Grenze zwischen Polen und Russland

Trennt die Staatsgebiete der Republik Polen und der Russischen Förderation

Die heute gültige polnisch-russische Grenze ist eine fast geradlinig verlaufende, etwa 232 Kilometer lange Trennung zwischen der Republik Polen (Mitglied der EU, NATO) und der Oblast Kaliningrad in der Russischen Föderation (Mitglied der GUS, OVKS). Das Kaliningrader Gebiet ist eine Exklave, d. h. ein Gebiet, das nicht mit dem übrigen Russland verbunden ist.

PL
RU
Polen–Russland
Polnisch-russische Grenze
Übersichtskarte des Kaliningrader Gebiets

Der aktuelle Verlauf wurde in Folge des Zweiten Weltkriegs festgelegt. Im Jahr 2004 wurde diese Grenze zur Außengrenze der Europäischen Union, des Schengen-Gebietes und der NATO zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.

Geschichte

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Die Änderungen der Grenze zwischen Polen und Russland lassen sich bis in die frühe Geschichte beider Nationen zurückverfolgen. Eines der frühesten Ereignisse war das Eingreifen des polnischen Königs Bolesław I. in den Kiewer Erbfolgekrieg im Jahr 1018. Nach der Gründung der Königlichen Republik Polen-Litauen erstreckte sich die polnische Ostgrenze, die zum größten Teil mit dem Moskauer Zarenreich (später Russisches Kaiserreich) identisch war, von der Ostsee im Norden bis zum Schwarzen Meer im Süden.[1] In der Zeit der ersten Teilung Polens (1772, 1793 und 1795), die die russischen Grenzen um 480 km nach Westen verlagerte,[2] teilten sich mehrere kleine polnische Staaten wie das Herzogtum Warschau und Kongresspolen eine Grenze mit dem Russischen Reich.

Nach dem Ersten Weltkrieg

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Nach dem Ersten Weltkrieg teilte die neue Zweite Polnische Republik eine Grenze mit der Sowjetunion, die während des Polnisch-Sowjetischen Krieges geformt und im Friedensvertrag von Riga an der Linie Dsisna–Dokschyzy–Słucz–KorezOstrohSbrutsch bestätigt wurde.[3] Diese Grenze war 1407 Kilometer lang.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Nach dem Potsdamer Abkommen wurde Ostpreußen vorbehaltlich einer endgültigen Friedensregelung (→ Zwei-plus-Vier-Vertrag 1990) zwischen der Volksrepublik Polen und der Sowjetunion aufgeteilt. Das nördliche Gebiet um Königsberg wurde daraufhin von der Russischen SFSR übernommen, obwohl eine Angliederung an die Litauische SSR sinnvoller gewesen wäre.[5] Die einheimische ostpreußische Bevölkerung wurde fast komplett vertrieben, sofern sie nicht bereits durch andere Kriegsereignisse und -folgen umgekommen war.[6] Deren Land wurde überwiegend mit Sowjetbürgern besiedelt. Der polnische Anteil an Ostpreußen wurde auf die neu gegründeten Woiwodschaften Danzig, Olsztyn und Suwałki aufgeteilt. Hier wurden in erster Linie Polen aus Zentralpolen und im Rahmen der Aktion Weichsel aus Südostpolen vertriebene Ukrainer angesiedelt. Die Orte, sofern sie nicht aufgelöst oder zu größeren Einheiten zusammengefasst wurden, bekamen fast ausschließlich andere Namen.

17 Rayons im Gebiet von Białystok sowie 3 Rayons im Umkreis von Brest, die ursprünglich der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR) zugeschlagen werden sollten, wurden Polen zugewiesen.[7]

Die neue polnisch-sowjetische Grenze war zunächst 1321 Kilometer lang und unterlag einer geringfügigen Änderung, den polnisch-sowjetischen Gebietsaustausch von 1951, der die Grenzlänge auf 1244 Kilometer reduzierte.[8][9] Durch die sehr willkürliche Grenzziehung wurde die Infrastruktur massiv gestört. Traditionelle Wohngebiete und die regionale Versorgungslogistik wurden zerrissen. Da aber die Nachbarschaft der Deutschen ohnehin nicht mehr existierte und zudem das unmittelbare Grenzgebiet in großen Teilen unbesiedelt blieb, wurden die Folgen nur bei der Unterbrechung von überregionalen Verkehrswegen spürbar.

