Heikki Kovalainen

finnischer Rennfahrer

Heikki Johannes Kovalainen (* 19. Oktober 1981 in Suomussalmi) ist ein finnischer Automobilrennfahrer. Er startete von 2007 bis 2013 in der Formel 1; seinen einzigen Sieg erzielte er dabei im Jahr 2008 im Großen Preis von Ungarn.

Heikki Kovalainen
Heikki Kovalainen 2012
Nation: Finnland Finnland
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Australien 2007
Letzter Start: Großer Preis von Brasilien 2013
Konstrukteure
2007 Renault • 2008–2009 McLaren • 2010–2011 Lotus • 2012 Caterham • 2013 Lotus
Statistik
WM-Bilanz: WM-Siebter (2007, 2008)
Starts Siege Poles SR
111 1 1 2
WM-Punkte: 105
Podestplätze: 4
Führungsrunden: 42 über 207,0 km

Kovalainen gewann 2004 den Meistertitel der World Series by Nissan und wurde 2005 Vizemeister der GP2-Serie.

Karriere

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Anfänge im Motorsport

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Kovalainen startete seine Motorsportkarriere 1991 im Kartsport. Unter anderem wurde er 1999 und 2000 finnischer Vizekartmeister. 2000 machte er sich zum ersten Mal einen Namen, indem er gleich vier Titel gewann. Sein größter Triumph war dabei, der Kart Driver of the Year in Finland-Award. 2001 fuhr Kovalainen in der britischen Formel Renault und wurde am Ende der Saison Vierter der Gesamtwertung. Dabei sicherte er sich zwei Siege und zwei Pole-Positions und war der beste Neueinsteiger in der Saison. Außerdem bestritt er den Macau Grand Prix, wo er Achter wurde.

2002 startete er in der britischen Formel-3-Meisterschaft und beendete die Saison mit fünf Siegen auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Im Macau Grand Prix wurde er nach dem achten Platz im Jahr zuvor diesmal Zweiter. Nach den beiden Jahren in England wechselte Kovalainen 2003 in die World Series by Nissan und wurde auf Anhieb Vizemeister hinter seinem Teamkollegen Franck Montagny. Ein Jahr später 2004 gewann er dann die Meistertitel dieser Serie. Im Dezember 2004 konnte Kovalainen das Race of Champions gewinnen. 2005 startete Kovalainen in der neu gegründeten GP2-Serie, die im Rahmenprogramm der Formel 1 ausgetragen wurde, für Arden International. Er beendete die Saison als Vizemeister hinter Nico Rosberg, der so wie Kovalainen fünf Rennen gewonnen hatte. Noch im selben Jahr fuhr er erste Tests für das Formel-1-Team von Renault. 2006 wurde er dann von Renault als offizieller Test- und Ersatzfahrer verpflichtet.

Formel 1

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Renault (2007)

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Kovalainen im Renault R27, GP Australien 2007

Für die Formel-1-Saison 2007 wurde Kovalainen bei Renault als Stammfahrer und Nachfolger von Weltmeister Fernando Alonso verpflichtet. In seinem ersten Rennen in Australien belegte er den 13. Platz. Beim zweiten Saisonrennen in Malaysia sicherte sich Kovalainen mit dem achten Platz den ersten WM-Punkt seiner Karriere. Beim chaotischen Rennen in Kanada belegte der Finne, der vom 22. Startplatz aus gestartet war, den vierten Platz und hatte bis kurz vor Schluss sogar die Chance, aufs Podest zu kommen. Seine erste Podest-Platzierung erzielte Kovalainen beim Großen Preis von Japan in Fuji, als er hinter dem Briten Lewis Hamilton und vor Landsmann und späterem Weltmeister Kimi Räikkönen ins Ziel kam. Am Saisonende belegte Kovalainen vor seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella den siebten Gesamtrang.

Am 10. Dezember 2007 gab das Renault-Team offiziell die Rückkehr von Alonso bekannt. Da das zweite Cockpit an den Brasilianer Nelson Piquet junior vergeben wurde, war Kovalainen vorübergehend ohne Vertrag für die nächste Saison. Vier Tage später aber verpflichtete Alonsos ehemaliger Arbeitgeber McLaren den Finnen als zweiten Fahrer neben Hamilton für die Saison 2008.

McLaren (2008–2009)

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Kovalainen im McLaren MP4-23, GP Belgien 2008

In den ersten Saisonrennen fuhr der Finne auf einem Niveau mit dem favorisierten Hamilton und lag nach drei Rennen gleichauf mit dem Briten in der Weltmeisterschaft. Beim Großen Preis von Spanien fuhr Kovalainen in der 22. Runde nahezu ungebremst in die Reifenstapel, nachdem die Felge am linken Vorderrad seines McLaren gebrochen war.[1] Der Finne blieb bei dem Unfall unverletzt und ging zwei Wochen danach beim Großen Preis der Türkei wieder an den Start.

