John Banner

österreichisch-US-amerikanischer Schauspieler

John Banner (* 28. Jänner 1910 als Johann Banner[1] in Stanislau, Galizien; Österreich-Ungarn; † 28. Jänner 1973 in Wien) war ein US-amerikanischer Schauspieler österreichischer Herkunft.

Der Sohn jüdischer Eltern studierte zwei Semester Rechtswissenschaften, bevor er zur Schauspielerei kam. Er begann eine Ausbildung an der Dramatikschule des Deutschen Volkstheaters in Wien. Erste Erfolge erlebte er am 13. März 1932 mit der Uraufführung des von Robert Peiper (1902–1966) verfassten Stücks Witwen-Café[2] im Studio 32 der Komödie in Wien. Von 1932 bis 1933 war Banner am Stadttheater Bielitz verpflichtet, von 1934 bis 1935 am Stadttheater Reichenberg. Zwischen 1935 und 1937 spielte er am Deutschen Theater in Ostrau. Nach einem zweijährigen Gastspiel in der Schweiz floh er 1938 vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung in die USA. Obwohl er des Englischen nicht mächtig war, blieb er der Schauspielerei treu und sprach seine Texte vorerst nur phonetisch.

In New York fand Banner Anstellung am Music Box Theatre in der musikalischen Revue From Vienna der Refugee Artists Group. Darin spielten auch Größen des US-Showbusiness wie Moss Hart, Irving Berlin und Eddie Cantor mit, die bereit waren, die Hitler-Flüchtlinge zu unterstützen. Nach einem Engagement bei der Broadway-Produktion Pastoral ging er 1941 nach Hollywood. Von 1943 bis zum Kriegsende diente Banner in der Army Air Force.

Während seiner Hollywood-Karriere stellte Banner aufgrund seines Akzents immer wieder Nationalsozialisten und Osteuropäer dar. Er absolvierte rund 300 Fernsehauftritte und 40 Kinofilmrollen, unter anderem an der Seite von James Garner in dem Film 36 Stunden.

Seine größte Popularität erreichte Banner allerdings erst zu einer Zeit, als er bereits ans Beenden seiner Schauspielkarriere dachte, nämlich ab 1965 mit der Rolle des Feldwebels Hans Georg Schultz in der Fernsehserie Ein Käfig voller Helden (Originaltitel: Hogan’s Heroes).

Nach Beendigung der Dreharbeiten zu dieser Serie zog er sich, obwohl inzwischen US-Staatsbürger, mit seiner zweiten, aus Paris stammenden Frau von Sherman Oaks nach Frankreich zurück. John Banner starb während eines Besuchs bei Freunden in Wien an seinem 63. Geburtstag im Sophienspital an Magenblutungen. Er wurde auf dem Wiener Friedhof Mauer – Gruppe 57, Reihe 2, Nummer 26 – im Familiengrab beigesetzt. Das Grab wurde 1988 neu belegt.

Filmografie (Auswahl)

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Literatur

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  • Rudolf Ulrich: Österreicher in Hollywood. Neuauflage, Verlag Filmarchiv Austria, Wien 2004, ISBN 3-901932-29-1, S. 40
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Einzelnachweise

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  1. Johann Banner auf famousroots.com
  2. Kunst und Wissen. (…) Die Komödie. In: Arbeiter-Zeitung, Nr. 71/1932 (XLV. Jahrgang), 11. März 1932, S. 6, Spalte 3. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
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