Aktuelle Grenze

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Die heute gültige Grenze zwischen Polen und Russland wird durch eine Reihe von Rechtsdokumenten geregelt, von denen viele aus der Zeit der Volksrepublik Polen und der Sowjetunion stammen, einschließlich des Grenzabkommens zwischen Polen und der UdSSR vom 16. August 1945.[8][10] Während die tatsächliche Grenzlinie nach dem Fall der Sowjetunion unverändert blieb, verwandelte der Zerfall der Sowjetunion in eine Reihe postsowjetischer Staaten die polnisch-sowjetische Grenze in eine polnisch-russische, polnisch-litauische, polnisch-belarussische und polnisch-ukrainische Grenze. Die polnisch-russischen Grenzen wurden im polnisch-russischen Vertrag von 1992 bestätigt und 1993 ratifiziert.[10]

Die polnisch-russische Grenze ist die zwischen Polen und der Oblast Kaliningrad Russlands. Das Gebiet hat als Exklave keine inländische Landverbindung zum Rest Russlands. Die Grenze ist 232,04 km lang, einschließlich des 22,21 km langen Anteils in der Ostsee, der die Hoheitsgebiete abgrenzt. Der größte Anteil befindet sich in der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Der äußerste Osten befindet sich in der Woiwodschaft Podlachien und der westlichste Abschnitt (an der Weichsel-Nehrung) in der Woiwodschaft Pommern.[11]

Die offizielle Festlegung der Grenze wurde am 5. März 1957 mit folgenden Worten beschlossen:

Die Vertragsparteien bestätigen, dass die bestehende Staatsgrenze zwischen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und der Volksrepublik Polen im Ostseegebiet, wie sie auf der Berliner Konferenz von 1945 festgelegt wurde, von der Grenzmarke Nr. 1987 abläuft, die an der Kreuzung der Ostsee errichtet wurde, die Grenzen der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (Kaliningrad Region), der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik und der Polnischen Volksrepublik bei der Abgrenzung der sowjetisch-polnischen Staatsgrenze in den Jahren 1946–1947 in allgemeiner westlicher Richtung, 0,5 Kilometer nördlich der bewohnten Ortschaft Żytkiejmy, 4 km nördlich der bewohnten Ortschaft Gołdap, 0,5 km südlich der bewohnten Ortschaft Krylovo, 3 km südlich der bewohnten Ortschaft Schelesnodoroschny, 2 km südlich der bewohnten Ortschaft Bagrationowsk, 4 km südlich der bewohnten Ortschaft Mamonowo, 7 Kilometer nördlich der bewohnten Ortschaft Braniewo (ehemals Braunsberg) und von dort über das Frische Haff und die Frische Nehrung bis zu einem Punkt am Westufer dieser Nehrung 3 Kilometer nordöstlich der bewohnten Ortschaft Nowa Karczma (die Entfernungen zwischen den bewohnten Orten und der Grenze sind annähernd).[12]

Als Polen im Jahr 2004 der Europäischen Union beitrat, wurde diese Grenze zu einer Außengrenze der EU mit einem Nicht-EU-Land.[13] Es ist eine der fünf Grenzen, die Russland mit der EU teilt.