 
2009: Kovalainen auf dem Stadtkurs in Valencia

Im Vorfeld des Großen Preises von Ungarn gab McLaren-Mercedes bekannt, dass Kovalainen auch 2009 an der Seite von Hamilton für die „Silberpfeile“ an den Start gehen wird.[2] Am Rennsonntag feierte Kovalainen dann seinen ersten Grand-Prix-Sieg, den er nach dem Ausfall des führenden Felipe Massa drei Runden vor Schluss geerbt hatte. Damit ist er der insgesamt 100. Fahrer, der sich in die Siegerliste der Formel 1 eintrug. Kovalainen gewann keine weiteren Rennen in der Saison und wurde Siebter in der Fahrerweltmeisterschaft, welche sein Teamkollege Hamilton gewann.

2009 zeigte sich beim ersten Rennen, dass der McLaren nicht mit der Spitze mithalten konnte und so fiel es Kovalainen schwer, gute Ergebnisse zu erzielen. Nachdem er bei den ersten acht Saisonrennen nur einmal hatte Punkte holen können, profitierte er ab dem Großen Preis von Deutschland von einem deutlich verbesserten McLaren und beendete die nächsten sechs Rennen allesamt in den Punkterängen. Allerdings wurden seine konstanten Leistung wie im Jahr zuvor durch seinen Teamkollegen Hamilton, der im selben Zeitraum zwei Rennen gewann und einmal Zweiter wurde, übertroffen. Am Saisonende belegte Kovalainen den zwölften Gesamtrang mit 22 Punkten, wohingegen Hamilton mit 49 Punkten Fünfter wurde. Wegen seiner schwachen Leistungen musste Kovalainen McLaren zum Saisonende verlassen.

Lotus/Caterham (2010–2013)

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Kovalainen beim Saisonauftakt der Formel 1 in Bahrain 2010

Für die Saison 2010 wurde Kovalainen als Teamkollege von Jarno Trulli vom neuen Rennstall Lotus Racing, der zusammen mit zwei weiteren Teams in die Formel 1 eingestiegen war, verpflichtet.[3] Er erreichte in den ersten vier Rennen das Ziel, wobei er in Malaysia mit zehn Runden Rückstand nicht gewertet wurde. Beim Großen Preis von Spanien konnte der Finne wegen technischer Probleme nicht am Rennen teilnehmen. Beim Großen Preis von Japan profitierte er von einigen Ausfällen und erzielte mit einem zwölften Platz seine beste Platzierung. Am Saisonende belegte er als bester Pilot der neuen Teams den 20. Gesamtrang.

2011 blieb Kovalainen bei Lotus.[4] Er blieb wie im Vorjahr ohne Punkte und ein 13. Platz war sein bestes Einzelergebnis. Gegen seinen Teamkollegen Trulli setzte er sich mit 16:2 im Qualifying- und 10:6 im Rennduell durch. Da Trulli jedoch einen 13. Platz mehr vorzuweisen hatte, beendete Kovalainen die Saison eine Position hinter Trulli auf dem 22. Gesamtrang.

 
Kovalainen beim Großen Preis von Malaysia 2012

2012 bestritt Kovalainen seine dritte Saison für den Rennstall, der seit dieser Saison als Caterham F1 Team antritt.[5] Beim Großen Preis von Monaco hielt er über viele Runden Jenson Button, der über ein schnelleres Auto verfügte, hinter sich und kam schließlich auf dem 13. Platz ins Ziel. Er wurde bei einem weiteren Rennen 13. Da er erneut punktelos blieb, entschieden die Rennplatzierungen über den Weltmeisterschaftsrang. Da sein Teamkollege Witali Petrow mit einem elften Platz eine bessere Platzierung erzielt hatte, lag Kovalainen am Saisonende auf dem 22., Petrow auf dem 19. Gesamtrang.

2013 war Kovalainen zunächst ohne Einsatzcockpit in der Formel 1. Er blieb Caterham als Testfahrer verbunden. In dieser Funktion nahm er an sechs freien Trainings teil.[6]

Lotus (2013)

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Zwei Rennen vor Saisonende wurde er vom Lotus F1 Team als Ersatz für den verletzten Räikkönen unter Vertrag genommen.[6] Damit kehrte Kovalainen zu dem Rennstall zurück, bei dem er – damals unter dem Namen Renault – seine Formel-1-Karriere begonnen hatte. Sowohl in den USA, als auch in Brasilien kam er auf dem 14. Platz ins Ziel.

