Finneas O’Connell

US-amerikanischer Singer-Songwriter, Musikproduzent und Schauspieler

Finneas Baird O’Connell (* 30. Juli 1997 in Los Angeles, Kalifornien), auch bekannt als FINNEAS, ist ein US-amerikanischer Singer-Songwriter, Musikproduzent und Schauspieler. Bekanntheit erlangte er als Produzent und Co-Songwriter für seine jüngere Schwester Billie Eilish sowie als Darsteller in Fernsehserien wie Glee und Modern Family. Sein Solo-Debütalbum Optimist erschien im Oktober 2021.

Finneas O’Connell (2019)

Finneas Baird O’Connell kam 1997 als Sohn der Musiker und Schauspieler Patrick O’Connell und Maggie Baird in Los Angeles zur Welt. Er hat irische und schottische Wurzeln. Seine jüngere Schwester ist die 2001 geborene Musikerin Billie Eilish.[1] Finneas wuchs im Stadtteil Highland Park auf und wurde, bevor er an die High School wechselte, zuhause unterrichtet. Als Kind begleitete er seine Mutter zu diversen Vorsprechen, wobei er laut eigenen Angaben eine realistische Vorstellung der Unterhaltungsbranche erfuhr.[2]

Finneas ist mit der bekannten US-YouTuberin Claudia Sulewski liiert.[3]

Karriere

Bearbeiten

Im Alter von zwölf Jahren begann Finneas mit dem Komponieren und Aufnehmen seiner eigenen Lieder.[4] 2011 gab er im Film Bad Teacher an der Seite von Cameron Diaz sein Schauspieldebüt. Im Independent-Film Life Inside Out, in dem er neben seinen Eltern zu sehen ist, übernahm er 2013 erstmals eine Hauptrolle. Mutter und Sohn steuerten auch einige Songs zum Soundtrack bei. Einem größeren Publikum wurde er durch zwei Auftritte in der ABC-Sitcom Modern Family bekannt. 2014 veröffentlichte er mit seiner Band The Slightlys die Power-Pop-Single Superhero sowie eine EP und gewann einige lokale Bandwettbewerbe.[5] 2015 erhielt er wiederkehrende Rollen in den Serien Glee und Aquarius, entschied sich aber bald dazu, sich mehr auf seine musikalische Laufbahn zu konzentrieren.

So begann er eng mit seiner Schwester zusammenzuarbeiten und schrieb und produzierte für sie ihre Debütsingle Ocean Eyes. Das Lied, ursprünglich für The Slightlys gedacht, wurde 2015 zunächst via SoundCloud veröffentlicht und machte Billie Eilish schlagartig bekannt. Zwei Jahre später produzierte Finneas Billie Eilishs erste EP Don’t Smile at Me, die ein internationaler Erfolg wurde.[2] Während er 2018 immer mehr Solosingles veröffentlichte, arbeitete er mit seiner Schwester an ihrem Debütalbum. When We All Fall Asleep, Where Do We Go? erschien im März 2019 und erreichte neben Kritikerlob Platz eins der Billboard 200 und zahlreicher anderer Charts. Im Oktober desselben Jahres brachte er seine erste Solo-EP Blood Harmony heraus. Bei den Grammy Awards 2020 teilte er sich die vier Auszeichnungen für Album, Record, Song und Pop Vocal Album des Jahres mit seiner Schwester und gewann zusätzlich zwei Preise in den Kategorien Produzent und bestabgemischtes Album des Jahres.

2020 komponierte und textete er mit Billie Eilish den Titelsong No Time to Die zu James Bond 007: Keine Zeit zu sterben, dem 25. Film der Reihe. Bei der Aufnahme arbeitete das Geschwisterpaar unter anderem mit Hans Zimmer und Johnny Marr zusammen. Bei den Grammy Awards 2021 gewann er mit Billie Eilish zwei Preise in den Kategorien Record of the Year für Everything I Wanted und Best Song Written for Visual Media für No Time to Die. Am 15. Oktober 2021 erschien bei Interscope Records sein erstes Solo-Studioalbum Optimist.

Im Jahr 2022 gewann O’Connell gemeinsam mit seiner Schwester für den James-Bond-Song No Time to Die unter anderem den Oscar und Golden Globe Award. Wenige Monate später wurden beide in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) berufen, die alljährlich die Oscars vergibt.[6]

Im Jahr 2024 war er als Komponist an Alfonso Cuaróns Miniserie Disclaimer beteiligt.

