Glenn Strange

US-amerikanischer Schauspieler, Sänger und Filmkomponist (1899–1973)

George Glenn Strange (* 16. August 1899 in Weed, New Mexico; † 20. September 1973 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Sänger und Filmkomponist.

Glenn Strange kam als Sohn irischer und indianischer Vorfahren zur Welt. Zunächst arbeitete er unter anderem als Landwirt und Polizist und war der Star einer Rodeo-Show, bevor er gemeinsam mit seinem Cousin eine Gesangsgruppe namens Arizona Wranglers gründete, mit der er Ende der 1920er Jahre mit Liedern im Countrystil durch das Land zog. Auf diese Weise machte er die Filmindustrie auf sich aufmerksam. In den 1930er und 1940er Jahren trat er in einer Vielzahl von Westernfilmen als „singender Cowboy“ auf, komponierte dabei viele der von ihm interpretierten Lieder selbst und zeichnete so für eine ganze Reihe von Filmmusiken zumindest teilweise mit verantwortlich.

Seinen ersten Filmauftritt hatte Strange 1930 in einer winzigen Nebenrolle in The Mounted Stranger. Fortan drehte Strange unablässig und war vor allem in Western zu sehen, bis er 1942 in seinen ersten beiden Horrorfilmen auftrat: in einer Statistenrolle in The Mummy’s Tomb (Universal) und in einer Hauptrolle als Werwolf in The Mad Monster (PRC). Das Horrorgenre sollte in den folgenden Jahren einen entscheidenden Einfluss auf seine Karriere haben. Bei PRC war er noch in The Black Raven (1943) und in The Monster Maker (1944) zu sehen, in letzterem Film stellte er den Assistenten eines Frankenstein-ähnlichen Mad Scientist dar.

Da sich der Schauspieler Boris Karloff aus Angst vor einer allzu großen Rollenfestlegung seit 1940 weigerte, seine berühmte Rolle des Ungeheuers in den Frankenstein-Filmen von Universal weiterhin zu spielen, suchte man bei der Filmfirma einen geeigneten Nachfolger für Karloff. Nach Lon Chaney junior (1942) und Bela Lugosi (1943), die die Rolle jeweils einmal verkörpert hatten, fiel die Wahl der Besetzungsabteilung 1944 schließlich auf Strange, nachdem sich der Maskenspezialist Jack P. Pierce, der bereits Karloffs legendäres Make-up geschaffen hatte, für den über 1,90 Meter großen Strange starkgemacht hatte. In drei großen Universal-Horrorfilmen übernahm Strange die Rolle des Frankenstein-Ungeheuers, nämlich in House of Frankenstein (Frankensteins Haus, 1944), House of Dracula (Draculas Haus, 1945) und der Parodie Abbott and Costello Meet Frankenstein (Abbott und Costello treffen Frankenstein, 1948); letztgenannter Film wurde nicht zuletzt durch seine Besetzung mit Bela Lugosi als Dracula und Lon Chaney jr. als Wolfsmensch seinerzeit zu einem der größten Kassenschlager von Universal, bedeutete paradoxerweise aber gleichzeitig das Ende der Horrorfilm-Ära dieser Produktionsgesellschaft.

War Boris Karloff auch der weitaus bekanntere Frankenstein-Darsteller, trugen (und tragen bis heute) Universals Werbeprodukte rund um diesen Filmcharakter meist die markant faltigen Gesichtszüge von Glenn Strange.

Ein Jahr nach dem Erfolg mit Abbott und Costello treffen Frankenstein spielte Glenn Strange erneut ein Monster in einer Horror-Parodie: die Firma Monogram spannte ihn für Master Minds (1949) mit ihrer Komikertruppe „The Bowery Boys“ zusammen.

Mit dem Komiker-Duo Abbott und Costello trat Strange auch noch in den Komödien The Wistful Widow of Wagon Gap (Die Wildwest-Witwe, 1947), Comin’ Round the Mountain (1951) und in der Folge The Vacation (1952) der Abbott and Costello Show auf, sowie in einer Episode der TV-Serie The Colgate Comedy Hour, wo er 1954 in einem Cameo-Auftritt noch einmal das Frankenstein-Monster gab.

In den 1950er Jahren drehte Strange vor allem für das Fernsehen und trat dort in allen denkbaren Rollen und Genres auf. So blieb er einem jüngeren Publikum durch seine Rolle in Rauchende Colts als Barkeeper Sam im Gedächtnis. Für den Film The Creature from the Black Lagoon (Das Geheimnis vom Amazonas, 1954) von Regisseur Jack Arnold war Strange noch einmal für eine Hauptrolle in einem Horrorfilm im Gespräch; den „Kiemenmenschen“ spielte dann aber der Schwimmer Ricou Browning, der besonders lange die Luft anhalten konnte, weswegen er und nicht der Schauspieler Strange für diese Unterwasserrolle bevorzugt wurde.

Glenn Strange spielte bis zu seinem Lungenkrebstod im Spätsommer 1973 im Alter von 74 Jahren, in mehr als 300 Filmen.

Filmografie (Auswahl)

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Literatur

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  • Forrest J. Ackerman: Famous Monsters of Filmland (Erinnerungsband), Los Angeles 1990
  • Rolf Giesen: Lexikon des phantastischen Films. Horror – Science-fiction – Fantasy (2 Bände), Ullstein, Frankfurt am Main und Berlin, 1984, Band 2, Seiten 239–242
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