James Calado

britischer Automobilrennfahrer

James John Calado (* 13. Juni 1989 in Cropthorne, Worcestershire) ist ein britischer Automobilrennfahrer. Er trat 2012 und 2013 in der GP2-Serie an. 2014 und 2015 startete er in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).

James Calado (link), nach seinem Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2023
Calado in der britischen Formel Renault 2009
James Calado beim Hauptrennen der GP2-Serie in Spa-Francorchamps 2013

Karriere

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Calado begann seine Motorsportkarriere 1999 im Kartsport, in dem er bis 2007 aktiv war. Unter anderem gewann er 2005 die europäische ICA Meisterschaft. 2008 wechselte er in den Formelsport zu Fortec Motorsport. Er ging in der britischen Formel Renault an den Start und belegte mit einem Sieg den siebten Gesamtrang. Außerdem nahm er an drei Rennen der nordeuropäischen Formel Renault teil. Anschließend gewann Calado die Wintermeisterschaften der britischen und portugiesischen Formel Renault. 2009 blieb Calado in der britischen Formel Renault und bei Fortec Motorsport. Er gewann mit acht Siegen die meisten Rennen, wurde am Saisonende allerdings nur Vizemeister hinter Dean Smith, der ein Rennen weniger für sich entschied. Darüber hinaus nahm er an sechs Rennen des Formel Renault 2.0 Eurocups teil und belegte den 17. Gesamtrang in dieser Serie.

2010 wechselte Calado in die britische Formel-3-Meisterschaft zu Carlin.[1] Beim zweiten Rennwochenende in Silverstone entschied Calado zwei von drei Rennen für sich und holte somit seine ersten Siege in der britischen Formel-3-Meisterschaft. Mit insgesamt fünf Siegen wurde er Vizemeister hinter seinem Teamkollegen Jean-Éric Vergne. 2011 ging Calado für Lotus ART in der GP3-Serie an den Start.[2] Er gewann ein Rennen und schloss die Saison auf dem zweiten Rang hinter seinem Teamkollegen Valtteri Bottas ab. Nach der Saison nahm Calado für Lotus ART am GP2 Final 2011 teil.[3] Dabei entschied er das Sprintrennen für sich und wurde Fünfter im Klassement.

2012 ging Calado für ART in der GP2-Serie an den Start.[3] Das Team trat in der Saison als Lotus GP an. Bereits beim Sprintrennen des Saisonauftakts in Sepang gewann er sein erstes Rennen in der GP2-Serie. Mit Calados Ausfall beim Sprintrennen in Monte Carlo endete seine Serie mit 57 serienübergreifenden Zielankünften in Folge. Beim Sprintrennen in Hockenheim erzielte er seinen zweiten Saisonsieg. Mit 160 zu 176 Punkten unterlag Calado teamintern Esteban Gutiérrez. Als bester Neueinsteiger wurde Calado Fünfter in der Fahrerwertung. 2013 blieb Calado bei ART, die in diesem Jahr wieder den Namen ART Grand Prix verwenden.[4] Nachdem er beim Saisonauftakt im Hauptrennen den zweiten Platz erzielt hatte, verursachte er im Sprintrennen eine Kollision. Die Rennkommissare verhängten aufgrund der Kollision eine Startplatzstrafe von zehn Plätzen für das nächste Rennen.[5] Bei der achten Veranstaltung in Spa-Francorchamps erzielte Calado im Sprintrennen seinen ersten Saisonsieg. Zuvor waren drei zweite Plätze seine besten Ergebnisse. Einen Sieg wiederholte er beim Saisonfinale im Sprintrennen auf dem Yas Marina Circuit. Calado schloss die Saison mit 159 Punkten auf dem dritten Rang ab und setzte sich damit teamintern deutlich gegen Daniel Abt, der 11 Punkte erzielt hatte, durch. Darüber hinaus absolvierte er für Force India erstmals Formel-1-Testfahrten.[6] Anfang September wurde er zudem zum Test- und Ersatzfahrer dieses Rennstalls benannt.[7] In dieser Funktion nahm er beim Großen Preis von Italien erstmals an einem Formel-1-Wochenende teil, als er im ersten freien Training zum Einsatz kam.