2008 gab es drei zugelassene Straßen-Grenzübergänge zu Polen und drei Bahn-Grenzübergänge (siehe Tabelle).[14][15] Am 24. November 2010 wurde zwischen Grzechotki und Mamonovo der größte Straßenübergang eröffnet.[16] Weitere Übergänge wurden ausgebaut (Perły-Krylovo, Piaski-Baltiysk, Rapa-Ozyorsk), da die EU-Standards von Polen verlangten, mindestens sieben Passagen an dieser Grenze zu betreiben.[14]

Grenzgebiet

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Kleiner Grenzverkehr

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Da das Gebiet Kaliningrad klein, homogen und eine Exklave innerhalb der Europäischen Union ist, wurde für das gesamte Gebiet im Jahr 2011 der Status eines Grenzgebiets verhandelt, das den Bestimmungen des Kleinen Grenzverkehrs unterlag. Der Vertrag zwischen der Republik Polen und der Russischen Föderation, der im Juli 2012 in Kraft trat, erlaubte den Einwohnern ausgewählter, grenznaher Kreise der Woiwodschaften Ermland-Masuren und Pommern sowie den Einwohnern der gesamten russischen Oblast Kaliningrad, ohne Visum in diejenigen Zonen im Nachbarstaat zu reisen, die vom Vertrag erfasst werden. Ausreichend war ein Eintrag im Pass (als fälschungsgesicherter Aufkleber), der den Einwohnern der Gebiete problemlos ausgestellt wurde.[17] Der Grenzverkehr entwickelte sich lebhaft. Im ersten Quartal 2012 gab es an der polnisch-russischen Grenze den lebhaftesten Verkehr an Grenzen, die Polen mit den Nicht-EU-Ländern teilt (verglichen mit der Grenze zur Ukraine und zu Belarus). In diesem Zeitraum waren die Mehrzahl der Grenzüberschreitungen spontane Tagesaufenthalte, um im Nachbarland einzukaufen. Es waren 45 % der Ausländer, die nach Polen einreisten und 87 % Polen, die nach Russland einreisten. 22 % Ausländer und 7 % Polen überquerten Grenzen zum Zweck des Tourismus und des Transits.[18] Ab 2013 wurde die Einrichtung zusätzlicher Grenzübertrittspunkte in Betracht gezogen.[19]

In Folge des russischen Kriegs in der Ostukraine und der russischen Annexion der Krim im März 2014 kam es ab 2014 durch schärfere Kontrollen auf Waren, die unter Embargos fallen und durch ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis zu deutlichen Störungen des kleinen Grenzverkehrs. Sanktionen, Restriktionen und politische Bedenken behinderten den Grenzverkehr. 2016 hat Polen den kleinen Grenzverkehr ausgesetzt. Für die Einreise ist ein reguläres Visum erforderlich, das schwieriger zu beschaffen, kostenpflichtig und begrenzt gültig ist. Somit wurde die Reisefreiheit auf privilegierte Bürger eingeschränkt.[Anmerkungen 1]

Russischer Überfall auf die Ukraine

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Seit September 2022 hat Polen einen Einreisestopp für russische Bürger verhängt. Als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine hat Estland die Einreise für Russen mit Schengen-Visum weiter beschränkt. Seit 19. September 2022 dürfen russische Staatsbürger mit einem Schengen-Visum für touristische Aufenthalte, Geschäftsreisen, Sport- und Kulturveranstaltungen hier nicht mehr einreisen – unabhängig davon, von welchem Mitgliedsland das Visum ausgestellt wurde.[20] Am 2. November 2022 kündigte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak den Bau einer Sperre entlang der Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad an um illegale Migration zu verhindern.[21]

Die polnische Regierung (Kabinett Morawiecki III) verbot am 16. September 2023 die Einreise von Fahrzeugen, die in Russland zugelassen sind.[22]

Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz (Kabinett Tusk III) sagte im Mai 2024, Polen wolle die Grenze zu Russland und 400 Kilometer Grenze zu Belarus befestigen und mit dem Bau noch 2024 beginnen. Dies solle insgesamt 2,3 Milliarden Euro kosten; man hoffe auf finanzielle Unterstützung der EU.[23]

