Jean Nollet (* 1681 Launois-sur-Vence[1] bei Charleville; † 17. November 1735) war ein französischer Orgelbauer.

Nollet wurde in der Nähe von Charleville in den französischen Ardennen geboren. Er zog im Alter von 25 Jahren nach Luxemburg.[2] Dort heiratete er Françoise Elisabeth, geborene de Couvy[3] im Februar 1706 in der Kirche St-Michel in Luxemburg, wo er im Oktober des Jahres die Bürgerwürde erhielt. Er lebte in Stadtgrund, dem Handwerkerviertel der Stadt. Sein erster Sohn wurde 1708 in der dortigen St. Johanneskirche auf den Namen Henricus Franciscus getauft. Seine Arbeit führte ihn nach Deutschland, wo er mehrere Orgeln, unter anderem 1724 bis 1727 die im Dom zu Trier, errichtete.[4] 1794 wurde diese Orgel beim Einmarsch der französischen Truppen zerstört.

Am 17. November 1735 verstarb er nach längerer Krankheit in der Pfarrei St. Michael in Luxemburg an der Schwindsucht. Sein Sohn Roman Benedikt Nollet und sein Enkelsohn Johann Bernhard Nollet führten den Betrieb später weiter.[5]

Werke (Auswahl)

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Nachgewiesene Arbeiten und als gesichert geltende Zuschreiben:[6]

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1705–1706 Bastogne Rekollektinnen-Kloster später in Pfarrkirche umgesetzt
1705–1709 Diekirch Franziskanerkirche
 
Prospekt in Medernach erhalten (Foto)
um 1710 Luxemburg-Stadtgrund St.-Johannes-Kirche   Prospekt und einige Register erhalten
um 1711 Trier St. Martin nicht erhalten
um 1713 Marienthal Kloster Marienthal nicht erhalten
1720–1730 Oudrenne Sainte-Marguerite
vor 1724 Mettlach Benediktinerabtei
um 1724 Trier St. Afra
 
Prospekt in Weidingen erhalten (Foto)
1724 Eibingen St. Hildegard
1724–1725 Koblenz Jesuitenkirche nicht erhalten
1724–1727 Trier Trierer Dom III/p 35 nicht erhalten[4]
1727–1728 Köln Minoritenkirche II/P 33 nicht erhalten
1729–1730 Trier St. Simeon Zuschreibung; 1803 nach Metz, Notre-Dame de l’Assomption umgesetzt; Prospekt erhalten
1730 Tholey Benediktinerabtei St. Mauritius II/P 32 1736 von Roman Benedikt Nollet vollendet; Gehäuse erhalten
1732–1733 St. Wendel Wendalinusbasilika II/P 20 Umbau; nicht erhalten

Literatur

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  • Rainer Budzinski: Die drei Trierer Orgelbauer-Generationen Nollet. Selbstverlag, Hannover 2004, OCLC 837265586.
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Einzelnachweise

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  1. Das älteste Orgelgehäuse Luxemburgs, S. 7, auf amisdelorgue.lu, abgerufen am 10. Mai 2019 (PDF).
  2. Die Nollet-Orgel auf abteiorgel.de, abgerufen am 10. Mai 2019.
  3. Nollet Jean in der Datenbank Saarland Biografien.
  4. a b Orgeln im Trierer Dom (unter Orgel von Jean Nollet (1727))
  5. Die Nollet: Orgelbauer aus den französischen Ardennen auf aod.lu, abgerufen am 10. Mai 2019.
  6. Christian Binz: Eine Nollet-Orgel für die Benediktinnerinnenabtei Eibingen. Orgelbau am Rhein-Nahe-Eck um 1724. In: Alfred Reichling, Matthias Reichling (Hrsg.): Acta Organologica. Bd. 37. Merseburger, Kassel 2022, S. 40–41.
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