Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern

Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist ein Landkreis im Land Mecklenburg-Vorpommern. Flächenmäßig ist er mit Abstand der größte Landkreis Deutschlands und gut doppelt so groß wie das Saarland. Seine Kreisstadt Neubrandenburg ist zugleich auch Oberzentrum. Teile der Verwaltung befinden sich als Außenstellen in den Mittelzentren Demmin, Neustrelitz und Waren (Müritz).

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 53° 33′ N, 12° 59′ OKoordinaten: 53° 33′ N, 12° 59′ O
Bestandszeitraum: 2011–
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Verwaltungssitz: Neubrandenburg
Fläche: 5.495,59 km2
Einwohner: 259.312 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN, (NB)
Kreisschlüssel: 13 0 71
Kreisgliederung: 146 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Platanenstraße 43
17033 Neubrandenburg
Website: www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de
Landrat: Heiko Kärger (CDU)
Lage des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern
KartePolenKönigreich DänemarkSchleswig-HolsteinNiedersachsenBrandenburgMüritzStettiner HaffOstseeSchwerinHansestadt RostockLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis NordwestmecklenburgLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Ludwigslust-Parchim
Karte

Das Gebiet des Landkreises ist identisch mit dem des Regionalen Planungsverbandes Mecklenburgische Seenplatte, welcher als einer von vier Teilräumen für die regionale Landesplanung und die Entwicklungsprogramme in Mecklenburg-Vorpommern fungiert.[2]

Der Landkreis ist Mitglied in der grenzübergreifenden Euroregion Pomerania,[3] weil im neuen Großkreis auch Teile der ehemaligen Provinz Pommern liegen.

Geografie

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Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte setzt sich aus dem östlichen Teil des historischen Mecklenburgs (Mecklenburg-Strelitz sowie Teile Mecklenburg-Schwerins) sowie einem kleineren Teil des historischen Vorpommerns zusammen. Der vorpommersche Teil erstreckt sich auf die Region zwischen den Orten Demmin, Kummerow (am See) und Altentreptow. Nachbarkreise sind im Westen der Landkreis Ludwigslust-Parchim und der Landkreis Rostock, im Norden der Landkreis Vorpommern-Rügen und im Osten der Landkreis Vorpommern-Greifswald. Im Süden grenzt der Landkreis an die brandenburgischen Landkreise Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel und Uckermark. Mit einer Fläche von 5468 km² ist er aktuell der mit Abstand größte Landkreis in Deutschland. Der bis zum 3. September 2011 größte Landkreis, Uckermark, umfasst 3058 km², das kleinste Flächenland, das Saarland, hat eine Fläche von 2568 km².

Der Landkreis ist geprägt durch die Landschaften der Mecklenburgischen Schweiz mit dem Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See und der namensgebenden Mecklenburgischen Seenplatte mit dem Müritz-Nationalpark. Die meisten der Seen sind durch natürliche oder künstliche Kanäle miteinander verbunden. Sechs der zehn größten Seen Mecklenburg-Vorpommerns gehören zum Kreisgebiet: der größte Binnensee Deutschlands, die Müritz, Teile des Plauer Sees, der Kummerower See, Kölpinsee, Tollensesee und Malchiner See. Insgesamt beträgt die Gewässerfläche 51,906 ha (ca. 9,5 % der Kreisfläche), dazu gehören unter anderem 837 Seen mit einer Fläche von mindestens 0,01 km². Die dem Tollensesee entspringende Tollense fließt durch das Mecklenburgisch-Vorpommersche Grenztal, ein Urstromtal, das die historische Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern bildet, und mündet bei Demmin in die Peene. Bei Ankershagen entspringt die Brandenburg und Berlin durchfließende und in Sachsen-Anhalt in die Elbe mündende Havel.

Höchste Erhebung im Landkreis sowie des gesamten Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern ist mit einer maximalen Höhe von 179,2 Metern über NHN der Höhenzug der Helpter Berge.

Metropolregion Stettin

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Der Landkreis wird seit 2012 aktiv durch Kooperationen innerhalb des Ballungsraumes der Metropole Stettin als Teil einer europäischen Metropolregion entwickelt.[4] Das gemeinsame Entwicklungskonzept wurde im Juni 2015 vorgestellt.[5]