2014 verließ Calado den Formelsport und wechselte ins GT-Auto. Er erhielt ein Cockpit bei AF Corse in einem Ferrari 458 Italia in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft.[8] Er bildete ein Fahrerduo mit Davide Rigon. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2014 fiel Calado nach einem Trainingsunfall verletzt aus.[9] Calado und Rigon wurden einmal Zweite in der GT-Klasse und viermal Dritte. Am Saisonende lagen sie auf dem siebten Platz im GT-Weltcup. 2015 blieben Calado und Rigon bei AF Corse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft.[10] Ein zweiter Platz in der GT-Wertung war ihr bestes Ergebnis. Sie beendeten die Saison auf dem vierten Platz im GT-Weltcup.

Statistik

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Karrierestationen

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  • 1999–2007: Kartsport
  • 2008: Britische Formel Renault (Platz 7)
  • 2008: Nordeuropäische Formel Renault (Platz 26)
  • 2008: Britische Formel Renault, Winterserie (Meister)
  • 2008: Portugiesische Formel Renault, Winterserie (Meister)
  • 2009: Britische Formel Renault (Platz 2)
  • 2013: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2014: FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft, GT (Platz 7)
  • 2015: FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft, GT (Platz 4)
  • 2016: FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft, GT (Platz 3)
  • 2017: FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft, GT (Meister)
  • 2018/19: Asian Le Mans Series, GT (Meister)

Einzelergebnisse in der GP2-Serie

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Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Punkte Rang
2012 Lotus GP Malaysia  MAS Bahrain  BRN Bahrain  BRN Spanien  ESP Monaco  MON Spanien  ESP Vereinigtes Konigreich  GBR Deutschland  GER Ungarn  HUN Belgien  BEL Italien  ITA Singapur  SIN 160 5.
8 1 5 3 16 12 2 4 7 DNF 8 2 DNF 20* 8 1 4 6 2 3 12 14 DNF 10
2013 ART Grand Prix Malaysia  MAS Bahrain  BRN Spanien  ESP Monaco  MON Vereinigtes Konigreich  GBR Deutschland  GER Ungarn  HUN Belgien  BEL Italien  ITA Singapur  SIN Vereinigte Arabische Emirate  UAE     159 3.
2 DNF 12 5 DNF 11 5 5 9 3 2 2 9 6 8 1 6 26 3 20 6 1    

Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2015 Italien  AF Corse Ferrari 458 Italia GT2 Italien  Davide Rigon Monaco  Olivier Beretta Rang 21
2016 Italien  AF Corse Ferrari 488 GTE Italien  Gianmaria Bruni Italien  Alessandro Pier Guidi Ausfall Motorschaden
2018 Italien  AF Corse Ferrari 488 GTE Brasilien  Daniel Serra Italien  Alessandro Pier Guidi Rang 22
2019 Italien  AF Corse Ferrari 488 GTE Brasilien  Daniel Serra Italien  Alessandro Pier Guidi Rang 20 und Klassensieg
2020 Italien  AF Corse Ferrari 488 GTE Brasilien  Daniel Serra Italien  Alessandro Pier Guidi Rang 21
2021 Italien  AF Corse Ferrari 488 GTE Frankreich  Côme Ledogar Italien  Alessandro Pier Guidi Rang 20 und Klassensieg
2022 Italien  AF Corse Ferrari 488 GTE Brasilien  Daniel Serra Italien  Alessandro Pier Guidi Rang 29
2023 Italien  Ferrari AF Corse Ferrari 499P Italien  Antonio Giovinazzi Italien  Alessandro Pier Guidi Gesamtsieg
2024 Italien  Ferrari AF Corse Ferrari 499P Italien  Antonio Giovinazzi Italien  Alessandro Pier Guidi Rang 3

