Josef Zimmermann (Polizeipräsident)

deutscher Politiker der SPD und Polizeipräsident

Josef Zimmermann (* 23. November 1871 in Hirrlingen; † 26. Januar 1929 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Politiker der SPD. Zimmermann war Landrat im Landkreis Höchst und Polizeipräsident von Frankfurt am Main. Er war Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau und stellvertretendes Mitglied im Preußischen Staatsrat.

Zimmermann besuchte die Volksschule in Höfendorf und absolvierte von April 1885 bis April 1888 eine Malerlehre in Heilbronn, besuchte dort aber gleichzeitig die gewerbliche Fortbildungsschule. Als Malergehilfe arbeitete er in der Folge in Ludwigsburg, München, Stuttgart, Zürich, Luzern und Tübingen. Von November 1891 bis September 1894 leistete er seinen Wehrdienst in Stuttgart.

Nach Beendigung des Militärdienstes wurde er erneut Malergehilfe in Tübingen und Frankfurt am Main und besuchte in beiden Städten die Fachschule. Ab Oktober 1899 wurde er Angestellter des Malerverbandes in Frankfurt, nachdem er bereits 1897 in die SPD eingetreten war. Am 1. Mai 1905 wurde ihm die Leitung eines Bezirkes des Malerverbandes übertragen. 1912 kandidierte er erfolglos im Wahlkreis Wiesbaden 4 bei der Wahl für den Deutschen Reichstag. Ab Januar 1915 bis Juni 1921 war er Stadtverordneter in Frankfurt am Main, von 1920 bis 1921 als Fraktionsvorsitzender der SPD.

Bereits seit dem 15. September 1920 wurde Zimmermann mit der kommissarischer Leitung des Landratsamtes in Höchst beauftragt. Im April 1921 berief ihn der preußische Innenminister zum Landrat von Höchst, ein Amt, das er bis 1926 ausübte. Allerdings wurde er von Mai 1923 bis September 1924 von den französischen Besatzungsbehörden aus den linksrheinischen Gebieten ausgewiesen. Ab März 1926 übernahm er kommissarisch die Leitung des Polizeipräsidiums von Frankfurt am Main und seit dem 22. Juni 1926 das Amt des Polizeipräsidenten. Als solcher verstarb er am 26. Januar 1929, im Alter von 57 Jahren, in Frankfurt.

Josef Zimmermann war von 1921 bis 1928 Mitglied im Nassauischen Kommunallandtag und Mitglied im Provinziallandtag der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Von Mai 1921 bis zu seinem Tod war er außerdem stellvertretendes Mitglied im Preußischen Staatsrat. Seine Wahl als Provinziallandtagsmitglied in den preußischen Staatsrat zum Stellvertreter von Eduard Gräf erfolgte irrtümlich, ursprünglich war Hans Plewe vorgesehen. Der Fehler wurde im Januar 1927 korrigiert, Zimmermann war nun Stellvertreter von Georg Häring und nach Zimmermanns Tod Georg Thöne.

Literatur

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  • Barbara Burkhardt, Manfred Pult: Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 17; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. 71). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003. ISBN 978-3-9302-2111-0.
  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3-88443-159-5, S. 243.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 425.
  • Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 978-3-7700-5271-4, Seite 186.
  • Polizeipräsident in Frankfurt am Main (Hrsg.): 125 Jahre Polizeipräsidium. Ein Streifzug durch die Frankfurter Polizei- und Justizgeschichte. 1. Oktober 1867 bis 1992. Anzeigenverwaltung Rettich, Gackenbach 1992.
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