Auf Gegenseitigkeit wurde den folgenden polnischen Verwaltungsbezirken (Powiat) der gleiche Status gewährt:
  Pommern   Ermland-Masuren Bereiche des kleinen Grenzverkehrs
 

Grenzverlauf

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Markante Punkte des Grenzverlaufs (von West nach Ost)
Polen  Polen
  Ermland-Masuren
Russland  Russland
Kaliningrad Oblast  Oblast Kaliningrad
Position
  Seegrenze der Hoheitsgebiete  
[Anmerkungen 2]
54° 36′ 13″ N, 19° 24′ 9″ O
Nowa Karczma (Neukrug),
Frische Nehrung,   Pommern
   
[Anmerkungen 3]
[Anmerkungen 4] [24]
Narmeln, „Baltische Nehrung“
(russisch Балтийская коса Baltijskaja Kossa),
Stadtkreis Baltijsk (Pillau)
54° 27′ 26″ N, 19° 38′ 27″ O
Braniewo (Gerlachsdorf),
Powiat Braniewski
204  
[Anmerkungen 5]
597 Mamonowo
(russisch Мамоново, früher Heiligenbeil)
Stadtkreis Mamonowo
54° 26′ 12″ N, 19° 52′ 25″ O
Gronowo (Grunau),
Powiat Braniewski
   
[Anmerkungen 6]
  54° 26′ 3″ N, 19° 53′ 50″ O
   
 
   
[Anmerkungen 7]
   
Grenzstation Grzechotki (Rehfeld),
Powiat Braniewski
     
[Anmerkungen 8]
[Anmerkungen 9]
    54° 25′ 20″ N, 20° 4′ 8″ O
Jachowo (Hanswalde),
Landgemeinde Lelkowo (Lichtenfeld),
Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg)
   
[Anmerkungen 3]
54° 25′ 7″ N, 20° 6′ 35″ O
Jarzeń (Arnstein, Tiefensee),
Landgemeinde Lelkowo, Powiat Braniewski
224  
[Anmerkungen 10]
224 Kornewo (russisch Корнево, früher Zinten),
Rajon Bagrationowsk,
(Kreis Preußisch Eylau)
54° 24′ 17″ N, 20° 16′ 57″ O
Głębock (Tiefensee),
Landgemeinde Lelkowo, Powiat Braniewski
     
[Anmerkungen 3]
[Anmerkungen 11]
510 54° 24′ 15″ N, 20° 17′ 10″ O
Galiny
(Gallingen, früher Kreis Preußisch Eylau),
Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein)
    27K-116
Bogatowo (russisch Богатово, früher Rositten),
Bornehnen, Rajon Bagrationowsk
54° 23′ 27″ N, 20° 25′ 5″ O
Orsy (Orschen),
Gmina Górowo Iławeckie, Powiat Bartoszycki
    54° 23′ 11″ N, 20° 27′ 20″ O
Bezledy (Beisleiden),
Landgemeinde Bartoszyce, Powiat Bartoszycki (Bartenstein)
    A195 Bagrationowsk
(russisch Багратионовск, früher Preußisch Eylau)
54° 22′ 18″ N, 20° 39′ 37″ O
 
[Anmerkungen 12]
54° 22′ 18″ N, 20° 41′ 53″ O
Stopki (Stolzenfeld),
Stadt- und Landgemeinde Sępopol, Powiat Bartoszycki
  Łyna  
(Alle, russisch Лава)
[Anmerkungen 13]
Rjabinino (russisch Рябинино, früher Korwlack),
Stadtgemeinde Prawdinsk, Kreis Prawdinsk
54° 21′ 7″ N, 21° 1′ 6″ O
Skandawa (Skandau), Landgemeinde Barciany (Barten),
Powiat Kętrzyński (Landkreis Rastenburg)
№ 353
№ 205
 
