Hönningen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenahr an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 28′ N, 6° 57′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Ahrweiler | |
Verbandsgemeinde: | Altenahr | |
Höhe: | 200 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,02 km2 | |
Einwohner: | 1038 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53506 | |
Vorwahlen: | 02643, 02695 | |
Kfz-Kennzeichen: | AW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 31 029 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Roßberg 3 53505 Altenahr | |
Website: | www.hoenningen-ahr.de | |
Ortsbürgermeister: | Jürgen Schwarzmann (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Hönningen im Landkreis Ahrweiler | ||
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Ahrtal, in einer nach Nordwesten verlaufenden Flussschleife der Ahr.
Hönningen liegt etwa sieben Kilometer südwestlich von Altenahr und 23 km südwestlich von Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie zwölf Kilometer von Adenau und dem Nürburgring. Hönningen ist über die B 257 Bonn–Bitburg oder mit Busanbindung vom Haltepunkt Ahrbrück an der Unteren Ahrtalbahn zu erreichen.
Zu Hönningen gehören der Ortsteil Liers und der Wohnplatz Liersbachtal.[2]
Geschichte
BearbeitenHönningen
BearbeitenDer Name Hönningen weist auf eine fränkische Siedlung hin. Es wurde früher Hunighofen genannt. Schon seit der Mitte des 7. Jahrhunderts ist die Metzer Abtei St. Arnulf in Hönningen begütert. Das mundartliche „Hünge“ hat hier seinen Ursprung. Im Jahre 1084 tritt die Abtei St. Arnulf ihren Besitz in Hönningen an das Stift St. Kunibert in Köln ab. Aus diesem Grunde ist auch der hl. Kunibert der Kirchenpatron der Pfarrei Hönningen. Der Liber valoris nennt Hönningen 1316 als Pfarrei Hönningen. Die Rechte in Hönningen gehen 1494 an die Johanniter-Kommende in Adenau, die bereits seit 1291 in Hönningen begütert waren.
Über 300 Jahre gehörte Hönningen mit seinen Filialen Dümpelfeld, Niederadenau und Liers dem Johanniterorden. Der Erweiterungsbau der Kirche wurde 1896 eingeweiht. Auf dem Schlussstein der Kirche befindet sich neben dem Johanniterkreuz das Wappen derer von Orsbeck, die als Herren von der Wensburg auch Grundherren von Hönningen waren. Herrschaftlich gehörte Hönningen bis 1246 zur Grafschaft Are; seit dieser Zeit zum kurkölnischen Amt Altenahr, in dem es eine eigene Vogtei war. 1816 kam Hönningen zur Bürgermeisterei Brück im Kreis Adenau. Im Jahr 1932 kam Hönningen mit der Bürgermeisterei Brück zum Kreis Ahrweiler und 1935 bei der Zusammenlegung der früheren Bürgermeistereien Altenahr und Brück zum preußischen Amt Altenahr.[3]
Aus Hönningen stammt das später weitverzweigte Adelsgeschlecht Hoyningen-Huene, erstmals urkundlich erwähnt 1176 mit Erenbold de Hoingen.
Liers
BearbeitenDer 1265 erstmals erwähnte Ort besaß schon vor der Kapelle ein Bethaus, deren Glocke 1633 gegossen wurde. 1668 wurde die heutige Kapelle dem Hl. Bartholomäus geweiht. Es ist ein kleiner, schlichter einschiffiger Saalbau aus Bruchstein, 10,70 m lang und 4,60 m breit. Der Altar aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hat in der Nische eine Holzskulptur der Muttergottes, zu beiden Seiten Holzskulpturen des Hl. Bartolomäus und des Hl. Dionysius. Im Innern befindet sich ein um 1600 entstandenes Vesperbild, ein Holzreliquiar und ein vergoldeter Kelch, beide aus dem 18. Jahrhundert.
