Kukmirn

Marktgemeinde im Bezirk Güssing, Burgenland

Kukmirn (ungarisch Kukmér, Romani Kukmera)[1] ist eine Marktgemeinde mit 2008 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Güssing des österreichischen Burgenlandes.

Marktgemeinde
Kukmirn
Wappen Österreichkarte
Wappen von Kukmirn
Kukmirn (Österreich)
Kukmirn (Österreich)
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Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Güssing
Kfz-Kennzeichen: GS
Fläche: 40,50 km²
Koordinaten: 47° 4′ N, 16° 12′ OKoordinaten: 47° 4′ 20″ N, 16° 12′ 19″ O
Einwohner: 2.008 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 50 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7543
Vorwahl: 03328
Gemeindekennziffer: 1 04 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 2
7543 Kukmirn
Website: www.kukmirn.at
Politik
Bürgermeister: Werner Kemetter (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
9
7
5
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Kukmirn im Bezirk Güssing
Lage der Gemeinde Kukmirn im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)BildeinBocksdorfBurgauberg-NeudaubergEberauGerersdorf-SulzGroßmürbischGüssingGüttenbachHackerberg (Güssing)HeiligenbrunnHeugrabenInzenhofKleinmürbischKukmirnMoschendorfNeuberg im BurgenlandNeustift bei GüssingOlbendorfOllersdorf im BurgenlandRauchwartRohr im BurgenlandSankt Michael im BurgenlandStegersbachStinatzStremTobajTschanigrabenWörterbergBurgenland
Lage der Gemeinde Kukmirn im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Katholische Pfarrkirche Kukmirn
Katholische Pfarrkirche Kukmirn
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

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Die Gemeinde liegt im Südburgenland zwischen den Städten Fürstenfeld im Westen und Güssing im Osten, jeweils etwa zehn Kilometer entfernt. Die mittlere Seehöhe ist 240 Meter, die höchste Erhebung, der Hofweinriegel, ist 380 Meter hoch.[2] Fast die Hälfte der Gemeindefläche wird landwirtschaftlich genutzt, rund vierzig Prozent sind bewaldet.[3]

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[4]):

  • Eisenhüttl (140) mit Fedenberg
  • Kukmirn (733) mit Buchberg, Hafnergraben, Schermanngraben, Ungerberg, Watzen, Weingartengraben und Zellenberg
  • Limbach (563) mit Greutern, Gründelsberg, Haufenberg, Limbacher Berghäuser und Zellenberg
  • Neusiedl (572) mit Fedenberg, Heutal, Kroboteck, Ledenberg und Schrötten

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eisenhüttl, Kukmirn, Limbach und Neusiedl bei Güssing.

Deutscher Ortsname Ungarischer Ortsname Kroatischer Ortsname Ortsname in Romani
Eisenhüttl Kisvaskút Jezerjani -
Kukmirn Kukmér - Kukmera
Limbach im Burgenland Hárspatak - -
Neusiedl bei Güssing Felsőújlak - -

Nachbargemeinden

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Deutsch Kaltenbrunn (Bezirk Jennersdorf) Rohr, Heugraben Sankt Michael
Rudersdorf (Bezirk Jennersdorf)   Gerersdorf-Sulz
Königsdorf (Bezirk Jennersdorf) Eltendorf (Bezirk Jennersdorf)

Geschichte

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Kukmirn wird erstmals 1185 in einer Urkunde in einer Grenzbeschreibung über die Grenzen des Klostergutes Güssing gegen Medusbach (Dobersdorf) und Witin (Fedenberg – heute eine Riedbezeichnung) urkundlich erwähnt.[5]

Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht bekannt. Die Deutungen reichen vom wildwachsenden Kürbis („Cucurbita“) über die Abstammung von einem ungarischen Adelsgeschlecht („blauer Herzog“) bis hin zu einem Hinweis auf die Kultur der Kelten.[5]

Der Ort Eisenhüttl (Jezerjani) zählt zum Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten. Er wurde – wie viele andere burgenländische Ortschaften – im 16. Jahrhundert von kroatischen Kolonisten neu besiedelt. Die Ortsbevölkerung war noch in der Zwischenkriegszeit überwiegend kroatischsprachig; seit der Nachkriegszeit ist der Anteil der kroatischen Volksgruppe stark rückläufig und lag zuletzt nur mehr bei rund 11 % (2001).

