Hohenzollerische Landesbahn

Eisenbahnverkehrsunternehmen, tätig in Baden-Württemberg

Die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) ist ein Verkehrsbetrieb der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH. Sie betreibt in Baden-Württemberg Bus- und Schienenpersonennahverkehr. Das zuvor eigenständige Unternehmen ging am 1. Januar 2018 in der damaligen SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG auf, wobei der Unternehmensname als Marke beibehalten wurde.

Hohenzollerische Landesbahn
Logo der Hohenzollerischen Landesbahn
Basisinformationen
Unternehmenssitz Hechingen
Webpräsenz www.hzl-online.de
Verkehrsverbund naldo, vgf, ding, VHB, move, HTV, OAM
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 6
Bus 11
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 107,5 km eigene Strecken
122,9 km mit gepachteten Streckendep1
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe Bw Gammertingen, Bw Immendingen, OBH Gammertingen, Bushalle Hechingen, Bushalle Bingen
Länge Gleisanlagen ca. 135 kmdep1
Weichen ca. 140 Stück

Neben AVG und SWEG war die HzL die größte nicht-bundeseigene Eisenbahngesellschaft in Baden-Württemberg. Hier betrieb sie seit 1900 Personen- und Güterverkehr. Zuletzt hatte sich das Tätigkeitsfeld der HzL auf weite Teile im Süden von Baden-Württemberg ausgedehnt.

Die HzL war Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE) und im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Geschichte

Bearbeiten

Gründung

Bearbeiten
 
Die Hohenzollerischen Lande

Der zu Preußen gehörende Regierungsbezirk Sigmaringen (Hohenzollernsche Lande) lag als lang gezogenes Territorium inmitten des Königreichs Württemberg, deren Staatsbahn KWStE dieses „ausländische“ Gebiet lediglich auf dem jeweils kürzesten Weg durchquerte und nur die beiden Kreisstädte Hechingen (seit 1869) und Sigmaringen (seit 1878) bediente.

Seit dem Anschluss an die württembergische Staatsbahn gründeten sich in Hohenzollern zahlreiche Eisenbahnkomitees, welche durch die Erschließung des Landesinneren die wirtschaftliche Entwicklung voranbringen wollten. Neben einer geringen Rentabilität war der Staatsvertrag zwischen der preußischen und württembergischen Regierung vom 3. März 1865 ein wesentliches Hindernis für die Umsetzung der Pläne. Demnach konnte das Königreich Württemberg jedem Eisenbahnunternehmen den Anschluss an das Netz der KWStE versagen, auch auf preußischem Territorium.[1]

Mit Erlass des Preußisches Kleinbahngesetzes vom 27. Juli 1892 traten umfassende Erleichterungen in Bezug auf das staatliche Genehmigungs- und Aufsichtswesen für Schienenbahnen von eher lokaler Bedeutung, sogenannten Kleinbahnen, ein. Das Königreich Preußen erhoffte sich eine Erschließung der dünn besiedelten ländlichen Gebiete und stellte darüber hinaus Fördermittel in Aussicht. Unter diesen Voraussetzungen beschloss der Kommunallandtag schließlich am 28. Februar 1896, eine Eisenbahngesellschaft zu gründen.[1]

Am 5. Juli 1899 wurde der Gesellschaftsvertrag in Sigmaringen unterzeichnet.[1] Als Gründer der Actiengesellschaft Hohenzollern’sche Kleinbahngesellschaft hatten das Land Preußen 50 Prozent sowie der Landeskommunalverband der Hohenzollerischen Lande und die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft je 25 Prozent des Stammkapitals in Höhe von 3,24 Mio. Mark übernommen.[2]

Der in Köln ansässigen Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (WeEG) wurde die Bau- und Betriebsleitung sowie der Auftrag zum Bau der ersten vier Stichstrecken erteilt. Im Gegenzug garantierte der Landeskommunalverband der Hohenzollerischen Lande eine Dividende von 3,5 Prozent für die Dauer von 35 Jahren.[1]