Finneas O’Connells Musik wird den Musikrichtungen Pop, Indie-Rock, Alternative Singer-Songwriter und Indie-Electronic zugeordnet.[4] Während er 2018 viel Solomaterial produzierte, begann sich sein eigener Stil herauszukristallisieren. Laut Billboard neigen seine Songs zu üppigen Klavierakkorden und gehauchtem Gesang und sind oft sehr persönlich. Beispielsweise beruft sich der Text zu seiner Ballade Break My Heart Again Wort für Wort auf eine Unterhaltung mit einer Exfreundin. Diese soll ihn sogar vor allen anderen gehört und die Veröffentlichung abgesegnet haben. Textlich referenzieren sich seine Lieder oft gegenseitig. Sein Akustikstück Luck Pusher findet etwa in Let’s Fall in Love For the Night eine Anspielung mit den Worten „I like to push my luck“. Dieselbe Handschrift zeigt sich auch in dem von ihm co-komponierten Billie-Eilish-Track Copycat, der seine Akkordfolge von einem anderen ihrer Songs übernimmt.[2]

Diskografie

Bearbeiten
Chart­plat­zie­rungen
(vorläufig)

Erklärung der Daten
Alben[7]
Optimist
 DE5322.10.2021(1 Wo.)
 AT5929.10.2021(1 Wo.)
 CH4024.10.2021(1 Wo.)
 US10430.10.2021(1 Wo.)
For Cryin’ Out Loud
 DE3311.10.2024(1 Wo.)
 AT4815.10.2024(1 Wo.)
 CH5213.10.2024(1 Wo.)
 UK3517.10.2024(1 Wo.)
 US8219.10.2024(…Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig/2024 Wo.)

Studioalben

  • 2021: Optimist
  • 2024: For Cryin’ Out Loud

EPs

  • 2019: Blood Harmony

Singles

  • 2014: Superhero (mit The Slightlys)
  • 2016: I’m in Love Without You
  • 2016: New Girl
  • 2018: Landmine
  • 2018: College
  • 2018: Life Moves On
  • 2018: Let’s Fall in Love for the Night (UK:  Silber, US:  Gold)
  • 2018: Luck Pusher
  • 2018: Hollywood Forever
  • 2018: Heaven
  • 2018: Break My Heart Again
  • 2019: I Lost a Friend
  • 2019: Angel
  • 2019: Shelter
  • 2019: I Don’t Miss You at All
  • 2020: What They’ll Say About Us
  • 2020: Can’t Wait to Be Dead
  • 2020: Where the Poison Is
  • 2021: A Concert Six Months From Now

Autorenbeteiligungen und Produktionen (Auswahl)

  • 2018: Kenzie Nimmo – Wash You Off (A)
  • 2019: Ashe – Moral of the Story (A, P)
  • 2019: Camila CabelloFirst Man (P)
  • 2019: Camila Cabello – Used to This (A, P)
  • 2019: JP Saxe feat. Julia MichaelsIf the World Was Ending (P)
  • 2019: Selena GomezLose You To Love Me (P)
  • 2019: Tate McRaetear myself apart (A)
  • 2020: Ben PlattSo Will I (A, P)
  • 2020: Bruno Major – The Most Beautiful Thing (A)
  • 2020: Demi LovatoCommander In Chief (A, P)
  • 2020: HalseyI HATE EVERYBODY (A)
  • 2020: Kid CudiBeautiful Trip (A, P)
  • 2020: Kid Cudi – Sept. 16 (A, P)
  • 2020: Lennon StellaJealous (A)
  • 2020: Tove LoBikini Porn (A, P)
  • 2020: Tove Lo – Passion and Pain Taste the Same When I’m Weak (A, P)
  • 2020: Trevor Daniel & Selena GomezPast Life (A)
  • 2021: Adam Melchor – Start Forgetting Death (A)
  • 2021: Arz – Alone With You (A)
  • 2021: Girl in RedSerotonin (P)
  • 2021: Hans ZimmerFinal Ascent (A)
  • 2021: Hans Zimmer – Home (A)
  • 2021: Hans Zimmer – Lovely To See You Again (A)
  • 2021: Justin Bieber & Benny BlancoLonely (A, P)
  • 2022: clear eyes, Kemba, Kevin Garrett – heat of the moment (A)
  • 2022: James BaySave Your Love (A, P)
  • 2022: Tate McRaei still say goodnight (A, P)
  • 2022: Yo Gotti, Moneybagg Yo, feat. 42 Dugg & EST Gee – Gangsta Art (A)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Bearbeiten

Goldene Schallplatte

  • Spanien  Spanien
    • 2024: für die Single Let’s Fall in Love for the Night

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
  Silber   Gold   Platin Ver­käu­fe Quel­len
  Spanien (Promusicae)0! S  Gold10! P30.000elportaldemusica.es
  Vereinigte Staaten (RIAA)0! S  Gold10! P500.000riaa.com
  Vereinigtes Königreich (BPI)  Silber10! G0! P200.000bpi.co.uk
Insgesamt   Silber1   2× Gold2