Der Ort Kukmirn gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Kukmér verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Im Zuge des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes vom 1. September 1970 wurden per 1. Jänner 1971 die vordem selbständigen Gemeinden Eisenhüttl, Kukmirn, Limbach und Neusiedl bei Güssing zur Großgemeinde Kukmirn zusammengeschlossen.[6]

1982 erhielt die Gemeinde Kukmirn das Marktrecht verliehen.[5]

Am 1. Juni 2011 wurde vom Gemeinderat das vollständige Übereinkommen über den Plan der Vermögensaufteilung beschlossen und damit die Trennung der Stammgemeinde „Marktgemeinde Kukmirn“ in die neu zu bildenden Gemeinden „Limbach“ und „Kukmirn“ sowie die Stellung des Antrages an die Landesregierung auf Erlassung einer Trennungsverordnung.[7] Das Land lehnte die Trennung jedoch mit Verweis auf eine angeblich nicht gegebene nachhaltige Lebensfähigkeit der Einzelgemeinden Anfang 2012 ab.[8]

Bevölkerungsentwicklung

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Gemeinderat

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Gemeinderatswahl 2022
 %
50
40
30
20
10
0
44,06
(−0,87)
33,33
(+0,62)
22,61
(+0,25)
BMK A1
2017

2022


Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[9] 2017[10] 2012[11] 2007[12] 2002[13] 1997[13]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
ÖVP 608 44,06 9 621 44,93 10 727 48,08 10 968 67,04 15 891 59,48 13 855 60,51 13
BMK A1 460 33,33 7 452 32,71 7 416 27,51 6 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
SPÖ 312 22,61 5 309 22,36 4 349 23,08 5 414 28,67 6 491 32,78 7 392 27,74 6
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert 20 1,32 0 52 3,60 0 116 7,74 1 166 11,75 2
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 10 0,69 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1879 1784 1826 1841 1797 1667
Wahlbeteiligung 79,14 % 83,46 % 87,24 % 82,24 % 87,92 % 88,96 %
A1 
Bürgerliste der Marktgemeinde Kukmirn

Gemeindevorstand

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Neben Bürgermeister Werner Kemetter (ÖVP) und Vizebürgermeister Klaus Kroboth (BMK) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Franz Kropf (ÖVP), Ute Lagler (SPÖ), Julius Reichl (BMK), Siegfried Sinkovits (ÖVP) und Klaus Weber (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[14]

Zum Gemeindekassierin wurde Ute Lagler (SPÖ) und zum Umweltgemeinderat wurde Klaus Weber (ÖVP) vom Gemeinderat gewählt.[15]

Zu Ortsvorstehern wurden ernannt: Siegfried Sinkovits (ÖVP, für Eisenhüttl), Franz Kropf (ÖVP, für Kukmirn) und Klaus Weber (ÖVP, für Limbach). In Neusiedl wird die Funktion von Bürgermeister Werner Kemetter selbst wahrgenommen.[15]

Bürgermeister

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Bürgermeister ist Werner Kemetter (ÖVP). Er siegte bei der Stichwahl 2022 mit 62,62 Prozent der Stimmen.[16]

