Gerhard Bischoff

deutscher Geologe

Gerhard Bischoff (* 17. September 1925 in Wildau; † 23. August 2001 in Hennef) war ein deutscher Geologe. Er war Professor für Geologie und Leiter des geologischen Instituts an der Universität zu Köln.[1]

Gerhard Bischoff machte in Berlin sein Abitur. Von 1943 bis 1945 leistete er Wehrdienst als Pilot bei der Luftwaffe. Danach studierte er Geologie in Hamburg, Greifswald und in Berlin. Er war ein Schüler von Serge von Bubnoff. Bischoff wurde 1949 in Berlin promoviert und 1955 an der FU Berlin habilitiert. Er arbeitete weltweit als Geologe vor allem in der Lagerstättenprospektion in Südamerika, Nordamerika, Asien und Afrika. 1971 machte er als Chefgeologe von Petroperu Ölfunde am oberen Amazonas. Er vermutete, dass die vom in der Kreidezeit von Afrika bis ins Gebiet vor den heutigen Anden führende Amazonas angehäuften umfangreichen Sedimentablagerungen auch Erdöl führen mussten.

Ab 1961 war er außerordentlicher Professor an der FU Berlin und ab 1963 Honorarprofessor an der Universität La Paz. Er war Professor in Köln und dort 1984 bis 1986 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. In Köln befasste er sich im Zeichen der Ölkrise der 1970er Jahre vor allem mit Energiepolitik und gründete die Kölner Rohstoffrunde.

1984 stellte er ein Modell der Plattentektonik mit zwei Konvektionszentren im Pazifik und in Afrika auf, wobei er an die Unterströmungstheorie von Nazario Pavoni anknüpfte.

Bischoff veröffentlichte auch ein Buch mit Luftbildaufnahmen, die er als Pilot auf seinen weltweiten Reisen gemacht hatte.

Schriften

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  • Der Griff ins Erdinnere. Praktische Geologie. Safari Verlag, Berlin 1961.
  • Wirtschaftsgeologische Literatur über Südamerika, Institut für Iberoamerika-Kunde, Hamburg 1966.
  • Die Welt unter uns. Welt- und Länderkunde aus der Vogelperspektive. Safari Verlag, Berlin 1968.
  • als Herausgeber mit Werner Gocht: Energiehandbuch. Vieweg, Braunschweig, 4., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Aufl. 1981, ISBN 3-528-38279-1.
  • Ein erweitertes, globales Modell der Plattentektonik. In: Spektrum der Wissenschaft, März 1987 (wiederabgedruckt in Peter Giese (Hrsg.): Geodynamik und Plattentektonik. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1995, ISBN 978-3-86025-373-1, S. 40–51).
  • Die tektonische Evolution der Erde von Pangäa zur Gegenwart – ein plattentektonisches Modell. In: Geologische Rundschau, Band 74, 1985, S. 237–249.
  • Ein bipolares plattentektonisches Modell zum zyklischen Ablauf der Erdgeschichte. In: Glückauf Forschungshefte, Band 2, 1984, S. 63–71.
  • Gespräch mit einem Zebra. Ein Geologenleben zwischen Abenteuer und Wissenschaft. Verlag Dr. Kovacs, Hamburg 2002 (Autobiographie).

Einzelnachweise

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  1. Biographie gemäß dem Eintrag im Autorenverzeichnis in: Peter Giese (Hrsg.) Geodynamik und Plattentektonik. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1995, S. 194–195.
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