Städte und Gemeinden

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Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Oberzentrum im Landkreis
  • Mittelzentren
  •  BrandenburgLandkreis RostockLandkreis Vorpommern-RügenLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Vorpommern-GreifswaldLandkreis Ludwigslust-ParchimBeggerowBorrentinHohenbollentinHohenmockerKentzlinKletzinLindenberg (Vorpommern)MeesigerNossendorfSarowSchönfeld (bei Demmin)SiedenbrünzowSommersdorf (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)UtzedelVerchenWarrenzinDatzetalFriedlandGalenbeckBasedow (Mecklenburg)Basedow (Mecklenburg)FaulenrostGielowKummerow (am See)MalchinNeukalenAlt SchwerinFünfseenGöhren-LebbinMalchowNossentiner HütteSilz (Mecklenburg)WalowZislowMirowPriepertPeenehagenWesenberg (Mecklenburg)Wustrow (Mecklenburgische Seenplatte)Blankensee (Mecklenburg)BlumenholzCarpinGodendorfGrünow (Mecklenburg)HohenzieritzKlein VielenKratzeburgMöllenbeck (bei Neustrelitz)Schloen-DratowSchloen-DratowUserinWokuhl-DabelowBeseritzBlankenhofBrunn (Mecklenburg)NeddeminNeuenkirchen (bei Neubrandenburg)NeverinSponholzStavenTrollenhagenWoggersinWulkenzinZirzowAnkershagenKucksseePenzlinMöllenhagenAltenhof (Mecklenburg)BollewickBuchholz (bei Röbel)BütowEldetalFinckenGotthunGroß KelleKieveLärzLeizenMelzPribornRechlinRöbel/MüritzSchwarz (Mecklenburg)SietowStuerSüdmüritzGrabowhöfeGroß PlastenHohen WangelinJabelKargowKlinkKlocksinMoltzowMoltzowTorgelow am SeeVollrathsruheBurg StargardBurg StargardCölpinGroß NemerowHolldorfLindetalPragsdorfBredenfeldeBriggowGrammentinGülzow (bei Stavenhagen)IvenackJürgenstorfKittendorfKnorrendorfMölln (Mecklenburg)RitzerowRosenowStavenhagenZetteminAltenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte)AltentreptowBartow (Vorpommern)BreesenBurowGnevkowGolchenGrapzowGrischowGroß TeetzlebenGültzKriesowPripslebenRöckwitzSiedenbollentinTützpatzWerder (bei Altentreptow)Wildberg (Vorpommern)WoldeGroß MiltzowKublankNeetzkaSchönbeckSchönhausen (Mecklenburg)VoigtsdorfVoigtsdorfWoldegkDargunDemminFeldberger SeenlandschaftNeubrandenburgNeustrelitzWaren (Müritz)
    Gliederung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte

    Die größte Stadt des Landkreises und gleichzeitig drittgrößte Stadt des Landes ist die Kreisstadt Neubrandenburg, die auch als Oberzentrum fungiert. Die nächstgrößten Städte sind die kleinen Mittelstädte Waren (Müritz) sowie Neustrelitz und die Kleinstadt Demmin, die ihrerseits Mittelzentren sind.[6]

    Laut dem Regionalen Raumentwicklungsprogramm von 2011 sind zudem die folgenden vierzehn Grundzentren im Landkreis definiert: Altentreptow, Burg Stargard, Dargun, Feldberger Seenlandschaft, Friedland, Malchin, Malchow, Mirow, Penzlin, Rechlin, Stavenhagen, Röbel/Müritz, Wesenberg und Woldegk. Gut 71 Prozent der Einwohner der Landkreises lebten zum 30. Juni 2016 in diesen 18 zentralen Orten.[7] Die Region kann zudem durch ihre zentrale Lage zwischen den Metropolregionen von Berlin, Hamburg und Kopenhagen-Malmö profitieren, ebenso durch die Regiopole Rostock und das nahe Stettin mit seinem grenzübergreifenden Ballungsraum. Der Landkreis besteht aus 148 eigenständigen Gemeinden (Stand Januar 2021).

    Auflistung der Städte und Gemeinden mit den Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2021:

    Amtsfreie Gemeinden

    1. Dargun, Stadt (4318)
    2. Demmin, Hansestadt * (10.293)
    3. Feldberger Seenlandschaft [Sitz: Feldberg] (4460)
    4. Neubrandenburg, Große kreisangehörige Stadt (64.390)
    5. Neustrelitz, Stadt * (20.385)
    6. Waren (Müritz), Stadt * (21.217)

    Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden und Städten
    * Sitz der Amtsverwaltung