Die beiden Glocken wurden 1633 und 1786 gegossen. 1743 waren Reliquien des hl. Bartolomäus vorhanden, die an seinem Feste verehrt wurden, wo dann ein kleines Opfer einging. Die Kapelle war im Besitz eines kleinen Stiftungskapitals: 1743 = 142 Taler, 1835 = 291 Taler und 1900 = 730 Mark. Aus Mitteln der Kapelle konnten 1684 und 1934 Renovierungen vorgenommen werden, denen 1865 eine Ausmalung durch die Gebrüder Georg aus Prüm folgte. 1830 waren 17 Stiftungen vorhanden, darunter die hl. Messe für Pfarrer Michael Simonis (1720–1760).
Zusammenschluss
BearbeitenAm 1. März 1972 schlossen sich die Gemeinden Hönningen (741 Einwohner) und Liers (196 Einwohner) zur Ortsgemeinde Hönningen zusammen.[4]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Hönningen bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][5]
|
|
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenJürgen Schwarzmann (CDU) wurde im August 2019 Ortsbürgermeister von Hönningen.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 85,00 % für fünf Jahre gewählt worden.[7] Er wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Schwarzmanns Vorgänger Hans-Josef Weber (CDU) war nach 30 Jahren im Amt nicht erneut angetreten.[6]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Von Silber vor Rot, durch Wellenschnitt gespalten, vorn ein durchgehendes schwarzes Kreuz, hinten ein silbernes Johanniterkreuz.“[8] | |
Wappenbegründung: Während der Feudalzeit, also um 1800, bildete Hönningen die gleichnamige Vogtei im kürkölnischen Amt Altenahr. Landesherr war somit der Kurfürst von Köln. Dessen Wappen zeigte ein durchgehendes schwarzes Kreuz in Silber. Bereits seit 1494 gehörten der Hof und das Dorf Hoynghen an der Ahr zusammen mit der Pfarrkirche der Johanniterkommende in Adenau. Diese hatten bereits 200 Jahre früher, also 1290 und 1291 in dem damaligen ‚Hunighawen‘ oder ‚Hunighofen‘ genannten Ort Eigentum erworben.
Als Hinweis auf die Verbindung und die Bedeutung, die die Johanniter in Hönningen hatten, steht im zweiten Feld des Gemeindewappens das Johanniterkreuz. Der Wellenschnitt symbolisiert den Ahr-Fluss, der Hönningen und seiner Gemarkung das landschaftliche Gepräge gibt. Seit dem 18. Juli 1983 führt die Ortsgemeinde Hünningen das oben abgebildete Wappen. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche St. Kunibert aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
- Hubertuskapelle von 1610
- Mehrere Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert
- Katholische Kapelle St. Bartholomäus, ein Saalbau von 1635
- Ehemalige Schule, ein Bruchsteinbau aus dem Jahr 1886
Grünflächen und Naherholung
Bearbeiten- Wanderstrecken in und um Hönningen[9][10]
- Radwanderweg entlang der Ahr
- Naturschutzgebiet An der Teufelsley
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hönningen
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenEin gemeindeeigener Kindergarten mit zwei Gruppen ist vorhanden.
Die Bundesstraße 257 von Bonn nach Bitburg führt durch die Gemeinde. Der Bahnhof Hönningen (Ahr) lag an der Ahrtalbahn, die inzwischen nur noch bis Ahrbrück führt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Carl Erich Alken (1909–1986), erster deutscher Lehrstuhlinhaber für Urologie
- Johann Hubert Hoffmann (1889–1960), Landwirt, Landwirtschaftslehrer, Mitglied des Deutschen Bundestages
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 8 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Ignaz Görtz: Rückblick auf neun Jahrhunderte wechselvoller Geschichte – Hönningen feierte 900jähriges Bestehen. Heimatjahrbuch 1985 des Kreises Ahrweiler (Online. Abgerufen am 9. Mai 2024. )
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 180 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ a b Hans-Josef Weber wurde verabschiedet – neuer Ortsbürgermeister Jürgen Schwarzmann vereidigt. In: blick-aktuell.de. 20. August 2019, abgerufen am 9. Mai 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Altenahr, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile. Abgerufen am 5. August 2020.
- ↑ Wappenbeschreibung-/begründung. Ortsgemeinde Hönningen, abgerufen am 8. August 2017.
- ↑ Wanderroute Hönningen. (PDF) Abgerufen am 6. August 2017.
- ↑ Wanderroute Ahrtal – Hönningen – Teufelsley. Abgerufen am 6. August 2017.