Heilig-Geist-Kirche (Hagen)

Kirche in Hagen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Die Heilig-Geist-Kirche ist die Kirche der katholischen Gemeinde Heilig-Geist in Hagen (Westfalen) im Stadtteil Emst.[1] Die Grundsteinlegung fand am 9. Mai 1954 statt. Die Konsekration erfolgte am 12. Juni 1955 durch den Paderborner Weihbischof Franz Hengsbach. Der Entwurf der Kirche stammt von dem bekannten Kölner Architekten Dominikus Böhm,[2] der in den Nachkriegsjahren den Kirchenbau in Deutschland maßgeblich prägte.

Die Heilig-Geist-Kirche

Heute gehört die Pfarrei Heilig-Geist gemeinsam mit der Pfarrei St. Elisabeth zum Pastoralverbund Hagen-Mitte im Erzbistum Paderborn.

Baugeschichte

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Die katholische Gemeinde der damals kleinen Hagener Vorstadtsiedlungen Emst, Bissingheim und Eppenhausen entstand ab 1924 unter der Leitung des Vikars und späteren Märtyrers Heinrich König. 1926 wurde in nur knapp fünf Monaten eine „Behelfskirche“ errichtet. Diese wurde nach Fertigstellung der neuen Kirche zum Pfarrheim umgebaut und trägt seit 2002 den Namen Heinrich-König-Haus.

Bereits 1946 nahm der damalige Pfarrer der Heilig-Geist-Gemeinde Liborius Valpertz Kontakt mit dem Architekten Dominikus Böhm auf, der noch im selben Jahr den möglichen Bauplatz in Augenschein nahm. Die Höhenlage des Geländes soll ihn begeistert haben. Bereits im Mai des folgenden Jahres schickte er erste Pläne und eine ausführliche Beschreibung seiner Idee an die Gemeinde. Doch die Pläne mussten noch einige Jahre ruhen, bevor es 1953 zu einem konkreten Auftrag kam.

Baukörper

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In nur 15 Monaten entstand der Sakralbau nach den mehrfach abgeänderten Plänen des Architekten. 47 Meter hoch erhebt sich der runde und weithin sichtbare Glockenturm mit seiner kegelförmigen und verschieferten Dachspitze, die ihm im Volksmund den Beinamen „Bleistift“ einbrachte. Außen ist die Kirche mit rötlichem Klinker verkleidet.

Der nüchterne Gemeinderaum mit über 15 Meter Höhe enthält als einziges Schmuckelement eine Stuckdecke, die die Feuerzungen des Pfingstfestes, des Patronatsfests der Gemeinde, symbolisiert.

Der Blick des Eintretenden wird auf den Altar und die ihn umgebende Apsis gezogen, die ihrerseits auf zwei Seiten von jeweils sechs schlichten Fensterbändern in voller Raumhöhe belichtet wird. Die von Dominikus Böhm geplanten Farbverglasungen der Fensterbänder wurden aus Kostengründen verschoben und sind nie ausgeführt worden. Die außergewöhnlichen hohen Fenster und die rote Klinkerverkleidung des Baukörpers ähneln in der Bauausführung stark dem zeitgleich von Dominikus Böhm errichteten Kirchenbau St. Engelbert in Essen.

Die Orgel wurde 1979 von der Orgelbaufirma Stockmann (Werl) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 27 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Registertrakturen sind elektrisch, die Spieltrakturen sind mechanisch. Der Orgelprospekt wurde von dem Architekten Peter Groote (Hagen) entworfen. Nachträglich wurde die Orgel mit einer 4000-fachen elektronischen Setzeranlage ausgestattet.[3]

I Hauptwerk C–g3

1. Pommer 16’
2. Prinzipal 8’
3. Gambe 8’
4. Gedackt 8’
5. Oktave 4’
6. Gemshorn 4’
7. Quinte 223
8. Waldflöte 2’
9. Mixtur V 113
10. Trompete 8’
II Brust-Schwellwerk C–g3
11. Rohrflöte 8’
12. Flauto dolce 8’
13. Prinzipal 4’
14. Blockflöte 4’
15. Schwiegel 2’
16. Nasard 223
17. Terz 135
18. Sifflöte 1’
19. Zimbel IV 23
20. Rohrschalmey 8’
Tremulant
Pedal C–f1
21. Prinzipalbass 16’
22. Subbass 16’
23. Oktavbass 8’
24. Gedacktbass 8’
25. Choralbass 4’
26. Stille Posaune 16’
27. Trompete 8’

Literatur

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  • Meike Leyde: Die katholische Pfarrkirche Heilig Geist (1953–1955) in Hagen-Emst. Ein Werk des Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm. In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, Jg. 15 (2009), Heft 1, S. 17–22.
  • Anton Neugebauer: Die Eppenhauser Madonna in der Pfarrkirche Heilig Geist in Hagen-Emst. Hagen 2016.
  • Rudolf Pesch: 80 Jahre Wege des Glaubens. Aus der Geschichte der Heilig-Geist-Gemeinde Hagen-Emst. Hagen 2008.
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Commons: Heilig-Geist-Kirche (Hagen-Emst) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Heilig-Geist-Kirche in Emst (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Ruhr 420)“. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. (abgerufen am 14. Juli 2022) [1]
  2. Walter Vollmer: Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1963, S. 209.
  3. Informationen der St. Elisbeth-Gemeinde. Archiviert vom Original am 15. Oktober 2007; abgerufen am 21. März 2014.

Koordinaten: 51° 21′ 11,9″ N, 7° 30′ 0,4″ O

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