    1. Beggerow (493)
    2. Borrentin (787)
    3. Hohenbollentin (106)
    4. Hohenmocker (465)
    5. Kentzlin (190)
    6. Kletzin (708)
    7. Lindenberg (216)
    8. Meesiger (236)
    9. Nossendorf (665)
    10. Sarow (724)
    11. Schönfeld (370)
    12. Siedenbrünzow (479)
    13. Sommersdorf (254)
    14. Utzedel (446)
    15. Verchen (389)
    16. Warrenzin (378)
    1. Datzetal (885)
    2. Friedland, Stadt * (6550)
    3. Galenbeck (1101)
    1. Basedow (649)
    2. Faulenrost (640)
    3. Gielow (1062)
    4. Kummerow (544)
    5. Malchin, Stadt * (7231)
    6. Neukalen, Stadt (1753)
    1. Alt Schwerin (547)
    2. Fünfseen (1069)
    3. Göhren-Lebbin (695)
    4. Malchow, Stadt * (6558)
    5. Nossentiner Hütte (647)
    6. Silz (334)
    7. Walow (507)
    8. Zislow (190)
    1. Mirow, Stadt * (3871)
    2. Priepert (308)
    3. Wesenberg, Stadt (3029)
    4. Wustrow (750)
    1. Blankensee (1611)
    2. Blumenholz (763)
    3. Carpin (812)
    4. Godendorf (237)
    5. Grünow (312)
    6. Hohenzieritz (454)
    7. Klein Vielen (644)
    8. Kratzeburg (538)
    9. Möllenbeck (745)
    10. Userin (679)
    11. Wokuhl-Dabelow (573)
    1. Beseritz (122)
    2. Blankenhof (707)
    3. Brunn (1042)
    4. Neddemin (345)
    5. Neuenkirchen (1142)
    6. Neverin * (1000)
    7. Sponholz (740)
    8. Staven (369)
    9. Trollenhagen (933)
    10. Woggersin (517)
    11. Wulkenzin (1533)
    12. Zirzow (346)
    1. Ankershagen (520)
    2. Kuckssee (559)
    3. Möllenhagen (1616)
    4. Penzlin, Stadt * (4053)
    1. Altenhof (346)
    2. Bollewick (651)
    3. Buchholz (133)
    4. Bütow (473)
    5. Eldetal (879)
    6. Fincken (499)
    7. Gotthun (325)
    8. Groß Kelle (109)
    9. Kieve (141)
    10. Lärz (500)
    11. Leizen (484)
    12. Melz (322)
    13. Priborn (354)
    14. Rechlin (2041)
    15. Röbel/Müritz, Stadt * (5012)
    16. Schwarz (359)
    17. Sietow (605)
    18. Stuer (259)
    19. Südmüritz (860)
    1. Grabowhöfe (1371)
    2. Groß Plasten (1050)
    3. Hohen Wangelin (647)
    4. Jabel (652)
    5. Kargow (672)
    6. Klink (1179)
    7. Klocksin (328)
    8. Moltzow (906)
    9. Peenehagen (1049)
    10. Schloen-Dratow (847)
    11. Torgelow am See (442)
    12. Vollrathsruhe (409)
    1. Burg Stargard, Stadt * (5306)
    2. Cölpin (913)
    3. Groß Nemerow (1124)
    4. Holldorf (763)
    5. Lindetal (1166)
    6. Pragsdorf (581)
    1. Bredenfelde (185)
    2. Briggow (306)
    3. Grammentin (237)
    4. Gülzow (400)
    5. Ivenack (803)
    6. Jürgenstorf (929)
    7. Kittendorf (286)
    8. Knorrendorf (529)
    9. Mölln (507)
    10. Ritzerow (370)
    11. Rosenow (1012)
    12. Stavenhagen, Reuterstadt * (5768)
    13. Zettemin (263)
    1. Altenhagen (324)
    2. Altentreptow, Stadt * (5213)
    3. Bartow (430)
    4. Breesen (507)
    5. Burow (947)
    6. Gnevkow (308)
    7. Golchen (283)
    8. Grapzow (382)
    9. Grischow (251)
    10. Groß Teetzleben (666)
    11. Gültz (529)
    12. Kriesow (323)
    13. Pripsleben (232)
    14. Röckwitz (273)
    15. Siedenbollentin (551)
    16. Tützpatz (578)
    17. Werder (523)
    18. Wildberg (502)
    19. Wolde (567)
    1. Groß Miltzow (975)
    2. Kublank (157)
    3. Neetzka (221)
    4. Schönbeck (470)
    5. Schönhausen (211)
    6. Voigtsdorf (93)
    7. Woldegk, Stadt * (4209)

    Gebietsänderungen

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    Einwohnerstatistik

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    Bevölkerungsstand der Ämter und amtsfreien Gemeinden des Kreises Mecklenburgische Seenplatte zum 31.12.
    Amt / Amtsfreie Gemeinde 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 20181 2011–2018
    Neubrandenburg, Stadt 64.027 63.509 63.437 63.311 63.602 63.794 64.259 64.099 +0,1 %
    Dargun, Stadt 04.511 04.471 04.424 04.433 04.436 04.432 04.410 04.376 −3,0 %
    Demmin, Hansestadt 11.645 11.542 11.393 11.342 11.269 11.052 10.865 10.743 −7,7 %
    Feldberger Seenlandschaft 04.519 04.486 04.422 04.399 04.452 04.459 04.443 04.433 −1,9 %
    Neustrelitz, Stadt 20.328 20.322 20.399 20.476 20.504 20.426 20.135 20.117 −1,0 %
    Waren (Müritz), Stadt 21.153 21.074 20.940 21.042 21.153 21.367 21.210 21.140 −0,1 %
    Demmin-Land 07.506 07.389 07.353 07.216 07.211 07.046 06.950 06.874 −8,4 %
    Friedland 09.191 09.032 08.899 08.921 08.933 08.808 08.594 08.501 −7,5 %
    Malchin am Kummerower See 13.032 12.905 12.776 12.685 12.692 12.445 12.303 12.271 −5,8 %
    Malchow 10.924 10.821 10.746 10.769 10.788 10.737 10.790 10.819 −1,0 %
    Mecklenburgische Kleinseenplatte 08.304 08.217 08.130 08.061 08.090 08.034 08.005 08.017 −3,5 %
    Neustrelitz-Land 07.634 07.553 07.470 07.453 07.541 07.397 07.330 07.337 −3,9 %
    Neverin 08.823 08.741 08.639 08.643 08.719 08.728 08.698 08.736 −1,0 %
    Penzliner Land 07.044 06.956 06.877 06.857 06.836 06.799 06.764 06.744 −4,3 %
    Röbel-Müritz 15.004 14.838 14.726 14.611 14.626 14.538 14.516 14.465 −3,6 %
    Seenlandschaft Waren 09.433 09.402 09.419 09.365 09.417 09.389 09.398 09.456 +0,2 %
    Stargarder Land 09.672 09.610 09.622 09.721 09.876 09.728 09.745 09.771 +1,0 %
    Stavenhagen 12.146 12.015 11.650 11.551 11.480 12.067 11.701 11.626 −4,3 %
    Treptower Tollensewinkel 14.624 14.447 14.286 14.099 14.110 13.889 13.800 13.750 −6,0 %
    Woldegk 07.073 06.931 06.804 06.778 06.782 06.681 06.658 06.576 −7,0 %
    Kreis Mecklenburgische Seenplatte 266.5930 264.2610 262.4120 261.7330 262.5170 261.8160 260.5740 259.8510 −2,5 %