Streckenbau

Bearbeiten

Von den württembergischen Staatsbahnstrecken baute die HzL zunächst Stichbahnen zur Erschließung des preußischen Gebietes. Die erste, sechs Kilometer lange Strecke, führte ab 28. März 1900 aus dem Donautal bei Sigmaringendorf im Laucherttal nordwärts zum Fürstlichen Hüttenwerk mit dem Güterbahnhof Laucherthal und weiter nach Bingen. Im folgenden Jahr übergab die HzL drei weitere Stichbahnen dem Betrieb:

Nach einer mehrjährigen Pause wurden die vier Stichstrecken zu einem zusammenhängenden Netz erweitert:

  • Von Burladingen erreichte die Bahn am 6. Dezember 1908 Gammertingen und führte weiter nach Südosten über Hanfertal nach Bingen, wo über die bestehende Strecke nach Sigmaringendorf der Anschluss an die Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen erreicht wurde.
  • Am 5. Oktober 1910 wurde die Abkürzung von Hanfertal nach Sigmaringen Landesbahnhof fertig gestellt.
  • Schließlich war am 24. Dezember 1912 die letzte Lücke zwischen Stetten und Hechingen geschlossen und damit eine durchgehende Strecke von Eyach über Hechingen–Gammertingen–Hanfertal bis Sigmaringendorf von 86 Kilometer Länge geschaffen worden. Mit den Abzweigungen nach Kleinengstingen (20 Kilometer) und nach Sigmaringen (zwei Kilometer) umfasste das HzL-Netz eine Gesamtlänge von fast 107,4 Kilometer, wovon knapp 15 Kilometer Strecken in Württemberg lagen.

Eine geplante Verbindung zwischen Stetten bei Haigerloch und Balingen kam nicht zur Ausführung.[1]

Organisation

Bearbeiten

Mit Beschluss der Generalversammlung vom 18. Juni 1907 wurde die Actiengesellschaft Hohenzollern’sche Kleinbahngesellschaft in Hohenzollerische Landesbahn-Aktiengesellschaft umbenannt.[1]

Die Betriebsführung lag zunächst in den Händen der Betriebsabteilung Stuttgart der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft und wurde nach deren Auflösung an die Vereinigte Kleinbahnen Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main übertragen. Ab 1933 führte die HzL ihren Betrieb selbst durch.

Seit 1972 war der Mehrheitsaktionär das Land Baden-Württemberg mit 71,934 Prozent, während der Zollernalbkreis und der Landkreis Sigmaringen je 14,033 Prozent besaßen. Die HzL wiederum hielt 7,5 Prozent des Stammkapitals des Verkehrsverbundes Neckar-Alb-Donau (naldo).[3]

Die HzL kooperierte seit den 2000er-Jahren mit der zu 100 Prozent in Landeseigentum befindlichen Südwestdeutschen Verkehrs-AG, zuletzt hatten beide Gesellschaften einen personengleichen Vorstand. Am 1. Januar 2018 fusionierte die HzL mit der Südwestdeutschen Verkehrs-AG (SWEG) zur Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG). Die Marke „HzL“ soll erhalten bleiben.[4]

 
HzL-Bahnbetriebswerk Gammertingen

1947 erweiterte die HzL ihren Geschäftsbereich um Linienbusse, die heute in der Region zwischen Reutlingen, Horb, Sigmaringen und Riedlingen verkehren.

Der Mittelpunkt des Schienenverkehrs befindet sich in Gammertingen, wo die HzL ein Bahnbetriebswerk und ein Stellwerk unterhält. 2017 wurde der Bahnhof Gammertingen saniert und das mechanische durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt.[5]

Personenverkehr

Bearbeiten
Netz Linie Zuglauf Fahrzeuge Vertragslaufzeit[6] Anmerkung
15

Biberbahn

(Freizeitverkehr)

RB 32 Stockach – Mühlingen-Zoznegg – Sauldorf – Bichtlingen – Meßkirch – Menningen-Leitishofen – Mengen Regio-Shuttle 1 Im Auftrag der DB Regio AG bis Juli 2024
15