Filmografie

Bearbeiten
  • 2011: Bad Teacher
  • 2013: Life Inside Out
  • 2013: Tomorrow (Kurzfilm)
  • 2013–2014: Modern Family (TV-Serie, 2 Episoden)
  • 2014: happySADhappy (Kurzfilm)
  • 2015: Glee (TV-Serie, 4 Episoden)
  • 2015: Aquarius (TV-Serie, 2 Episoden)
  • 2015: Fallout 4 (Computerspiel, Stimme)
  • 2017: Confessions of a Teenage Jesus Jerk
  • 2021: Billie Eilish: The World’s a Little Blurry (Dokumentation)

Auszeichnungen

Bearbeiten
Jahr Award Nominiertes Werk Kategorie Resultat
2019 ASCAP Pop Music Awards[8] Er selbst und Billie Eilish Vanguard Award Gewonnen
2020 Grammy Awards[9] Bad Guy Record of the Year Gewonnen
Song of the Year Gewonnen
When We All Fall Asleep, Where Do We Go? Album of the Year Gewonnen
Best Engineered Album, Non-Classical Gewonnen
Best Pop Vocal Album Gewonnen
Er selbst Producer of the Year, Non-Classical Gewonnen
ASCAP Pop Music Awards[10] Bad Guy Winning Song Gewonnen
iHeartRadio Music Awards[11] Er selbst Producer of the Year Gewonnen
Songwriter of the Year Nominiert
MTV Video Music Awards[12] Let’s Fall in Love for the Night Best Alternative Nominiert
2021 Grammy Awards[9] Everything I Wanted Record of the Year Gewonnen
Song of the Year Nominiert
No Time to Die Best Song Written for Visual Media Gewonnen
Variety’s Hitmakers[13] No Time to Die Film Song of the Year Gewonnen
ASCAP Pop Music Awards[14] Everything I Wanted Winning Song Gewonnen
2022 Golden Globe Awards No Time to Die Bester Filmsong Gewonnen
Oscar No Time to Die Bester Song Gewonnen
Grammy Awards[9] Er selbst Best New Artist Nominiert
Happier Than Ever Album of the Year Nominiert
Best Pop Vocal Album Nominiert
Happier Than Ever Record of the Year Nominiert
Song of the Year Nominiert
Best Pop Solo Performance Nominiert
ASCAP Pop Music Awards[15] Therefore I Am Winning Song Gewonnen
2023 Hit FM Music Awards[16] A Concert Six Months From Now Top 10 Singles Nominiert
2024 Oscar What Was I Made For? Bester Song Gewonnen
Bearbeiten
Commons: Finneas O'Connell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ed Power: An Interview with Billie Eilish: Pop’s Ferocious New Enigma. Hot Press, 1. Februar 2018, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
  2. a b c Tatiana Cirisano: Sibling Revelry: Finneas, Billie Eilish’s Brother & Co-Writer, Steps Out. Billboard, 27. März 2019, abgerufen am 29. Juni 2019 (englisch).
  3. Al Newstead: First Spin: Billie Eilish’s brother FINNEAS goes solo with ‘Claudia’. ABC, 25. Februar 2019, abgerufen am 29. Juni 2019 (englisch).
  4. a b Matt Collar: Finneas – Biography. Allmusic, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
  5. Leah Brungardt: An Interview With Finneas O’Connell About His Band, THE SLIGHTLY’S, His Experience Being On Glee and Much More! All Access Music, 18. Januar 2016, abgerufen am 28. Juni 2019 (englisch).
  6. Academy invites 397 to Membership. In: oscars.org. Academy of Motion Picture Arts and Sciences, 28. Juni 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. November 2023; abgerufen am 2. Juli 2024 (englisch).
  7. Chartquellen: DE AT CH UK US
  8. ASCAP Website: 2019 ASCAP Pop Music Awards. In: ASCAP. American Society of Composers, Authors, and Publishers, 16. Mai 2019, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
  9. a b c Finneas O'Connell. Abgerufen am 20. Juni 2022 (englisch).
  10. ASCAP Website: 2020 ASCAP Pop Music Awards. In: ASCAP. American Society of Composers, Authors, and Publishers, 17. Juni 2020, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
  11. 2020 iHeartRadio Music Awards Winners: See The Full List. Abgerufen am 24. Januar 2023 (englisch).
  12. 2020 MTV VMA Winners: See The Full List. Abgerufen am 24. Januar 2023 (englisch).
  13. William Earl: Jack Harlow, Olivia Rodrigo, Lil Nas X, Lana Del Rey and More to Be Honored at Variety's Hitmakers Event. In: Variety. 19. November 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  14. ASCAP Website: 2021 ASCAP Pop Music Awards. In: ASCAP. American Society of Composers, Authors, and Publishers, 12. April 2021, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
  15. ASCAP Website: 2022 ASCAP Pop Music Awards. In: ASCAP. American Society of Composers, Authors, and Publishers, 11. April 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
  16. 2023 HMA. Abgerufen am 25. Januar 2023.
  NODES
Done 1
News 1
orte 1
see 3
Story 1