Günter Braun (Schriftsteller)

deutscher Schriftsteller

Günter Braun (* 12. Mai 1928 in Wismar; † 10. November 2008 in Schwerin) war ein deutscher Schriftsteller.

Günter Braun war der älteste Sohn eines Eisenbahningenieurs. Nach dem Abitur nahm er noch 1945 als Luftwaffenhelfer an der Endphase des Zweiten Weltkriegs teil. Nach Kriegsende übte er verschiedene Tätigkeiten aus, u. a. war er Bibliothekar, Lokalreporter und Redakteur. Ab 1955 lebte er als freier Schriftsteller in Magdeburg. Später lebte er mit seiner Frau, mit der er 2 Töchter hatte, in Schwerin, wo sie bis zu ihrem Tod Ende 2008 in der Körnerstraße wohnten.

Günter Braun war gemeinsam mit seiner Frau Johanna Braun Verfasser eines umfangreichen erzählerischen Werks. Während das Autorenteam anfangs vorwiegend Jugendbücher schrieb, verlegte es sich später auf Prosa für Erwachsene, in der aktuelle Probleme wie die sich wandelnden Geschlechterbeziehungen behandelt wurden. Ab Mitte der Siebzigerjahre stand die Science Fiction im Mittelpunkt von Günter und Johanna Brauns Schaffen. Da die beiden Autoren das Genre häufig zur Vermittlung gesellschaftskritischer Inhalte nutzten[1] und die in der DDR-Literatur geforderte Linientreue vermissen ließen, konnte in den Achtzigerjahren eine Reihe von Büchern der Brauns nur noch in der Bundesrepublik und in Skandinavien erscheinen.

Auszeichnungen

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Literatur

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  • Franz Rottensteiner: "... Johanna und Günter Braun. Sie bedienen sich einer sehr präzisen, leicht schrulligen und manierierten Sprache. Die Simplizität dieser Werke täuscht: Es gelingt den Autoren, in vorgeblicher Einfalt kluge Dinge zu fabulieren und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Brauns scheuen vor unehrerbietigen Gedanken und unbequemen Fragen nicht zurück. Ihr Stil ist märchenhaft verfremdet, die Handlung voller wunderbarer Ereignisse, und beides erinnert, nicht zuletzt in der Namensgebung ihrer Charaktere, häufig an Jean Paul und die deutsche Romantik... Zweifellos sind die Brauns der bisherige Höhepunkt der DDR-SF."[2]
  • Karsten Kruschel über die ersten beiden Pantamann-Bände: "Wie nach trüben Erfahrungen mit dem vergangenen Staats(un)wesen nicht anders zu erwarten, sind die Satiren schärfer, die Töne galliger und die Analysen unfreundlicher geworden... Paskal ist einer jener naiven Beobachter, die in Büchern der Brauns immer die Welt sachlich-überraschend betrachten." "Es scheint nicht viel zu passieren, aber um 'action' geht es den Brauns nicht. Sie haben sich in dieser Trilogie offensichtlich die Aufgabe gestellt, Realität bloßzustellen... In vielen kleinen und großen Hieben machen sich die Brauns auf eine Weise über die Macken dieser Welt lustig, daß mir das Lachen im Halse steckenbleibt. Paskals Gehirnuntersuchung ergibt bei einem Mann überdimensionierte Felder für Gesinnungen und Ansichten, denen stark eingeschränkte für Wahrnehmung und kritisches Denken gegenüberstehen, dafür ist das Egozentrum zu groß. Zunächst deutet der Befund auf einen Geheimdienstmann hin; es ist dann aber ein religiöser Eiferer – was keinen großen Unterschied in der Denkweise macht, wie Paskal feststellt."[3]
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  1. Peter Brockmeier, Gerhard R. Kaiser: Zensur und Selbstzensur in der Literatur. Königshausen & Neumann, 1996, ISBN 978-3-8260-1133-7, S. 285 (google.com [abgerufen am 1. Juli 2023]).
  2. Vgl. Heyne Science Fiction Magazin # 4, hrsg. von Wolfgang Jeschke, Wilhelm Heyne Verlag, München 1982, ISBN 3-453-30832-8, S. 229 ff.
  3. Vgl. Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1991, Wilhelm Heyne Verlag München, ISBN 3-453-04471-1, S. 653 f., 655.
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