Gaspar Antonio Chi (* 1531 in Maní; † 1610 in Mérida) war ein indigener Maya-Chronist.

Gaspar Antonio war ein Sohn des Mayapriesters Ah Kin Chi bzw. Napuc Chi und der Ix Kukil Xiu, welche als Tochter des Ah Dzulub Xiu der Dynastie der Tutul Xiu angehörte. Er war der Familie seiner Mutter sehr verbunden, weswegen er auch unter dem Namen Xiu oder ferner de Herrera nach seiner Patin Beatriz de Herrera, der Frau von Francisco de Montejo, auftrat.

Ausgebildet durch spanische Missionare, beherrschte er neben Mayathan und Nahuatl ausgezeichnet Spanisch und Latein in Wort und Schrift, weswegen er häufig als Interpreter zwischen den Kulturen der Maya und der der Spanier auftrat. Er war der königliche Interpreter der spanischen Regierung von Yucatan.

Als Organist, Meister und Lehrer der spanischen Sprache und Grammatik lehrte er in der Kapelle von Tizimín, wo auch Spanier wie der nachmalige Historiker Pedro Sanchez de Aguilar[1] zu seinen Schülern zählten.

Neben Nachi Cocom war er der wichtigste Informationszuträger für Diego de Landas Werk Relación de las cosas de Yucatán.[2]

Werke (Auswahl)

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  • Árbol genealógico de la familia Xiú
  • Crónica de Maní
  • Documentos de Tierras de Sotuta, 1600

Literatur

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  • Kenneth J. Andrien: The Human Tradition in Colonial Latin America. 2013, S. 13–32
  • Frans Blom: Gaspar Antonio Chi, Interpreter, In: American Anthropologist, New Series, Vol. 30, No. 2, 1928, S. 250–262
  • Stephen D. Houston, Oswaldo Fernando Chinchilla Mazariegos, David Stuart: The Decipherment of Ancient Maya Writing, 2001, S. 35–38
  • Amara L. Solari: Maya Spatial Biographies in Communal Memory and Cosmic Time: The Franciscan Evangelical Campaign of Itzmal, Yukatan, 2007 (online)

Einzelnachweise

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  1. Stephen D. Houston, Oswaldo Fernando Chinchilla Mazariegos, David Stuart: The Decipherment of Ancient Maya Writing, 2001, S. 39–40.
  2. Relación de las cosas de Yucatán. online Version, spanisch (PDF; 513 kB)
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