Haditha (Irak)

Stadt in der Provinz al-Anbar im Nordwesten des Irak

Haditha (arabisch حديثة Hadītha, DMG Ḥadīṯa) ist eine Stadt in der Provinz al-Anbar im Nordwesten des Irak mit rund 90.000 Einwohnern. Der gleichnamige Distrikt Haditha umgibt die Stadt. Die Stadt liegt ca. 240 km nordwestlich von Bagdad.

Haditha
Lage
Haditha (Irak)
Haditha (Irak)
Haditha
Koordinaten 34° 8′ N, 42° 23′ OKoordinaten: 34° 8′ N, 42° 23′ O
Staat Irak Irak
Gouvernement al-Anbar
Basisdaten
Höhe 107 m
Einwohner 90.000

In der Nähe von Haditha liegt die Haditha-Talsperre.

Geschichte

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In Haditha zweigte die nach der Aufteilung kolonialer Interessensphären zwischen Frankreich und Großbritannien ab 1935[1] in Betrieb genommene britische Kirkuk-Haifa-Pipeline von der französischen Kirkuk-Tripoli-Pipeline ab.[2]

Haditha wurde von den US-amerikanisch geführten Truppen im April 2003 erobert. Seither hat sich die Stadt zu einem Zentrum des irakischen Widerstands entwickelt.

Im November 2005 haben Soldaten des US Marine Corps 24 Einwohner der Stadt im Massaker von Haditha getötet. Die Tat sollen sie anschließend verschleiert haben, das Pentagon habe den Angehörigen der Opfer bis zu 2500 Dollar Entschädigung angeboten. US-Präsident George W. Bush versprach Aufklärung und stufte den Vorwurf neben dem Abu-Ghuraib-Folterskandal als weiteren „schweren Fehler“ ein.

Am Morgen des 5. März 2012 griffen etwa fünfzig Bewaffnete eine Reihe von Kontrollposten der Polizei an und töteten dabei 27 Polizisten und verletzten drei. Auch ein Angreifer wurde getötet.[3] Am 14. März bekannte sich die al-Qaida zugehörige Organisation Islamischer Staat im Irak zu der Tat.[4]

Bei einer Anschlagsserie am 24. September 2013 töteten Attentäter in Haditha neun Polizisten.[5]

Einzelnachweise

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  1. Jean-Pierre Filiu: Le Milieu des mondes – Une histoire laïque du Moyen-Orient de 395 à nos jours. Éditions du Seuil, Paris 2021, ISBN 978-2-02-142024-1, S. 269.
  2. Dan Diner: Ein anderer Krieg – Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg, 1935–1942. 3. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt (Penguin Random House), München 2021, ISBN 978-3-421-05406-7, S. 38.
  3. Angriff auf Kontrollposten im Irak: 27 Tote. In: ORF. 5. März 2012, abgerufen am 5. März 2012.
  4. Nour Merza und Ben Harding: Islamists claim Iraq attack that killed at least 27. Reuters, 16. März 2012, abgerufen am 1. Oktober 2013.
  5. Kamal Naama, Suadad al-Salhy, Alison Williams: Militants kill nine policemen in bomb and rocket assault in Iraq. Reuters, 24. September 2013, abgerufen am 1. Oktober 2013.
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