Schwarzwälder Ring // 3er-Ringzug

RB 42 Bräunlingen – Donaueschingen – Villingen (Schwarzw) – Schwenningen (Neckar) – Trossingen Bf (– Trossingen Stadt) – Rottweil voraussichtlich bis Dez. 2027
RB 43 Rottweil – Tuttlingen – Immendingen – Blumberg-Zollhaus
12

Ulmer Stern

RB 56 Munderkingen – Ehingen (Donau) – Schelklingen – Ulm Hbf Coradia LINT 54 Jun. 2019 – Dez. 2032
RB 57 Ulm Hbf – Langenau (Württ.) – Giengen (Brenz) – Heidenheim – Aalen Hbf
14a

Zollernalbbahn ZAB 1

RB 66 Tübingen Hbf – Hechingen – Balingen (Württ) – Albstadt-Ebingen – Sigmaringen Dez. 2013 – Dez. 2025
14a

Zollernalbbahn

(Freizeitverkehr)

RB 67 Eyach – Haigerloch – Hechingen LB
14b

Zollernalbbahn ZAB 2

RB 68 Hechingen – Gammertingen – Sigmaringen Dez. 2016 – Dez. 2025
14a

Zollernalbbahn

(Freizeitverkehr)

RB 69 Balingen (Württ.) – Schömberg (b. Balingen)

Personenverkehr auf den Stammstrecken der HzL

Bearbeiten

Im Zuge der bundesweiten Stilllegung von Nebenbahnen stellte auch die HzL zwischen 1968 und 1973 den Personenverkehr auf einigen Schienenstrecken auf Busbedienung um:

  • 29. September 1968: Sigmaringendorf–Bingen–Hanfertal (Schülerzug bis 30. Mai 1991)
  • 1. Juni 1969: Kleinengstingen–Trochtelfingen
  • 28. Mai 1972: Trochtelfingen–Gammertingen
  • 1. Oktober 1972: Eyach–Haigerloch
  • 3. Juni 1973: Haigerloch–Hechingen

2000 wurde die Bahnstrecke Engstingen–Sigmaringen mit dem Rad-Wander-Shuttle für den Ausflugsverkehr reaktiviert. Nach umfangreichen Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen wurde der Personenverkehr zwischen Engstingen und Gammertingen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wiederaufgenommen. Die Schwäbische Alb-Bahn verlängerte dafür ihren seit Juni 2019 ausgeweiteten Personenverkehr UlmSchelklingen–Engstingen weiter bis Gammertingen.

Im Herbst 2008 wurde auf der Bahnstrecke Eyach–Hechingen mit den HzL-Classic-Zügen nach 30 Jahren der SPNV wiederbelebt – zumindest mit Ausflugszügen. 2009 wurde der Freizeitverkehr als 3-Löwen-Takt Radexpress Eyachtäler aufgenommen, schrittweise ausgeweitet und 2016 zum Zug der Zeit umbenannt. Seit 2012 verkehrt er an allen Sonn- und Feiertagen vom 1. Mai bis Mitte Oktober.

Personenverkehr auf Strecken anderer Eisenbahnen

Bearbeiten
 
Regio-Shuttle auf dem Viadukt von Lautlingen

Seit den 1990er-Jahren hat sich das Tätigkeitsgebiet der Hohenzollerischen Landesbahn erheblich erweitert.

So übernahm die HzL ab 1993 die Betriebsführung für die Bodensee-Oberschwaben-Bahn, die zwischen Aulendorf und Friedrichshafen fährt. Bis Dezember 2021 wurden die Fahrzeuge durch die HzL in der Triebwagenhalle in Friedrichshafen gewartet.[7]

1997 erhielt die HzL den Auftrag des Landes Baden-Württemberg für den Regionalbahn-Verkehr zwischen Tübingen und Aulendorf, der über die Bahnstrecke Tübingen–Sigmaringen, die Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen und die Bahnstrecke Herbertingen–Isny führt.

 
Das für den Ringzug in Immendingen 2003 errichtete HzL-Bahnbetriebswerk mit Regio-Shuttle, Bauj. 2003

Seit 2001 betreibt die HzL auf der gepachteten Bahnstrecke Balingen–Rottweil im nicht abgebauten Abschnitt zwischen Balingen und Schömberg ein Rad-Wander-Shuttle an Sonn- und Feiertagen in der Sommersaison.