[Anmerkungen 14]
Schelesnodoroschny
(russisch Железнодорожный früher Gerdauen),
Rajon Prawdinsk
54° 20′ 1″ N, 21° 18′ 12″ O
Michałkowo (Langmichels),
Landgemeinde Barciany (Barten),
Powiat Kętrzyński (Landkreis Rastenburg)
    ? 54° 19′ 59″ N, 21° 18′ 19″ O
Kurkławki, (Korklack) Arklitten,
Gmina Barciany (Landgemeinde Barten),
Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg)
 
[Anmerkungen 15]
Sori (russisch Зори, ehemals Позегник Posegnick)
Dorfwüstung im Rajon Prawdinsk
54° 19′ 48,8″ N, 21° 20′ 35,3″ O
Brzeźnica (Birkenfeld),
Landgemeinde Drengfurth (polnisch Srokowo),
Powiat Kętrzyński (Kreis Rastenburg)
  Masurischer Kanal  
[Anmerkungen 16]
Saretschenskoje (russisch Зареченское,
früher Groß Sobrost),
Rajon Prawdinsk
(russisch Правдинский район)
54° 19′ 17″ N, 21° 28′ 34″ O
Reuschenfeld
(polnisch Ruskie Pole) bzw. Perlswalde (polnisch Perły),
Powiat Węgorzewski (Kreis Angerburg)
DR 137d  
[Anmerkungen 17]
DR 137d Krylowo (russisch Крылово, früher Nordenburg),
Rajon Prawdinsk
(russisch Правдинский район, Friedland)
54° 19′ 37″ N, 21° 37′ 7″ O
 
   
[Anmerkungen 18]
[Anmerkungen 19]
A186
27K-161
54° 19′ 53″ N, 21° 49′ 34″ O
Ołownik (Launingken, 1938–1945 Sanden),
Landgemeinde Budry (Buddern),
Powiat Węgorzewski (Kreis Angerburg)
DR 119e (1940)
137d (1944)
 
[Anmerkungen 20]
DR 119e (1940)
137d (1944)
Bahnhof Beinuhnen
Otradnoje, Rajon Osjorsk
(Kreis Angerapp, russisch Озёрский район)
54° 19′ 53″ N, 21° 50′ 8″ O
Zabrost Wielki (Groß Sobrost),
Landgemeinde Budry, Powiat Węgorzewski
    Osjorsk (Angerapp), Rajon Osjorsk 54° 20′ 1″ N, 21° 55′ 42″ O
Mieduniszki Małe (Klein Medunischken,
1938–1945 Medunen),
Landgemeinde Banie Mazurskie (Benkheim),
Powiat Gołdapski (Kreis Goldap)
  Angrapa  
(Angerapp, polnisch Węgorapa, russisch Анграпа)
[Anmerkungen 21]
Ramberg, Rajon Osjorsk 54° 19′ 59,5″ N, 21° 58′ 31,7″ O
Gołdap (Goldap), Powiat Gołdapski     27A-011 Gussew (russisch Гусев, früher Gumbinnen),
Stadtkreis Gussew
54° 20′ 28″ N, 22° 17′ 53″ O
     
 
[Anmerkungen 22]
Schelesnodoroschnoje
(russisch Железнодорожное, Karczarningken,
1929–1945 Blumenfeld)
54° 20′ 27″ N, 22° 18′ 43″ O
  Gołdap  
(Goldap, russisch Озеро Красное)
[Anmerkungen 23]
Schuiken (Spechtsboden,
russisch Прохладное Prochladnoje),
54° 20′ 30″ N, 22° 19′ 10″ O
Żytkiejmy (dt. bis 1936 Szittkehmen,
1936–1938 Schittkehmen,
1938–1945 Wehrkirchen),
Powiat Gołdapski
 
[Anmerkungen 24]
Budweitschen, (Kirchspiel Szittkehmen) 54° 20′ 27″ N, 22° 18′ 43″ O
Dreiländereck Polen  Polen - Litauen  Litauen - Russland  Russland 54° 21′ 48″ N, 22° 47′ 31″ O

