Karl Abraham von Zedlitz

preußischer Minister; 1764 Präsident der Regierung Schlesien

Karl Abraham Freiherr von Zedlitz und Leipe (* 4. Januar 1731 zu Schwarzwaldau, Fürstentum Schweidnitz; † 18. März 1793 auf seinem Gut Kapsdorf, Landkreis Breslau) war ein preußischer Minister.

Karl Abraham von Zedlitz, Stich von Daniel Berger nach Wagner (1782)
Büste im Schloss Reckahn

Seine Eltern waren der Landrat Karl Sigismund von Zedlitz († 1756) und dessen Ehefrau Eva von Czettritz. Nach seiner Schulausbildung an der Ritterakademie in Dom Brandenburg trat Zedlitz 1755 als Kammergerichtsreferendar in den Staatsdienst, wurde 1759 Oberamtsregierungsrat in Breslau, 1764 Präsident der Regierung Schlesien, 1770 Geheimer Staats- und Justizminister und erhielt 1771 neben dem Kriminaldepartement das ganze geistliche Departement in Kirchen- und Schulsachen.

Als Anhänger der Kant’schen Philosophie förderte er das Volksschulwesen und sorgte an den höheren Schulen und Universitäten für eine freie Geistesrichtung. Er führte das heutige Abitur ein, angeregt durch praktische Erfahrungen von Meierotto.

Als Friedrich II. während des Arnoldschen Prozesses 1779 von ihm die Bestrafung der beteiligten Kammergerichtsräte verlangte, weigerte sich Zedlitz entschieden und zog sich für einige Zeit die Ungnade des Königs zu.

1788 verlor er das geistliche Departement, das Johann Christoph von Wöllner übertragen wurde, und nahm 1789 seine Entlassung aus dem Staatsdienst. In diesen beiden Jahren 1788 und 1789 war er Direktor der Ritterakademie zu Liegnitz.

Zedlitz starb am 18. März 1793 auf seinem Gut Kapsdorf und wurde in Wüstewaltersdorf bestattet. 2009 wurden seine sterblichen Überreste in der Wüstewaltersdorfer Kirche entdeckt. 2014 konnten Forscher dies dank jahrelanger Untersuchungen bestätigen.[1]

Karl Abraham von Zedlitz heiratete Christiane von Schickfuß (* 11. April 1746; † 7. Oktober 1799) aus Rankau. Der Ehe entstammte der Sohn:

Literatur

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  • Conrad RethwischZedlitz, Karl Abraham Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 744–748.
  • Peter Mainka: Karl Abraham von Zedlitz und Leipe (1731–1793): ein schlesischer Adliger in Diensten Friedrichs II. und Friedrich Wilhelms II. von Preußen. Duncker und Humblot, Berlin 1995 (Quellen und Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte; 8) (Zugl.: Würzburg, Univ., Diss., 1994), ISBN 3-428-08378-4.
  • Carola Groppe: Wie kommt die Aufklärung in die Regierung? Der Justizminister Karl Abraham von Zedlitz (1731–1793) und der Finanzminister Carl August von Struensee (1735–1804). In: Georg Eckert, Carola Groppe, Ulrike Höroldt (Hrsg.): Preußische Staatsmänner. Herkunft, Erziehung und Ausbildung, Karrieren, Dienstalltag und Weltbilder zwischen 1740 und 1806. Duncker & Humblot, Berlin 2023 (Veröffentlichungen aus den Archiven Preußischer Kulturbesitz. Forschungen; 21,1), ISBN 978-3-428-18869-7, S. 101–138.
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Commons: Karl Abraham von Zedlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pruski minister, który wymyślił matury, spoczywa na Dolnym Śląsku (dtsch. Preußischer Minister, der das Abitur erfand, ruht in Niederschlesien). In: tvn24.pl. 6. Mai 2014, abgerufen am 24. November 2024 (polnisch).
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