Seit September 2003 betreibt sie in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg den 3er-Ringzug, ein S-Bahn-ähnliches Nahverkehrssystem mit den Eckpunkten Blumberg, Tuttlingen, Rottweil, Villingen-Schwenningen und Donaueschingen, wofür der „Verkehrsbetrieb Ringzug“ mit eigener örtlicher Betriebsleitung und Betriebswerk geschaffen wurde.

Im Dezember 2006 löste die HzL die SBB GmbH im Zuge einer Neuausschreibung auf der 17 Kilometer langen „seehäsle“-Strecke StockachRadolfzell als Nahverkehrsbetreiber ab.

Seit dem 9. Juni 2019 betreibt die Hohenzollerische Landesbahn das Ausschreibungsnetz 12 „RB Ulmer Stern“. Dieses umfasst die Regionalbahnen (RB) Ulm–Aalen, UlmLangenau und Ulm–Munderkingen.[8]

Mit der Aufnahme eines Freizeitverkehrs an Sonn- und Feiertagen im Abschnitt StockachMengen der Bahnstrecke Radolfzell–Mengen erweiterte sich der Personenverkehr im Juli 2021 um den Radexpress Biberbahn.[9]

Die HzL fuhr auch SPNV-Auftragsverkehre für die Deutsche Bahn (DB Regio) auf den Strecken RottweilHorb und TübingenHerrenberg (Ammertalbahn). Die Triebwagen und Lokomotiven der HzL sind regelmäßig auch mit Sonderzügen und Arbeitszügen in ganz Baden-Württemberg und in der Schweiz unterwegs.

Güterverkehr

Bearbeiten

Im Güterverkehr übernahm die HzL 1990 die Traktion der Salz-Ganzzüge vom Salzbergwerk Stetten bei Stetten (b. Haigerloch) auf DB-Strecken bis nach Ulm. Ferner führt die HzL den Flächengüterverkehr zwischen Tübingen, Sigmaringen, Bad Saulgau und Schelklingen in Kooperation mit der Deutschen Bahn (DB Cargo) durch. Auf der Bahnstrecke Balingen–Schömberg ist das Holcim-Zementwerk Ausgangspunkt für wöchentliche Zement-Ganzzüge.

Bahnstrecken der HzL

Bearbeiten

Strecken im Eigentum der HzL (Stammstrecken)

Bearbeiten
Strecken-Nr. (DB) Bezeichnung Länge heutiger Betrieb
9460 Bahnstrecke Eyach–Hechingen 27,9 km Freizeitverkehr, Güterverkehr
9461 Bahnstrecke Engstingen–Sigmaringen 42,9 km Personenverkehr, Güterverkehr
9462 Bahnstrecke Sigmaringendorf–Hanfertal 9,7 km Güterverkehr
9466 Bahnstrecke Hechingen–Gammertingen 27,0 km Personenverkehr, Güterverkehr

Gepachtete Strecken

Bearbeiten
 
„Rad-Wander-Shuttle“ der HzL in Balingen

Das 107,5 Kilometer lange Stammnetz der HzL wuchs im Januar 2001 durch Pacht der DB-eigenen Bahnstrecke Balingen–Rottweil im nicht abgebauten Abschnitt zwischen Balingen und Schömberg um 12,9 Kilometer an. Diese Strecke dient dem HzL-Güterverkehr und wird im Sommer auch durch Kurswagen des „Rad-Wander-Shuttle“ befahren. Ferner betreibt die HzL im Zuge des Ringzuges den 2,8 Kilometer langen Abschnitt Hüfingen–Bräunlingen der ehemaligen SWEG-Bregtalbahn.

