Hydarnes

persischer Feldherr, Befehlshaber der Unsterblichen

Hydarnes (griechisch: Ὑδάρνης, altpersisch: Vidr̥na-,[1] elamisch: Miturna/Mitarna), Sohn des Bagābignahyā, war ein persischer Adliger des Achämenidenreichs im 6. vorchristlichen Jahrhundert.

Hydarnes war im Jahr 522 v. Chr. neben Otanes, Ardumaniš, Gobryas, Intaphrenes, Megabyzos und Dareios einer der sieben Verschworenen gegen den Usurpator Gaumata, den sie töteten und im Anschluss Dareios zum neuen Großkönig proklamierten.[2] Er war von Ardunaniš in die Verschwörung eingeweiht wurden.

Nach dem erfolgreichen Machtwechsel diente Hydarnes dem Dareios I. als Feldherr gegen die rebellierenden Meder unter dem „LügenkönigPhraortes, den er am 27. Tag des Monats Anāmaka (12. Januar 521 v. Chr.) in einer Schlacht bei Maruš besiegte.[3]

Nachkommen

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Die Nachkommen des Hydarnes stellten eine der Familien der sogenannten „sieben Perser“ des persischen Hochadels, den Nachkommen der sieben Verschworenen (einschließlich des Dareios). Aufgrund ihrer gleich lautenden Patronyme werden dem Hydarnes selbst zwei Söhne zugeschrieben:

Laut Strabon war Hydarnes außerdem der Urvater der armenischen Herrscherdynastie der Orontiden.[6]

Literatur

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  • Pierre Briant: From Cyrus to Alexander. A History of the Persian Empire. Eisenbrauns, Winona Lake 2002, S. 107–113.

Anmerkungen

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  1. Rüdiger Schmitt: Wörterbuch der altpersischen Königsinschriften. Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-95490-017-6, S. 279.
  2. Behistun-Inschrift, DB §68 in: Roland Grubb Kent: Old Persian – Grammar Texts Lexicon. American Oriental Society, New Haven 1953, S. 132 (babel.hathitrust.org). Herodot, Historíai 3,70. Ktesias von Knidos, Persika. in: Die Fragmente der griechischen Historiker Nr. 688, Frag. 13, 16 [nach der Edition von Dominique Lenfant]. Hydarnes ist, neben Dareios, der einzige der Verschworenen der von Ktesias richtig benannt wurde, während er für die anderen Verschworenen falsche oder stark abgewandelte Namensformen angibt.
  3. Behistun-Inschrift, DB §25. Franz Heinrich Weißbach: Die Keilinschriften der Achämeniden. Leipzig 1911, S. 30–31. In der Übersetzung von Franz Heinrich Weißbach wird Hydarnes Uidarna genannt, siehe dazu Roland Grubb Kent: Old Persian – Grammar Texts Lexicon. American Oriental Society, New Haven 1953, S. 132 und Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009 (Textarchiv – Internet Archive). 2. Auflage Wiesbaden 2023, ISBN 978-3-7520-0716-9, S. 53.
  4. Herodot, Historíai 7,83.
  5. Herodot, Historíai 7,66.
  6. Strabon 9, 14, 15.
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