Siehe auch

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Anmerkungen

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  1. Die Bürger von Kaliningrad sind eher westlich ausgerichtet, als die im „Mutterland“. Der Grenzverkehr brachte vor allen Dingen deutliche wirtschaftliche Vorteile. Während die Polen in Kaliningrad tanken und Zigaretten kaufen, haben Russen Interesse an Konsumgütern und Lebensmitteln, die in Polen in breiter Auswahl und deutlich billiger angeboten werden.
  2. Landfernster Punkt der gemeinsamen Seegrenze der Hoheitsgebiete im Küstenmeer.
  3. a b c Die Verbindung über die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Grenze wurde unterbrochen.
  4. Der Grenzabschnitt quer zur Nehrung zwischen den beiden Wasserflächen (Ostsee, Frisches Haff) ist nur etwa 850 m lang und damit die kürzeste Landgrenze Polens und Russlands. Der polnische Grenzzaun wird modernisiert im Rahmen der Sicherung der EU-/Schengen-/NATO-Außengrenzen. Derzeit gibt es oft Grenzverletzungen von Touristen, die mal in Russland ein Foto machen wollen. Da die russischen Grenzwachen verdeckt beobachten und gelegentlich blitzschnell und unangenehm eingreifen, warnen polnische Schilder vor den Folgen und bei Missachtung werden empfindliche Strafen angedroht. Die russische Sperrlinie besteht aus Markierungen (Grenzpfosten, Verbotsschildern) direkt an der Grenze, meistens verdeckten Posten, einem soliden, elektrisch gesicherten Zaun 280 m und einem weiteren Sperrstreifen 1600 m entfernt. Der gesamte russische Teil der von ihnen genannten Baltischen Nehrung (russisch Балтийская коса) ist Sperrgebiet für Zivilisten. Der westlichste russische Grenzposten ist im ehemaligen Fischerdorf Narmeln stationiert. Aufgrund eines Schreibfehlers nennen die Russen den Ort Normeln (russisch НормельнNormal) und das Kommando untersteht der Grenzschutzabteilung Königsberg (russisch Кёнигсбергскому погранотряду, nicht Kaliningrad). Schiffsverkehr aus dem Frischen Haff, insbesondere zum Hafen Elbląg, ist nur durch die Passage am russischen Militärhafen Baltijsk (Pillauer Tief) möglich, ein Sicherheitsrisiko. Polen plant die Nehrung mit einem Kanal für Schiffe bis zu fünf Metern Tiefgang zu durchstechen. Durch die Ereignisse in der Straße von Kertsch erscheint es der PiS-Regierung sinnvoll. Die Baumaßnahmen sind 2019 wegen politischer Differenzen, Kostenexplosion und Umweltauflagen noch in der Anfangsphase.
  5. Eisenbahn-Grenzübergang (eingerichtet für Personen- und Güterverkehr), seit dem 12. Dezember 2015 nur noch selten und ausschließlich im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Malbork–russische Grenze bei Braniewo mit Verlängerung nach Kaliningrad. Teil der inzwischen größtenteils stillgelegten Bahnstrecke Elbląg–Braniewo, bis 1945 als „Haffuferbahn“ bekannt und der früheren Preußischen Ostbahn. Der Fahrplan vom 1. Juli 1914 sah noch sieben Schnellzugpaare vor, darunter der berühmte Nord-Express und D1 von Berlin und D2 nach Berlin. Die Breitspur, die nach dem Krieg verlegt wurde und zu Sowjetzeiten noch strategische Bedeutung hatte, wurde auf polnischer Seite abgebaut.
  6. Grenzübergang für Passagiere, Fracht (internationale LKW bis sechs Tonnen)
  7. Der Wanderweg E9 endet vorerst auf der polnischen Seite. Der Pommersche Jakobsweg führt von Kretinga in Litauen weiter bis Stettin und geht dort in den Jakobsweg ‚Via Baltica‘ über.
    • Beate Steger: Pommerscher Jakobsweg. Küstenweg Pomorska Droga sw. Jakuba. Jakobswege in Europa, 2019, abgerufen am 21. August 2019.
  8. Grenzübergang für Personen- und, Güterverkehr
    • Grzechotki-Mamonowo II. In: Mapa przejść i obiektów Straży Granicznej. Komenda Główna Straży Granicznej, abgerufen am 28. Juni 2019 (polnisch).
  9. Die Polen nennen die Straße Berlinka, da sie ein Teil der ehemaligen Reichsautobahn Berlin–Königsberg war; in Deutschland ist es jetzt die Teilstrecke   Berlin – Stettin. Die Grenzübergangsstelle „Grzechotki-Mamonowo II“ wurde am 24. November 2010 eröffnet.
  10. Stillgelegte Bahnstrecke. Der Bahndamm wurde an der Grenze abgetragen, die Gleise auf russischer Seite demontiert.