Strecken-Nr. (DB) Bezeichnung Länge heutiger Betrieb
4634 Bahnstrecke Balingen–Schömberg 12,9 km Freizeitverkehr, Güterverkehr
9430 Bahnstrecke Hüfingen–Bräunlingen 2,8 km Personenverkehr

Fahrzeuge

Bearbeiten
 
Regio-Shuttle der HzL, Baujahr 1997, in Tübingen

Der Fahrzeugbestand umfasst 48 Triebwagen des Typs Regio-Shuttle (DB-Baureihe VT 650) der Baujahre 1996/97, 2003, 2005 und 2009, sowie drei NE-81-Triebwagen mit Baujahr 1993 sowie einen NE-81-Steuerwagen, die in den HzL-Bahnbetriebswerken Gammertingen und Immendingen beheimatet sind. Der bis 2013 von Immendingen aus eingesetzte NE 81 (VT 121) wurde 2016 im Bahnbetriebswerk Gammertingen verschrottet.

Der HzL stehen ferner sechs Diesel-Streckenlokomotiven und eine Rangierlok zur Verfügung.

In den Jahren 2011 und 2012 wurden die Loks V 122, V 119 und V 118 verkauft. Dafür wurden zwei neue Streckendieselloks Voith Gravita 15L BB bestellt. Sie wurden als V 180 und V 181 im Januar und April 2013 ausgeliefert.[10] Ebenfalls Ende 2012 wurden die verbliebenen MAN-Schienenbusse VT 5, VT 8, VT 9 und VS 14 an die Schwäbische Alb-Bahn in Münsingen verkauft. 2015 wurden VT 44 und 45 an die SWEG ins Achertal abgegeben. Die Fahrzeuge wurden in das neue BaWü-Design umlackiert, innen modernisiert und als VT 533 und 534 in den Fahrzeugbestand der SWEG übernommen. Die Fahrzeuge bestreiten den Zugverkehr im Achertal auf der Achertalbahn (KBS 717).

Auf dem Ausschreibungsnetz 12 „RB Ulmer Stern“ setzt die HzL seit Juni 2019 Dieseltriebwagen des Typs LINT 54 ein. Dieser Fahrzeugtyp wurde damit erstmals in Baden-Württemberg eingesetzt. Die Fahrzeuge haben eine Einstiegshöhe von 55 Zentimeter sowie 18 Fahrradstellplätze.[11]

Zum Fahrplanwechsel 2020 ersetzten ebenfalls Dieseltriebwagen des Typs LINT 54 die langjährig eingesetzten Regio-Shuttle 1 im Regionalverkehr Tübingen–Sigmaringen und Hechingen–Gammertingen–Sigmaringen sowie im Freizeitverkehr Eyach–Hechingen und Balingen–Schömberg (Zollern-Alb-Bahnen 1–4).

Anfang 2021 gaben das Ministerium für Verkehr, die SWEG und die Alstom Transport Deutschland GmbH bekannt, ab 1. Mai 2021 einen mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellenzug des Typs Alstom Coradia iLint auf der Strecke Linie Hechingen–Gammertingen–Sigmaringen einzusetzen. Erstmals in Baden-Württemberg verkehrt ein solches Fahrzeug im regulären Betrieb. Die Projektpartner erhoffen sich Erkenntnisse über die Alltagstauglichkeit der lokal emissionsfreien Technologie, die eine Alternative zu Dieselfahrzeugen auf nichtelektrifizierten Strecken darstellen könnte. Das Fahrzeug soll im HzL-Bahnbetriebswerk Gammertingen gewartet und betankt werden.[12]