    1 Stand 30. Juni 2018

    Seit Bildung des Kreises im Jahr 2011 hat sich die Einwohnerzahl bis zum 30. Juni 2018 um mehr als 6.700 oder ca. 2,5 % reduziert. Dabei waren die Ämter Demmin-Land (−8,4 %), Friedland (−7,5 %) und Woldegk (−7,0 %) sowie die amtsfreie Gemeinde Hansestadt Demmin (−7,7 %) besonders stark betroffen. Eine schwach positive Entwicklung erlebten die Ämter Stargarder Land (+1,0 %) und Seenlandschaft Waren (+0,2 %). Auf Kreisebene konnte die negative natürliche Bevölkerungsbewegung, d. h. der Überschuss von Todesfällen über Lebendgeburten, von den nur moderaten Wanderungsgewinnen von insgesamt ca. +950 Personen über den Zeitraum 2011 bis 2017 nicht aufgefangen werden.

    Anfang 2024 waren von den ca. 260.000 Einwohnern ca. 25.000 (oder fast 10 %) Kirchenmitglieder der evangelische Nordkirche.[8]

    Geschichte

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    Im Juli 2010 wurde durch den Landtag des Landes Mecklenburg-Vorpommern ein „Kreisstrukturgesetz“ zur Neuordnung der Landkreise und kreisfreien Städte im Rahmen einer Kreisgebietsreform beschlossen, die die Umstrukturierung des Bundeslandes in sechs Landkreise und zwei kreisfreie Städte vorsah. Unter dem Planungsnamen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sollte dabei aus der zuvor kreisfreien Stadt Neubrandenburg, dem Landkreis Müritz, dem Landkreis Mecklenburg-Strelitz sowie der Stadt Dargun, der Hansestadt Demmin und den Ämtern Demmin-Land, Malchin am Kummerower See, Stavenhagen und Treptower Tollensewinkel aus dem Landkreis Demmin ein neuer Landkreis entstehen. Zum Sitz der Kreisverwaltung wurde die Stadt Neubrandenburg bestimmt. Nachdem eine Klage der Landkreise Müritz, Ludwigslust, Ostvorpommern, Rügen und Uecker-Randow sowie der beiden kreisfreien Städte Wismar und Greifswald gegen die Kreisgebietsreform vor dem Landesverfassungsgericht in Greifswald gescheitert war, wurden die zuvor bestehenden Landkreise mit Ablauf des 3. September 2011 aufgelöst und die neuen Landkreise gebildet.

    Am 4. September 2011, dem Tag des Inkrafttretens der Kreisgebietsreform und zeitgleich mit der Landtagswahl, stimmten die Wähler über den neuen Kreistag und den Kreisnamen ab. Zur Wahl standen Landkreis Mecklenburgisch-Vorpommersche Seenplatte, vorgeschlagen vom Landkreis Demmin, und Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, vorgeschlagen von den Landkreisen Müritz, Mecklenburg-Strelitz und der Stadt Neubrandenburg.[9] Letzterer Vorschlag konnte sich schließlich mit 83,8 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen durchsetzen.[10]

    Wahlkreiseinteilung

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    Das Kreisgebiet ist seit der Bundestagswahl 2013 auf die beiden Bundestagswahlkreise Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald II (Wahlkreis 16) und Mecklenburgische Seenplatte II – Landkreis Rostock III (Wahlkreis 17) aufgeteilt. Für die Wahl des Landtages ist das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern in 36 Wahlkreise eingeteilt. Davon liegen sieben im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Neubrandenburg I (Wahlkreis 2), Neubrandenburg II (Wahlkreis 3), teilweise Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald I (Wahlkreis 13), Mecklenburgische Seenplatte II (Wahlkreis 14), Mecklenburgische Seenplatte III (Wahlkreis 20), Mecklenburgische Seenplatte IV (Wahlkreis 21) und Mecklenburgische Seenplatte V (Wahlkreis 22).

    Für Kommunalwahlen ist der Kreis in 13 Wahlbereiche mit insgesamt 395 Wahlbezirken eingeteilt[11]:

    Nr. Wahlbereich für Kommunalwahl
    1 Neubrandenburg I
    2 Neubrandenburg II
    3 Neubrandenburg III
    4 Stadt Dargun, Amt Malchin am Kummerower See, aus dem Amt Stavenhagen die Gemeinden Bredenfelde, Briggow, Grammentin, Gülzow, Ivenack, Jürgenstorf, Kittendorf, Ritzerow, Zettemin
    5 Stadt Demmin, Amt Demmin-Land
    6 Amt Treptower Tollensewinkel, aus dem Amt Stavenhagen
    die Gemeinden Mölln, Rosenow, Knorrendorf und die Stadt Stavenhagen
    7 Amt Neverin, Amt Friedland
    8 Amt Stargarder Land, Amt Woldegk, Gemeinde Feldberger Seenlandschaft
    09 Stadt Neustrelitz I, Amt Neustrelitz Land
    10 Stadt Neustrelitz II, Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte
    11 Stadt Waren (Müritz)
    12 Amt Penzliner Land, Amt Seenlandschaft Waren, aus dem Amt Malchow
    die Gemeinden Alt Schwerin, Nossentiner Hütte, Silz, Göhren-Lebbin, Penkow, Walow
    13 Amt Röbel-Müritz, aus dem Amt Malchow die Stadt Malchow und die Gemeinden Fünfseen, Zislow