  11. Die frühere Reichsstraße 126 (MehlsackZinten) ist an der Grenze beim früheren Kupgallen unterbrochen. Knapp einen Kilometer hinter der Grenze ist die Kaserne des Grenzschutzes des FSB im ehemaligen Gut Kuschen (russisch Квишен) Glomno: Änderungen der Gebietsaufteilung
  12. Die Bahnlinie (Nebenstrecke) № 38 wechselnd Normalspur/Breitspur wurde ab 24, September 1866 bis 1915 in mehreren Etappen ausgebaut und erweitert. Auch die Spurbreite wurde mehrfach geändert. 1990 wurde die Strecke auf polnischer Seite elektrifiziert. 2000 wurde der Personenverkehr eingestellt und seit Juli 2002 ist die Strecke außer Betrieb.
  13. Auf einer Länge von 190 km (nach anderen Quellen 289 km) fließt die Łyna durch das polnische Masuren und Ermland; weitere 74 km legt sie als Lawa in der Oblast Kaliningrad zurück. Über eine Strecke von 54 km ist sie schiffbar.
  14. Teilstrecke der Rastenburger Kleinbahnen. Zwei parallel verlaufende Geleise der klassischen Bahnstrecke Malbork–Braniewo, Linie № 205 = Breitspur, № 353 = Normalspur zum Logistic Terminal Skandawa, Braniewo
  15. Teilstrecke der Rastenburger Kleinbahnen. Trassenreste der einspurigen Schmalspurbahn (750 mm) für Güter-/Personenverkehr seit dem 1. Januar 1917. Im März 1945 demontiert.
  16. Der Bau wurde nur zu 90 % fertiggestellt und nach der Teilung Ostpreußens nie vollendet. Das Kanalbett ist teilweise verlandet und nur in kleinen, grenzfernen Abschnitten noch für den Wassersport nutzbar. Von den geplanten zehn Schleusen, wurden nur einige fertig gestellt. Alle Schleusen sind nicht betriebsbereit, wurden teilweise im Krieg zerstört oder später erodiert. 22 km des 51,7 km langen Kanals liegen in Polen.
    • Masurischer Kanal. URM, 2019, abgerufen am 1. Juli 2019: „Der Masurische Kanal, der die Region der masurischen Seen an Königsberg anschließen sollte, liegt heute in Polen und Russland (Kaliningrad). Attraktionen sind die teilweise fertig gestellten Schleusen.“
    • Masurischer Kanal
    • Kanał Mazurski / Masurischer Kanal. Landtouristik Zielony Gaj (Grüner Hain), 2019, abgerufen am 1. Juli 2019.
    • Projekt Kanału Mazurskiego. Hydrotechniczna perełka Mazur, 2009, abgerufen am 1. Juli 2019 (polnisch).
    • Helmut Krüger: Masurischer Kanal. Mein Masuren (Reiseportal), 2017, archiviert vom Original am 13. April 2019; abgerufen am 1. Juli 2019.
  17. Teil der Bahnstrecke Königsberg–Angerburg. Am 1. September 1898 als eingleisige Normalspurbahn für den regelmäßigen Personen-/Güterverkehr eröffnet. Nach 1945 teilweise demontiert und seitdem auf polnischer Seite als unbefestigte Straße, Rad-/Wanderweg genutzt.
  18. Bis 1945 war es die Reichsstraße 131. Sie verlief von Pillau über Königsberg bis nach Arys
  19. Ein Grenzübergang Krylowo/Perły ist projektiert.
  20. Teil der Bahnstrecke Gumbinnen–Angerburg
  21. Grenzüberschreitender Fluss von 169 km, davon 120 km durch Russland. Bemerkenswertes Angelgebiet, in Grenznähe nicht nutzbar für den Wassersport.
  22. Teil der Bahnstrecken Gołdap–Nesterow und Toruń–Tschernjachowsk. Am 3. September 1900: Eroffnung der Linie Goldap–Karczarningken (eingleisig, Normalspur). Personen- und Güterverkehr bis 1945, dann wurde die Strecke abgebaut. Der polnische Teil der Trasse ist jetzt die Warschauer Straße (polnisch Wczasowa) und Zufahrt zum Sanatorium Wital. Auf dem Streckenabschnitt von Krasnolessje nach Nesterow lief der Verkehr anfangs noch, wurde dann aber nur noch einige Zeit vom Güterverkehr genutzt. Dieser Teil der Strecke ist erhalten. Über eine künftige Nutzung wird nachgedacht.
  23. Der kleinere nördliche Teil des Sees liegt in Russland und trägt den Namen Roter See (russisch Озеро Красное Osero Krasnoje).
  24. Teil der Bahnstrecke Gumbinnen–Goldap. Am 15. August 1908: Teileröffnung der Linie Botkuny–Rybino (eingleisig, Normalspur). Personen- und Güterverkehr, die in den 1920er Jahren als „Kaiserbahn“ bis nach Goldap (poln. Gołdap) weitergebaut wurde. Im Nov./Dez. 1944 in Betrieb, später wurde die Strecke demontiert. Ob es strategische Gründe waren (Feind aufhalten) oder zur Materialbeschaffung ist unbekannt. Auf beiden Seiten ist die Trasse an vielen Stellen noch gut erkennbar und mehrere Brücken existieren noch, sind aber teilweise dem Verfall preisgegeben. Berühmt ist die Eisenbahnbrücke von Stańczyki

