Karin Orth (* 18. Dezember 1963 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Historikerin und Hochschullehrerin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Karin Orth studierte von 1984 bis 1989 Mittlere und Neuere Geschichte, Politologie sowie Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt und an der Freien Universität Berlin und schloss ihr Studium bei Hartmut Kaelble mit einer Magisterarbeit über Dienstbotinnen in Berlin ab. Danach arbeitete sie von 1990 bis 1993 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme im Rahmen eines Befragungsprojektes zu den Lebensgeschichten KZ-Überlebender. Von 1994 bis 1997 war sie an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und 1998 am dortigen Institut für Sozialforschung tätig. Nach ihrer Promotion bei Ulrich Herbert war sie bis 1998/99 Lehrbeauftragte an der Universität Hamburg.

Von 1998 bis 2008 war sie wissenschaftliche Assistentin und danach Angestellte am Historischen Seminar der Universität Freiburg, 2001 bis 2007 zudem Wissenschaftliche Koordinatorin der Forschungsgruppe zur „Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft (19201970)“. Von 2008 bis 2010 war sie zwischenzeitlich als Geschäftsführerin der Internationalen Graduiertenakademie der Universität Freiburg tätig und kehrte danach auf ihre Arbeitsstelle zurück. 2015 erfolgt ihre Habilitation. Orth lebt in Freiburg im Breisgau.

Ihre Veröffentlichungen konzentrieren sich auf die Geschichte des Nationalsozialismus und auf die Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert.

Publikationen (Auswahl)

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  • „Nur weiblichen Besuch“. Dienstbotinnen in Berlin 1890–1914 (= Campus Forschung, Band 708). Campus, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-593-34984-1.
  • Die Kommandanten der nationalsozialistischen Konzentrationslager. In: Ulrich Herbert, Karin Orth, Christoph Dieckmann (Hrsg.): Die nationalsozialistischen Konzentrationslager: Entwicklung und Struktur. Bd. II, Göttingen 1998, ISBN 3-89244-289-4, S. 755–786.
  • Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Eine politische Organisationsgeschichte. Hamburger Edition, Hamburg 1999 (ISBN 978-3-930908-52-3) bzw. Pendo, 2002, ISBN 978-3-85842-450-1 (Rezension von Peter Witte für Newsletter – Informationen des Fritz Bauer Instituts · Nr. 18 · Frühjahr 2000).
  • Gab es eine Lagergesellschaft? „Kriminelle“ und politische Häftlinge im Konzentrationslager. 2000. In: Norbert Frei, Sybille Steinbacher, Bernd Wagner (Hrsg.): Ausbeutung – Vernichtung – Öffentlichkeit. Neue Studien zur nationalsozialistischen Lagerpolitik (= Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz, 4). München 2000, S. 109–133.
  • Die Konzentrationslager-SS. Sozialstrukturelle Analysen und biographische Studien. Wallstein, Göttingen, 2000; bzw. dtv, 2004, ISBN 3-89244-380-7 (Rezension von Christian Scharnefsky für hsozkult.geschichte.hu-berlin.de vom 17. Mai 2001)
  • Die Historiografie der Konzentrationslager und die neuere KZ-Forschung. In: Archiv für Sozialgeschichte 47, 2007, S. 579–598 (Überblick zur Literatur über Konzentrationslager als Forschungsgegenstand bis 2006; Desiderata werden formuliert)
  • Autonomie und Planung der Forschung. Förderpolitische Strategien der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1949–1968. Steiner, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-515-09832-8.
  • Die NS-Vertreibung der jüdischen Gelehrten. Die Politik der Deutschen Forschungsgemeinschaft und die Reaktionen der Betroffenen. Wallstein, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1863-2.
  • Vertreibung aus dem Wissenschaftssystem. Gedenkbuch für die im Nationalsozialismus vertriebenen Gremienmitglieder der DFG (= Beiträge zur Geschichte der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 7). Stuttgart 2018, ISBN 978-3-515-11953-5.
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