Art Bezeichnung Baujahr Hersteller Typ Einsatzgebiet Bemerkung
Diesellokomotive V 124 1969 / 2005 MaK / Gmeinder G1300 BB (V100 PA) / D100 BB Güterverkehr 2004 neu aufgebaut
Diesellokomotive V 152 1992 Gmeinder D100 BB Güterverkehr
Diesellokomotive V 180 + V 181 2012 + 2013 Voith Gravita 15L BB Güterverkehr
Gerät Skl 29 2001 Mercedes-Benz + Zagro Unimog U 1650[13] VB Zollern-Alb-Bahn Zweiwege-Unimog schallgedämpft
Rangierlokomotive V 24 1973 Gmeinder D25B Güterverkehr von der SWEG V23-01, dann an Unbekannt verkauft
Rangierlokomotive V 34 1985 Gmeinder D25B Güterverkehr
Steuerwagen VS 16 1993 Waggon Union NE 81 VB Zollern-Alb-Bahn
Triebwagen VT 41 – VT 43 1993 Waggon Union NE 81 VB Zollern-Alb-Bahn
Triebwagen VT 44 – VT 45 – jetzt VT 533 und 534 (bei SWEG) 1997 Adtranz RS1 Abgegeben an die SWEG, stationiert im Achertal mit neuer Lackierung Ursprünglich für Donautal-Modell Lk TUT
Triebwagen 2020 Alstom LINT 54 VB Zollern-Alb-Bahn in bwegt-Lackierung
Triebwagen VT 231 – VT 250 2003 Stadler Pankow RS1 VB Ringzug mit Mittelpufferkupplung
Triebwagen VT 251 – VT 254 2008 Stadler Pankow RS1 VB seehäsle mit Mittelpufferkupplung
Ehemalige Fahrzeuge der Hohenzollerischen Landesbahn
Art Bezeichnung Typ Baujahr Hersteller / Fabriknummer Herkunft Verbleib Bemerkung
Diesellokomotive V 118 Krauss-Maffei M1200BB 1978 Krauss-Maffei 19855 Voith Turbo Lokomotivtechnik GmbH & Co. KG
Diesellokomotive V 119 Krauss-Maffei M1200BB 1978 Krauss-Maffei 19856 Voith Turbo Lokomotivtechnik GmbH & Co. KG
Diesellokomotive V 122 MAK V100PA 1963 MaK 1000247 Süddeutsches Eisenbahnmuseum Heilbronn 1963–1964 Vorführfahrzeug der Fa. Mak
Diesellokomotive V 81 „Alb“ 1957 Esslingen 5712 Eisenbahnmuseum Horb Einzelstück
Diesellokomotive V 82 MaK 850 D 1957 MaK 800090 1979 an WNB verkauft MaK Stangenlok
Diesellokomotive V 150 D100 BB 1985 Gmeinder 5649 2021 an Technikhändler, Abstellung in Celle Ost HG 70 km/h
Diesellokomotive V 151 D100 BB 1985 Gmeinder 5650 an SWEG verkauft, 2021 an WRS Deutschland GmbH HG 70 km/h
Steuerwagen VS 12 MAN-Schienenbus 1957 MAN 143411 1977 von AKN 2005 Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co.KG
Steuerwagen VS 13 MAN-Schienenbus 1958 MAN 143550 1977 von ANB 2005 Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co.KG
Steuerwagen VS 14 MAN-Schienenbus 1962 MAN 148021 Schwäbische Alb-Bahn in Betrieb
Beiwagen VB 18 MAN-Schienenbus 1963 MAN 150121 2005 Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co.KG
Beiwagen VB 19 MAN-Schienenbus 1963 MAN 150122 2002 an Mariaberger Heime (Arbeitstherapie)
Beiwagen VB 21 MAN-Schienenbus 1955 MAN 142784 1986 von SWEG, ehem. Steuerwagen VS141 2005 Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co.KG
Steuerwagen VS 15 MAN-Schienenbus 1962 MAN 148022 2005 Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co.KG „Kunstobjekt“, „Ausstellungsobjekt“ in München
Triebwagen VT 4 MAN-Schienenbus 1960 MAN 145274 zerlegt 2009
Triebwagen VT 5 MAN-Schienenbus 1960 MAN 145275 Schwäbische Alb-Bahn In Betrieb
Triebwagen VT 6" MAN-Schienenbus 1962 MAN 146631 EKML – Eisenbahn Köln-Mülheim–Leverkusen / VEV – Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co.KG Zugang 1977, Abgang 2005
Triebwagen VT 7" MAN-Schienenbus 1962 MAN 146632 EKML – Eisenbahn Köln-Mülheim–Leverkusen / VEV – Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe Draisinenbahnen Berlin/Brandenburg GmbH & Co.KG Zugang 1973, Abgang 2005
Triebwagen VT 8 MAN-Schienenbus 1961 MAN 145163 Schwäbische Alb-Bahn 1961–1964 Vorführfahrzeug der MAN Nürnberg

derzeit z-gestellt (Juni/2017)