Nachdem Franz Hoanzl (ÖVP), der seit 26. Februar 2007 der Gemeinde vorstand, bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 als Altersgründen nicht mehr antrat,[17] bewarben sich mit Werner Kemetter, Klaus Kroboth (Bürgerliste der Marktgemeinde Kukmirn) und Ute Lagler (SPÖ) drei Kandidaten um seine Nachfolge. Kemetter wurde bereits im ersten Wahlgang von 54,77 % der Wähler das Vertrauen ausgesprochen, womit er die Nachfolge von Hoanzl antrat. Kroboth kam auf 30,64 % und Lagler musste sich mit 14,59 % zufriedengeben.[10] Bürgermeister Kemetter wurde am 10. Oktober 2017 durch die Bezirkshauptfrau Nicole Wild angelobt.[15]

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 23. Oktober 2017 wurde Kroboth zum Vizebürgermeister gewählt.[14]

Seit 1. April 2018 ist Manuela Tanczos Amtsleiterin.[18]

Chronik der Bürgermeister

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  • 1971–1986 Richard Zotter (ÖVP)[19]
  • 1986–2007 Reinhold Fiedler (ÖVP)
  • 2007–2017 Franz Hoanzl (ÖVP)
  • seit 2017 Werner Kemetter (ÖVP)
  Blasonierung: „Gespalten von Gold und Rot ein Apfel in verwechselten Farben.

Der Apfel symbolisiert den Obstanbau in der Region.

Literatur

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  • Walter Dujmovits (Red.): Marktgemeinde Kukmirn. Marktgemeinde Kukmirn, Kukmirn 1982.
  • Martina Fischl: Familie im Südburgenland. Kukmirn und Neuberg von 1895 bis 1995. Dissertation, Universität Graz 2000.
  • Stefan Geosits (Hrsg.): Die burgenländischen Kroaten im Wandel der Zeit. Edition Tusch, Wien 1986, ISBN 3-85063-160-5.
  • Nikolaus Wilhelm-Stempin: Das Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten in Österreich, Ungarn, Mähren und der Slowakei. BoD. 2008. ISBN 978-3-8370-4278-8.
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Commons: Kukmirn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 84.
  2. Fakten. In: Marktgemeinde Kukmirn. 10. Dezember 2019, abgerufen am 15. Oktober 2020 (deutsch).
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Kukmirn, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Oktober 2020.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  5. a b c Marktgemeinde Kukmirn: Geschichte (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  6. Land Burgenland: Landesgesetzblatt für das Burgenland, 17. Stück aus 1970, Gesetz Nr. 44 (PDF-Dokument; abgerufen am 24. Jänner 2018)
  7. kukmirn.at: Gemeindetrennung – Übereinkommen (Memento des Originals vom 2. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kukmirn.at, Pressemeldung vom 16. Juni 2011, Zugriff am 26. August 2011
  8. orf.at – Kukmirn und Limbach: Keine Trennung
  9. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 4. Oktober 2022.
  10. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Kukmirn 2017 (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  11. Land Burgenland: Wahlergebnis Kukmirn 2012 (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  12. Land Burgenland: Wahlergebnis Kukmirn 2007 (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  13. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Kukmirn 2002 (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  14. a b Marktgemeinde Kukmirn: Gemeinderat (Memento des Originals vom 26. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kukmirn.at (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  15. a b c Marktgemeinde Kukmirn: Gemeindeinformation November 2017 (Memento des Originals vom 26. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kukmirn.at (PDF-Dokument; abgerufen am 25. Jänner 2018)
  16. Mario Kanitsch und Miriam Machtinger-Fister, burgenl, .ORF.at: Bürgermeisterstichwahl in zwölf Gemeinden. ORF, 23. Oktober 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  17. vom 1. März 2007: Bürgermeisterwechsel (Memento des Originals vom 26. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kukmirn.at (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  18. Marktgemeinde Kukmirn: Gemeindeamt (Memento des Originals vom 26. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kukmirn.at (abgerufen am 25. Jänner 2018)
  19. Marktgemeinde Kukmirn: Amerikawanderung (Memento des Originals vom 26. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kukmirn.at (abgerufen am 25. Jänner 2018)
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