Sebring-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2017 Vereinigte Staaten  Risi Competizione Ferrari 488 GTE Italien  Giancarlo Fisichella Finnland  Toni Vilander Rang 9
2018 Vereinigte Staaten  Risi Competizione Ferrari 488 GTE Italien  Alessandro Pier Guidi Finnland  Toni Vilander Rang 14
2024 Vereinigte Staaten  Risi Competizione Ferrari 296 GT3 Italien  Davide Rigon Brasilien  Daniel Serra Rang 21

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

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Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9
2014 AF Corse Ferrari 458 Italia Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH Brasilien  SAO
11 15 19 14 18 15 9
2015 AF Corse Ferrari 458 Italia Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH
11 22 21 17 16 16 17 24
2016 AF Corse Ferrari 488 GTE Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Mexiko  MEX Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH
18 DNF DNF 18 16 17 19 19 20
2017 AF Corse Ferrari 488 GTE Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LEM Deutschland  NÜR Mexiko  MEX Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH
14 18 46 15 19 13 11 16 15
2018/19 AF Corse Ferrari 488 GTE Belgien  SPA Frankreich  LEM Vereinigtes Konigreich  SIL Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Vereinigte Staaten  SEB Belgien  SPA Frankreich  LEM
27 22 11 14 13 13 16 20
2019/20 AF Corse Ferrari 488 GTE Vereinigtes Konigreich  SIL Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BAH Vereinigte Staaten  AUS Belgien  SPA Frankreich  LEM Bahrain  BAH
16 16 13 16 15 12 21
2021 AF Corse Ferrari 488 GTE Belgien  SPA Portugal  POR Italien  MON Frankreich  LEM Bahrain  BAH Bahrain  BAH
16 14 16 20 15 15
2022 AF Corse Ferrari 488 GTE Vereinigte Staaten  SEB Belgien  SPA Frankreich  LEM Italien  MON Japan  FUJ Bahrain  BAH
20 11 29 17 17 21
2023 Ferrari AF Corse Ferrari 499P Vereinigte Staaten  SEB Portugal  POR Belgien  SPA Frankreich  LEM Italien  MON Japan  FUJ Bahrain  BAH
15 6 3 1 5 5 6
2024 Ferrari AF Corse Ferrari 499P Katar  KAT Italien  IMO Belgien  SPA Frankreich  LEM Brasilien  SAO Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ Bahrain  BAH
12 7 4 3 5 DNF DNF 14
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Commons: James Calado – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Britische Formel 3: Plätze füllen sich“ (Motorsport-Total.com am 24. Februar 2010).
  2. „GP3 - ART verpflichtet James Calado“ (Motorsport-Magazin.com am 27. September 2010).
  3. a b „Lotus-ART 2012 mit neuer Fahrerpaarung“ (Motorsport-Total.com am 25. Oktober 2011).
  4. Lennart Schmid: „Lotus verlängert Vertrag mit Calado“. Motorsport-Total.com, 12. Dezember 2012, abgerufen am 1. Januar 2013.
  5. Frederik Hackbarth: „GP2 - Calado: In Bahrain um zehn Plätze strafversetzt“. Doppelter Rückschlag für den Topfavoriten. Motorsport-Magazin.com, 24. März 2013, abgerufen am 28. März 2013.
  6. “Calado impresses Force India at test”. gpupdate.net, 30. Juli 2013, abgerufen am 2. August 2013 (englisch).
  7. Heiko Stritzke: „Formel 1 - Calado offiziell Force-India-Testfahrer“. Freitagseinsätze eingeplant. Motorsport-Magazin.com, 2. September 2013, abgerufen am 9. September 2013.
  8. Gary Watkins: James Calado lands AF Corse Ferrari seat for 2014 WEC. autosport.com, 28. März 2014, abgerufen am 8. Februar 2015 (englisch).
  9. Roman Wittemeier: AF Corse: Kaffer ersetzt Calado. Motorsport-Total.com, 12. Juni 2014, abgerufen am 8. Februar 2015.
  10. Roman Wittemeier: WEC 2015: 35 Autos gehen auf die Weltreise. Motorsport-Total.com, 5. Februar 2015, abgerufen am 5. Februar 2015.
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