    Kreistag

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    Wahl des Kreistags der Mecklenburgischen Seenplatte 2024
    Stimmen (%)[12]
     %
    30
    20
    10
    0
    29,8
    23,8
    14,1
    12,0
    6,5
    4,0
    2,5
    1,9
    2,3
    3,0
    Gewinne und Verluste
    im Vergleich zu 2019
     %p
     16
     14
     12
     10
       8
       6
       4
       2
       0
      −2
      −4
      −6
      −8
    −10
    −12
    +13,3
    −4,8
    +14,1
    −3,0
    −10,7
    −5,0
    −2,6
    ± 0,0
    −1,7
    +0,3
    Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
    Anmerkungen:
    h Freier Horizont MSE

    Der Kreistag des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte besteht gemäß § 60 des Landes- und Kommunalwahlgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern aus 77 Abgeordneten und wird in einer mit der Personenwahl verbundenen Verhältniswahl für fünf Jahre gewählt. Jeder Wahlberechtigte verfügt über drei Stimmen, die er auf ein, zwei oder drei Kandidaten verteilen kann.[13] Gemäß dem Ergebnis der Wahl vom 26. Mai 2019 setzt sich der Kreistag wie folgt zusammen:

    Sitzverteilung im Kreistag der Mecklenburgischen Seenplatte 2024
              
    Insgesamt 77 Sitze
    Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
    2024
    Sitze
    2024
    Prozent
    2019
    Sitze
    2019
    Prozent
    2014
    Sitze
    2014
    Prozent
    2011
    Sitze
    2011
    Prozent
    2009
    AfD Alternative für Deutschland 29,8 23 16,5 13 04,1 03 0 0 0
    CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 23,8 18 28,6 22 35,1 27 28,7 22 33,9
    BSW Bündnis Sahra Wagenknecht 14,1 11 0 0 0 0 0 0 0
    SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 12,0 9 15,0 12 20,3 16 29,7 23 20,8
    LINKE Die Linke 6,5 5 17,2 13 21,3 16 20,9 16 24,6
    GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 4,0 3 09,0 07 05,4 04 06,8 05 04,4
    FDP Freie Demokratische Partei 2,5 2 05,1 04 03,3 03 04,5 03 08,9
    FREIE WÄHLER FREIE WÄHLER 2,3 2 04,0 03 0 0 0 0 0
    Freier Horizont MSE Freier Horizont – Aktionsbündnis für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 1,9 2 01,9 02 0 0 0 0 0
    CANNABIS Cannabis und Bürgerrechte 0,7 1 0 0 0 0 0 0 0
    WGLR Wählergemeinschaft Ländlicher Raum 0,6 1 0 0 00,8 01 01,0 01 01,1
    HEIMAT Die Heimat (bis 2023 NPD) 0,6 0 01,0 01 03,3 02 04,8 04 01,2
    DieBasis Basisdemokratische Partei Deutschlands 0,6 0 0 0 0 0 0 0 0
    PIRATEN Piratenpartei Deutschland 0 0 00,6 0 01,1 01 0 0 0
    Die PARTEI Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative 0 0 00,1 0 0 0 0 0 0
    Freie Wähler MSP Freie Wähler Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 0 0 0 0 02,9 02 03,4 03 0
    AB gegen WK-Ausbau Aktionsbündnis gegen unkontrollierten Windkraftausbau 0 0 0 0 01,1 01 0 0 0
    Bauern Bauern 0 0 0 0 0 0 0 0 01,6
    MUG Müritzer Unternehmensgruppe 0 0 0 0 0 0 0 0 01,1
    WPL Wählergemeinschaft Penzliner Land 0 0 0 0 0 0 0 0 00,5
    EB Einzelbewerber 0,5 0 01,0 0 01,3 01 00,1 0 01,8
    Gesamt 100,0 0 100,00 77 100,00 77 100,00 77 100,00
    Wahlbeteiligung in Prozent 63,9 54,2 45,7 50,3 45,9

    [14][15][16]

    • Einzelbewerber: 2014: Andreas Grund (1,0 %), Marko Kardetzky (0,2 %), Hans-Ullrich Hoffmann (0,1 %) und Stefan Meincke (0,0 %); 2011: Marko Kardetzky (0,1 %) und Siegmund Boes (0,0 %); 2009: k. A.
    • Das Ergebnis der Kreistagswahl 2009 wurde umgerechnet auf das Wahlgebiet 2011.

    Im Kreistag haben sich nach der Kreistagswahl 2019 folgende Fraktionen gebildet: CDU (22 Mitglieder), DIE LINKE (13 Mitglieder), AfD (12 Mitglieder), SPD (12 Mitglieder), GRÜNE (7 Mitglieder) und FDP-Freier Horizont (6 Mitglieder). Es gibt 5 fraktionslose Kreistagsmitglieder: FREIE WÄHLER (3 Mitglieder), NPD (1 Mitglied), Ex-AfD (1 Mitglied).

