Einbettl
Einbettl ist ein Dorf innerhalb der oberbayerischen Kreisstadt Starnberg. Das Bayerische Landesamt für Statistik führt Einbettl als eigenständigen Ortsteil Starnbergs.[1] Gemeindepolitisch ist die Ansiedlung dem Starnberger Ortsteil Leutstetten zugehörig, zu dessen Verwaltungsbereich sie bis zur Eingemeindung am 1. Mai 1978 gehörte.
Einbettl Stadt Starnberg
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Koordinaten: | 48° 2′ N, 11° 22′ O |
Im Bild rechts unten Leutstetten mit dem sich in südöstlicher Richtung anschließenden Einbettl.
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Lage
BearbeitenDie Ortschaft Einbettl liegt am Nordrand des Leutstettener Mooses an der Ortsverbindungsstraße zwischen Leutstetten und Wangen. Die Bebauung Einbettls beginnt unmittelbar am südlichen Dorfausgang Leutstettens, so dass beide Ortschaften baulich miteinander verwachsen sind.
Geschichte
BearbeitenEinbettl wird 1607 anlässlich eines Berichts des Propstes von Kloster Schlehdorf über eine wenige hundert Meter südlich Leutstettens stehende Holzkapelle erstmals schriftlich erwähnt. Ein weiterer Bericht besagt, dass es sich um einen Wallfahrtsort handelte an dem drei Bethen als Helferinnen bei Kinderwunsch und Geburt ebenso verehrt wurden wie als Beschützerinnen gegen die Pest. 1719 wurde die baufällig gewordene Andachtsstätte als Steinkonstruktion neu erbaut. Nach einem erheblichen Rückgang der Besucherzahlen ließ zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Interesse am Erhalt der Kapelle nach. Teile ihrer Ausstattung wurden in die Kapelle des Schlosses Leutstetten verbracht, ein Tafelbild mit den Bethen Ainpet (von der sich der Ortsname ableitet), Gberpet und Firpet, eine Stiftung von Regina von Starzhausen, in Leutstettens Kirche St. Alto.[2] Ein Käufer erwarb Grund und Gemäuer für 400 Gulden und erbaute hier sein Einbettlgütl, an anderer Stelle auch Schusterhäusl genannt.
1928 wird Einbettl als Ortsteil Leutstettens erwähnt und wie folgt beschrieben: Einöde, zur katholischen Pfarrei Gauting (gehörig) 6,5 km, Schule und Post zu Leutstetten (gehörig) 0,5 km, 2 Einwohner, 1 Wohngebäude.[3] Ein ehemaliger Leutstettener Lehrer bezeichnet das Einbettlgütl noch 1953 als einzel stehendes Gehöft. Das starke Wachstum des Ortes durch Neubauten und Zuzug dürfte daher erst ab den 1960er Jahren erfolgt sein. Die Entwicklung war begünstigt durch die Lage Leutstettens am Fuße eines Endmoränenwalls, der den Ort hufeisenförmig umschließt und eine Dorferweiterung nur eingeschränkt möglich macht. Neue Bauten entstanden daher vornehmlich in der unmittelbar südwestlich anschließenden Flur Einbettl.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenÜber einen Wirtschaftsweg ist von Einbettl aus Leutstettens Villa rustica zu erreichen. Es handelt sich um einen römischen Gutshof aus dem zweiten Jahrhundert n. Chr., der archäologisch untersucht und teilweise freigelegt wurde.
Literatur
Bearbeiten- Gertrud Rank, Michael Schmid: Ein Stück vom Himmel. Kunsthistorische Einblicke in die Starnberger Kirchenlandschaft. Kulturverlag Starnberg, Starnberg 2008, ISBN 978-3-941167-03-2
Weblinks
Bearbeiten- Bayerische Landesbibliothek Online
- Astrid Becker: Die heiligen Schwestern von Sankt Alto, Artikel in der Starnberger Lokalausgabe der Süddeutschen Zeitung, Online-Version vom 21. Dezember 2017, abgerufen am 7. März 2018
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ BayernPortal, Amtliche Gemeindeteile, abgerufen am 7. März 2018
- ↑ G. Rank und M. Schmid S. 72–75
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246 (Digitalisat).