Ein Kymation (altgriechisch κυμάτιον, Plural Kymations, Kymatien oder Kymatia) oder Kyma (κῦμα kyma „Welle“; lateinisch n. und f. cyma) ist eine fortlaufende Zierleiste mit friesartigen Ornamenten, meist an Fassaden oder Säulen. Sie kann plastisch ausgearbeitet oder auch nur aufgemalt sein und weist vorwiegend stilisierte pflanzliche Elemente auf.

Dorisches Kymation
Ionisches Kymation
Lesbisches Kymation
Cyma recta und cyma reversa

Folgende Haupttypen werden unterschieden:

  • das dorische Kymation, das relativ schlicht gearbeitet und konkav ist, eine unterschnittene, ansonsten aber nicht profilierte Leiste mit abstrahierten Blattgebilden
  • das ionische Kymation mit ausgeprägteren, konvexen Schmuckelementen, für das besonders der Eierstab typisch ist (plastische ovale Gebilde, durch schmale Hohlstege getrennt)
  • das lesbische Kymation, in der neuzeitlichen Ornamentforschung oft als Herzblattmotiv (Wasserlaub oder Herzlaub) mit dazwischenliegenden senkrechten Stäben und stark ornamentalem Charakter beschrieben, hat ein konkav-konvexes Profil.

Bei konkav-konvexem Profilverlauf unterscheidet man zwischen cyma recta und cyma reversa, wobei das cyma reversa, das umgekehrte und damit hängende Kyma, die übliche Form darstellt.

Ursprünglich waren die einzelnen Typen von Kymatien mit den entsprechenden einzelnen Bauordnungen und den zugehörigen Ornamentsystemen verknüpft und auf diese Weise deutlich voneinander zu trennen. In der hellenistischen und römischen Zeit jedoch vermischten sich die Typen, gleichzeitig fand eine weitere Verfeinerung und Ausgestaltung mit zahlreicheren Details (Akanthus, Palmetten, Medaillons) statt.

Literatur

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Wiktionary: Kymation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Artikel Kymation in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage 1905–1909.
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