden; dazu zählen mehrere Ur- und Wiederaufführungen geistlicher Werke von Johann David Heinichen, Johann Adolph Hasse und Jan Dismas Zelenka. Der Chor engagiert sich auch für das Repertoire der Romantik und der zeitgenössischen Musik und wurde auf internationalen Wettbewerben (Marktoberdorf, Maasmechelen, Tolosa) mehrfach für Interpretationen dieser Musik ausgezeichnet. Im Messiaen-Jahr 2008 führte der Dresdner Kammerchor insgesamt fünf Mal die Cinq Rechants von Olivier Messiaen auf, eines der Schlüsselwerke der zeitgenössischen Vokalmusik nach Ende des Zweiten Weltkrieges. 1994–2009 nahm der Chor regelmäßig am Fest Alter Musik im Erzgebirge teil. Auch beim Musikfest Erzgebirge, das seit 2010 in der Region veranstaltet wird, tritt der Chor regelmäßig auf. Zum 20-jährigen Chorjubiläum 2005 wurde ein Internationaler Kompositionswettbewerb ausgeschrieben, vier Werke wurden am 31. Oktober 2005 in der Semperoper uraufgeführt. Den 1. Preis erhielt der in den USA lebende deutsche Komponist Reiko Füting.

Konzertreisen führten den Chor bisher in die meisten europäischen Länder, in die Vereinigten Staaten, nach China, Taiwan, Indien, Sri Lanka, Israel, Südafrika und Südamerika. Der Dresdner Kammerchor war auf verschiedenen internationalen Festivals vertreten, u. a. Bachwoche Ansbach, Händel-Festspiele Halle, Rheingau Musik Festival, chor.com, Göttinger Händelfestspiele und Salzburger Festspiele. Der Chor arbeitet u. a. mit den Dirigenten Paul McCreesh, Rafael Frühbeck de Burgos, Riccardo Chailly, Ádám Fischer, René Jacobs, Sir Roger Norrington, Herbert Blomstedt sowie mit Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Ensemble Inégal, dem Wroclaw Baroque Orchestra und der Staatskapelle Dresden zusammen.

Zahlreiche CDs (erschienen bei Carus, Naxos, Raumklang und Accentus) dokumentieren das Repertoire. 2005 wurde eine Aufnahme des Dresdner Kammerchores mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet (Hasse/Requiem, Carus). Neben den großen Werken von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel, Werken der Dresdner Hofmusik und der Marienvesper von Claudio Monteverdi sind drei A-cappella-CDs erschienen, die mit Werken von Arnold Schönberg, Frank Martin und Arvo Pärt auch die zeitgenössische Musik vertreten.

Von 2011 bis 2019 realisierte der Dresdner Kammerchor unter der musikalischen Gesamtleitung von Hans-Christoph Rademann und in Kooperation mit dem Carus-Verlag Stuttgart und MDR Figaro die erste Gesamteinspielung der Werke von Heinrich Schütz. 2016 erhielten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor für die Johannespassion von Schütz einen Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. 2020 wurde die CD Psalmen & Friedensmusiken der Schütz-Gesamteinspielung mit dem Opus Klassik für die Editorische Leistung des Jahres ausgezeichnet.

Diskografie

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A cappella

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  • 1996 Geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten I, Raumklang RK9604, A-cappella-Chorwerke von H. Schütz, J. H. Schein, J. S. Bach, F. Mendelssohn Bartholdy, J. Brahms, R. Mauersberger
  • 1998 Geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten II, Raumklang RK9705, A-cappella-Chorwerke von J. H. Schein, R. Ramsey, A. Bruckner, M. Reger, A. Schönberg, F. Martin
  • 2001 Johann Hermann Schein: Israelsbrünnlein, Carus 83.153, 2012 als Gesamtaufnahme komplettiert und neu veröffentlicht
  • 2002 Weihnachten, Raumklang RK2201, a-cappella-Chorwerke von H. Schütz, C. Demantius, J. Eccard, J. G. Rheinberger, J. Brahms, M. Reger, F. Poulenc, J. Sandström, K. Gundermann u. a.
  • 2005 Max Reger: Es waren zwei Königskinder, Reger vocal III, Carus 83.231
  • 2011 Heinrich Schütz: Italienische Madrigale, Carus 83.237
  • 2012 Heinrich Schütz: 12 Geistliche Gesänge, Carus 83.239
  • 2015 Heinrich Schütz: Matthäuspassion, Carus 83.259
  • 2015 O Heilige Nacht, a-cappella-Chorwerke von F. Wüllner, M. Bruch, M. Reger u. a., Carus 83.392
  • 2016 Heinrich Schütz: Johannespassion, Carus 83.270

Mit Orchester/Continuo

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