Triebwagen VT 9 MAN-Schienenbus 1966 MAN 151129 Schwäbische Alb-Bahn Teilespender
Triebwagen VT 10" Uerdinger Schienenbus VT 98 1961 MAN 146576 DB VT 98 9794, Uerdinger Schienenbus 1977 VEV, im Tausch gegen VT 6"
Triebwagen VT 121 Waggon Union NE 81 1. Generation 1981 Waggon Union 30896 von der SWEG im Bw Gammertingen zerlegt Juni / Juli 2016 NE 81 1. Bauserie, Einsatz beim VB Ringzug
Triebwagen VT 60 Waggon Union NE 81 2. Generation 1993 Waggon Union 36107 2006 von BOB 2008 an SWEG Seehäsle
Triebwagen VT 60 Waggon Union NE 81 2. Generation 1993 Waggon Union 36108 2006 von BOB 2008 an SWEG Seehäsle
Triebwagen VT 61 Waggon Union NE 81 2. Generation 1994 ABB

36239

2006 von BOB 2008 an SWEG Seehäsle
Triebwagen VT 3" Esslinger Triebwagen 1. Generation 1952 Esslingen 23494 1968 von Teutoburger Wald-Eisenbahn TWE 1993 an EFZ, 1994 Stadt Blumberg
Triebwagen VT 10' Esslinger Triebwagen 1. Generation 1952 Esslingen 23438 1971 von Bentheimer Eisenbahn 1973 an Regentalbahn, 2001 zerlegt
Triebwagen VT 1 1934 Dessau 3060 1973 zerlegt
Triebwagen VT 2 1934 Dessau 3061 1974 zerlegt
Triebwagen VT 3' 1936 Wumag 1968 nach Unfall zerlegt
Triebwagen VT 6' Uerdinger Schienenbus VT95 Vorserie 1951 Uerdingen 57064 1973 ??? VT 95 Vorserie
Triebwagen VT 7' Uerdinger Schienenbus VT95 Vorserie 1951 Uerdingen 57065 1970 nach Unfall zerlegt VT 95 Vorserie
Triebwagen VT 46 – VT 47 2005 Stadler Pankow RS1 VB Zollern-Alb-Bahn 2020 an České dráhy
Triebwagen VT 200 – VT 221 1996–1997 Adtranz RS1 VB Zollern-Alb-Bahn
Dampflok 7 Bn2t 1900 Hohenzollern 1210 1948 verschrottet
Dampflok 11 Dn2t / ab 1936 Dh2t 1911 Esslingen 3630 1969 an Gesellschaft zu Erhaltung von Schienenfahrzeugen GES Museumslok
Dampflok 12 Dn2t / ab 1936 Dh2t 1911 Esslingen 3631 1964 verschrottet
Dampflok 14 Dn2t 1920 Karlsruhe, Badische X b 1937 von O&K 1958 verschrottet
Dampflok 15 1’D1’ h2t 1940 Esslingen 4408 1964 verschrottet
Dampflok 16 Dh2t 1928 AEG 4230 1941 von KOE (Lok 11), 1949 von DB 1971 an GES Museumslok, ehemals 92 442
Dampflok 21 Eh2t 1914 Esslingen 3735 1963 verschrottet
Dampflok 22 Eh2t 1911 Esslingen 3624 1929 von ? 1960 verschrottet
Dampflok 141 1’C’ h2t 1929 Hohenzollern 4681 1969 verschrottet
Dampflok 142 1’C’1 n2t 1901 Hohenzollern 1627 1958 verschrottet

