Friedrich Boor

Hunsrücker Mundartdichter

Friedrich Boor (* 30. Juli 1844 in Hellertshausen; † 19. Dezember 1919 in Fischbach an der Nahe)[1] war ein Hunsrücker Mundartdichter.

Leben und Schaffen

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Als Sohn eines Nagelschmieds besuchte Friedrich Boor die Volksschule im nahegelegenen Hottenbach und ging anschließend bei seinem Vater in die Lehre. Nachdem seine erste Veröffentlichung Lyrische und dramatische Gedichte, die er bereits 1865 als 21-Jähriger herausgebracht hatte, ohne den gewünschten Erfolg geblieben war, zog er nach Burbach an der Saar, um in der dortigen Eisenhütte zu arbeiten. In Burbach lebte er noch im Oktober 1877, wie aus dem Datum des Vorworts zu seinen Humoristischen Gedichten in Hunsrücker Mundart von 1877 hervorgeht.[2] Zwischenzeitlich nach Hellertshausen zurückgekehrt, zog Boor dann 1882 nach Fischbach an der Nahe. Dort wurde er Inhaber einer kleinen, aber gutgehenden Kaffeerösterei und veröffentlichte in der Folge weitere Bände mit seinen „humorvollen, sprachlich-handwerklich gut gestalteten Gedichte(n)“ in Mundart.[3]

Friedrich Boor heiratete 1867 und wurde Vater von zwei Söhnen, darunter der Maler Carl Boor (1869–1951).[4]

Rezeption

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Im Hinblick auf Boors großes Vorbild, den aus Simmern/Hunsrück stammenden Rechtskonsulenten Peter Joseph Rottmann, heißt es in einer neueren Literaturgeschichte, als Heimatdichter „trat (Boor) in seine Fußstapfen, erreichte ihn aber nicht.“[5] Gleichwohl ist Boor im Bereich seiner Dialektlandschaft noch immer bekannt.

  • Lyrische und dramatische Gedichte. Oberstein 1865.
  • Humoristische Gedichte in Hunsrücker Mundart. Bock & Seip, St. Johann an der Saar 1877 (online bei Google Books).
  • Gedichte in Hunsrücker Mundart. Reinhard, Kreuznach 1887.
  • Gedichte in Hunsrücker Mundart. Eigenverlag, Fischbach an der Nahe 1894.
  • Dialektgediegde. Allerhand Geschiegde. Hunsrücker Humor. Bock & Seip, St. Johann an der Saar 1905.
  • Mundartgedichte (= Sonderband zu den Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld. Bd. 20). Fischbach an der Nahe, 1972.
  • Allerhand Geschiechde. Mundartgedichte (= Schriftenreihe der Volkshochschule im Kreis Birkenfeld. Bd. 32). Birkenfeld 1997.

Literatur

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  • Walter Diener: Friedrich Boor (1844–1919). Ein vergessener Hunsrücker Mundartdichter. In: Heimat zwischen Hunsrück und Eifel 17 (1969), S. 6–7.
  • Karl Boor: Der Mundartdichter Friedrich Boor. In: Hunsrückverein-Jahrbuch 2010, S. 77–79.
  • Achim R. Baumgarten: Friedrich Boor. In: ders.: Hunsrück. 55 historische Persönlichkeiten. Außergewöhnliche Biografien und bewegende Schicksale. Sutton, Tübingen 2024, ISBN 978-3-96303-488-6, S. 16f.
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Einzelnachweise

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  1. Im Boor, Friedrich in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank Hinweis auf abweichende, mutmaßlich falsche Lebensdaten (* 30. Juni 1844; † 17. Dezember 1919) in der Hunsrücker Biographie.
  2. Humoristische Gedichte in Hunsrücker Mundart. Bock & Seip, St. Johann an der Saar 1877, S. VI (online bei Google Books); vgl. ebda. S. 80: Wann dir m'r dat em Brief wullt schreiwe, | So grad die Haupte-Punkte noor, | Do schreibt m'r Burbach bei Saarbrecke, | Mei Name weßt d'r: Friedrich Boor.
  3. Peter Eckert: Friedrich Boor in der Datenbank Literaturland Saar.
  4. Boor, Carl in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank .
  5. Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Bd. 2. Hrsg. von Werner Kohlschmidt und Wolfgang Mohr. 2. Aufl., unveränd. Neuausg. De Gruyter, Berlin New York 2001, ISBN 3-11-017252-6, S. 527 (als Vorschau online bei Google Books).
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