Der Kuksu-Kult (auch: Kuksu) war eine Religion in Nord-Kalifornien, welche von den Mitgliedern verschiedener indigener Völker Kaliforniens vor oder während der ersten Kontakte mit europäischen Siedlern praktiziert wurde. Das religiöse Glaubenssystem wurde von verschiedenen Stämmen und Gruppen in Zentral- und Nord-Kalifornien vom Sacramento Valley bis zur Pazifik-Küste aufrechterhalten.

Verbreitung des Kuksu-Kultes nach Ansicht verschiedener Autoren

Die Praxis des Kults schloss elaborierte narrative zeremonielle Tänze und spezielle Insignien ein. Die Menschen der Stämme und Gruppen praktizierten Rituale, um Gesundheit, reiche Ernten und Jagden, Fruchtbarkeit und gutes Wetter zu sichern. Die Zeremonien schlossen eine jährliche Trauer-Prozedur, Übergangsriten und das Eingreifen von Geistwesen ein. Eine männliche Geheimgesellschaft traf sich in unterirdischen Tanz-Räumen und tanzte in Verkleidung bei öffentlichen Tänzen.[1][2]

Kuksu wurde archäologisch durch Funde unterirdischer Tanz-Räume und hölzerner Tanz-Trommeln identifiziert.

Nördlicher Kuksu-Kult

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Die Kultur der Patwin in Nord-Kalifornien übte vergleichsweise strenge und bemerkenswerte Kuksu-Systeme und -Rituale aus.[1]

Die Kultur der Maidu in Nord-Kalifornien übte vergleichsweise strenge und bemerkenswerte Kuksu-Systeme und -Rituale aus.[1]

Von den Pomo wurde Kuksu mit einem Geistwesen personifiziert. Ihre Mythologie und ihre Tanz-Zeremonien wurden – einschließlich des Geistes Kuksu oder Guksu – zwischen 1892 und 1904 bezeugt. Der Name Kuksu (abhängig vom Dialekt auch Guksu) wurde für ein rotschnäbliges übernatürliches Wesen benutzt, welches in einer Schwitzhütte am südlichen Ende der Welt lebte. Das Heilen war seine Aufgabe und Fachgebiet. Die Person, die den Kuksu / Guksu in den Tanz-Zeremonien der Pomo verkörperte war wahrscheinlich oft der Medizinmann, der als solcher präpariert die Kranken aufsuchte.[3] Ein zeremonieller Tanz war nach ihm benannt. Er trat auch bei den meisten Zeremonien kurz auf, um die Krankheiten des Dorfes hinwegzuführen.

 

Von allen Männern wurde erwartet, dass sie einer zeremoniellen Gesellschaft beitraten; einige der Tänze waren privat oder Frauen und Mädchen gegenüber geheim. In der Forschung gibt es unterschiedliche Meinungen zur Macht dieser Gesellschaften innerhalb des Stammes: „There was no secret society of importance as there was among the Maidu and presumedly among the neighboring Wintun, and no organized priesthood vested with control over ceremonies.[4] etwa: Es gab keinerlei Geheimgesellschaft von Bedeutung wie bei den Maidu und möglicherweise bei den benachbarten Wintun, auch keine organisierte Priesterschaft, denen die Kontrolle über die Zeremonien übertragen war.“ Dagegen sagte eine Zeuge der Clear Lake Pomo sagte 1925:„The heart of religious activities lay in a secret society called kuhma, akin to that of the Patwin and Maidu and composed chiefly of men, which managed the ritual of the ancient hindil or kuksu religion.[5] etwa: Der Kern der religiösen Aktivitäten oblag einer Geheimgesellschaft, kuhma genannt, verwandt mit denen der Patwin und Maidu und hauptsächlich aus Männern gebildet, welche das Ritual der früheren hindil oder Kuksu Religion anführten.“

Südlicher Kuksu-Kult

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Der Ethnohistoriker Alfred L. Kroeber beobachtete, dass Kuksu zwar existierte, aber mit weniger „spezialisierter Kosmogonie“ in den „südlichen Kuksu Tanzgruppen“ der Muwekma Ohlone, Salinan, Miwok und Esselen und der nördlichsten Yokuts als in den Gruppen im nördlichen Kalifornien und im nördlichen Sacramento Valley.[6]

  • Barret, Samuel A. "Ceremonies of the Pomo Indians", Herausgegeben von University of California Publications in American Archaeology and Ethnicity, 6. Juli 1917, Vol. 12, No. 10, S. 397–441. Thi Stephen Powers.
  • Kroeber, Alfred L. The Kuksu Cult. Paraphrased. Maidu Culture [1]
  • Kroeber, Alfred L. 1907. The Religion of the Indians of California, University of California Publications in American Archaeology and Ethnology 4:#6. Berkeley, Abschnitte "Shamanism", "Public Ceremonies", "Ceremonial Structures and Paraphernalia" und "Mythology and Beliefs"; verfügbar bei Sacred Texts Online
  • Kroeber, Alfred L. 1925. Handbook of the Indians of California. Washington, D.C: Bureau of American Ethnology Bulletin No. 78; (Das Kapitel über die Miwok ist verfügbar bei Yosemite Online Library – behandelt u. a. Kuksu)
  • Gifford, Edward W. 1926. Clear Lake Pomo Society,University of California Publications in American Archaeology and Ethnology 18:2 S. 353–363 "Secret Society Members" (beschreibt E.M. Loeb's Untersuchung von 1925 zur Praxis der Clear Lake Pomo der "Guksu[sic]-Religion".)

Literatur

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  • Christian F. Feest: Beseelte Welten – Die Religionen der Indianer Nordamerikas. In: Kleine Bibliothek der Religionen, Bd. 9, Herder, Freiburg / Basel / Wien 1998, ISBN 3-451-23849-7.

Einzelnachweise

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  1. a b c Kroeber, Alfred L. The Religion of the Indians of California, 1907.
  2. The Kuksu Cult paraphrased from Kroeber. Archiviert vom Original am 11. Oktober 2006; abgerufen am 5. Dezember 2017.
  3. Barret (1917): 423, 430–431
  4. Barret 398
  5. Gifford 353
  6. Kroeber (1925) 445: "It is true the Costanoan and Salinan stocks, who participate in the Kuksu cult and live in the same transverse belt of California as the Miwok, seem also to lean in their mythology toward the Yokuts more than to the Sacramento Valley tribes. A less specialized type of cosmogony is therefore indicated for the southern Kuksu-dancing groups. [1. If, as seems probable, the southerly Kuksu tribes (the Miwok, Costanoans, Esselen, and northernmost Yokuts) had no real society in connection with their Kuksu ceremonies, the distinctness of their mythology appears less surprising.]"
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