    Der Landrat wird gemäß § 67 des Landes- und Kommunalwahlgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern in Mehrheitswahl für eine Amtsdauer von sieben Jahren gewählt. Um gewählt zu werden, benötigt ein Kandidat mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen. Sollte das im ersten Wahlgang niemandem gelingen, wird eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen durchgeführt. Der Kandidat, der dabei die meisten Stimmen auf sich vereinen kann, ist gewählt.[17]

    Landratswahl 2011

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    Für die Übergangsphase von der Bildung des Landkreises im September 2011 bis zum Amtsantritt des ersten Landrates im Oktober 2011 wurde vom Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns auf Vorschlag der Kreistage der aufgelösten Landkreise Demmin, Mecklenburg-Strelitz und Müritz und der Stadtvertretung Neubrandenburg die ehemalige Landrätin des Landkreises Müritz, Bettina Paetsch (CDU), zur Beauftragten für den Landkreis bestellt. Die Wahl des Landrates fand gleichzeitig mit der Land- und Kreistagswahl am 4. September 2011 statt. Zur Wahl standen fünf Kandidaten: Heiko Kärger (CDU, ehemaliger Landrat von Mecklenburg-Strelitz), Siegfried Konieczny (Linke, ehemaliger Landrat von Demmin), Michael Löffler (SPD), Enrico Komning (FDP) und Kathrin Grumbach (Grüne). Da keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit der gültigen Stimmen erringen konnte, wurde 14 Tage später eine Stichwahl durchgeführt, bei der sich Heiko Kärger gegen Siegfried Konieczny durchsetzte.

    Kandidat 1. Wahlgang (4. Sept. 2011)[18] Stichwahl (18. Sept. 2011)[19]
    Stimmen Anteil Stimmen Anteil
    Heiko Kärger (CDU) 043.661 038,5 % 036.218 054,5 %
    Siegfried Konieczny (Linke) 028.483 025,1 % 030.214 045,5 %
    Michael Löffler (SPD) 026.603 023,5 %
    Kathrin Grumbach (Grüne) 009.888 008,7 %
    Enrico Komning (FDP) 004.804 004,2 %
    Mögliche Stimmen 234.394 100,0 % 233.989 100,0 %
    00davon abgegebene Stimmen 117.556 050,2 % 067.054 028,7 %
    00davon gültige Stimmen 113.439 096,5 % 066.432 099,1 %

    Landratswahl 2018

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    Die letzte Landratswahl im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte fand am 27. Mai 2018 statt. Als Kandidaten wurden Amtsinhaber Heiko Kärger (CDU, unterstützt von der FDP), Franc Heinrihar (SPD), Volker Bieschke (Die Linke) und Björn Eckardt (AfD) aufgestellt. Gewählt wurde Heiko Kärger.[20][21]

    Kandidat 1. Wahlgang (27. Mai 2018)[22]
    Stimmen Anteil
    Heiko Kärger (CDU) 032.434 051,3 %
    Volker Bieschke (Linke) 014.132 022,3 %
    Björn Eckardt (AfD) 08.455 013,4 %
    Franc Henrihar (SPD) 08.210 013,0 %
    Mögliche Stimmen 222.932 100,0 %
    00davon abgegebene Stimmen 63.905 028,7 %
    00davon gültige Stimmen 63.231 098,9 %
     
    Wappen des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte
    Blasonierung: „Gespalten und durch Wellenschnitt halb geteilt; vorn in Gold ein halber hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf am Spalt mit geschlossenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und silbernem Horn; hinten oben in Silber ein aufgerichteter, golden bewehrter roter Greif mit aufgeworfenem Schweif, unten in Blau sieben silberne Wellenfäden.“[23]
    Wappenbegründung: Werlischer Stierkopf und Pommerscher Greif sind als Wappenbild im Landkreis weit verbreitet. Der Stierkopf nimmt Bezug auf die frühere Zugehörigkeit großer Teile des heutigen Landkreises zur Herrschaft Werle; er fand sich bereits in den Wappen der Vorgängerlandkreise Müritz, Mecklenburg-Strelitz und Demmin. Der Greif symbolisiert die Zugehörigkeit von Teilen des heutigen Landkreises zum Herzogtum Pommern, er findet sich unter anderem in den Wappen der Städte Altentreptow und Demmin. Die sieben Wellenfäden symbolisieren die wasserreiche Landschaft und die früheren Altkreisstädte Altentreptow, Demmin, Malchin, Neubrandenburg, Neustrelitz, Röbel und Waren.

    Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 11. März 2014 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 351 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

    Die Gemeindewappen des Landkreises sind in der Liste der Wappen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte aufgeführt.

    Bei der Suche nach einem Wappen für den neuen Großkreis kam es 2012 zu einer Kontroverse, da einer der Entwürfe einen Fischadler mit einem Fisch als Beute zwischen seinen Krallen zeigte (so wie im Wappen des Altkreises Müritz), dies jedoch als zu nah am christenfeindlich-neonazistischen Symbol "Adler fängt Fisch" gesehen wurde.[24][25][26]

    Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Blau und Gelb gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des blauen und gelben Streifens übergreifend, das Landkreiswappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[23]

    Dienstsiegel

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    Das Dienstsiegel zeigt das Landkreiswappen mit der Umschrift „LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[23]

    Verwaltungsstandorte

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    Im Juni 2011 wurde durch den Kooperationsstab für den Landkreis eine Verteilung der Verwaltungsaufgaben auf vier Standorte beschlossen. Neben dem Kreissitz Neubrandenburg erhielten die ehemaligen Kreisstädte Neustrelitz, Demmin und Waren folgenden Fachbereiche:[27]

    Neubrandenburg
    u. a. Dezernat I
    Waren
    Dezernat II
    Neustrelitz
    Dezernat III
    Demmin
    Dezernat IV
    • Landrat
    • Stab/Büro Landrat
    • Zentrale Dienste / Schulverwaltungsamt
    • Personalamt
    • Rechnungsprüfungsamt
    • Amt für Finanzen
    • Rechts- und Kommunalaufsichtsamt
    • Amt für Wirtschaft, Kultur, Tourismus
    • Bauamt
    • Kataster- und Vermessungsamt
    • Umweltamt
    • Sozialamt
    • Jugendamt
    • Gesundheitsamt
    • Ordnungsamt
    • Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt

