Goossen van der Weyden
Goossen van der Weyden (* ca. 1465 in Brüssel; † nach 1538 in Antwerpen), auch Goswin van der Weyden, war ein niederländischer Maler.
Leben
BearbeitenGoossen van der Weyden war ein Enkel von Rogier van der Weyden. Pieter van der Weyden (* 1437; † 1484), der Sohn Rogiers und Vater Goossens, hatte die Brüsseler Werkstatt 1464 von Rogier geerbt. Goossen arbeitete vermutlich in der Werkstatt seines Vaters bis 1492, als er nach Lier zog, wo er die Orgeltüren von Sint Gummaruskerk malte. Er führte eine erfolgreiche Werkstatt in Lier und erwarb 1498 bereits ein großes Haus. Zu dieser Zeit muss sein Ruhm schon weit über Lier hinausgereicht haben, da er bereits ein Jahr darauf das Bürgerrecht von Antwerpen erwarb. Um 1500 verlegte Goossen seine Werkstatt nach Antwerpen, vermutlich wegen der vielen reichen Käufer und einflussreichen Patrone. Dort wurde er Mitglied der Lukasgilde und beschäftigte in seiner Werkstatt zwischen 1503 und 1522 mindestens acht Lehrlinge.
Dank seines charakteristischen Stils und der gut dokumentierten Aufträge kann Goossens Karriere vergleichsweise leicht verfolgt werden.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Flügel des Passionsaltars (um 1490) in der Sint-Dimpnakerk in Geel
- Orgelverkleidung (um 1492) in der Sint Gummaruskerk in Lier
- Leben der Heiligen Dymphna aus der Abtei Tongerlo (um 1505), heute The Phoebus Foundation
- Triptychon des Antonius Tsgrooten aus der Abtei Tongerlo (um 1507), heute Antwerpen, Königliches Museum der Schönen Künste
- Madonnenbild mit Stiftern aus der Abtei Tongerlo (um 1513)
- Colibrant-Triptychon (um 1517) in der Sint Gummaruskerk in Lier
- Kreuzigungstriptychon (1. Viertel des 16. Jahrhunderts), Dijon, Musée des Beaux-Arts
- Fons Pietatis, Göteborg, Kunstmuseum
- Darbringung im Tempel mit den Heiligen Antonius und Franziskus, Lissabon, Museu Nacional de Arte Antiga
Literatur
Bearbeiten- Victor Curt Habicht: Eine Arbeit von Goossen van der Weyden. In: Monatshefte für Kunstwissenschaft 6 (1913), S. 483 f.
- Georges Hulin de Loo: An authentic Picture by Goossen van der Weyden and the „Legend of S. Dymphna“ from Tongerloo. In: The Burlington Magazine 22 (1913), S. 26–32.
- Georges Hulin de Loo: Ein authentisches Werk von Goossen van der Weyden im Kaiser-Friedrich-Museum. Die gleichzeitigen Gemälde aus Tongerloo und Lier und die Ursprünge der Antwerpner Schule um 1500. In: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen 34 (1913), S. 59–88.
- A. Monballieu: Het Antonius Tsgrooten-triptiek uit Tongerlo (1507) van Goossen van der Weyden. In: Jaarboek van het Koninklijk Museum voor Schone Kunsten Antwerpen (1967), S. 13–36.
- Gérard Passemiers: Goossen van der Weyden (1465–1538/1545). Peintre de l'École anversoise. Brüssel 1987.
- Cyriel Stroo (Hrsg.): The Hieronymus Bosch, Albrecht Bouts, Gerard David, Colijn de Coter and Goossen van der Weyden Groups (= The Flemish Primitives. Band 3). Brepols, Turnhout 2001.
- Rachel Billinge, Lorne Campbell: The Triptych of „Saint Catherine and the Philosophers“ attributed to Goossen van der Weyden in Southampton City Art Gallery. In: National Gallery Technical Bulletin 24 (2003), S. 64–74.
- Peter van den Brink, Kristin Lohse Belkin (Hrsg.): ExtravagANT. A Forgotten Chapter of Antwerp Painting 1500–1530. Ausstellungskatalog. Antwerpen 2005.
Weblinks
BearbeitenPersonendaten | |
---|---|
NAME | Weyden, Goossen van der |
ALTERNATIVNAMEN | Weyden, Goswin van der |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Maler |
GEBURTSDATUM | um 1465 |
GEBURTSORT | Brüssel |
STERBEDATUM | nach 1538 |