Literatur

Bearbeiten
  • Michael Kochems und Frank von Meißner: Regionalbahnen im Südwesten: HzL, SWEG, AVG und WEG auf ihrem Weg in die Zukunft. ALBA-Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-87094-240-1.
  • Guido Motika: Schienen an der Zollernalb, Band 3, Teil 3.b.-f. herausgegeben im Selbstverlag auf Bestellung 2004, ohne ISBN, Autor verstorben.
  • Botho Walldorf: 100 Jahre Hohenzollerische Landesbahn AG 1899–1999, Selbstverlag, Gammertingen 1999, ISBN 3-00-004387-X.
  • Botho Walldorf: Die Hohenzollerische Landesbahn in den 1960er-Jahren, Sutton Verlag, Erfurt 2007, 2. Auflage, ISBN 978-3-86680-125-7.
  • Botho Walldorf: Die Hohenzollerische Landesbahn im 20. Jahrhundert, Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-125-7.
  • Botho Walldorf: Die Hohenzollerische Landesbahn. Strecken, Fahrzeuge, Anekdoten, Sutton Verlag, Erfurt 2015, ISBN 978-3-95400-599-4.
  • Botho Walldorf: Bahnhöfe in Hohenzollern. Empfangsgebäude und Betriebsstellen im Wandel der Zeit, Sutton Verlag, Erfurt 2019, ISBN 978-3-96303-014-7.
  • Hans Schweers, Henning Wall (Bearb.): Eisenbahnatlas 2007/2008. Schweers + Wall, Köln 2007, ISBN 978-3-89494-136-9 [Streckennummern der HzL auf den Seiten 103 ff.].
  • Das große Archiv der Eisenbahnstrecken, GeraMond, KBS 768.
  • Werner Walz: Hohenzollern und seine Bahnen. Geschichte, Technik, Organisation. Motorbuch-Verlag Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01319-3.
  • Günter Zeiger: 100 Jahre HzL. Geschichte der Hohenzollerischen Landesbahn AG. 1899–1999. herausgegeben von der HzL im Eigenverlag, 1999, ohne ISBN.
  • Franz Josef Ziwes: Die Hohenzollerische Landesbahn in der Überlieferung des Staatsarchivs Sigmaringen. In: Heinz Alfred Gemeinhardt, Volker Trugenberger (Hrsg.): „Die Welt bewegt sich“. Quellen und Beiträge zur frühen regionalen Eisenbahngeschichte. Vorträge des Landesgeschichtlichen Symposiums im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg am 18. September 2009 in Reutlingen. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-022032-4, S. 84–100.
Bearbeiten
Commons: Hohenzollerische Landesbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c d e f Franz-Josef Ziwes: Hohenzollerische Landesbahn AG. In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Sigmaringen, Findbuch Dep. 43. (landesarchiv-bw.de).
  2. Karlheinz Fahlbusch (kf): Landkreis vielfach finanziell engagiert. In: Südkurier. 3. August 2011.
  3. Karlheinz Fahlbusch (kf): Landkreis vielfach finanziell engagiert. In: Südkurier. 3. August 2011.
  4. Hohenzollerische Landesbahn und Südwestdeutsche Verkehrs-AG fusionieren. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 24. Juli 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2018; abgerufen am 24. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vm.baden-wuerttemberg.de
  5. Ein Sprung in die neue Zeit. In: Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 5. Januar 2018.
  6. Vergabekalender. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Februar 2021, abgerufen am 16. März 2021.
  7. Der Geißbock springt seit 25 Jahren. In: Schwäbische.de. (schwaebische.de [abgerufen am 21. November 2016]).
  8. Hohenzollerische Landesbahn fährt künftig auf der Brenzbahn und im Donautal. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, 29. März 2017, abgerufen am 29. März 2017.
  9. Radexpress „Biberbahn“. Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, abgerufen am 9. August 2021.
  10. Erste HzL-Gravita überführt. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 3, Jahrgang 2013, ISSN 1421-2811, S. 112.
  11. Hohenzollerische Landesbahn fährt künftig auf der Brenzbahn und im Donautal. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. März 2017; abgerufen am 30. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vm.baden-wuerttemberg.de
  12. Mit Wasserstoff durchs Killertal: Die Probe aufs Exempel. Zollern Alb Kurier, 25. Februar 2021, abgerufen am 16. März 2021.
  13. Unimog U 1650 ohne EBA-Zulassung (Memento vom 4. Februar 2018 im Internet Archive)
  NODES
INTERN 2