    Bürokratieabbau

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    Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist seit dem 6. Juni 2013 „Modellregion für weniger Bürokratie“. Er soll damit Vorreiter beim Bürokratieabbau und bei der Verhinderung von Bürokratiewachstum werden. Vorgeschlagen werden u. a. eine bürgernähere Verwaltung z. B. durch Formen der E-Regierung sowie der Einsatz von Auslaufklauseln, welche Gesetze und Verordnungen schon bei ihrer Einführung zeitlich befristen oder zumindest regelmäßig auf ihre Notwendigkeit überprüfen.[28][29]

    Kreiseinrichtungen

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    Gemäß Schulgesetz Mecklenburg-Vorpommern ist der Landkreis Träger der Gymnasien, beruflichen Schulen, Förderschulen und Gesamtschulen. Hier besteht im weiträumigen Landkreis ein vielfältiges Angebot. Die Kreismusikschulen Müritz und Kon.centus sowie die Volkshochschule, alle drei ebenfalls in Trägerschaft des Kreises, runden das Bildungsangebot ab.

    Krankenhäuser

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    Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist Träger des Kreiskrankenhauses Demmin.

    Sparkassen

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    Die Müritz-Sparkasse und Sparkasse Mecklenburg-Strelitz befinden sich in Trägerschaft des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. An der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin ist der Kreis über einen Zweckverband mit einem Anteil von 40 % beteiligt – die übrigen 60 % hält die Stadt Neubrandenburg.

    Die musealen Ausstellungen des Naturerlebniszentrums Müritzeum, die Landwirtschaftsausstellung Agroneum und das Schliemann-Museum sind in der Hand des Landkreises und werden von der Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte betreut.

    Wirtschaft

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    Die Wirtschaft des Landkreises wird stark durch den Tourismus sowie verschiedene meist mittelständische Unternehmen geprägt. Im Zukunftsatlas 2019 wird der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte auf Rang 391 von 401 kreisfreien Städten und Landkreisen gelistet. Dem Landkreis werden „hohe Zukunftsrisiken“ attestiert.[30]

    Größere Betriebe sind unter anderem

    Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 2017 10,0 Prozent, die Unterbeschäftigungsquote 13,1 Prozent.[31]

    Tourismus

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    Die Region Mecklenburger Seenland gehört neben den Inseln Rügen und Usedom sowie der mecklenburgischen Ostseeküste zu den tragenden Urlaubsregionen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Tourismusschwerpunkträume im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind:[32]

     
    Bundesautobahn 20 bei Klempenow
     
    ZOB Neubrandenburg, Knotenpunkt des Busverkehrs im Landkreis

    Die Bundesautobahn 20 durchquert den Landkreis: aus Norden kommend führt sie zunächst von Bartow südlich in Richtung Neubrandenburg, ab der Anschlussstelle Neubrandenburg-Ost nach Osten bis Schönhausen und verlässt den Landkreis in Richtung Pasewalk. Die Bundesautobahn 19 verbindet die Stadt Rostock mit der Bundesautobahn 24 bei Wittstock/Dosse in Brandenburg. Des Weiteren verlaufen die Bundesstraßen 96, 104, 108, 110, 122, 192, 193, 194, 197, 198 und 199 durch das Kreisgebiet.

    Zentrale Eisenbahnknoten sind Neubrandenburg und Neustrelitz. Durch den Landkreis verlaufen die Bahnstrecken Berlin–Stralsund, Bützow–Stettin, Parchim–Neubrandenburg und Neustrelitz–Warnemünde. Züge des Fernverkehrs halten in Neustrelitz und Waren.

    Im öffentlichen Personennahverkehr verkehrt eine Vielzahl von Buslinien der kreiseigenen MVVG, wobei sich die Fahrpläne oft an den Bedürfnissen des Schülerverkehrs orientieren. In den Städten Neubrandenburg, Neustrelitz, Waren und Demmin gibt es spezielle Stadtbus-Linien mit täglichem Verkehrsangebot.

    Als Bundeswasserstraßen klassifiziert sind die dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stralsund zugeordnete Peene sowie die zum Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde gehörende Müritz-Havel-Wasserstraße und Obere Havel-Wasserstraße. Einziger Verkehrsflughafen im Kreis ist der Flughafen Neubrandenburg-Trollenhagen.

    Die Radfernwege Berlin–Kopenhagen, Elbe-Müritz, Hamburg–Rügen, die Eiszeitroute Mecklenburgische Seenplatte, der Havelradweg und der Mecklenburgische Seen-Radweg dienen insbesondere der touristischen Erschließung.

    Bildung und Forschung

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    Gymnasium Carolinum in Neustrelitz

    Bedeutende Gymnasien des Landkreises sind unter anderem das als Eliteschule des Sports anerkannte Sportgymnasium Neubrandenburg, das Albert-Einstein-Gymnasium Neubrandenburg, das Gymnasium Carolinum in Neustrelitz, das musikalisch orientierte Goethe-Gymnasium Demmin und das naturwissenschaftlich ausgerichtete Richard-Wossidlo-Gymnasium in Waren. Das Internatsgymnasium Schloss Torgelow bei Waren gehört zu den angesehensten Schulen Deutschlands.[33]

    Einzige Hochschule des Kreises ist die 1988/1991 gegründete Hochschule Neubrandenburg mit den Fachbereichen Lebensmittelwissenschaften und Agrarwirtschaft, Landschaftswissenschaften und Geomatik, Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung sowie Gesundheit, Pflege und Management. Bis 1991 bestand in Neustrelitz das Technikum als Hochschule mit den Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen und Wirtschaft.