Einzelnachweise

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  1. Richard C. Frucht: Eastern Europe: An Introduction to the People, Lands, and Culture. ABC-CLIO, 2004, ISBN 978-1-57607-800-6, S. 170 (englisch, google.com [abgerufen am 12. September 2012]).
  2. David L. Ransel, Bożena Shallcross: Polish Encounters, Russian Identity. Indiana University Press, 2005, ISBN 978-0-253-34588-2, S. 25 (englisch, google.com [abgerufen am 12. September 2012]).
  3. Ryski traktat pokojowy - WIEM, darmowa encyklopedia. Portalwiedzy.onet.pl, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2012; abgerufen am 12. September 2012 (polnisch).
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/mapy.ziomal.orgPolska w cyfrach (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven), in @1@2Vorlage:Toter Link/mapy.ziomal.orgE. Romer Atlas Polski wspolczesnej, 1928 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven)
  5. Vgl. Adolf Laufs: Rechtsentwicklungen in Deutschland. 5., überarb. und um ein Kapitel (DDR) erg. Auflage, de Gruyter, Berlin / New York 1996, ISBN 3-11-014620-7, S. 399.
  6. Kowalski & Schmidt: Die Vergessene Grenze. Auf den Spuren der alten Grenze zwischen Deutschland und Polen. rbb, 25. August 2018, abgerufen am 9. Juli 2019.
  7. David R. Marples: Die Sozialistische Sowjetrepublik Weißrußland (1945–1991). In: Dietrich Beyrau, Rainer Lindner (Hrsg.): Handbuch der Geschichte Weißrußlands. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-36255-2, S. 166–177, hier S. 167.
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