GT-Sport

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Super GT

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Vor der DTM-Saison 2014 testete Kovalainen sowohl für HWA AG als auch für Schnitzer Motorsport, ein Engagement in der Serie kam jedoch nicht zustande.

Seit 2015 ist der Finne in der japanischen Super GT am Start und gewann 2016 gemeinsam mit seinem Teamkollegen Kohei Hirate die Gesamtwertung der GT-500-Klasse.

Statistik

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Karrierestationen

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  • 2007: Formel 1 (Platz 7)
  • 2008: Formel 1 (Platz 7)
  • 2009: Formel 1 (Platz 12)
  • 2010: Formel 1 (Platz 20)
  • 2011: Formel 1 (Platz 22)
  • 2012: Formel 1 (Platz 22)
  • 2013: Formel 1 (Platz 21)
  • 2014: DTM (Testfahrer)
  • 2015: Super GT (Platz 13)
  • 2016: Super GT (Meister)
  • 2017: Super GT (Platz 8)
  • 2018: Super GT (Platz 9)
  • 2019: Super GT (Platz 5)

Einzelergebnisse in der GP2-Serie

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Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 Punkte Rang
2005 Arden International Italien  ITA Spanien  ESP Monaco  MON Deutschland  GER Frankreich  FRA Vereinigtes Konigreich  GBR Deutschland  GER Ungarn  HUN Turkei  TUR Italien  ITA Belgien  BEL Bahrain  BRN 105 2.
1 3 3 DNF 5 1 DNF 1 3 2 3 5 6 2 5 10 1 1 5 15 9 3 DNF

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

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Grand-Prix-Siege

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Gesamtübersicht

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Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
2007 ING Renault F1 Team Renault R27 Renault 2.4 V8 17 1 30 7.
2008 Vodafone McLaren Mercedes McLaren MP4-23 Mercedes 2.4 V8 18 1 1 1 1 2 53 7.
2009 Vodafone McLaren Mercedes McLaren MP4-24 Mercedes 2.4 V8 17 22 12.
2010 Lotus Racing Lotus T127 Cosworth 2.4 V8 18 20.
2011 Team Lotus Lotus T128 Renault 2.4 V8 19 22.
2012 Caterham F1 Team Caterham CT01 Renault 2.4 V8 20 22.
2013 Lotus F1 Team Lotus E21 Renault 2.4 V8 2 21.
Gesamt 111 1 2 1 1 2 105

Einzelergebnisse

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Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
2007                                  
10 8 9 7 13 4 5 15 7 8 8 6 7 8 2 9 DNF
2008                                    
5 3 5 DNF 12 8 9 4 5 5 1 4 10* 2 10 DNF DNF 7
2009                                  
DNF DNF 5 12 DNF DNF 14 DNF 8 5 4 6 6 7 11 12 11
2010                                      
15 13 NC 14 DNS DNF DNF 16 DNF 17 DNF 14 16 18 16* 12 13 18 17
2011                                      
DNF 15 16 19 DNF 14 DNF 19 DNF 16 DNF 15 13 16 18 14 14 17 16
2012                                        
DNF 18 23 17 16 13 18 14 17 19 17 17 14 15 15 17 18 13 18 14
2013                                      
PO PO PO PO PO PO 14 14
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

WRC-Einzelergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Punkte Rang
2022 Heikki Kovalainen Škoda Fabia R5 Monaco  MON Schweden  SWE Kroatien  KRO Portugal  POR Italien  ITA Kenia  KEN Estland  EST Finnland  FIN Belgien  BEL Griechenland  GRE Neuseeland  NZL Spanien  ESP Japan  JPN 1 37
10
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Commons: Heikki Kovalainen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Kovalainen war beim Crash kurz bewusstlos“ (Motorsport-Total.com am 27. April 2008)
  2. „McLaren-Mercedes bestätigt Kovalainen für 2009“ (Motorsport-Total.com am 31. Juli 2008)
  3. „Lotus bestätigt Trulli und Kovalainen“ (Motorsport-Total.com am 14. Dezember 2009)
  4. „Lotus: Änderungen der Fahrerpaarung "unwahrscheinlich"“ (Motorsport-Total.com am 16. November 2010)
  5. „Fernandes hält große Stücke auf Kovalainen“ (Motorsport-Total.com am 15. September 2011)
  6. a b Pablo Elizalde: “Lotus confirms Heikki Kovalainen to replace Kimi Raikkonen”. autosport.com, 14. November 2013, abgerufen am 14. November 2013 (englisch).
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