    Zudem unterhält das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Neustrelitz Zweigstellen des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums sowie der Institute für Kommunikation und Navigation bzw. für Methodik der Fernerkundung. Daran angegliedert ist die Forschungsstelle für Maritime Sicherheit.

    Schutzgebiete

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    Im Landkreis befinden sich 61 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

    Kfz-Kennzeichen

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    Am 4. September 2011 wurden dem Landkreis die Unterscheidungszeichen DM (Demmin), MST (Mecklenburg-Strelitz) und MÜR (Müritz) der drei Altkreise zugewiesen. Die Kreisstadt Neubrandenburg behielt ihr Kürzel NB und gibt es bis heute aus.

    Seit dem 18. März 2013 sind aufgrund der Kennzeichenliberalisierung wieder die Unterscheidungszeichen AT (Altentreptow), MC (Malchin), NZ (Neustrelitz), RM (Röbel/Müritz) und WRN (Waren) erhältlich.

    Am 22. Juli 2013 wurde zudem das neue Unterscheidungskennzeichen MSE freigegeben. Die Kürzel DM, MST und MÜR sind ebenfalls weiterhin erhältlich.

    Siehe auch

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    Commons: Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
    2. Regionaler Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte
    3. Euroregion Pomerania – Gebiet und Partner (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive), abgerufen am 13. November 2015
    4. Modellvorhaben der Raumordnung: Deutsch-Polnisches Entwicklungskonzept für die grenzüberschreitende Metropolregion Stettin, kooperation-ohne-grenzen.de, abgerufen am 25. November 2016
    5. Entwicklungskonzept der grenzüberschreitenden Metropolregion Stettin vom 8. Juni 2015 (PDF; 2,7 MB)
    6. Haushaltsplan 2012: Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, abgerufen am 8. Juli 2015
    7. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern 30. Juni 2016. (PDF) 27. Oktober 2017, abgerufen am 16. Januar 2018.
    8. [1], abgerufen am 30. April 2024
    9. Namensvorschläge für die Benennung der neuen Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern
    10. Ergebnis des Bürgerentscheids über den Namen des Landkreises (PDF; 8 kB)
    11. Bekanntmachung der Wahlbereichseinteilung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte durch die Kreiswahlleitung@1@2Vorlage:Toter Link/www.landkreis-mueritz.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
    12. https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/wahlenmv2024/ergebnis372_wahlid-6083.html
    13. § 60 Landes- und Kommunalwahlgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern
    14. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 31. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.mvnet.de Ergebnis der Kreistagswahl 2014
    15. [2] Ergebnis der Kreistagswahl 2011
    16. [3] Auf Wahlgebiet 2011 umgerechnetes Ergebnis der Kreistagswahl 2009
    17. § 67 Landes- und Kommunalwahlgesetzes von Mecklenburg-Vorpommern
    18. Landratswahl: Ergebnisse vom 4. September 2011 (Memento des Originals vom 24. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de
    19. Landratswahl: Ergebnisse vom 18. September 2011
    20. https://www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de/Unser-Landkreis/Landratsamt/Landrat
    21. Öffentliche Bekanntmachung der Wahlvorschläge für die Wahl des Landrates, LK MSE, 13 April 2018
    22. https://www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de/PDF/Öffentliche_Bekanntmachung_Wahlergebnis_Landratswahl_2018.PDF%7CLandratswahl: Ergebnisse vom 27. Mai 2018
    23. a b c Hauptsatzung § 2
    24. Jörg Spreemann: Adler, Backstein, Welle: Wappen für Seenplatte@1@2Vorlage:Toter Link/www.nordkurier.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven), Nordkurier vom 30. Juni 2012
    25. Ingmar Nehls, Marlies Steffen: Auf den Wappen-Adler fliegen auch die Neonazis@1@2Vorlage:Toter Link/www.nordkurier.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven), auf nordkurier.de, 3. Juli 2012 (abgerufen am 16. September 2013)
    26. Jörg Spreemann, Ingmar Nehls: Komplett neue Entwürfe für Kreis-Wappen@1@2Vorlage:Toter Link/www.nordkurier.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven), Nordkurier vom 4. Juli 2012
    27. Pressemitteilung: Sitze der Amtsleiter stehen fest (Memento des Originals vom 7. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de (25. Juni 2011)
    28. Hamburger Abendblatt. 4. Juni 2013, S. 14.
    29. http://www.regierung-mv.de/Landesregierung/em/Aktuell?id=50245&processor=processor.sa.pressemitteilung
    30. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt. Archiviert vom Original am 8. Juli 2019; abgerufen am 24. Mai 2022.
    31. Arbeitsmarkt im Überblick – Berichtsmonat Juni 2017 – Mecklenburgische Seenplatte. Bundesagentur für Arbeit – Statistik, 2017, abgerufen am 1. August 2017.
    32. Regionales Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte 2011, Gesamträumliche Entwicklung – 3.1.3 Tourismusräume, Regionaler Planungsverband, abgerufen am 13. Juli 2015
    33. Deutsche Internate mit Spitzen-Renommee (Memento vom 6. November 2014 im Webarchiv archive.today), Die Welt World’s Luxury Guide, 7. Oktober 2012, abgerufen am 6. November 2014
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